Beiträge von Helmut

    Netter Kocher und durchaus brauchbar. Hab auch so ein ähnliches Gerät, schon älter. Nur mit Spiritus wird es bei Minusgraden ein Problem - die Heizleistung von Alkohol lässt da gründlich zu wünschen übrig. Wenn ich im Winter outdoor was mache, dann entweder Holzfeuer oder wenns nur drum geht was schnell warm zu machen, dann ist mein alter Benzinkocher dabei.

    Viele Grüße

    Helmut

    Ok! Sieht doch mal brauchbar aus. Der Charme der Lampe - Gebrauchsspuren! Aber das ist eben auch ein Stück Geschichte.

    Eingefüllt wird der Brennstoff nach dem Entfernen einer sehr breiten Schlitzschraube, welche den Tank verschließt. Der Brenner wird lediglich dann abgenommen wenn ein neuer Docht eingesetzt wird oder der Verstellmechanismus für den Docht neu eingestellt werden muss.

    Verstellt wird der Docht durch ein Rad am Tankboden. Hier ist dann auch der Drehknopf für die Feuersteinzündung untergebracht.

    Nein, explodieren wird Lampi nicht, sofern der Tank keine Löcher hat. Die Tankwatte (Baumwolle) sollte man nur herausnehmen wenn der Docht gewechselt wird. Die Baumwollwatte wird richtig in den Tank gepresst, da darf kein Zwischenraum mehr sein. Es ist im Prinzip das gleiche Verfahren wie beim Benzinfeuerzeug. Und das explodiert Dir ja auch nicht in der Hosentasche!?

    Grüsse

    Helmut

    na ja, dann probier halt mal aus. Wenn es ein Weißbrenner ist, was ich vermute, dann zieht die den Brennstoff durch. Hab das ebensolche Lampen europäischer Hersteller in meiner Sammlung. Die wurden damals für die gutverdienende Oberschicht gebaut. Und der Durst ist der Leistung angepasst. Aber Versuch macht klug! Meine Brennstoffvernichter leuchten im Jahr auch nur wenige Stunden. Meine Aladdin 23 lässt in 8 Stunden 1 Liter Grilli durch, meine Hugo Schneider Kronos leuchtet hiermit 13 Stunden und meine 20-Linige Brandscheiben-Matadorlampe ca. 7 Stunden; ein 6-liniger Kosmosbrenner dagegen ca. 23 Stunden. Nur soviel als Info!


    Viele Grüße


    Helmut

    Verkauf würde ich mir an Deiner Stelle überlegen. Grubenlampen können auch sehr gut im Survival eingesetzt werden. Eine Benzinfüllung reicht im Regelfall 10 Stunden. Die Lichtentwicklung ist ungefähr in der Größenordnung einer Kerze, hab das zwar noch nicht gemessen - aber so rein nach dem Gefühl!

    Viele Grüße

    Helmut

    Guten Morgen PapalapaP

    na ja, etwas ist halt in den letzten runden 30 bis 40 Jahren hängengeblieben. Und unter Tage bin ich sowieso aktiv, auch in unserem Museumsbergwerk, dem Tiefen Stollen in Aalen-Wasseralfingen (Eisenerz- und Formensandabbau).

    Dann freue Dich über Deine Errungenschaft. Andere zahlen für solche Lampen oft 3- bis 4-stellige Beträge, je nachdem wie hoch die Überlebenschance der Lampen und die momentane Verfügbarkeit ist und war. Doch Vorsicht! Zum Einen haben die damalige US-Lampen einen sehr guten Durst und wenn es sich noch um einen Weißlichtbrenner handelt, dann lassen solche Exemplare durchaus mal nen Liter Brennstoff in 2 Stunden durch. Das gibt zwar Licht in der Hütte und die Zentralheizung schaltet automatisch runter. Ein Fenster sollte hier immer gekippt bleiben, wegen der Sauerstoffversorgung. Allerdings verflüchtigt sich auch das Taschengeld bei den derzeitigen Brennstoffpreisen sehr schnell.

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo, das ist eine Sicherrheitsgrubenlampe, auch Wetterlampe genannt.

