Beiträge von DL1JPH

    Ich habe ebenfalls ein SPOT Gen3... Tut seinen Dienst, gerade in Gegenden mit schlechter Mobilfunk-Abdeckung (ja, die gibt's auch in DL). So kann man wenigstens zu Hause Bescheid sagen, dass es einem gut geht oder ggf. Hilfe bekommen.

    Welche Vor- und Nachteile hat die Hängematte?

    Grundsätzlich ist es mit einem guten (und dabei noch gut bezahlbaren) Hängemattensetup sehr einfach, ein hohes Maß an Komfort bei tolerablem Gewicht zu erreichen. Das ist meiner Meinung nach der Hauptvorteil. Der größte Vorteil von Zelt-Setups ist, dass sie - gerade im obersten Preissegment - oft sehr geringes Gewicht bieten und dabei wohl eher noch etwas unter dem Gewicht eines vergleichbaren Hängemattensetups bleiben. Ob einem Komfort oder ein paar Gramm Gewichtsersparnis wichtiger ist - das muss jeder selbst wissen.


    Wo seht ihr den Hängematteneinsatz und wo eher nicht?

    Prinzipbedingt ist eine Hängematte auf geeignete Ankerpunkte angewiesen. Bäume sind dabei sehr hilfreich... Allerdings gehen u. U. auch Felsen, da sollte man dann aber recht genau wissen, was man tut.


    Was gibt’s sonst noch zu beachten wenn man mit der Hängematte anfängt (hab heute schon gelernt dass sie nicht zu kurz sein sollte)?

    Da gibt's noch den häufigsten Fehler den man auf YT und in vielen Foren sieht - Eine Hängematte sollte in einem Winkel von ca. 30° zur Horizontalen aufgehangen werden (man liegt dann diagonal). Viele verwenden dabei einen flacheren Winkel, was zu reduziertem Komfort und wesentlich erhöhter Belastung der Ankerpunkte führt und damit u. U. sogar lebensgefährlich werden kann.


    Ein weiterer häufiger Fehler ist, bei der Isolation zu sparen aber viel Geld in Hängematte und Tarp zu stecken. Im Zweifel hat man von einer brauchbaren Hängematte, einem günstigen Tarp und einem guten Daunen-Underquilt meistens ein besseres Ergebnis.


    Ansonsten gibt's da noch die Dödels, die meinen, eine Hängematte mit Paracord aufhängen zu können... Das schadet der Baumrinde und dem Steißbein. Eine gute Aufhängung (es gibt viele Varianten - die meisten seriösen Hersteller bieten für einen kleinen Aufpreis ein taugliches Suspension Kit zu ihren Hängematten an oder liefern es gleich mit) mit ordentlichen Baumgurten ist für alle besser.


    Wie seid ihr auf die Hängematte gekommen und seid ihr zufrieden?

    Ich liebe meine Hängematten, seit ich vor ein paar Jahren darauf gekommen bin... Mein erster Hängemattenkauf war eigentlich mehr eine Verzweiflungstat, da ich dringend Platz in meiner Bude brauchte und ein paar geeigneter, stabiler Haken bereits in den Wänden war. Da hab' ich mir eine Hennessy Expedition gekauft und ein paar Wochen später das Bett abgebaut. Seit dem schlafe ich zu Hause nur noch in Hängematten (die Hennessy ist schon lange durch bessere Eigenbauten ersetzt). Die Idee, mir ein Setup für Unterwegs zuzulegen, lag dann nahe.

    Ich habe eine ganze Weile Informatik studiert, dann aus verschiedenen Gründen das Studium abgebrochen und eine Lehre als Fachinformatiker/Systemintegration angefangen. Ansonsten mache ich im Amateurfunk noch etwas Notfunk mit, das ist allerdings auch ein Hobby.


    Kommunikation, Infrastruktur und Elektronik/Elektrotechnik (aus dem Beruf und dem anderen Hobby) ist zwar in unserer heutigen Gesellschaft absolut unverzichtbar, aber beim Bushcraft hilft's wenig...

    Wenn es darauf ankommt, robuste und langlebige Zellen zu kaufen, nehme ich meistens Samsung- oder Panasonic-Zellen. Letztere sind hier in DL scheinbar weiter verbreitet. Wichtig ist, dass die Zellen entweder an eine Schutzschaltung angeschlossen werden oder selbst mit einer solchen versehen sind.


    Eine gute Wahl für jemand ohne großes Hintergrundwissen wären beispielsweise diese geschützten Panasonic-Zellen (Amazon).


    EDIT: Die scheinen mehr oder weniger baugleich mit den von @outdoorfriend erwähnten zu sein... Beide basieren auf den Panasonic NCR 18650 B Zellen. Das sind robuste Zellen mit guter Kapazität und einem relativ hohen Entladestrom.

