Beiträge von Joe

    Zitat von Albbaer

    Wenn man die alten Knochen mal überarbeiten lässt

    Zeiss und Swarowsky haben tatsächlich (wenn sie gut drauf sind ;) ) einen Kulanzservice, wo alte Geräte für lau überarbeitet werden. Größere (teure) Marken, die was auf sich halten machen das.
    Ich hab mal einen Mt Blanc warten lassen - als ich beim abholen zahlen wollte hieß es, das sei ein lebenslanger kostenloser Service von denen.

    Lieber Mark, vielen Dank für deine ausführliche Bewertung!
    1 und 3 hatte ich angedacht gehabt, ist aber leider (wie manches andere) dem begrenzten Umfang geopfert worden (385 Seiten sind erschreckend schnell voll :) ). Ebenfalls ausgearbeitet war Auswertung, Film und Fototechnik und Vermarktung. Vielleicht spendiert der Verlag für die Wiederauflage einen Druckbogen mehr und einen Goldschnitt ;)
    LG Joe!

    Hallo allerseits, lieber coyote
    ich hab für die Belichtungskorrektur ein paar Beispiele zusammengestellt - ich denke, da werden die Fehler klar, die man besonders gerne macht.


    Dazu anknüpfend an Dein Skript:


    Belichtungskorrektur:


    Die Kamera misst mit Hilfe von Helligkeitssensoren die Belichtung. Dazu gibt es - je nach Hersteller - verschiedene Möglichkeiten.


    Mehrfeldmessung macht einen Bildhelligkeitsdurchschnitt
    Integralmessung verrechnet einen Bildhelligkeitsdurchschnitt mit der selektiven Sensorfeldern
    Selektiv misst um den mittleren Kreuzsensor, Spotmessung ziemlich genau am mittleren Kreuzsensor.


    Daneben gibt es noch ein paar andere Messarten, die vor allem bei Kompakteren Geräten den Fokuspunkt messen oder selektiv Sonnenuntergang etc. messen (Kreativprogramme).


    Beim Fotografieren draußen ist wichtig, dass bei der Belichtung beachtet wird, was dargestellt werden soll.
    Ein Vogel auf hellem Himmel wird wird stark abgedunkelt (Gegenlicht). Ein Glutstückchen in finsterer Nacht wird überbelichtet.


    Jetzt muss man sich Farbwiedergabe so vorstellen, dass Sensoren 256 Graustufen abbilden können. Jeweils RGB (bei Filmkameras noch weitere Bildinformationen).
    Rutscht etwas beim Helligkeitswert an den Rand, also auf 255(Weiß) oder 0 (Schwarz), gehen unwiederbringlich Bildinformationen verloren. Das Bild "brennt aus" oder "säuft ab".
    "Ausbrennen" oder "Absaufen" passiert vor allem bei kleineren Strukturen oder Farbnuancen (hell), oder Oberflächenstrukturen (dunkel) die dann vollflächig dargestellt werden.
    Im Endbereich dargestellte Helligkeitsunterschiede können noch rausgeholt werden.
    Korrigiert man dann nicht selektiv am Rechner (selektiv wäre zum Beispiel Mapping oder Abwedeln), dehnt man den 256 Stufen breiten Tonwertumfang auf - der allerdings nach Neueinstellen des "Mittenschwerpunktes" wieder auf 256 Stufen reduziert wird. Dabei gehen im aufgeweiteten Bereich Farb"abstände" verloren bzw. werden aufgedehnt, das Bild kann flau und Kontrastarm werden.
    (HDR Bilder umgehen das durch Mehrfachaufnahmen bei denen die nicht mehr auf die Tonwertskala reichenden Tonwerte erhalten werden oder durch Mapping bei dem unterschiedliche Helligkeiten unterschiedlich eingestellt werden, der Tonwertumfang ändert sich beim endgültigen Bild dabei aber nicht, die z.B. 500 Farbstufen werden wieder auf 256 komprimiert.) Bei HDR Bildern kann deshalb das Histogramm prinzipiell eine von 0-255 durchgehende ausgeglichene Linie sein.




