Welche Ausrüstung braucht ein Pfadfinder ?

  • Ausrüstung der Pfadfinder: ich habe da eine Frage zum Thema Messer:
    Ist das so , das die Pfadfinder alle Messer haben, oder haben sollten, oder müssen, oder wie ?? Ist das nur eine Mär mit dem Messer?
    Sicher wird es da Altersstaffelungen geben, oder nicht? Gilt dieses dann für alle Pfadfindergruppen, also in ganz Deutschland, oder ist das individuell? Gibt es Vorgaben /Empfehlungen , welches Messer es sein muss, oder ist das frei wählbar ?
    Hilft mir doch mal bitte


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Ich hatte mit sechs Jahren als Wölfling ein Linder Traveller oder sowas, das war völlig normal in unserer Gruppe. Ich weiss aber auch das in anderen Gruppen nur die älteren feststehende Messer haben durften, die jüngeren nur Taschenmesser.

  • Hallo,
    es gibt keinerlei Muss was Messer bei Pfadfindern angeht.
    Grundsätzlich sollte man mit dem Gruppenführer, oder Stammführer reden.
    Diese können klare Empfehlungen aussprechen.
    Aber ganz ehrlich, zu meiner Pfadfinderzeit gehörte ein Messer absolut dazu.
    Ein Schweizer Taschenmesser bei welchem die Klinge arretiert, und somit nicht von selbst zuklappt wäre meine Empfehlung. Wenn dann noch eine Säge dabei ist wäre das Top. Zum Beispiel das Ranger Grip.
    Ein Fahrtenmesser mit fester Klinge würde ich persönlich erst ab ca. 14 Jahre empfehlen.


    Gut Pfad,
    Micha

  • Ich halte mich da ja für eine Konifere, deswegen hier mein Senf:


    Ein Pfadfinder ohne Messer - das geht ja mal gar nicht! Im Wald, am Lagerfeuer, beim Kochen, beim Lageraufbau, ein Messer braucht man da doch immer.


    Es gibt in den verschiedenen Bünden, Gruppen und Verbänden sehr unterschiedliche Regeln auch zur Handhabe von Messern. In der CPD ist z.B. in einigen Gruppen das Nutzen von Messern erst ab 9 Jahren erlaubt (aber die dürfen auch erst mit 11 Jahren zelten :P ). Meine Wölflinge dürfen schon sofort und ohne Messerprüfung/Messerführerschein ihr Messer benutzen. Da meine Kindergartenkinder das auch schaffen, sehe ich bei Schulkindern kein Problem. Hat man eine Gruppe mit Kindern aus sozialen Brennpunkten, mag man das wahrscheinlich anders handhaben. Aber ich bin der Meinung, dass gerade dieses abenteuerliche (Wald, Messer, Feuer) den Reiz und das Alleinstellungsmerkmal der Pfadfinder (und verwandter Gruppen) ausmacht - ich würde diese Chance niemals aufgeben wollen.
    FÜr die eigentlichen Pfadfinder (ab 11 Jahre) ist das dann noch deutlich wichtiger. Das kann man auch deutlich in den entsprechenden Katalogen der Pfadfinderausrüster sehen.

    Gilt dieses dann für alle Pfadfindergruppen, also in ganz Deutschland, oder ist das individuell?

    Ich behaupte mal, dass nichts in Deutschland für alle Pfadfindergruppen gilt, außer, dass sie sich in grobem Rahmen auf den Gründer des Pfadfindertums, Baden-Powell, beziehen. Die Pfadfinderarbeit in Deutschland ist dermaßen zersplittert breit aufgefächert, dass es eigentlich keine Einheitlichkeit in irgendeinem Rahmen gibt.
    Selbst in großen Verbänden wie DPSG, VCP und BdP (bilden zusammen den Ring der Pfadfinderverbände) läuft in den einzelnen Gruppen die Arbeit sehr unterschiedlich ab. Dazu kommen viele kleinere, kleine und kleinste Bünde und Verbände. Manchmal liegt das an der pfadfinderischen Ausrichtung (mehr scoutistisch oder mehr bündisch), manchmal an den Konfessionen und Unterkonfessionen (darf man das so sagen? Ich meine die unterschiedlichen evangelischen Kirchen/Freikirchen, aber auch bei den kath.Pfadfindern gibt es mehrere Bünde), manchmal einfach daran, dass Gruppenleiter sich verbandsintern zoffen und mit ihrer Ortsgruppe (Stamm) dann einen eigenen Bund gründen.



    Zur Messerempfehlung für Wölflinge: Infoblatt_01_Messer

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • @schwarzzelter,
    Mein grundsätzliches Anliegen ist bei meiner Frage zum Thema Messer , das mein Patenkind sehr wahrscheinlich im nächsten Jahr zu den Padfindern gehen wird und ich da gern mich um ein Messer für den 9 jährige kümmern würde . Aber wenn das nicht überall gleich gehandhabt wird, werde ich mich dann in der Gruppe vor Ort informieren müssen. Hätte ja sein können , das durch eure Hilfe ich schon mit Fachwissen hätte trumpfen können. :)


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Danke für die Erklärung! Aber wenn Du dort in der Pfafindergruppe anfragst, wie die es handhaben, zeigst Du schon, dass Du professionell an die Sache herangehst: Du fragst nach! Und damit zeigst Du sofort, dass Du den Gruppenleitern nicht einfach mal eben zwischen die Beine grätschen willst. Ich freue mich bei den Eltern meiner Wölflinge immer über solche Fragen.