    Du musst hier folgendes beachten:

    Die Lampe verfügt über einen Magnetverschluß. Dieser ist in der Regel im oberen Drehverschlußteil angebaut. Also das Teil, welches das Glas hält. Kannst Du es aufschrauben, dann ist der Magnetverschluß aus- bzw. abgebaut. Blockiert er, dann dann ist er funktionsfähig. Der Magnetverschluß wird mit mit einem starken Stabmagnetn geöffnet. Hast Du das Oberteil abgebaut, Vorsicht: Hitzebeständige Dichtungen befinden sich am unteren und oberen Glasrand. Sie sorgen dafür daß kein Gas in die Lampe eindringen kann bzw. die Flamme nach außen durchschlägt. Ebenso sind 2 Netzkörbe eingefügt die Drahnetze dürfen nicht beschädigt sein weil der Explosionsschutz dann versagt.

    Im Unterteil der Lampe ist der Tank untergebracht. Dieser ist mit Baumwollwatte gefüllt und es ist ein Docht eingezogen. Der Docht kann über ein Dochtrad am Boden der Lampe verstellt werden. Der Mechanismus kann nachgestellt werden, da der Docht einem Abbrand unterliegt, Im Regelfall sind Baumwolldochte verbaut. Gezündet werden diese Lampen über eine Feuersteinzündung. Gasanzündersteine passen in der Regel.

    An Brennstoff kann man natürlich Feuerzeugbenzin verwenden. Das ist allerdings sehr teuer. Verwendbar sind auch Aspen-Viertakt-Benzin oder acetonfreier Bremsenreiniger.

    Auf dwem Lampenglas sind in der Regel Markierungen angebracht. Die Flamme sollte die mittlere markierung nicht überschreiten. Wird im Unter-Tage-Betrieb die Flamme plötzlich größer, dann hast Du Methangas in der Luft. Die obere Glasmarkierung ist die Oberkante. Ab da ist dann der Arbeitstrupp auf dem Rückzug. Wird die Flamme plötzlich kleiner dann können Giftgase oder Kohlendioxyd im Spiel sein. Bedenke: Bei 2 bis 3 Atemzüge bist Du bewusstlos. Dier untere Glasstrich ist hier die Unterkante und Rückzug ist angesagt.

    Viel Spass mit der Lampe


    Helmut

    Ja dafür spricht einiges! Besonders auch doe Tatsache, daß die Dochttransporteinrichtung bei Deiner Lampe nicht in das Brenneroberteil sondern in den Ta

    nk integriert ist. Eine solche Bauweise ist sehr arbeitsintensiv und kostspielig. Insebesondere beim Zusammenlöten der Lampe. Übrigens: Nie am Dochtrohr reissen oder auch nur flache Schläge hierauf ausführen. Das an der Tankunterkante führende Messingblechrohr ist lediglich an dünnen Tankblech fixiert. Da ist schnell was verbogen und undicht.

    Wenn Du auf Deine Feuerhand etwas aufpasst, dann werdet ihr Beiden zusammen alt. Meine Feuerhand hatte ich weit über 50 Jahre. Nur als Gebrauchslampe war sie dann eben durchgerostet. Schade!

    Grubenlampen sind echt toll. Hier haben wir Unschlitt- und Ölfrösche. Mit solchen Geräten wurde noch bis ca. 1860/90 gearbeitet. Dann kamen die ersten Sicherheitlampen auf. Schlagende Wetter (Methangasexplosionen) haben viele Todesopfer verursacht. Fast zeitgleich kamen Karbitlampen auf. Die lieferten das bessere Licht unter Tage. Sicherheitlampem wurden in England, Beneluxstaaten und Teilen von Frankreich mit Lampenöl/Petroleum betrieben. Die Ruß- und Rauchentwicklung war alles andere als gesundfördernd. In der deutschsprachigen Hemisphäre waren es überwiegend Benzinlampen. Das Licht war im Vergleich zur Karbitlampe dürftig. So ab 1910 bis 1920 erfolgte die Entwicklung der Akku-Glühbirnen-Lampen. Ich selbst bin seit runden 40 Jahren im Untertagebetrieb hobbymäßig tätig. Meine Gebrauchs-CEAG datiert aus den 50er Jahren und hat immer noch den ersten Kalilaugen-Akku drin - ist allerdings auf einen Cree-LED-Taschenlampenbrenner mit 1000 Lumen umgebaut. Mit einer Akkuladung gibt es jetzt statt max 10 Stunden nunmehr bis zu 40 Gebrauchslicht und noch 20 Stunden Positionslicht. Danach herrscht Dunkelheit!