    Da vor allem beim Fotografieren draußen die Belichtung oft nicht mitspielt (zwischen elf und drei - kam grad der Saurier vorbei) muss man oft manuell eingreifen, weil die Kamera relativ doof sagt: "Von allen Farbwerten möchte ich eine recht ausgeglichene Helligkeitswiedergabe machen." Also eine Gaussche Glocke um 128 rum.
    Hat man einzelne Strukturen z.B. auf dem Blaukanal, die anderen Farben überleuchten, wird der Blaukanal gekoppelt auch runtergezogen. Sonst würde es zu einer Farbverschiebung kommen. Das würde komisch aussehen, weil das Bild additiv aus den 3 Farbkanälen zusammengesetzt wird (z.B. Grün und Blau wird Gelb).
    Deshalb ist es gar nicht so einfach der Kamera zu sagen, was sie machen soll, ohne dass Tonwerte an den Enden der Skala verloren gehen.


    Wie sieht das in der Praxis aus? Wenn man etwas dunkles auf hellem Hintergrund fotografiert, kann man mit einer Belichtungskorrektur arbeiten. Dabei setzt die Kamera je nach Modus die Belichtungszeit, die Blende (ggf. auch gekoppelt) und/oder die Empfindlichkeit für das Bild niedriger oder höher an, als sie es eigentlich würde. Dabei gehen natürlich Farbinformationen am anderen Ende der Skala verloren. Zum Beispiel Strukturen im Himmel oder Schattierungen.


    Wer sich unsicher ist, kann auch eine Belichtungsreihe nutzen. Beispielsweise von -1/3 bis -1/3. Dann werden 3 Bilder gemacht, eines etwas unterbelichtet (weiße, ausgebrannte Flächen bekommen wieder Struktur), eines etwas überbelichtet (dunkle Strukturen sind besser zu erkennen) und eines gemäß Messung. Wenn man bei der Abschätzung der Helligkeit einen Fehler gemacht hat, kann man immer noch ein passendes auswählen.
    Vom Stativ aus gemachte Bilder von Landschaften lassen sich dann auch selektiv zusammensetzen bis hin zu einem (echten) HDR-Bild.


    Eine andere alternative, mit der ich oft arbeite ist die AE-Speichertaste oder "Sterntaste". Man stellt an der Kamera eine Spot oder Mittenbetonte Messung ein, schwenkt auf das Ojekt der Begirde, speichert damit die Belichtung und schwenkt so, wie man eigentlich fotografieren möchte. Das sollte man aber nur mit der Belichtung machen, aber nicht mit dem Fokus (das Objekt bewegt sich durch die Drehung aus der Fokalebene heraus).


    Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit des Absoften oder Spiegeln, die aber mindestens einen Assistenten benötigt. Bei starkem Schlaglicht (hier brennen zum Beispiel helle Strukturen aus) wird ein Screen verwendet, der das Licht diffuser macht und etwas abdunkelt. Oder aber der zu dunkle Teil (vor allem Schlaglicht bei Gesichtern) wird mit einem Gewebespiegel von der Gegenseite belichtet (teilweise auch mit Styroporplatten). Die eigentlich "absaufenden" Bereiche werden belichtet.



    Hier noch ein paar Beispiele mit Histogrammen:



    "Gewollt dunkles Bild (AE -2), Strukturen der Bäume sind gut zu sehen, das Zelt im Vordergrund nicht, es soll nur angedeutet sein. Der Peak im Weißbereich ist der Reflektorstreifen)



    (Nachträglich) angepasste "ausgeglichene" Belichtung - Einzelne Farbnuancen, Strukturen im Rauch gehen verloren, Äste "fressen aus"



    Nominell "überbelichtetes" Bild (AE +1/3 (+2 wäre besser). Kakadu im Gegenlicht. Farbe des Gefieders und Schnabel lassen sich noch erkennen. Wenn man Strukturen sehen wollte, würde man noch heller gehen - der Peak im Histogramm ist schlicht der informationsfreie Hintergrund



    "Ausgeglichenes" Histogramm, aber Scherenschnitt - Informationen auf dem Vogel sind komplett unter den Tonwert 0 abgesoffen.



