Interessantes Thema
Gar nicht so abwegig wenn man es sich mal so recht überlegt...
Es kommt ja auch nicht von ungefähr dass die hiesigen Wälder beim römischen Heer seinerzeit gar nicht gern genommen worden sind
Zum einen war es für sie sehr mühsam und arbeitsaufwendig Wege anzulegen, damit so ne ganze Legion mit allem drum und dran da einigermaßen gut vorangekommen ist und zum anderen war ihnen eine solche Landschaft nicht nur völlig unvertraut und zu kalt vom Klima her sondern auch regelrecht unheimlich
Zudem war es ihnen in einem derart dicht bewachsenen Gebiet nicht möglich, ihre strategisch überlegenen Kampfformationen einzunehmen was ihnen beim Angriff von Arminius dann auch zum Verhängnis geworden ist.
Wie Vorredner schon sinngemäß gemeint haben, mag ein Wald (auch wenn es sich dabei nur um die hierzulande mehrheitlich vorzufindende Kulturlandschaft handelt) tagsüber mal so für einen Ausflug ganz lauschig, erholsam oder gar romantisch sein (was auch alles völlig in Ordnung ist) aber das kann auch alles recht schnell ungemütlich werden, z.B. bei durchwachsenem Wetter, längerem Aufenthalt, Dunkelheit, Durst oder knurrendem Magen.
Und wenn man es sich so recht überlegt, sooo arg üppig ist das Nahrungsangebot im Wald selbst ja nun auch nicht, abgesehen vom Wild, wozu man aber auch entsprechend jagdtechnisch aufgestellt sein muss, und selbst bei entsprechendem Jagderfolg auf Dauer auch noch lange nicht ausreichend ist um sich ausgewogen ernähren zu können.
Ich habe mal eine Doku über Christopher McCandless gesehen, der Typ der in Alaska aussteigen wollte und wegen unzureichender Ernährung, Erschöpfung und Vergiftung durch den Verzehr einer Pflanze die er verwechselt hatte, gestorben ist.
Ein Survival-Experte, der diesbezüglich zu Wort kam meinte, dass er sich zum Aussteigen ausgerechnet eine Landschaft ausgesucht hätte, die trotz Wald und so weiter dennoch ernährungstechnisch gesehen recht karg wäre und er selbst bei Jagderfolg von Kleintieren eine schlechte Energiebilanz gehabt hätte, weil er bei der Jagd mehr Energie verbraucht hätte als er dadurch hätte gewinnen können.
Er hätte seiner Aussage nach am Tag 30 Eichhörnchen erlegen müssen um überhaupt irgendwie über die Runden zu kommen aber selbst dann hätten ihm auf Dauer genügend Fett und Vitamine gefehlt.
Und meines Wissens fressen Rehe auch nur aus der Not heraus die Rinde von Bäumen wenn sie keine Gelegenheit haben auf freien Flächen zu äsen.
Im Mittelalter diente der Wald wohl auch nur zur Holzgewinnung.
Die Jagd war eh nur dem Adel vorbehalten.
Also, zumindest aus der Sichtweise der Ernährung ist der Wald wohl nicht gerade die beste Wahl.
Andererseits hat der Wald der Bevölkerung nach dem Krieg aber auch durchaus geholfen über die Runden zu kommen mit Bucheckern zur Ölgewinnung, Sammeln von Beeren, Brombeerlätter für Tee, Eicheln zum Rösten von Kaffeersatz und Eicheln als Futter für das Vieh.