Vorab mal eine Frage, ist es eigentlich OK, wenn ich meine Streifzüge hier einstelle?
Da ich ja weder Lager baue, koche (ausser Tee), schnitze oä. sondern zur Zeit nur mehr oder weniger planlos durch die Gegend laufe.
Ich muss gestehen, so langsam geht mir das daheim rumsitzen auf den Zeiger und ich muss mich dann bewegen.
Gestern war es wieder so weit. Die Holde wieder auf Arbeit im Krankenhaus bis spät Abends.
Also fix den Fuchsbau in Ordnung gebracht. Bisschen Futter und Getränk in den Rucksack geworfen und los gings.
Begegnet bin ich ausser dem Busfahrer der auf dem Wanderparkplatz seine Frühstückspause machte niemandem.
Die Strecke ist etwas länger als 10 km und mit 3,5 Stunden Wanderzeit angesetzt. 2 knackige Steigungen stehen an.
"Knackig" ist halt relativ. Die erste war eine langezogene, die gut zu bewältigen war, die zweite war dafür kurz und richtig steil.
Zum Glück war der Waldboden trocken und man kam gut hoch.
Zuerst ging es an den Feldern vorbei und durch Streuobstwiesen. Hier blüht alles ganz wunderbar. Vor allem (Viez)-Äpfel und Kirschbäume sind in der Gegend gepflanzt. Ab und an ein Walnussbaum. Vermutlich wegen der Mücken.
An dieser Stelle wurde ich kurz nachdenklich. Das Wegekreuz deutete auf eine Stelle an der ein Bauer vom Blitz erschlagen wurde, weil er Sonntags statt zur Kirche in den Wald arbeiten ging. "Tod durch Sonntagsarbeit" Das sollte ich meinem Chef mal zeigen
Weiter ging es über den "Gau" und bedingt durch das tolle Wetter hatte ich eine hervoragende Fernsicht auf die umliegenden Dörfer.
Wenn man beim ersten Bild genau schaut, sieht man die Kühltürme von Notreda.. ach nein.. Cattenom rauchen. Das liegt nah genug, dass wir im Fall eines Gau in Zone 1 direkt auf der Wolke wären. (Irgendwas positives muss das Dingens ja haben)
Alsbald ging es dann wieder in den Wald wo eine geologische Besonderheit auf mich wartete. Eine "Treppe" aus Kalktuff. Das Wasser aus dieser Quelle hat CaCO³ pro Liter. An der Oberfläche entschwindet dann das Co² und der Kalk setzt sich am Fels fest. Ich hab das Wasser probiert und ich muss sagen, es schmeckt echt furchtbar. Der Mund wurde übelst trocken und zwischen den Zähnen knirschte es.
Daraufhin musste ich erstmal Mittag machen.
Der letzte Schokonikolaus musste dran glauben. Kennt ihr das eigentlich auch? Ein Brötchen gefüllt mit Schokolade oder einem Neg.. äh. Schokokuss? Das hat Omma Fuchs früher immer für uns gemacht, wenn meine Schwestern und ich so gar nix zu Mittag essen wollten.
Esse ich heute noch gerne und ist immer eine schöne Erinnerung an die Gute.
Nach kurzer Pause kam ich an einem Brunnen vorbei, der zu Zeiten Napoleons (Der Kleine Franzmann, der immer die Geldbörse in der Jacke festhielt) erbaut und bis nach dem ersten Weltkrieg als Waschbrunnen genutzt wurde. Zeitweise wurde das nebenliegende Dorf von dort mit Wasserversorgt, weil der eigentliche Dorfbrunnen öfter mal von den Tricoloristen mit Viehkadavern verunreinigt wurde.
Das letzte Stück wurde dann noch durch die Pastoren Grät zurückgelegt. Hier ist der ortsansässige Pastor abgestürzt als er am Morgen nach der Kirmes (Kirchweihe) vom Dorf einige Kilometer weiter zurück in sein Pfarrheim wollte. Ist definitiv ein steiles Stück weg und je nach Wetterlage kann ich es mir schon vorstellen, dass man daneben treten kann.
Abschließend noch ein Ausblick auf meine Hausburg. Diesmal aus einer Richtung, die auch ich selten gesehen hab.
Der Weg ging zwar noch 3 km weiter, aber das mehr am Feldrand oder durchs Dorf.
In diesem Sinne, danke fürs lesen