    "Schnellschuss" mit (auf der unteren Bildhälfte) ausgeglichener Belichtung - der Wolkenbehang ist ausgefressen (an der oberen Kante rechts im Bild) Besser wäre hier AE-1 gewesen.



    Bei nachträglicher Reduktion der Belichtung sieht man dass die Bildinformationen im Hellen Bereich abgeschnitten sind (Abfallen des Peaks) - sie gehen jetzt zwar grau - aber ohne Struktur. Die ist unwiederbringlich in der Gobi geblieben.


    P.S. Blitzlicht meiden wie den Teufel ;)


    LG Joe

    Finde dein Skript toll!


    Zu den Histogrammen eine kleine Anmerkung:
    Überbelichtet ist klar, was rausfrisst ist verloren.
    Nicht 100% einverstanden bin ich mit der Aussage, dass das dritte Histogrammbild unbedingt unterbelichtet ist - eine Dunkelverschiebung wie auf dem Histogramm kann durchaus oft gewollt sein oder notwendig sein - beim abgebildeten wäre bei einer positiven Belichtungskorrektur der Weißbereich weg. Beispielweise Farben bei Dämmerungsaufnahmen oder unterschiedlich farbige Sonnenflecken im Wald. Beim Filmen ist es tatsächlich so, dass oft eine 1/3 Belichtung zu niedrig gewählt wird - um Rauschen zu verhindern und weil es eher möglich ist, die abgesoffenen Dunkeltöne zurückzuholen, als das oben Ausgefressenne. Problematisch würde es m.E. werden, wenn die im unteren drittel liegenden Peaks abgeschnitten werden würden.


    Ich denke, dass das oft der Fehler von Anfängern ist - die Kamera (oder der Fotograf) versucht (zumindest bei Integralmessung) eine ausgeglichene Belichtung herzustellen. Das geht vor allem in der Dämmerung oft mächtig schief, weil da die Belichtung (Verschluss oder Iso) aufgerissen wird und dann nachträglich das verrauschte und verwackelte Bild abgedunkelt werden muss, um noch etwas Farbe aus dem Sonnenuntergang oder der Stadtbeleuchtung rauszuholen :)



    Zitat von Coyote

    „Von Elf bis Drei hat der Fotograf frei“.


    Analog beim Film: "Von Acht bis Vier trinkt der Kameramann Bier.". ;)



    Ich bin Blendenvorwahl-Knipser wobei ich mir je nach Setting in den Modi die Min/Max Verschlusszeiten und ISO einstelle.
    Für den Tiefenschärfebereich ist die Abblendtaste mein bester Freund. :)


    Ansonsten muss ich zugeben, dass ich zumeist JPG nutze. Bei Auftragsarbeiten "Print" mit mehreren Fotostrecken würde das sonst jeden Rahmen sprengen - die Grafik möcht meist auch nur ganz ungerne RAW. Ich wähl meist die gewünschte Farbtemperatur (im grauen Winter etwas Wärmer so in der Regel so Richtung "Indian Summer" d.H. meist so gegen 6000 K). Das hilft auch wenn ich dann einzelne Bilder nachschießen muss oder Details im Studio mit dem Panel fotografiere.
    Naturalistische Farbwiedergabe von Scheißwetter will niemand :D


    Wenn ich dann alle Bilder dann nochmal mit dem PS-Rawfilter öffnen müsste... Neeee, da bin ich zu faul :)


    Nachtrag: Mein wichtigstes Werkzeug draußen sind tatsächlich Screen und Spiegel.

