Beiträge von Friese

    In "meinem" Revier haben wir im letzten Jagdjahr deutlich über hundert Waschbären gestreckt. Den Winterbalg kann man gut weiterverarbeiten. Leider werfen unsere einheimischen Jäger das Wildbret weg. Fast alle Jäger kämen noch nicht einmal auf den Gedanken, Waschbär zu essen. Dabei kann er so lecker sein. Von einem Waschbären bekommt man locker eine Großfamilie satt. Und wer jetzt einen strengen und abstoßenden Geruch/Geschmack erwartet, der täuscht sich.
    Ich bereite ihn folgendermaßen zu:
    Keulen und Rücken werden gewürfelt, ungefähr 1/2 Gulaschgröße. Fix in Öl anbraten, bis die Stücke gebräunt sind. Jetzt einen Haufen Zwiebelringe hinzugeben und brutzeln, bis auch diese leicht braun sind. Pfeffer und Salz, etwas Wasser und einen ordentlichen Schuss Weißwein hinzugeben und eine gute 3/4h köcheln lassen, damit auch die letzte evtl. Trichine gar ist. Eingelegten grünen Pfeffer dazu, weitere 5min köcheln lassen, dann einen guten Schluck Sahne oder/und einen halben Becher Schmand dazu. Nachsalzen, falls nötig.
    Dazu Reis, Kartoffel(brei) oder einfach Brot zum Tunken und Teller sauber wischen.
    Bon appétit!


    Stellt eure Schneidhelden des Alltags vor! Nein, es sind nicht oder nur selten die Messer zum Angeben, die teuren Prunkstücke unserer Sammlung. Es sind keine Messer, die neidische Blicke auf sich ziehen bei Treffen. Die unscheinbaren und tatsächlich benutzten Messer sollen hier vorgestellt werden.
    Meine Alltagshelden:
    Ein Löwenmesser/Lütters, Slipjoint, Carbonstahl. Es lässt sich unglaublich scharf schleifen, liegt prima in der Hand und, ganz wichtig, ich verbinde es mit einem lieben und hilfsbereiten Menschen, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.
    Das zweite Messer ist ein Sanrenmu 710 bzw. 7010. Feststellbar, Einhandmesser, gut brauchbarer Stahl, Clip. Das klippe ich gerne in das Taschenuhrfach meiner Hose. Es wird permanent scharf gehalten.
    Beide Messer sind eher klein und unauffällig. Sie tun fast alles, was im Alltag getan werden muss. Gestern z.B. wurde ein großer Kürbis in Portionen geteilt.
    Edit: Am WE machte ich auf dem Weg zu meiner Jagdhütte einen Spontanansitz in Zivilklamotten. Das Sanrenmu hatte ich an der Hose. Und mit diesem Messer habe ich den erlegten Bock aufgebrochen inkl. Abtrennung der Rippen vom Brustbein. Ging hervorragend.



    Meine Familie ist sehr aktiv bei den Pfadfindern "Royal Ranger". Frau und Sohn leiten jeweils ein Team. Und jede Woche kommt wieder die Frage: Was mache ich mit meinem Team am Freitag Nachmittag ?( ? Bei den Royal Rangers dauert ein Stamm- bzw. Teamtreffen ca. 1,5h, man hat ungefähr 1h Zeit zur freien Verfügung, die sinnvoll und ansprechend für die Kinder geplant werden muss. Natürlich sollen auch die Themen aus dem "Logbuch" erarbeitet werden - überwiegend Outdoortechniken.
    Also, verehrte Pfadfinderleiter/innen, was macht ihr mit euren Teams bei euren Treffen? Es wäre doch prima, wenn hier eine Ideensammlung mit entsprechender Beschreibung entstehen würde. Und, wer weiß, vielleicht wird ja so manches Treff durch diese Sammlung belebt.

