Beiträge von bugikraxn

    Wem die aktuelle Saharahitze plagt den kann ich beruhigen, der nächste Winter kommt bestimmt ;) Für einen kleinen Vorgeschmack möchte ich Euch auf den Kanal von Maiu Lunkund hinweisen, sie hat den 1ten Teil ihres Kunkgsleden Winterhikes mit 2 Schlittenhunden hochgeladen:


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    Maiu ist eine unkompliziertes Mädl aus Estland die nicht nur in ihrer Heimat wunderbare Wanderungen macht sondern auch schon Touren in Nepal od. Neuseeland in die Yuhtjub einstellte. Übrigens ist sie Teilnehmerin der Fjällräven Polar und hat 1 Winter (oder auch 2) auf einer Huskyfarm in Nordschweden verbracht. Ihre Winter-Gearvorstellungen Winter entsprechen weitgehend dem was auch die skandinavischen Locals auf Tur einpacken:


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    Falls Thomas Gast seine Gearempfehlung für Wintertouren vielleicht wieder mal einstellt müsst ihr Euch die Vids direkt hintereinander reinziehen - der Unterschied zu Maiu's Setup könnte größer nicht sein ;)

    Das mit dem verunglückten KSK-Soldaten tut mir leid, so ein Bergunfall ist tragisch und auch Profis sind nicht davor gefeit! Hab selber 2 Freunde bei Lawinenunglücken verloren: Beide waren staatl. geprüfte Bergführer, also richtige Outdoorprofis. Der eine hatte monatelange Aufenthalte in der kanad. Wildnis erfolgreich hinter sich, der 2te schon den ein und anderen Sieben- und sogar Achttausender im Tourenbuch und er galt als besonders umsichtig und verlässlich!


    Vor ein paar Tagen war in der österr. Presse zu lesen dass man einen Sportlehrer welcher die Tour ausgesucht hatte in irgend einer Form zur Rechenschaft ziehen will. Dass in diesem Fall die Rettungs- und Bergungskosten rückverrechnet werden war zu erwarten. Dass man vorab eine Summe nennt ist allerdings doch etwas unüblich, meist erfährt die Öffentlichkeit ja nichts über die Höhe.

    Solche Feuerverbote auf Kommunalebene kenne ich aus Österreich ebenfalls. Die haben aber oft nicht die Bushcrafter, Wildcamper od. Griller im Visier (Raucher bekommt man eh nicht unter Kontrolle) sondern eher jene die z.B. Gartenabfälle oder Überbleibsel aus landwirtschaftl. Produktionen im größeren Stil verbrennen. Bei den anhaltend trockenen Jahren mit höchster Waldbrandstufe hat dies ja seine Berechtigung. Wollte letztes WE campieren mit gepflegtem Lagerfeuerchen, hab die ganze Aktion allerdings vor Ort kurzerhand abgeblasen da einfach zu trocken und damit zu gefährlich ...

    Der Eindruck täuscht keineswegs Dachs, die unterschiedlichen Benamsungen sind sicherlich ein stückweit Effekthascherei wo versucht wird eher gewöhnlichen Details den Nimbus von 'unique & very special' zu verleihen. Gibt durchaus namhafte Hersteller die sowas nicht in dieser Intensität verfolgen!


    Das Ka-Bar USMC sollte ca. 4mm Klingenstärke haben Fryd und hält man beide Messer nebeneinander wirkt die Klinge gegenüber dem Leatherneck tatsächlich ein wenig 'dünn'. Im I-Net findet man zahlreiche Anmerkungen wonach die Quali der älteren Ka-Bar's besser gewesen sein soll - hab da allerdings keine Erfahrung in Ermangelung eines orig. Ka-Bar. Das OKC M9 Bajonett hatte ich als Vergleichsobjekt erst gar nicht am Radar ;)


    Was das Design der Scheide betrifft gibt es viele Gemeinsamkeiten mit dem SRK Albbaer. Da das SRK keinen symmetrischen Handschutz besitzt ist die Fixierung am Guard anders gestaltet, ansonsten ist das Konzept völlig ident. Das SRK ist wohl eins der tauglichsten Outdoormesser und in unterschiedlichen Ausführungen schon sehr lange am Markt. Im Gegensatz zu zahlreichen Fantasiedesigns von Lynn Thompson glänzt dieses Modell durch schlichte Eleganz.