    Seit ich damals die Swarovsky-Gläser von Vaddern und seinen Ornithologenfreunden probieren durfte, mag ich kein billiges mehr nutzen. Also abschliessend ein Rat von mir: Schau Dir von vorne herein keine an, die über Deinem Budget liegen.

    Das ist ein ganz guter Tipp :)
    Allerdings muss ich sagen, dass mittelpreisige (bis 1000 EU) moderne Gläser in Abbildungsqualität, Bildschärfe und vor allem Handlichkeit gut an die alten Zeiss- und Swarowsky Knochen kommen, die meistens vererbt werden, wenn der Enkel den JS macht :)
    Hat auch damit zu tun, dass die neueren Gläser völlig anders berechnet werden können, als die teuren handwerklichen Gläser. Gilt natürlich nicht für 50 Euro-Scherben aus dem Discounter.

    Ist auf der velinkten Webseite mit 640gr angegeben

    Ah, das hört sich schon besser an :D
    Das Nikon Prostaff scheint sehr Bauähnlich zu sein zum Monarch (wahrscheinlich innen statt Glas Kunststofflinsen).
    Die Nikongläser gibt es in verschiedenen Bauserien (Prostaff scheint das 7s aktuell zu sein). Ich hatte mal eines in der Hand, kann aber nicht mehr genau sagen, welche Schwächen es hatte.
    Hier sind die Bewertungen von der aktuellen Serie schon mal ziemlich gut.

    Lichtstärke ist schon wünschenswert. Gerade in der Dämmerungszeit gibt es ja viel zu sehen.

    Das stimmt. Der Beschenkte möchte das Fernglas frei halten. Ohne Stavi oder Jägerstand, deshalb tendiere ich zu 8facher Vergrößerung.

    Hatte selber mal ein Nikon und auch da schoben sich die Okularverstellungen( hoffe das heißt so) seeehr leicht wieder ein.

    Zusammengefasst von Ansprüchen und Daten würde ich zusammenfassend empfehlen:

    • Einigermaßen vergütetes Glas
    • maximal 8er Vergrößerung
    • 42er Objektiv
    • Geschlossen und Stickstoffgefüllt.
    • Dachkantprismen

    Warum die Kombination?
    Bei ausreichender Vergügung, 42er Objektiv und 8er Vergrößerung hat das Glas noch gute Dämmerungs/Nachteigenschaften und lässt sich bei Dachkantbauweise bequem mit einer Hand ruhig genug halten.


    Ist das Nikon Aculon A211 10x50 ein gutes Fernglas? Was spricht für dieses Modell?

    M.e.: Nein.
    Das Aculon hatte ich früher mal. Eine Schnee-Regenpirsch auf Murmel in den Alpen später war es vollgelaufen. Außerdem ist die Okolarhalterung schwammig. Wenn man sie etwas ans Auge drückt, wird das Bild einseitig unscharf. Und mit den Porro-Prismen ziemlich sperrig.


    Ich bin mit meinem EDEN

    Das Glas sieht brauchbar aus, ist aber preislich darüber?


    Bei den Preisvorgaben sind die qualitatv höherwertigen dennoch meist Japaner.
    Ich führe seit einigen Jahren das Nikon Monarch 5 in 8/56 im Haushalt ist noch das Monarch 8x42. Unterschiede im Dämmerungsverhalten sind marginal, das 8x42 lässt sich aber erheblich angenehmer führen.
    Die "einfachere Version" der Monarch-Reihe ist die Prostaff Serie. Bei Frankonia liegt das 8x42 bei 200 Euro. Erfahrungsgemäß bekommt man es woanders günstiger. Damit hast Du ein anständiges Glas für viele Jahre für einen akzeptablen Preis.


    Soll es was längerfristiges sein (auch der/die Beschenkte ;) ) würde ich zur Monarch-Reihe tendieren. Da bekommst du ggf. etwas gutes, gebrauchtes in der Bucht.