    Die M6 Scout ist vor allem durch ihre Verwendung als "Überlebensgewehr" der US-Air Force bekannt geworden. Die Piloten hatten sie bei vielen Einsätzen in ihrem Überlebensgepäck. Nach Jahrzehnten der Nutzung wird sie seit einigen Jahren nicht mehr gebaut.
    Die M6 Scout wurde von Springfield Armory entwickelt und gebaut. Ebenfalls gab es Lizenzfertigungen in Tschechien, die nach Aussage mancher Experten die Qualität der amerikanischen Gewehre übertreffen. Ich kann das mangels Vergleich nicht überprüfen. Es gibt einige verschiedene Versionen. Immer jedoch ist sie eine sogenannte Bockbüchsflinte, also mit einem Kugel- und einem Schrotlauf. Im zivilen Bereich kann man, so man überhaupt an eine Waffe kommt, zwischen den Kugelkalibern 22lfb und 22 Hornet wählen. Der Schrotlauf ist grundsätzlich .410x76. In diesem Lauf kann man neben Schrot auch .410er Slugs verschießen. Das sind Flintenlaufgeschosse, die auch Schalenwild strecken.
    Ich hatte beide Exemplare, die 22lfb habe ich noch. Die 22 Hornet habe ich einem Bekannten weitergegeben. Die Hornet hat eine wesentlich gestrecktere Flugbahn und ist somit für weitere Entfernungen besser geeignet. Die 22lfb hingegen macht, zumindest bei Nutzung von Subsonic-Geschossen, kaum Lärm. Dafür hat sie keine große Reichweite. Eine Schiene fürs Zielfernrohr lässt sich montieren.




    Die Klappvisierung lässt sich, je nach Einsatzzweck, wählen:



    Die Technik ist simpel und robust. Der Abzug ist riesig, ideal für kalte, nasse Gegenden oder wenn die Hand verletzt ist. Die ursprüngliche Variante hatte eine herausnehmbare Niete, so dass man die Waffe in zwei Teile zerlegen konnte.



    Das Magazin meiner M6 Scout fasst 15 Schuss 22lfb und vier 0410 Slugs/Schrotpatronen. Es befindet sich im Schaft, mit Deckel. Keinerlei Holz ist an der Waffe zu finden, sie ist rein auf Funktion getrimmt.




    Die Schussleistung habe ich mit einigen Bildern dokumentiert:


    1. 22lfb und Slug 15m freistehend:


    2. Beschuss von 8cm dickem Eichenholzscheiten, die frei auf einem Klotz standen, .410er Slugs Die Scheite werden komplett durchschlagen:

    Nahrung aus der Natur: Japanischer Staudenknöterich
    Der Japanische Staudenknöterich ist ein invasiver Neophyt, der sich rasch ausbreitet. Im Frühjahr treibt er Sprossen, die bis zu 30cm an einem Tag wachsen können. Er wird 2-4m hoch. Man erkennt ihn leicht an den roten Flecken am Stengel. Im Herbst beim ersten Frost sterben die oberen Teile ab.



    Zuhause am Graben wächst er kräftig. Die extra gepflanzten Topinambur schaffen es nicht, sich gegen den Staudenknöterich durchzusetzen. Unglaublich vermehrungsfreudig, der Knöterich!
    Aber nicht ärgern, sondern einfach essen! Die jungen Triebe im April bieten sich besonders an. In Ei und Mehl gewälzt lassen sich die jungen Triebe fritieren, salzen und verzehren. Auch asiatisch munden sie kleingehackt im Wok mit Fleischstückchen und Sojasauce.


    Heute möchte ich euch ein simples Kompott- oder Marmeladenrezept vorstellen.
    500-600g junge Triebe, am besten war noch kein Blatt dran
    250g Gelierzucker (Marmelade) oder Zucker (Kompott)
    Wer hat: eine reife Banane, gerne schon braun
    Wenn man Lust hat, zieht man die Haut ab, dann Triebe zerkleinern. Weichkochen, dann pürieren. Zucker und Bananenmatsch zugeben, weiterköcheln lassen, rühren.
    In heiß-sterilisierte Gläser abfüllen (auch die Deckel müssen kochendes Wasser gesehen haben!), Deckel zuschrauben, umdrehen und auf dem Kopf abkühlen lassen. Lecker als Marmelade, zu Pfannkuchen oder auch als Kuchenaufstrich.

    Moin,
    ihr kennt das Problem: Die Messerbande ist nur schwer in den Griff zu bekommen, überall liegen Messer herum und die Ehefrau rollt mit den Augen - da hilft nur eins, eine vernünftige Aufbewahrung, bevorzugt platzsparend.

    Ich habe also, vorwiegend aus vorhandenen Holzresten, ein Schränkchen gebastelt. Der Abstand zwischen den Schubladen ist großzügig bemessen, weil ich so dicke Flossen habe.




