Nette Idee @Basti G. - sowas hatte ich selbst schon mal vor, allerdings war das Budget damals mehr als Low-Budget. Ich wollte max. 5kEUR für das Allradgefährt inkl. allfälliger Reps, Umbauten, etc. investieren. Dass man mit so knappen Mitteln keine weiten Sprünge macht ist klar und die Auswahl beschänkte sich damals meist nur auf div. 'Baustellen 4x4' mit über 350.000 km am Tacho, solche die eigentlich das Ende Ihrer Lebensdauer bereits erreicht hatten. Hab die Idee nach Besichtigung einiger Offroader dann auch wieder fallen gelassen, ich wollte im Gegensatz zu meinen Freunden nicht für ein halbes Jahr jedes Wochenende mit Schrauben verbringen um das Vehikel urlaubstauglich und vor allem zuverlässig zu machen! Ich hab keinen Offroader und kann daher nur mit Eindrücken von den Fahrzeugen aus meinem Familien- und Freundeskreis dienen ...
Mein Freund hatte letztes Jahr seinen Land Rover Defender hier oben und wir haben damit ein paar Ausflüge in die umliegenden Hügel unternommen, landschaftlich durchaus vergleichbar mit Rumänien mit viel Wald und teils sehr schlechten Wegen, etc. Die Landy sind sicherlich Liebhaberfahrzeuge, keine Frage und er hat seinen auch beinahe 2 Jahre von Grund auf saniert und etwas umgebaut auf Pick-Up inkl. Motortausch zu einem zuverlässigen Diesel aus der Großserie. Trotz dieses 'Flüsterdiesels' ist er im Innenraum immer noch total laut was echt eine Zumutung auf längeren Strecken ist wie ich finde. Die Sitzposition muss man ebenfalls mögen, der Fahrer 'klebt' regelrecht an der Türe und auf der Sitzbank daneben haben 2 Personen kaum Platz, obwohl die sehr breit aussieht. Er hat nicht nur div. Verschleißteile sondern auch zahlreiche Karrosserieteile ausgetauscht. Obwohl der Defy eine Alukarosse hat korrodiert diese offensichtlich leicht und dann fallen die Nieten raus. Naja, schlechte Wege, Morast, etc. machen einem Defender nix aus, er steckt sogar tiefere Schlaglöcher weg wo ich mit meinem Kombi schon längst auf der Bodenplatte landen würde! Dieses Vehikel ist ein echter Offroader und fühlt sich erst abseits vom Asphalt wohl! Das Fahrverhalten erinnert an einen alten Laster, etwas langsam und behäbig - naja Traktorfahren sollte man halt mögen, ist vergleichbar wie ich finde ;-). Das positive daran: Die Birkhühner die hier gern auf den Wegen watscheln haben allesamt überlebt, der Landy war schlicht zu langsam um Beute zu machen und die hatten ausreichend Zeit uns auszuweichen. Mein Freund hatte immer Bedenken punkto Zuverlässigkeit seines Defenders. Obwohl dieser 4x4 tiptop gepflegt und gewartet war hatte er doch Bammel vor Langstrecken. Er hat 2x Norwegen-Schweiz gemacht (jeweils hin-retour) und hat mich jedesmal ganz stolz angerufen wenn er es geschafft hatte - besonders beim letzten Mal, da gabs keinen Autozug Kiel-München mehr ...
Einer meiner Freunde in A hat seit mehreren Jahren einen Toyota Land Cruiser mit langem Radstand. Vom Konzept ähnlich wie der Defender: Stahlrohrrahmen mit aufgesetzter Karrosserie (so wie bei LKWs oder div. Lieferwägen auch) und bewährter 4x4 Antriebstechnik. Beim Land Cruiser ist nicht nur serienmäßig moderne Motortechnik vorhanden, sondern auch Fahrkomfort im Innenraum mit Klima, ergonomischen Sitzen, etc. und nicht zuletzt auch Sicherheitsausstattung wie z.B. Airbags u.ä. Er hatte ihn damals gebraucht gekauft und relativ viel Zeit und Geld investiert um seinen Offroader vor Korrosion zu schützen. Die Konstruktion mit Trägerrahmen, etc. bietet auf der Fahrzeugunterseite viel Fläche für Rostangriff, eigentlich deutlich mehr als bei üblichen PKWs oder SUVs welche doch einen beinahe glatten Unterboden haben. Die Land Cruiser sind darüber hinaus bekannt dafür leichter zu rosten als andere Allradler und er hat mir mal gesagt dass sich dies gelohnt hätte - sein Fahrzeug ist mittlerweile in die Jahre gekommen und zeigt nur ein paar wenige Stellen wo nun doch mal nachzubessern wäre. Der Innenraum entspricht der Ausstattung eines PKWs der (gehobenen) Mittelklasse und verglichen mit einem Defender könnte der Unterschied nicht krasser ausfallen ... Der Land Cruiser bietet Platz mit Komfort, ist leise (typisches Dieselmotoren-leise halt) und ja dort ist auch ein Radio und eine Klimaanlage eingebaut ;-). Die Fahreigenschaften sind etwas behäbig - das Gefährt hat halt auch beinahe 2to Eigengewicht - sind aber auch auf befestigten Strassen noch vergleichsweie normal, leider nicht ganz auf dem Niveau von üblichen SUVs. Die Offroad Tauglichkeit des Land Cruisers ist vergleichbar mit dem Defender und ebenfalls sehr gut, da schenken sich beide Fahrzeuge nix. Ist sicherlich ein Thema das objektiv schwierig zu beurteilen ist da hier viele Emotionen bezüglich Vorlieben für eine bestimmte Marke oder Type etc. sehr großen Einflusss haben. Egal ob Defender oder Land Cruiser, der begrenzende Faktor ist meiner bescheidenen Meinung nach hinter dem Lenkrad zu finden und abhängig davon was sich der Fahrer dann traut und auch fahrsicher bewältigen kann