    Mit Bushnell und wie sie alle heißen habe ich was Optikgeräte angeht keine gute Erfahrung gemacht.


    Allerdings verkauft Bresser recht häufig gute Ware auf Lizenz. Das hier schaut nicht so mie aus: https://www.bresser.de/Freizei…-Komfort-Tragesystem.html
    Ist aber mit 1000 Gramm auch ein Klotz...


    Hatte selber mal ein Nikon und auch da schoben sich die Okularverstellungen( hoffe das heißt so) seeehr leicht wieder ein.

    Ist tatsächlich auch beim Monarch (für 800 Euro, aber bei täglicher Nutzung nach einigen Monaten) so. Ich hab die Okularverstellung voll ausgefahren mit abgeschnittenen Rennradschlauchstückchen fixiert. Dann bleiben die immer auf der richtigen höhe.

    ... ich bekomm das ja immer zuletzt mit :)
    Meine Survival-Serie "Ruf der Wildnis" läuft jetzt auch bei NITRO. und kann nach und nach online auf TV-Now gestreamt werden.
    https://www.dwdl.de/nachrichte…=&utm_campaign=&utm_term=


    Die Nitro-Version ist etwas mehr gestrafft und kürzer als die Spiegel-TV-Wissen. Ich glaube 6 Folgen statt 10.
    Viel Spaß beim angucken. Fachliche Fragen dazu gerne hier im Faden.



    https://www.tvnow.de/shows/ruf-der-wildnis-18145

    Vielleicht ist es so wie Du sagts aber auch wenn ich Dein Wissen schätze wäge ich den Nutzen/ Schaden für mich doch selbst ab. Ich bin zu alt um jeder neuen Erkenntnis zu glauben und sofort mein Leben umzustellen.

    Nah, das würde ich auch nie empfehlen. Es geht darum, seine Entscheidungen treffen zu können und dazu das größtmögliche Wissen zu haben.
    Zahlreiche Entscheidungen (natürlich auch bei mir) sind wider des besseren Wissens. Für mich ist ausschlaggebend, dass man Informationen sammelt und aktualisiert. Was man daraus macht, ist jedem selbst belassen.
    Das ist dann wichtig, wenn Infos scheinbar Allgemeinwissen sind, tausende male wiederholt werden, aber oft schlicht nicht stimmen. Das können teilweise auch sehr problematische Dinge sein.
    Alles, was man regelmäßig macht, kann zu Problemen führen. Die Freiheit es anders zu machen darf dabei nie eingeschränkt werden (sofern sie nicht andere gefärden).
    Ich bin beispielsweise der Meinung, dass Drogen im allgemeinen legalisiert werden sollten - und nur nach Beratungsgesprächen verschrieben und von Apotheken oder lizensierten Stellen verkauft werden dürften. Dabei feste Regeln: Soundsoviel Tage kein Koks vor dem nächsten Auto fahren oder so.
    Dadurch legt man nicht nur den Schwarzmarkt trocken sondern sichert die Qualität - wer nämlich Drogen nehmen möchte, bekommt sie auch illegal. Egal welche. Nur das Wissen, was welcher Stoff mit einem macht, ist wichtig.
    Und für mündige Entscheidungen ist eine möglichst große Menge an Wissen wichtig, die man lernen muss einzuschätzen (das gehört zur Mündigkeit nun mal dazu).
    Wer das Viertele oder mehr Abends trinkt, kann das ja machen. Aber die Info, dass es gesund ist, ist mittlerweile wiederlegt - zumindest für die meisten Menschen.


    einen Artikel in einer Zeitschrift

    Den hab ich gewählt, weil da Primärquellen sehr unterschiedlicher Studienkonzepte verlinkt sind. Die sind nicht ganz so einfach zu lesen wie der Artikel ;)

    Meerträubelkraut? Da komm ich dann Abends aber nicht mehr ins Bett

    Ist ja auch ein Medikament. Man sammelt/nimmt es dann, wenn es notwendig ist, nicht vorher und auch nicht danach.