    Mein Leatherneck SF ist sicherlich noch vor dem Eigentümerwechsel bei Cold Steel fabriziert worden, von daher kann ich über die aktuelle Qualität nicht viel sagen Wulfher. Da CS offensichtlich viele Chargen bei div. Sublieferanten fertigen lässt kommt es auch drauf an wie deren Qualitätssicherung und der jeweilige Standard beim Fertiger ausschaut.


    Du hast natürlich recht Olli was die Balance des Leatherneck betrifft, ist oberhalb auch ein wenig unglücklich formuliert. Nimmt man das Leatherneck SF in die Hand und gleich danach z.B. ein Eickhorn Wolverine fragt man sich augenblicklich was denn nun falsch ist am Leatherneck - vom Handling wirkt es subjektiv halt echt plump, obwohl nur ca. 40g schwerer ... Bei ca. 1/2" Ricassolänge verkneife ich mir den Vorgriff beim Leatherneck schon mal und ich bilde mir ein dass ich noch nicht wirklich dicke Würstelfinger habe ;)

    Part I


    Das Cold Steel Leatherneck SF um das es hier gehen soll hat mit dem USMC Fighting Knife aus dem 2. Weltkrieg zweifelsohne eine sehr bekannte Designvorlage. 'Leatherneck' ist eine allgemein gängige Slangbezeichnung für die US Marines, weist also auf den historischen Ursprung des Messers hin. 'SF' steht nicht etwa für 'Special Forces' obwohl sich das US Marine Corps als Elite unter den 5 US-Teilstreitkräften versteht, sondern für 'Semper-Fi' od. 'Sempter Fidelis' dem Leitspruch der Marines was übersetzt soviel wie '(für) immer treu' bedeutet. Ist sicherlich Lynn Thompson, dem extravaganten CEO von Cold Steel geschuldet dass beim Leatherneck SF ein paar Adaptierungen vorgenommen wurden um es voll auf die taktische Linie von Cold Steel zu trimmen.




    Das CS Leatherneck SF ist unverkennbar ein weiterer Clone des bekannten WK II Kampfmessers: Abmessungen, Clip Point Spitze, Parierelement, Griff m. Metallabschluss, usw. sind sehr stark an die ursprüngliche Vorlage angelehnt. Im Detail gibt es dennoch Verschiedenheiten die es Wert sind genauer betrachtet zu werden. Generell stellt sich die Frage ob dieses Messer mit dem nun schon beinahe 80 Jahre alten Weltkriegs-Original mithalten kann oder es eventuell sogar die bessere Version eines Klassikers darstellt?



    Die Klinge entspricht mit einer Länge von ca. 17,6cm noch dem Originaldesign, weist aber ansonten ein paar wesentliche Modifizierungen auf. Die Spitze hat einen moderaten Clip Point, die markante Bowie-Form mit seiner eleganten Krümmung fehlt dem Leatherman SF komplett. Sie ist als einfacher Swedge mit seitlich gebrochenen Kanten ausgeführt, also ähnlich den bekannten CS Modellen Trail Master, Recon Scout oder SRK. Die Ausklinkung ist ca. 76mm lang, wirkt aber durch die angeschrägten Kanten länger. Der Stabilität kommt die vorliegende Ausführung sicherlich zu Gute, der Querschnitt der Spitze hat insgesamt mehr Volumen als eine klassische Bowie-Spitze. Dennoch schluckt die schmale Oberseite (der flache Bereich misst nur ca. 1.5mm) beim batonen die Wucht und schrädert das Schlagholz über kurz oder lang. Der eigentliche Point ist beim Leahterman SF dennoch ausgeprägt, liegt oberhalb der Klingenmitte und damit sind feinere Arbeiten problemlos möglich.