Mein Bruder hatte vor Jahren mal einen Mitsubishi Pajero, ebenfalls in der 'Langausführung' mit Hubraum- und PS-starken V6 Benzinmotor. Dieser Offroader war ein echtes Schnäpchen und er hat ihn günstig bei einem Händler erstanden welcher offensichtlich befürchtete er könne ihn wegen dem 'durstigen' Benzinmotor nicht wieder verkaufen. Der Pajero war hauptsächlich als Zugmaschine für einen schweren 2-achsigen Anhänger im Einsatz, also ein beinahe reines Nutzfahrzeug. Ich hab ihn mal gefragt wieso er sich nicht wieder einen Diesel gekauft hatte (der Vorgänger war ein Diesel-Pajero mit gerade mal 86 PS oder so ...)? Mein Bruder hat gemeint dass es mit Anhänger ziemlich wurscht ist ob man nun 13l Diesel oder 14l Benzin auf 100km verbraucht und im Teillastbereich tuckert der starke Benziner entspannt dahin während der schwachbrüstige Diesel immer satten Druck aufs Gaspedal verlangt ... Der V6 Benzinmotor hat echt grockt, wie ich finde - super leise, mit angenehmen Betriebsgeräusch und dank ausreichend Hubraum auch sehr durchzugsstark und drehfreudig. Der Motor hatte nix von der Behäbigkeit der Diesel vom Landy oder dem Toyota oberhalb. Ich bin wirklich gern mit diesem Pajero gefahren ;-). Wenn Du einen Fun-Offroader suchst, wo der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen soll würde ich genau nach einem solchen Fahrzeug Ausschau halten @Basti G. Geländetauglichkeit war beinahe auf dem sehr hohen Niveau eines Defenders oder Land Cruisers und entspanntes Fahren auf langen Autobahnstrecken ist dank dem geräuscharmen Benziner ebenfalls problemlos möglich ... Eigentlich genau die richtige Motorisierung für lange Anfahrtswege und anschließendem 'Gatschhupfen' im anspruchsvollen Gelände, hehehe
Ein anderer Freund hat einen Fiat Panda 4x4. Ein uralt Modell noch mit der kantigen Karosserie und vom Baujahr kommt dieser beinahe schon an das biblische Alter des Landy vom Schweizer Kollegen heran. Ist bewährte Allradtechnik wie man sie z.B. auch von Miltärfahrzeugen her kennt und kombiniert mit einer Kleinwagenkarosserie, was einigermaßen witzig ist. Punkto Optik vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß, hat dieses Miniteil in punkto Geländetauglichkeit in vielen Situation aber die Nase vor den Großen von oberhalb und braucht sich keinesfalls hinter Land Cruiser und co. zu verstecken. Ist aber so wie der Landy ein Liebhaberfahrzeug, wie ich finde bzw. ein Auto dass man am Hänger zur Schottergrube bringt und dannumdüst bis der Kiesel spritzt, was entsprechend Spaß macht.
Dass Offroad fahren und 'Leave-no-trace' durchaus ein Spannungsfeld erzeugen ist mir bewußt. Wenn man das 'Gatschhupfen' in einem alten Steinbruch, Abraumgelände oder in einer Schottergrube betreibt ist dies für mich ok. Dort kann man eh nichts mehr kaputter machen. Bei Nutzung eines Geländefahrzeuges um damit z.B. in Bereiche der Natur zu gelangen welche mit üblichen Fahrzeugen nicht mehr erreichbar sind um dann z.B. ein Wanderung zu starten, etc. bzw. bei reinem Offroaden als Erlebnisfaktor sei hier an die Vernunft des jeweiligen Fahrers appeliert - man muss durchaus nicht überall rein krachen bis der Dreck spritzt auch wenn das mit 4x4 locker geht, keine Frage ... Bei allen die in diesem Faden freundlicherweise mit dem Zeigefinger winken gehe ich mal davon aus dass sie konzequenter Weise aufs Auto verzichten und für allfällige Anreisen zu Treffen & Bushcraft Events, zum Wandern & Naturgenießen etc. statt dessen gleich zu Fuß oder mit dem Rad kommen, Öffis nehmen oder zumindest Fahrgemeinschaften bilden. Ich gehe auch davon aus dass bei der Urlaubsreise ganz auf das Flugzeug verzichtet wird, so wie es bekannte österr. Weltenwanderer wie Georg Sieböck oder Reinhold Richtsfeld verfolgen. Alles andere wäre nähmlich ein bisschen inkonsequent und ein Stück weit unfair, wie ich finde ...