    In der Szene ist die Tendenz zu bemerken latent und obligatorisch Selbstmedikation zu betreiben, auch wenn man keine Erkrankung hat. Auch weil es "natürlich" ist. Wirkung (über den Placeboeffekt hinaus) ohne entsprechende Nebenwirkung gibt es nicht. Manche Wirkungen sind so schwach, dass auch die Nebenwirkungen nicht ins Gewicht fallen (Pfefferminztee und co.) und deshalb als Genussmittel gelten.
    Archaische Kulturen haben da aus heutiger Sicht oft ziemlichen Murks gemacht, da die Effekte noch nicht bekannt waren. Sprich "Viel-hilft-viel". Auch Wirkungsweise und Nebenwirkung war oft völlig unklar.
    Typische Tonika waren übrigens Ephedra, Arsenik, Stechapfel...


    Auf Webseiten mit den Aussagen "nur positive Wirkungen" und Co. ist der Link zum Shop meist direkt nebenan. Man darf nicht vergessen, dass viele der unterdrückten Wirkungen alles andere als vom Körper ungewollte Reaktionen sind.


    Axodativer Zellstress durch freie Radikale ist zum Beispiel in der Immunabwehr und Krebszellzerstörung notwendig. Antioxiationsmittel sind nicht per se gesund, nur weil die Werbung Ellagsäure und Co pushen. Entzündungsreaktionen sind zur Parasiten-, Krebs-, Krankheitserreger- und Fremdstoffabwehr extrem wichtig. Entzündungshemmer werden bittesehr nur bei chronischen Vorgängen genommen.



    Die Langzeitwirkung sollte aber eigentlich von einigen Völkern schon durchgetestet sein , nur eben nicht im labor.

    Eben leider nicht.
    Es kommen immer wieder verschiedene, früher nicht wahrnehmbare Körperbeeinträchtigungen und Krankheiten zum Vorschein, die erst nach und nach nachgewiesen oder assoziiert werden.

    • Die First Nations haben nicht den Zusammenhang zwischen Tabakrauch und Krebs gekannt.
    • Aberhunderttausende haben in römischen Provinzen aus Bleirohren getrunken und sich latent vergiftet.
    • Jahrtausende haben Menschen in Südostasien rohen Fisch gegessen, da sie nicht wussten, dass der dadurch sehr häufig übertragene Parasit Opisthorchis viverrini terminalen Leberkrebs erzeugt.
    • Rund 10tausend Jahre haben Menschen nicht gewusst, dass ihr im Spätsommer verpilztes Getreide durch Aflatoxin Krebs auslöst.
    • Die kumulierende Schädigung der PAs war nicht bekannt, entsprechend wurden PAhaltige Kräuter konsumiert, da keine akute Vergiftung nachvollziehbar war.
    • Die potenzsteigernde Wirkung von phallisch anmutenden Tier- und Pflanzenteilen ist anekdotisch weltweit "bewiesen". Und es werden sich labortechnisch mit Sicherheit durchblutungsfördernde Stoffe und auch krebszellabtötende Stoffe darin feststellen lassen.
    • In Papua-Neuguinea wurden der "Leichenschmaus" sehr lange etwas wörtlich ausgelegt, ohne dass bekannt war, dass dadurch Prionenkrankheiten übertragen werden (10-20 Jahre Inkubationszeit).
    • Tigerpenis


    den man eher einsetzt wie das Gläschen Rotwein am Abend

    Du musst jetzt gaaanz stark sein ;)
    https://www.welt.de/gesundheit…ein-tatsaechlich-ist.html