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo zusammen,

    hab den Threat durch Zufall gefunden. Da haben sich ja ein paar Mitglieder auf Glatteis begeben. Bei Petroleumlampen müsst Ihr zuerst einmal zwischen Zimmerlampen und Lampen für den Aussenbereich unterscheiden. Durch die Bauart ist die Lampe für den Aussenbereich gegen Wetter und Luftzug geschützt. Eine Zimmerlampe auf dem Balkon flackert beim kleinsten Luftzug und russt.

    Laternen:

    Chinaböller taugen zwischenzeitlich ebenfalls wenn ihr keine großen Ansprüche stellt. Es sind Arbeitsgeräte. Besser sind jedoch Feuerhand und Dietz. Aber auch deutlich teurer.

    Dochte, welche mit Biolampenöl in Kontakt gekommen sind verstopfen in der Kappilarwirkung. Rettungsversuch in Aceton auswaschen. Dann in Waschbenzin spülen und in Waschsoda einlegen und gut spülen oder in die Kochwäsche. Aber dann keinen Weichspüler zugeben.

    Chinaböller haben im unteren Einsteckbereich des Brenners in den Tank eine Gummidichtung. Ist die marode, sabbert Lampi.

    Dochte gibt es in der hytta oder bei Pelam - bei größerem Bedarf sind niederländische Zulieferer billiger. Viele kleine Boote und Jachten habe auch heute noch Petroleumlampen an Bord.

    Die Filzeinlagen in den großen Tanks der Baustellenlampen, Feuerhand, 60, 90 und 120 Stunden-Tanks. benötigen diese Saughilfen um genügend Petroleum zum Brenner zu führen. Die Saugleistung des Dochtes versagt so zwischen 15 und 20 cm Saughöhe (Gemessen Oberkante Brenner bis Unterkante Tank) Je nach Dochtwebung und -material auch schon früher. Die Saughilfen sind aus Wollfilz, die erste Version in den Feuerhand war aus gebündelten Baumwolldochten wie Gewehrreinigungsdochte, nur länger. Die Brenner sind die normalen Brenner der heutigen Feuerhand-Version und können bei Pelam geordert werden oder bei eEbay.

    Papalapap. Dein Lampe ist eine Zentralzugluftlampe. Solche Lampen wurden so zwischen 1880 und 1920 gebaut, bei den Aladdinglühlichtern so bis ca. 1930.

    In Deutschland waren diese Lichter so ab Beginn der Elektrifizierung aus dem Rennen. Aktuell wirst du für solche Lampen keine orginalen Dochte mehr finden. Ebenso gibt es auch keinen Hersteller mehr. Gelegentlich kannst du allerdings in den Niederlanden mit Nachbauserien fündig werden. Ist allerdings ne teure Geschichte. Miß Dein Luftzugrohr aus, Außenmaß, bestimme die Dochtstärke (saugend - nicht klemmen) und nähe Dir aus 2 gleichstarken Dochten des selben Herstellers, aber den passenden, unterschiedlichen Breiten einen Schlauchdocht zusammen. Kommst Du mit dem Nähen nicht klar, frag mal Deine Frau! Zun Nähen reine Baumwollfäden verwenden.


    So -und wenn noch Fragen sind - bitte um Hilferuf. Immerhin war ich mehrere Jahre aktiv in der Lampenscene aktiv und hab ne ganze Lampenkammer voll mit "Schätzen".