    In die Schubladen habe ich Halterungen eingebaut, die Einschnitte habe ich mit der Bandsäge gesägt.

    Mora-Schublade :



    Pro Fach kommen 17 Messer unter, die Scheiden werden separat verwahrt. So kann ich den größten Teil meiner Messer in den Schubladen unterbringen.



    So, war einfach zu basteln, ist sinnvoll, macht Spaß und sorgt für häuslichen Frieden.

    Friese

    Grundprinzip einer Destille:
    Eine schwach alkoholhaltige Flüssigkeit wird erhitzt, der Alkohol verdunstet, kondensiert im sogenannten Geistrohr und tropft hochkonzentriert aus besagtem Geistrohr in ein Auffanggefäß. Die Apparatur muss bis auf den Abfluss luftdicht sein.


    Vorgehen/Bau:
    Mir fiel ein, dass sich unter meinen Outdoorsachen noch eine winzige Espressomaschine befand, fürs Lagerfeuer. Komplett Edelstahl, das ist schonmal gut. Aha, Rohr hat 6mm Durchmesser, prima! Und, noch besser, das Ding ist komplett luftdicht, super Voraussetzung für eine Destille. Das Wassergefäß fast ca. 100-150ml, nicht gerade viel.
    Ich kaufte also ein Edelstahlrohr 8mm außen, 6m innen. Dann bohrte ich ein 10mm Loch durch die Tassenhalterung des Espressoteils als Durchlass für das zukünftige Geistrohr.
    Dieses bog ich dann aus ca 60cm Edelstahlrohr. Dann stülpte ich das Rohr über den Ausgang der Espressomaschine und lötete. Unbedingt Silberlot nehmen wegen Lebensmittelbeständigkeit!
    Natürlich muss man darauf achten, dass das Rohr konstant leicht nach unten zeigt. Eine Biegung sorgt für Gleichgewicht, damit die Destille nicht vom Hobo kippt.
    So, schon fertig, falls nötig, kann man das Geistrohr mit nassen Lappen zur Kühlung umwickeln!
    Und nun die Aktion, erstmal füllen:



    Jetzt zusammenschrauben und auf den Hobo stellen:




    Und jetzt heißt es warten, warten, warten! Leute, nehmt einen größeren Hobo, nicht nur Teelicht!!!


    Und dann, endlich - köstlicher, hochkonzentrierter Weinbrand, ca. 55-60%. Es funktioniert!


    Na dann Prost!

    Moin,
    heute mal wieder aus der Rubrik "Geist ist geil".


    Mein Lieblingsschnitzmesser ist das Mora 510, das aus meiner Sicht ein gutes, aber auch langweiliges Messer ist. Zum Spalten dickerer Hölzer ist es nicht geeignet, ansonsten für alles. Vom (Carbon-)Stahl her ist es wohl jedem Noname-Chinamesser deutlich überlegen.


    1. Schritt: Zutaten beschaffen, nämlich
    1 Mora 510
    Zweikomponentenkleber
    4,50m Paracord oder Reepschnur
    1 Firesteel rund, homogen!, z.B. 6x60mm, andere gehen auch.


    2. Schritt: Bohre ein 5mm-Loch seitlich(!) durch die Spitze
    der Scheide (komplett durch), schaue genau danach, dass nicht die Seite, wo die Messerspitze liegt, getroffen wird. Die Spitze würde sonst das Paracord durchtrennen.
    Oben (s. Bild) wird ein 5mm-Loch nur durch die Rückseite gebohrt.



    3. Schritt: Klebe den Firestick mit Zweikomponentenkleber in die Aussparung der Rückseite.



    4. Schritt: Fädle das Paracord ein wie auf dem Bild, ca. 6cm sollten überstehen, die werden nachher eingewickelt.



    5. Das Paracord wird stramm um die Scheide gewickelt und durch das obere Loch nach innen gefädelt. Ein Teil des Paracords führt durch die Scheide und lässt das Messer strammer und sicherer "ruhen".
    Mit einer Schlaufe wird das Paracordende unter die Umwicklung gezogen. Dazu muss man die Wicklung etwas lockern, nachher aber wieder bombenfest anziehen. Dann hält die Wicklung ewig.



    6. Schlaufe herausziehen und Wicklung straffen, immer am lose heraushängenden Ende ziehen, bis alles stramm ist.
    Voilá!