    Ich habe bisher noch nie irgendwo gehört oder gelesen das Chaga irgendwelche Giftstoffe aufnimmt und gefährlich sein könnte. Keinerlei Warnung oder sonstiges. Deshalb wundert mich deine Aussage sehr und es würde mich schon interessieren woher dieses Wissen kommt. Da ich Touisten oft diesen Pilz zeige und erkläre möchte ich denen die negative Seite nicht verschweigen sofern es ein seriöse Quelle dafür gibt

    Servus allerseits.
    Beim Konsum von Chaga und andere Pilze spielen meines Erachtens 2 Faktoren eine Rolle.
    Dazu muss ich ganz wenig ausholen.
    Vergleicht man die Inhaltsstoffe der sehr viel älteren Pilze mit denjenigen von Pflanzen, stellt euch Pflanzen als Sortierfach im Küchenschrank vor:
    Eine gewisse Anzahl von unterschiedlichen sekundären Inhaltsstoffen, die sich aufgrund ihrer Struktur und Menge einigermaßen einordnen lassen, beispielsweise in Polyphenole, Glycoside, Flavonoide (resp. Gabel, Messer, Löffel) und dergleichen. Die Wirkung und Konzentration ist nicht immer bekannt, kann aber aufgrund der "Fachzuordnung" abgeschätzt werden.


    Inhaltsstoffe der Pilze stellt euch jetzt bitte als alte, verstaubten und absolut unübersichtlichen Krämerladen mit einer unübersichtlichen Anzahl von extrem kompliziert aufgebauten Gegenständen, die jeweils kaum etwas mit den jeweils anderen zu tun haben. Rechnet selbst die Staubflusen als Inhaltsstoffe dazu. Unglaublich Komplexe Stoffe wie Phalloidin und unendlich viele andere Stoffe, die auch für moderne Nachweismethoden nahe der Nachweisgrenze liegen. Von dem überragenden Anteil hat man nicht die geringste Ahnung, wie sie wirken und für wen (bgl. Kalher Krempling https://de.wikipedia.org/wiki/Kahler_Krempling ) sie gefährlich sein können.
    Mit eine Rolle spielen das Klima, das vorhandene Substrat, Krankheitserreger, individuelle Vorerkrankungen oder Enzymsetting, Zubereitungsmethode usf.
    Nicht ohne Grund werden jedes Jahr alte Speisepilze zu den Giftpilzen umgeordnet. Das gilt auch für seit jeher genutzte Pilze.
    Das eine sind wie von @Joker2567 beschriebenen 2-3 Pilzpfannen im Jahr, das andere ist:



    nehme regelmäßig Chagga zu mir ohne jegliche Nebenwirkungen

    Chaga enthält wie zahlreiche andere Pilze zweifelsohne antibiotische Inhaltsstoffe. Antibiotika sind naturgemäß bzw. ursprünglich komplexe und niedermolekulare Pilzgifte wie das bekannte Penicillin G. Allerdings gibt es sehr viele andere Stoffe, die ebenfalls in Pilzen als Sekundärmetabolite wirken. Andernfalls hätten Pilze nur eine kurze Lebensspanne.


    Wer regelmäßig Chaga abkocht macht etwas, was man eigentlich tunlichst vermeiden sollte: Man setzt sich ohne Notwendigkeit unter Antibiotika bzw. Medikamente. Wir sprechen bei Pilzen nicht von vergleichsweise breit unterstützende Stoffe Eugenol, Mentol, Thymol etc. sondern von extrem komplexen und teilweise spezifischen Medikamenten. Die genaue Zusammensetzung ist jeweils völlig unbekannt (Standort, Substrat).


    Eine andere Wirkung ist die Hemmung von Entzündungsvorgängen. Aber was glaubt ihr, warum der Körper als wichtige Abwehrmaßnahme mit einer Entzündungsreaktion reagiert? Es nimmt doch auch niemand prophylaktisch Cortisol ein, oder?