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo,

    die 1,6 Bar gelten natürlich nur in Gasform. Bei Flaschengas habt ihr eine Schwammeinlage mit Aceton. Das Aceton bindet das Acetylengas. Der Flaschendruck war früher bei 20 bar. Heutige Flaschen entziehen sich meiner Kenntnis, habe schon sehr lange kein Flaschengas mehr gekauft. Wenn Ihr mit einem Karbitgaserzeuger aus Kalziumkarbit das Gas erzeugt, dann liegt der Erzeugerdruck bei 0,5 bar. Das Sicherheitsventil öffnet bei einem Bar. Ab 1,6 bar ziehe ich mehr als ausreichenden Sicherheitsabstand vor. Der Zerfall des Gases beginnt bei 1,6 bar. Ab hier potenziert sich dann der Gasdruck. Ist ne richtig schöne Kettenreaktion! Geht so ein Gaserzeuger durch Zerfall des Gases hoch, dann ist das Wirkung einer Bombe.

    Privat arbeite ich mit solch einem Gerät seit Jahren. Probleme hatte ich damit noch nie. Allerdings habe ich einmal ungewollt erlebt wie so ein Ding hochging. War ein schöner Schaden.

    In der Schweiz sind solche Gaserzeuger auch heute noch im Einsatz.

    Karbitgaslampen arbeiten mit einem Gasdruck von runden 0,1 bar bzw. sogar weniger. Zur Sprengung kommt es eigentlich nur, wenn sich der Wasserbehalter schnell auf die Karbitschicht im Entwickler entleert. Das sind dann meist Durchrostungen des Wasserbehälters. Im Regelfall halten sich die Schäden hier gering, die Verschlüsse geben zuerst nach - Lampi fliegt mit lautem Ploppen auseinander.


    Grüße


    Helmut

    Dann sei froh, Konrad! In der Lampenscene kommt es bei Anfängern immer wieder vor, daß sie bei Discountern, teils auch von Camping- und Survifalausstattern "sehr gut beraten" werden, mit der Folge, daß dann Indoor- und Outdoorlampen die Funktion einstellen. Billige Chinalampen werden dann gerne in die Tonne geklopft, der Preis bewegt sich ja nur zwischen 5€ und 15€. Ärgerlich wir es dann, wenn das Ganze bei teureren Lampen oder sogar historischen Schätzchen passiert. Nach einer Tankreinigung und dem Austausch der Dochte funktionieren die meisten Lampen wieder, sofern nicht noch Luftzugschlitze verstopft sind. Peinlicher wird es schon bei Gasdrucklampen wie z.B. einer Hasag, Mewa oder Petromax. Hier Verstopfen dann in kurzer Zeit die Vergaser und das Gerät wird schnell zum Flammenwerfer. 2 Bar Kesseldruck in Verbindung mit einer Betriebstemperatur am Tonbrenner von runden 800°C bis 1200°C können da durchaus merkliche Spuren und deutliche Eindrücke hinterlassen. Benzinbetriebene Lampen sind hier noch deutlich reaktionsfreudiger und kein Spielzeug für Laien und blutige Anfänger. Karbitlampen sind zwar weitgehendst unanfällig. Bei blühender Sachunkunde und falscher Behandlung können sich auch diese Geräte sehr schnell mit einem Feuerschlag verabschieden. Acetylengas zerfällt eben explosionsartig bei einem Druck ab 1,6 Bar.

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo Konrad,

    dabei aber immer beachten: Den Grillanzünder in der schwarzen Flasche. Er trägt die Kennzeichnung einer "explodierenden" Lunge. Das Zeugs setzt sich überwiegend aus den Isoalkanen der Gruppe C 10 bis C 13 zusammen und ist die gleiche Qualität wie das Lampenöl in der schwarzen Flasche. Grillanzünder in durchsichtigen Flaschen sind meistens farbig und enthalten Methylesteralkohol. Das Zeugs verstopft die Kapillaren der Dochte und fördert den Dochtabbrand durch Glühwirkung - in Dochtlampen hat dieser Müll nichts zu suchen. Will jemand unbedingt ein reines Öllicht verwenden, dann bitte ein Raps-, Sonnenblumen-, Nuß- oder Oivenöl verwenden. Die Dochte kann man aus Baumwollfäden selbst drehen, ebenso saugende Pflanzenfasern. Die Saughöhe sollte möglichst sehr niedrig sein um zu gewährleisten, daß möglichst viel Brennstoff zur Flamme gelangt. Hardliner können auch gerne Unschlittlampen ausprobieren, also ein flaches Gefäß welches mit tierischem, für den Menschen mit nicht genießbarem Fett, gefüllt wird. Ein Docht wird in das flüssige Fett gelegt und man lässt das Ganze erkalten. Doch Achtung: Das Ganze qualmt und stinkt fürchterlich und in der Freien Natur kann ich nicht garantieren ob der Anwender plötzlich ein hungriges Wolfsrudel am Hintern hat.

