Eine Alarmanlage für's Camp hab ich absolut auf dem Schirm wobei eine 'Selbstschussanlage' nicht nur in rechtlicher Hinsicht zu weit geht, es besteht dabei immer die Gefahr einer ungewolten Auslösung m. Eigengefährdung ... War zuletzt über 2 Mo mal mehr mal weniger grippig und konnte nicht raus, war daher froh zumindest am Osterwochenende einen kleinen Overnighter durchzuzuiehen. Dabei war eine Akustikwarnung in Form eines Stolperdrahtes (in meinem Fall eher Stolperzwirn) am Start. Als 'Geräuschgeber' dienten überzählige Heringe und ein paar Schellen die extra für diesen Zweck eingepackt waren.
Geführt wurde die dünne Bank Line (Tarred Nylon Twine) durch Schlüsselringe um so die Reibung etwas zu reduzieren, sie lies sich auch leicht ein- und wieder ausfädeln. Eine eingeknüpfte Gummischnur sorgte für Spannung entlang der ganzen Vorrichtung.
Was Geräuschentwicklung anbelangt war das Ergebnis enttäuschend, man muss schon heftig dran kommen damit es überhaupt wahrnehmbar bimmelt, bei einer bloßen Berührung bewegt sich lediglich die Schnur und die Geräuschmacher bleiben stumm. Schläft man tief ist davon auszugehen dass man davon überhaupt nix mitbekommt. Am besten haben noch die MSR Blizzard Schneeheringe funktioniert, die läuten schön laut. Ein elektrischer Warnton wäre wohl effizienter, eine solche Anlage sollte sich möglichst vom Zelt aus wieder auf 'scharf' setzen lassen nachdem mal ausgelöst wurde.
Ein Bekannter meinte dass Wölfe meist an Elektrozäunen entlang laufen und diese nur ungern überspringen od. drunter kriechen. Sie scheinen die Schockwirkung eines Weidezaunes zu kennen, vielleicht halten sie ja die Alarmschnur für ein stromgeladenes Teil und kommen nicht ans Zelt, womit die Mission erfüllt wäre. Die Schnur ist wie deren Name schon sagt mit Teer imprägniert und fabriksneu riecht das nach Straßenbelag. Wenn Raubtiere das riechen und hiervon abgeschreckt werden hätte sich der Aufbau ebenfalls gelohnt.
Also ausgelöst hat bei dieser Übernachtung nix. Für den Aufbau der ca. 30m langen Stolperschnur hab ich über 1 Stunde gebraucht, für den Abbau nochmals über eine halbe Stunde. Den Sinn kann man durchaus anzweifeln, der Aufwand lohnt sich eher für ein fixes Camp das man mehrere Tage hindurch nutzt. War mein erster Versuch und nachdem die Anlage stand stellte sich ein seltsames Gefühl ein denn irgendwie hab ich damit mein eigenes 'Revier' abgesteckt und die kleine Campfläche für mich eingenommen ...