Man könnte meinen, in dieser Szene wird die Nutzung eines Biwaksacks zum ungeschrieben Gesetz gemacht! Die ganze Angelegenheit wird doch total zweckentfremdet und man schafft sich doch nur zusätzliche Probleme, die man ohne diese ganzen Plünnen niemals hätte...
In allen Arten von Biwaksäcken in denen ich in 12 Jahren geschlafen habe, hatte ich immer Kondensprobleme, wenn die äußeren Bedingungen dementsprechend sind, wo man so ein Ding "gebrauchen könnte". Das heißt, entweder sehr hohe Luftfeuchtigkeit/Nebel/Raueis, Schneeteiben, Wechsel auf Regen in der Nacht.
Wenn die Hülle außen vereist, mit Reif überzogen oder komplett nass ist, bekommt man immer Kondens im Biwaksack! Das ist einfachste Physik...
Egal ob es die neuste Membrantechnologie und Klebetechnik von Gore/Carinthia ist(auch mal dort fragen was das Militär gefordert hat und ob gezeigte Modelle mit den aktuellen auf der Seite und im Shop identisch sein können nach so vielen Jahren Entwicklung... )
Nachtrag:
Das von Bugikraxn gezeigte Modell ist ein Vorgängermodell und nicht mit der aktuellen Version auf der Seite vergleichbar, da es sich um die alte Dreilagenmembran handelt. Das neuste Modell hat, ich zitiere hier die Entwicklungsabteilung: "Das aktuelle Modell hat eine leichtere Membrane und der outer-Layer ist ein Ripp-Stopp-Gewebe. Der RET ist von <9 auf <6 verbessert worden (siehe beigefügtes Datenblatt). Somit ist ein noch besserer Feuchtigkeitstransport gewährleistet. Es ist die leistungsfähigste 3L Membrane von Gore welche am Markt ist!"
Das Datenblatt im Original der Firma Gore mit allen Spezifikationen habe ich hier vor mir liegen! Möge sich nun jeder seine Meinung zu dem ganzen Theater hier bilden...
Aktuelle Eventhüllen ohne jeglichen Schutz vor Verfettung und Schmutz, die neusten DryQ Membranen, aktuelle Pertexhüllen oder die von Dir gelobte britische Tüte die auf 90er Jahre Membrantechnik basiert und nun nicht mehr eine Goremembran besitzt, sondern ein Dreilagenlaminat aus Fernost, aber auch für wenig Geld macht was sie soll...
Selbst bei etwas Feuchtigkeit auf der Außenhülle sorgt das schon im Inneren für den "Autoscheibeneffekt"...da braucht es nichtmal die weite Öffnung wo noch mehr Feuchtigkeit reinkriechen kann:
Alleine der Unterschied, ob man die Isomatte mit rein nimmt oder mit dem dampfundurchlässigen Bodenstück bei den Exped Hüllen wie auch beim Carinthia dort auch direkt auf der Matte liegt, kann einen Unterschied von mehreren 100g Feuchtigkeit in der Isolation ausmachen! Selbst die Wahl der Isomatte ist dort entscheidend!
Es ist ein Unterschied ob die komplette Körperwärme reflektiert wird und man sich nicht oft dreht im Schlaf, oder man sich auf einer EVazote/Ridgerest/Z-Lite hin und her wälzt in der Nacht und nicht in die Matte einsinken kann. Das alleine macht schon 100+ Gramm Feuchtigkeit aus, die sich auf Tour summiert wenn man nicht jeden Tag zu 100% durchtrocknen kann...
Oben auf den Fotos sammelte sich bei Regen nach 2 h so viel Feuchtigkeit und Kälte, das trotz richtiger/optimaler Nutzung einer X-Therm. Trotzdem ist das Ding für um die 80 Euro neu in Ordnung, für die die im Wald einen auf "Stealth" machen wollen...(mir wurde oft gesagt, daß man "nicht gesehen werden will...")
Aktuelle Pertex Membranen, ähnlich zu all dem was es sonst noch so auf dem Markt gibt in der 100-200 Euro Klasse:
Selbst ein Baumwoll Bivy zieht so viel Feuchtigkeit, daß ihr mehr Probleme habt als wenn ihr:
-euch nen vernünftigen Schlafsack kauft
-ein ordentliches Tarp oder Zelt
-eine vernünftige Tourenplanung nach Wetterkarten macht
-diese richtig einschätzt über die Jahre, ihr wisst garnicht, was alles so um Universum vor sich geht...
-örtliche Gegebenheiten richtig nutzt und den Schlafplatz vernünftig wählt
-Trocknungsmöglichkeiten anlauft und mit einbaut, das ist keine Schande, machen alle so!
-die Bücher von euren Survival Gurus aus dem Norden auch mal richtig lest
-nicht so viel Bullshit von Youtube reinzieht und mal selbst nachdenkt und auf die Vorgaben der Natur angemessen reagiert
Ich hatte jetzt drei Schlafsäcke mit Membranhülle in Verwendung. Mit allen drei von preiswert bis schweineteur habe ich mich nassregnen, einschneien lassen oder in Schneehöhlen geschlafen. Nass im Rucksack verpackt, weil es entweder so hohe Luftfeuchtigkeit war oder es derart unter das Ponchotarp geblasen hat oder mir ne 10 cm Schneedecke in die Schneehöhle wehte. Bei keinem der Schlafsäcke hatte ich solche Probleme, als hätte ich zusätzlich nen Biwaksack mehrtägig genutzt.
Bei reinen Waldtouren reicht ein 400g/3m Tarp als alleiniger und optimalster Wetterschutz völlig aus. In den Bergen eben ein gut belüftbares Zelt. Nur meine Meinung zum Thema, weil genau das mehrfach in den PN`s gefragt wurde und mir das schon lange unter den Nägeln brannte...
Bugi, es ist sonst nicht meine Art irgendwo bei einem im Faden rumzusülzen, aber das kann man hier nicht unkommentiert so stehen lassen, weil es sich bei Deinem Cover um ein uraltes Modell handelt, das so nicht mehr den aktuellen auf der Seite entspricht!