    Viele Grüße


    Helmut

    Hallo Kollegen,

    mit Spiritus habe auch ich schon tolle Erfahrungen machen dürfen. Eingesetzt in Spirituskocher, waren ständig die Dochte zugesetzt. Bei Dochtsauglampen, welche mit Spiritus betrieben werden, wie z. B. die Spiritusglühlichter, genau das gleiche Problem, oft schon nach einer Tankfüllung. Ebenso haben Bekannte von mir Analysen von Spiritussorten vorgenommen. Wir stellten Verunreinigungen wie Öl und verschiedene Fette fest. Nunmehr stellte sich die Frage warum und wie diese Stoffe in das "Stöffchen" kommen. Nachforschungen ergaben, daß Spiritus in vielen Betrieben zur Reinigung von Maschinen eingesetzt wird, so z.B. der Reinigung von Einzugsrollen von Maschinen in der Papierindustrie und auch im Druckgewerbe. Die Industrie hat sich angeblich verpflichtet von Großbetrieben benutzte Ware zur erneuten Aufarbeitung zurückzunehmen. Ist die Farbe des Spiritus gelblich, dann lasst die Finger davon. Für Mamas Haushalt und Oma´s stöfchen möglicherweise ausreichend - in der Kocher- und Lampenszene problembehaftet. Ich bin daher schon, vor Jahren, auf Kaminethanol ausgewichen und das möglichst direkt vom Hersteller. Seither gibt es keine Probleme mehr! Und das Zeugs ist lagerfähig über Jahre hinweg!


    Noch ein Brennstoff-Tip am Rande:

    Lampenöle in der schwarzen Flasche mit der "explodierenden" Lunge und Grillanzünder sind der gleiche Stoff. Er entspricht der Güteklasse Shellsol D60 und setzt sich überwiegend aus den Isoalkanen C 10 bis C 14 zusammen.

    Biolampenöle bestehen überwiegend aus Methylesteralkohol und sind für Dochtlampen nicht geeignet - da verstopfen die Dochtgewebe.


    Viele Grüße


    Helmut

    Hallo Wuppitom,

    da ich natürlich in beiden Bereichen tätig bin, finden die Gebrauchlampen in beiden Bereichen Einsatzmöglichkeiten. Bei Verbrennungslampen lege ich die strengeren Ausführungen aus dem Bergbau zu Grunde. Ausnahme sind hier reine Sammlerlampen, welche lediglich Vitrinen zieren. Diese Exemplare werden bestenfalls aus- bzw. vorgeführt - gehen allerdings nicht mehr in den alltäglichen Einsatz.

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo Konradsky,

    danke für die Verlinkung zu Deinem Umbau. Du machst mich ja richtig bastelsüchtig!

    Natürlich kann man auch in Wachs bohren - keine Frage! Im Prinzip muss eigentlich jeder Bastler selbst entscheiden welchen Weg er geht. Letztendlich zählt nur das Ergebnis! Im Untertagebereich musst Du allerdings auch die Rußbildung mit berücksichtigen. Stößt eine Petroleumlampe in einer Wohnung nicht sichtbare Rußpartikel aus (und das macht jede Verbrennerlampe, auch Alkohollampen, egal ob Druck- oder Dochtlampe) so kann dies durch eine geringere Sauerstoffmenge im "Unter-Tage-Betrieb" schon zu sichtbarer Rußbildung führen. Hast Du eine schlechte Bewetterung der Grube oder Verbrüche so belastet eine Verbrennerlampe den Erforschungs-/Arbeitstrupp überproportional. Das ist auch der Grund weshalb sich bei uns in Deutschland Öl-Bergbaulampen nie durchgesetzt haben - außer Karbidlampen hatten wir in Deutschland in der Gründerzeit, als Nachfolger der Öl- und Unschlittfrösche die Karbid- und Benzinlampen, welche dann ab ca. 1920 von den ersten elektrischen Grubenlampen abgelöst wurden.