    man sollte ein Tuch haben

    Da würde ich sogar noch mehr vor der Einmischung warnen. Das Halstuch wird nach ausgeklügelten Systemen, bei den meisten Bünden zur Versprechensfeier, verliehen.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

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    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von schwarzzelter ()

  • Vielleicht ist ja das Versprechen, zusammen mit deinem Patenkind ein Messer aussuchen wirst. Er kann sich auf dein Wissen verlassen und ist sicher stolz wie Oskar. Nicht nur, weil der "Kleine" ein Messer hat, sondern weil es ein Geschenk von SEINEM Patenonkel war.
    Ich hatte meine gesamte Pfadizeit nur ein Opinel. Das konnte alles und war billig. Ich musste mir alles selbst kaufen. Das prägt sicherlich im allgemeinen, aber eine 'Geschichte' hinter dem Objekt macht es noch wertvoller.


    Um deine Frage zu beantworten: na klar braucht der Junge ein Messer!!!!!


    @Silas: das war ja ein Fauxpas! :rotwerd: Die Tuchverleihung mit dem Versprechen ist ein Moment, an den ich mich noch nach ca. 25 Jahren gut erinnern kann. Und jetzt ab auf die stille Treppe mit dir! :P


    LG A.


    Ach war das schön damals, so mit Fackeln nach einer Nachtwanderung :love:
    ....Erinnerungen...

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Messer? Pfadfinder?
    Aber sowas von...
    Für mich damals der erste Grund dort einzusteigen. :thumbsup:


    Ich würde auch mit dem Jungen losziehen und sich ein Messer aussuchen lassen...


    Damals mein erstes Puma.. herrlich.

  • Bei dem Stamm meiner Kinder wird das so gehandhabt , das die Wölflinge nur Taschenmesser haben dürfen und ab der Pfadfinderstufe dann Feststehende.
    Die meisten haben Takel- oder Fahrten messer. Meine haben beide Nordische Pukkos. Taktische- Militärische- und Survivalmesser sind verpönt.
    Zu meiner Pfadfinder Zeit durften wir schon als Wölflinge Feststehende Messer tragen.
    Gruß

  • Tja Friese , ich verstehe es auch nicht , aber ist halt so. Die Wölflinge benutzen auch recht wenig Messer bei dem Stamm. Die Stammesführung hat vor einem Jahr gewechselt und nun wird nicht mehr so viel Wert auf das Scoutische gelegt. Ich mische mich da nicht ein.


    Gruß , Christian

  • Obwohl das inzwischen über 38 Jahre her ist, habe ich immer noch ein klares Bild im Kopf von meinem kleinen Kit-Bag, die ich jede Woche zu meiner Cub Scout Gruppe in England mitnehmen dürfte. Ich weiß nicht, ob das generell so war, oder nur bei unserer Gruppe.
    Egal, sinnvoll finde ich das heute noch.


    Es war eine stabile Klarsicht Ziplock-Tasche aus Kunststoff. Darin waren folgende Sachen:
    Membership Card
    Ein Stück Schnur
    Feuerzeug
    Taschenmesser
    Bleistift und Notizblock
    Signalpfeife
    Taschenlampe
    Münze für's Münztelefon
    Pflaster
    Sicherheitsnadeln


    Im Grunde genommen habe ich heute fast alles was damals in meinem Kit-Bag dabei hatte heute bei meinem EDC dabei.
    Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder. :thumbup:


    Beim Uniform gab's Neckerchief, Woggle, Ledergürtel und Mütze (später einen Baskenmütze oder Beret, die ich heute noch habe)
    Bei Wochenend Camps waren folgende Ausrüstungsgegenstände zusätzlich vorgeschrieben:


    Stabile Schuhe
    Wechselklamotten
    Anorak (Waterproofs)
    Rucksack
    Schlafsack
    Isomatte
    Geschirr
    Besteck
    Tasse


    Das was man braucht eben :D
    Wir waren nun Teil der Scouting Movement from Baden-Powell in Great Britain .
    Ach, das war eine schöne Zeit. Ich werde langsam wieder melancholisch ;(


    Cheers Mike

    • Offizieller Beitrag

    Allllso, ich war damals in der evangelischen Jungenschaft, da stand auf dem Zettel für die Sommerfahrten neben Gummistiefel, Poncho und Halstuch eben auch Messer. Ein Fahrtenmesser. Seinerzeit war der 42 wohl allen latte und mit 14 Jahren gabs nen ordentliches Muela. Das kam fortan immer auf die großen Fahrten mit.


    Heute is unser Großer (11) bei den Falken, die handhaben das wie folgt, man muss/kann erst einmal seinen Messerführerschein machen und bestehen. Das geht auch nicht innerhalb von ner Woche sondern dauert seine Zeit. Es ist auch nicht nur abhängig vom Messer und dem Umgang damit, sondern auch von anderen Faktoren. Ist der Messerführerschein bestanden bekommt man ein schönes Helle (ich muss mal gucken, was das für eins ist). Dadurch, dass es verliehen wird, hat es einen sehr hohen Status und ist den Kids noch wichtiger. Sowohl im Ansehen, als auch im Umgang. Und es ist eine gute Motivation.