    Die physikalischen Probleme wurden ja schon angesprochen... Ich persönlich nehme meistens eine oder mehrere Powerbanks mit. Eine 32Ah Powerbank reicht bei sparsamer Nutzung auch mit modernen Stromfressern von Apple, Samsung (Gratis-Taschenwärmer inklusive...), Huawei und co. problemlos 10-14 Tage - das bei einem Gewicht vom unter 500g. Ein Solarpanel mit Powerbank als Buffer ist auch nicht leichter, wird aber in der Regel weniger lange durchhalten.

    Hängematten mit 170cm breite habe ich auf dem Markt noch keine gesehen... TreeGirl aus dem Hängemattenforum baut allerdings welche, die sie auch verkauft wenn ihr Stapel mal wieder zu groß wird... Da müsstest du mal nachfragen.

    Da ich eine Durchblutungsstörung in den Händen habe kenne ich das Problem nur zu gut (Bei 20° in T-Shirt, kurzen Hosen und Handschuhen 'rumlaufen?!)...


    Ich verwende meistens einen Kohle-Taschenofen wie @Friese erwähnt hat. Die funktionieren gut, sind wirklich fast unzerstörbar und der Brennstoff ist auch nicht teuer.


    Ebenfalls empfehlenswert sind die Einmal-Wärmer von Thermopad o. Ä. Die sind unkompliziert zu verwenden (einfach Packung aufreißen), funktionieren absolut zuverlässig (aber natürlich nur einmal) und können danach problemlos entsorgt werden. Die einzige Verwendung die ich dafür habe ist allerdings, mit der Einlegesohlen-Variante kalte Füße aufzuwärmen, wenn ich mich mit der Isolation für Nachts verschätzt habe...


    Mit den Gelpads habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Selbst wenn der Beutel nicht durch Gegenstände in den Taschen oder schlechte Verarbeitung beschädigt wird und eine ziemliche Sauerei produziert halten die Teile meistens nicht lange, da sie beim regenerieren schnell zu heiß werden. Das zerstört sie endgültig. Außerdem muss man sie ständig kneten, damit sie wenigstens eine Stunde warm bleiben - und am Anfang werden sie mit etwas über 50° auch sehr schnell unangenehm heiß.


    Auch von den hier noch nicht erwähnten katalytischen Taschenwärmern (leicht zu erkennen, da sie Waschbenzin als Brennstoff verwenden) würde ich die Finger lassen - Sie sind sehr empfindlich gegen Fehler beim anzünden (wenn der Katalysator zu warm wird brennt er durch), was sie mit ohnehin schlecht funktionierenden Fingern praktisch nutzlos macht. Wenn man sie allerdings mal angezündet hat sind sie auch sehr angenehm.

    Grundsätzlich würde ich dir auch dazu raten, eine Hängematte mit mindestens 11' oder 320cm zu nehmen... Was die Breite betrifft scheiden sich aber die Geister. Es gibt Leute, die 150cm Breite für ausreichend halten, anderen ist das zu schmal und sie bevorzugen 170 oder sogar 200cm. Da wirst du um etwas ausprobieren wohl nicht herum kommen.


    Was das Tarp betrifft sollte die Ridgeline mindestens so lang wie deine Hängematte selbst sein - je nach Schnitt des Tarps (Diamond Tarps sind bspw. an den Spitzen sehr schmal) auch länger. Mit einem Wintertarp (also eines mit ''Türen'' an Kopf- und Fußende) kann man es notfalls auch bei sehr schlechtem Wetter gut aushalten - wie ich finde ist das sogar angenehmer als mit einem Biwaksack, da man auch mal aufstehen (also wirklich stehen, nicht krabbeln) kann. Dafür ist eine Hängematte mit Wintertarp selbst bei extrem leichten Materialien wahrscheinlich etwas schwerer als ein Biwaksack. Ob der Komfortgewinn für dich das höhere Gewicht rechtfertigt musst du selbst wissen. Ein großes Sommertarp ist in den meisten Fällen ohnehin ausreichend und wiegt auch weniger.


    Zur Isolation ist es leider so, dass Isomatte + Hängematte eher schlecht funktioniert. Wenn du wirklich auf Hängematten umsteigen willst macht es Sinn, in einen guten Underquilt zu investieren. Die kommen dann aber meistens aus den USA.


    Ansonsten ist gefühlt das halbe Hängemattenforum hier auch dabei - deine Chance, qualifizierte Antworten zum Thema zu bekommen, ist also auch hier recht hoch...


    EDIT: @Mittagsfrost hat fast das selbe geschrieben, während ich noch am tippen war...