    Ein Kerzenlicht wird zwar noch von vielen Hobbyisten mitgeführt, allerdings als absolute Notbremse! Hier gilt wirklich noch der Spruch: Ein Bergmann ohne Licht ist ein armer Wicht!

    Viele Grüße

    Helmut

    Hallo zusammen,

    ein kurzer Zwischenbericht. Ein Vermessen meiner Kerzenführung ergab einen Innendurchmesser von 32mm. Habe hier dann mal ein Stück Rohrisolation für Warmwasser genommen, Innenmaß 28 mm, auf 9 cm abgelängt und einen Inneneinsatz aus der Hülle eines alten Plastikschnellhefters hergestellt und eingeführt. Dann kann das heisse Wachs nicht einkleben. den Boden habe ich mit einem Panzertape verschlossen den Docht durch das Tape gesteckt und mit einem kleinen Stück Panzetape überkelbt. Sodann wurden in verschiedenen Arbeitsgängen immer neue Musterkerzen mit verschiedenen Dochten gegossen. Am Besten brannte der Flachdocht 3x6. Als Wachsmischung verwendte ich 500gr Paraffinwachs zusammen mit 50gr. Härtewachs verscholzen. Hierdurch wurde der Schmelzpunkt ausweislich meines Thermometers auf 67°C angehoben. Für Tests ist dieses Verfahren zwar löblich, wenn man in eine Kleinproduktion startet, dann ziehe ih meine Kerzen lieber und rolliere sie auf einem glatten Tisch ab. Mit etwas Übung kann man dann in 2 Stunden problemlos, mit 2 Ziehkreuzen, 32 Kerzen ziehen. Ich verwende hier immer gerne einen alten Gaskartuschenkocher, einen Edelstahltopf mit Zwischenraum, welcher mit Wasser gefüllt wird, 2bis 4 Gießkreuze welche mit den erfordrlichen Dochten, hier je Arm 2 Dochte, welche mit gleicher Überlänge über das Holz gelegt werden, fixiert wird der Docht durch Einkerbungen, in welche der Docht geklemmt wird. Die Kerzen wurden auf Stärke von 30 bis 32 mm gezogen und noch im warmen Zustand abrolliert. Dann wurde der Kerzenboden mit einem scharfen Messer in Form und der Doch auf Anzündlänge zugeschnitten. Fazit: Passt wie angegossen in die Kerzenhülse. Das Blech der Hülse führt bündig, das Spiel ist minimal. Im Abbrand bildet sich an der Spitze der Hülse ein kleiner Wachssee, der Kerzenrand hält problemlos dich. Die Führungshülse ist gut handwarm nicht heiss - man kann sie ohne Gefahr anfassen. Die Feder drückt die abbrennende Kerze nach oben - der Anpressdruck reicht für die Abdichtung vollkommen. Die Kerze brennt mit einer hellgelben Flamme mit einer Flammlänge von ca. 2 cm. Eine Kerze dieser Fertigungscharge brennt ca. 8 Stunden.

    Kosten:

    Gaskartuschenkocher der Wegwerfklasse ca. 10€

    Gaskartusche 200 gr. Stechkartusche: 1,70€

    Milchkochtopf 1l; 17 €

    Temperaturmesser für Bratenstücke: 5 bis 10€ (dient zur Messung der Wachstemperatur, nicht über 65°C beim Ziehen der Kerze)

    Docht: 1 Rolle ca. 1300m 89€, in Fachgeschäften gibt es Mengen ab 5m

    Härtewachs: 1 kg ca. 9€

    Paraffingießwachs 5 kg ca. 20€

    So und jetzt kann jeder überlegen was billiger ist, kaufen oder Kerzen selber machen incl Spassfaktor!? Wachsverbrauch für eine Kerze: ca. 50 Gramm.