    Viel Spaß beim Nachbasteln!
    Friese


    PS Wer ganz schlau ist, klebt einen feinen Keramikschleifstab in die Rille der Scheidenvorderseite, gewissermaßen als Pendant zum Firesteel.

    Ich war mal wieder am Stoppelfeld mit meiner geliebten Mirokuflinte. Es war nicht allzuviel Anflug, doch es reichte nach drei Stunden für zwei Familienmittagessen.

    Die Ringeltaubenstrecke:



    Zur Information: Bei Ringeltauben liegt ca. 80% des nutzbaren Wildbrets in der Brust. Der Rest befindet sich verteilt an den dürren Beinchen und minimal am Rücken.
    Daher verwerte ich bei größeren Taubenmengen nur die Brust, die ich filetiere und dann entweder schnetzle oder zu Taubenrouladen weiterverarbeite.

    Wozu also rupfen und ausnehmen? Das geht schneller!

    1. Der Taube werden die Flügel abgeschnitten.

    2. Man nimmt die entflügelte Taube und stößt den Daumen komplett durch die Bauchdecke direkt am Beginn des Brustbeins. Der Daumen gleitet unter das Brustbein.


    3. Mit einem kräftigen Ruck reißt man die gesamte Brustpartie mit Knochen vom restlichen Taubenkörper. Dabei hält man die Taube gut fest. Ästheten mögen von diesem Anblick nicht gerade begeistert sein.


    4. Nun wird die anhaftende Haut mit Federn entfernt.



    5. Nach dem Waschen sieht das ganz manierlich aus.




    6. Jetzt kann man mit einem schmalen Messer (Ich habe mit Freude mein CDS Wodlore genommen) die Filets heraustrennen.


    Heute gibt es geschnetzelte Ringeltaubenbrust mit Pilzen.

    Für den Selbstversorgerhaushalt und längere Lageraufenthalte halte ich ein Gerät für sehr sinnvoll: den Dutch Oven. Das ist ein Topf mit drei Beinen und einem Deckel mit tiefem Rand, auf dem man glühende Holzkohle platzieren kann.
    Genutzt wurde und wird er von Siedlern in Amerika, Afrika und Australien. In den USA heißt er Dutch Oven, möglicherweise wegen der holländischen Händler, die diese schweren gusseisernen Gerätschaften verkauft haben. Gusseisenkessel und -töpfe wurden schon von Beginn der Besiedlung Amerikas durch weiße Siedler von Europa her mitgebracht.
    Dutch Oven halten bei guter Pflege Generationen lang.


    So, endlich zur Praxis!
    Vor einiger Zeit gab es ein einfaches Gericht, nämlich plattes Huhn mit Gemüse.


    Vorbereitung:
    1. Gemüse (z.B. Möhren, Paprika, Kartoffeln) putzen und zerteilen
    2. Im Grillkamin Holzkohlebriketts vorglühen




    3. Dem Hähnchen die Wirbelsäule mit zwei Schnitten oder Haushaltsschere rausschneiden



    So, jetzt geht es zur Sache:
    Nur wenige Kohlen werden auf eine feuerfeste Unterlage platziert und der DO darüber gestellt. Einige Spritzer Olivenöl in den Topf geben.



    Jetzt wird das gewürzte Hähnchen in den Topf gegeben und bei zugedecktem Deckel vorgebraten bzw. gegart, ca. 20 Min. ohne Gemüse. Weil es platt ist, nimmt es großflächiger die Bräune an.






    Nach ca. 20 Min. wird das Gemüse hinzugegeben. Es liegt auf und neben dem Hähnchen. Weitere 20 Minuten garen lassen, natürlich bei geschlossenem Deckel. Danach wird das Hähnchen von unten nach oben geholt, damit die Oberseite noch einmal schön von der Oberhitze gebräunt wird.

    Nach ca. 30 Minuten nimmt man den Deckel ab, dafür braucht man einen speziellen DO-Deckelheber.
    Wenn man es drauf hat , sieht das Ergebnis so aus:



    Das Gemüse hat noch etwas Biss und ist nicht verkocht. Durch die fehlende (oder höchstens minimale) Wasserzugabe ist das Gemüsearoma intensiv.


    Viel Freude beim Kochen!
    Guten Appetit!