    Wogegen m.E. nichts spricht, ist sich Chaga bei Erkältung abzukochen, wobei es da wirksameres gibt (z.B. Ephedra). Aber das regelmäßige Chagas-Trinken ist schlicht und ergreifend eine regelmäßige Medikamenteneinnahme ohne Grund.
    Wenn ich gesund bin, löse ich mir ja auch keine halbe Tablette Penicillin G und eine viertel Dexamethason im Kaffee auf, um gesund zu bleiben (um eine Vergleichbarkeit zu schaffen: koche ich mir keinen Pinselschimmel mit Murmeltieröl ab).


    Zusammengefasst: Nur weil sich archaische Kulturen auf tägliche Medikamenteneinnahme gesetzt haben, bedeutet das nicht, dass es auch gut ist. Über Langzeitwirkung der unzähligen anderen Stoffe aus Chaga und anderen Pilzen ist aufgrund der komplexität praktisch nichts bekannt. Ob dauerhafter und regelmäßiger Gebrauch z.B. die Leber und Bauchspeicheldrüse beschädigen (auf die Chaga eine Wirkung hat), ist nicht bekannt.

    Ich denke, das sind Schmieralgen/Caynobakteriota.
    Das kann ein Hinweis auf Eutrophierung sein. Ich denke aber eher, dass es durch natürliche Mineralbelastung entsteht.
    Ob das Wasser Kohlesauer ist bekommst Du raus, wenn Du etwas im Topf erhitzt. Dann sollte es zu Ausflockung von Kesselstein kommen.
    Der Braunrote Belag scheint darauf hinzudeuten.
    Hohe Metallkonzentrationen und / oder (natürliche) Schwefelwasserstoffbeimengungen sind oft Auslöser für Wachstum von Cyanobakterien.
    Humin würde ich an einer so starken Quelle ausschließen.
    Die Algen sind was das Wasser betrifft unproblematisch, sofern du die nicht mit in den Pot machst.


    Als Aufbereitung würde ich erhitzen für ca. 10 Minuten zum Ausgasen der Kohlensäure und des SO2 vorschlagen, danach den bräunlich gebildeten Kesselstein absinken lassen.


    Solange in dem Wald keine Grubenabfälle hingekippt wurden würde ich eine akute Gesundheitsgefährdung nicht annehmen.

    Das sieht echt gut aus!
    Was mich interessieren würde:
    Ich beize meistens um die 2 Tage. Reicht die kurze Zeit von einer Stunde, dass das Fleisch nicht nur außen aromatisiert wird?
    Sous Vide scheint erheblich effizienter zu sein, als die 6 Stunden bei 80 Grad im Backofen vor dem Grillen. Ich glaub, so nen Zauberstab brauch ich auch.


    überflüssigem Fett

    Oh, ein Oxymoron :D

    Der trockene Zunder wird in die Lösung getränkt und nach 10 Minuten rausgeholt und anschließend erneut getrocknet.

    Am besten wird der Zunder, wenn er nach dem Kochen und Klopfen tatsächlich einige Wochen in der Lösung bleibt. Dazu ein Paar Tropfen Hypochlorit mit in die Lösung gegen Schimmeln.
    Dabei zieht der Salpeter langsam in die Lumen der Hyphen und trocknet nicht darauf fest. Der Zunder glimmt dann viel gleichmäßiger und darf auch mal feucht werden, ohne dass sich eine Menge der Kristalle auf der Oberfläche des Pilzes sammeln.
    Ich persönlich presse den Zunder am Ende, damit er eine feste und keine filzige Oberfläche erhält. Dadurch lässt er sich gut transportieren. Zum Zünden reiße ich ein Stückchen ab, damit es auffasert und schlage Funken dort hinauf.



    Hi.
    Gerade gegoogelt: Kaliumnitrat/Kalisalpeter online kaufen 8€/kg
    Scheint also schon nicv gehandelt zu werden...

    Als Nitritpökelsalz oder zum Beizen von Wolle. Man sollte Bestellungen aber nicht übertreiben...


    LG Joe