    Und noch eine kleine Anmerkung:

    Die Kerzenführung verfügt über ein Sichtfenster. Hat die Feder die Kerze so weit hochgedrückt, daß sie aus dem Sichtfenster verschwunden ist, dann brennt das System auf der Reservestellung. Nach ca 1 cm Höhe ist die Kerzedruckplatte im oberen Anschlag angekommen. Dann ist auch keine Möglichkeit mehr vorhanden das System durch den Federdruck abzudichten - Sprich: Das Wachs fließt in den Verschluß und die Sauerei ist perfekt. Also rechtzeitig kerze tauschen.

    Und ein schwacher Trost für Vielleuchter: Die Kerzenreste kann man ausschmelzen und das gewonnene Wachs zum Ziehen einer neuen Kerze verwenden.


    Viel Spass beim Basteln


    Helmut


    Hi Wuppitom,

    die kleine Kerzenlampe wird zukünftig mit auf Fahrungen "Unter Tage" genommen, mit 2 Reservekerzen und einem Packen wasserbeständiger Zündhölzer. Festbrennstoffe gehen nicht so leicht verloren wie Flüssigbrennstoffe. Ich habe zwar regelmäßig 2 Bergbaugeleuchte am Mann, ebenso 2 bis 3 Taschenlampen und damit Licht für mehr als 80 Stunden. Für Führungen und Ahnliches mehr als ausreichend, auch wenn da mal ein Akku flitzt oder die KSQ und die LED den Geist aufgibt. Und bei Fahrungen welche mehrere Tage dauern, mit Übernachtung in der Grube - da sind immer noch Karbidgasentwickler und -helmleuchten dabei. Aber man weiss ja nie was geschieht im Reiche des Berggeistes. Und wenn was schief geht, dann lieber noch eine stille Reserve am Mann. Eine Kerzenflamme gibt nicht nur Licht, sie kann auch Sauerstoffknappheit anzeigen, und sollte sie überproportional hochbrennen, dann ist sofortiger Rückzug und Ablöschen der Lampe angesagt - tja dann sind wir von einem schlagenden Wetter nicht mehr weit entfernt.

    Viele Grüße


    Helmut

    Hallo

    freut mich, daßsich hier auch Nähmaschinenfans befinden. Ich habe folgende Maschinen im Einsatz

    Opel von 1890 Langschiff

    Singer 28K Langschiff gebaut ca. 1908

    Singer 15-88D von 1914

    Anker Automatik Anfang 1960 (leider defekt, da ist ein Plastikrad hinüber, bekommt man nicht mehr). Mal schauen - da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

    Silvercrest (ist ein Chinakracher für kleines Geld wegen Overlookstiche und Knopflochnähen)

    eine Privileg ca. 1980 DDR-Maschine

    ein Singer, ähnlich der Silvercrest (Chinakracher)

    Mit Ausnahme der Anker sind alle Maschinen voll funktionsfähig. Die Singer 15 näht Leder bis 6 mm Stärke, allerdings dann nur noch über das Handrad. Ideal für meine Motorradklamotten wenn ich versehenlich mal den Asphalt küsse. Ansonsten zum Flicken der Forstarbeitskleidung. Ebenso flicke ich meine Bergmannskleidung selbst und nachdem in den letzten Jahren die vorhandene Neuware an Bergmannskleidung nahezu vollständig vergriffen ist fertige ich meine Steigerhosen und -Jacken selbst an, ebenso die Bergmannshemden. Tja auch als Mann kann man das lernen! Ich hab damit kein Problem,auch wenn mir Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Kollegen den Vogel zeigen. Die Klamotten sollten halt ziemlich robiust sein, wie die Orginale und natürlich aus weißem, wasserbeständigem Baumwoll-/Leinen-/Nesselmischstoff. Weiß deshalb weil man bei einem First- und Seitenverbruch durch den Suchtrupp leichter gefunden wird - nicht um die Gattin zu ärgern, welche dann täglich waschen darf, wenn der Gatte mal wieder in die Grube einfährt. Als Schuhwerk bevorzuge ich schwere handgefertigte Knobelbecher, entsprechend der Mustervorgabe von 1914. Sauber eingefettet sind die Treter selbst dann noch wasserdicht, wenn man stundenlang im Wasser waten muss. Reparaturen führeich am Schuhwerk selbst durch - hab als junger Bub mit meinem Großvater ein Jahr lang Schuhe repariert - der war Schuhmacher!

    Leider fehltmir noch ne Schustersmaschine - nähe hier das Meiste noch mit der Handnähahle!


    Viele Grüße


    Helmut

    Hallo Schwyzi,

    es gab keine verkleckerte Lampe! Da ist die Vorgehensweise sehr einfach. Kerzenhalterung befüllen und ab damit in die Lampe. Du beobachtest ab da den Abbrand und das Schmelzverhalten. Hat die Lampe Betriebstemperatur erreicht, Kerzenpatrone rausnehmen und auf den Arbeitstisch. Mit einem Wachsthermometer misst Du die Wachstemperatur mit dem Lasergerät die Blechtemperatur. Außerdem wird das Schmelzverhalten des Wachses beobachtet und das war eindeutig zu weich - sprich die Temperatur zu hoch. Nunmehr sind folgende Eingriffsmöglichkeiten gegeben: Nutzung eines dünneren Dochtes oder das Wachs härten und damit wird die Schmelztemperatur erhöht. Ich denke, ich fange mal bei 75°C an, das entspricht auch der Wachsmischung welche ich bei meinen historischen Feuerwehrlampen verwende . Es sind kleine "Koppellampen", welche der Feuerwehrmann früher beim Nachteinsatz am Koppel trug.

    Das Problem ist mir bei diesen Lampensorten grundsätzlich bekannt. Es begann ursprünglich mit Bau des ersten Schiebekerzenleuchters, also einem Leuchter, bei welchem die Kerze versenkt und mittels einer Feder nach oben, in Abbrandgrundstellung gedrückt wurde.

    Wenn ich mit einer Kerzenlampe klarkomme welche vor mehr als 160 Jahren gebaut wurde wäre es doch gelacht vor einer solch kleinen Lampe zu kapitulieren! Bauchschmerzen hätte ich bei Moderateurlampen, also Rapsöllampen, aber nicht wegen der Technik, sondern wegen der Tatsache, daß Du an diesen dann jedes Schad- und Fehlteil nachbauen darfst. Grundsätzlich machbar - aber sehr zeitaufwändig!


    Viele Grüße


    Helmut

    So Kollegen, gerade mal ne runde Stunde lang die Lampenkammer durchgesucht, immerhin sind es rund 300 Exemplare. Und ganz hinten versteckt so ein Modell gefunden. Ich habe mit 2 Kerzen eine Temperaturmessung gemacht. Vorheizzeit pro Kerze 20 Minuten, dann aus der Lampe genommen und mit einem digitalen Thermometer die Messungen der Wachstemperatur durchgeführt.

    Kerze 1:

    Orginalteil: 85°C Wachstemperatur. Der Blechrand des Kerzenhalters kam hierbei auf 41°C . Die Kerze hat einen Durchmesser von 30mm. Es bildeten sich immer wieder kleine Wachsseen. Waren diese verbraucht, dann schob die Feder die Kerze nach. Das Führungsspielder Kerze war rundum bei 1mm, gemessen mit einer Ventileinstellehre.


    Kerze 2 (Ikea Stearinkerze).

    Temperaturen identisch. Allerdings hat die Kerze einen Durchmesser von 22mm. Es bildeten sich größere Wachsseen. Die Ränder der Kerze weichten auf. Die Kerze wirde nicht sauber in der Hülse geführt und verkantete. Hierdurch lief Wachs aus.

    Fazit: Das Wachs ist zu weich, der Schmelzpunkt zu früh erreicht. Durch die gespeicherte Hitze schmilzt das Wachs immer schneller ab.

    Die Kerze ist für die lampe nicht geeignet.

    Muß dann mal am WE eine passende Gießform basteln und mit dem modifizierten Wachs - Schmelzpunkt 75°C- eine Testkerze gießen.

    Berichte dann wie es ausgegangen ist.

    Viele Grüße

    Helmut