    Cold Steel bezeichnet den Anschliff als Sabre Grind und dieser reicht etwas über halbe Klingenhöhe was in Anbetracht von ca. 4.8mm Klingenstärke notwendig ist um noch halbwegs passable Schneidleistung abzuliefern. Tatsächlich handelt es sich allerdings um einen Hohlschliff, inwieweit das für ein Kampf- oder Survialmesser in Kombi mit dem D2 Stahl sinnvoll erscheint muss wohl der geneigte Käufer für sich entscheiden - eine zähere d.h. weniger spröde Stahlgüte oder ein Flachschliff wären sicherlich stimmiger für den angedachten Einsatzzweck. Die Schneidkante/ sekundäre Schneidfase ist an der Basis 0.9mm 'breit', der werksseitige Anschliff tadellos und gleichmäßig, wenn auch nicht allzu fein. Papier- und Rassierprobe verliefen damit im Auslieferungszustand ohne Beanstandung.



    Das Ricasso ist vor dem Fingerschutz ca. 12mm lang und für einen Vorgriff damit zu knapp. Die Fehlschärfe zu verkürzen und die Schneide näher an den Griff zu führen für effiziente Cuts hat allerdings seine Limits bei dieser Konstruktion m. dem eingesetzten, leicht nach vorne gerichteten Guard - recht viel mehr an Schneidkante ließe sich hierbei kaum gewinnen will man sich nicht andere Nachteile einhandeln. Das Leatherneck SF hat keine Längsrillen/ 'Blutrillen' am Klingenspiegel und damit fehlt ihm ein wesentliches Stilelement des WK II Kampfmessers. Die Marketingguys wird es sicher freuen denn so bleibt mehr Platz für protzige Beschriftung. Solche Ausfräsungen hätten sicherlich ihre Vorzüge bei der fetten Klingenstärke um das Gewicht um ein paar Gramm zu drücken, schwächen würden sie die Messerklinge insgesamt kaum.



    Cold Steel weist das Klingenmaterial als lufthärtbaren 'German D2' Werkzeugstahl aus und bescheinigt ihm gute Verschleiß- sowie Korrosionsbeständigkeit. Über die Legierungszusammensetzung schweigt sich der Hersteller ebenso aus wie über die Härte nach der WBH. Ob die Klinge tatsächlich luftgehärtet ist geht aus Herstellerbeschreibung im I-Net nicht wirklich hervor und wäre für ein Outdoormesser dieser Art aussergewöhnlich! Für Messerfreaks wäre es durchaus interessant ob hier event. ein Stahl von Krupp oder ein orig. Böhler K110 verbaut ist? Die Klinge ist beschichtet, CS bezeichnet dies als 'non-reflective black powder coat finish'. Rein optisch sieht es nach Teflon-Überzug aus und sie fühlt sich eher glatt an und macht einen vernünftigen Eindruck. Wie üblich bei Beschichtungen mangelt auch dieser hier ebenfalls an Widerstandsfähigkeit, d.h. harte Nutzung hinterlässt genau so Spuren wie Verschmutzungen in der Scheide was über die Zeit eine mehr oder weniger bescheidenes Erscheinungsbild abgibt ... Fairerweise ist zu erwähnen dass es Beschichtungen gibt welche in punkto Bremswirkung beim Schnitt und Abriebfestigkeit deutlich schlechter performen als die hier vorliegende. Die Klinge ist beidseitig beschriftet was für ein taktisch ausgerichtetem Messer eigentlich übertrieben ist, das liese sich dezenter umsetzen.



    Das Parierelement fällt wuchtig aus, mein erster Gedanke: Schexxe, ist das Plastik? Nö, ist doch Metall welches offensichtlich dicker beschichtet wurde. Die Enden des Bleches sind beidseitig leicht nach vorne Ri Klingenspitze gebogen, CS nennt ihn 'Quillon Guard'. Diese Krümmung vermeidet Druckstellen und ist daher ergonomischer als die klassische gerade Ausführung. Der Guard verhindert zuverlässig dass man beim Stich versehentlich in den scharfen Bereich der Klinge rutscht, hat allerdings die üblichen Nachteile beim Schnitt auf ebener Unterlage. Betrachtet man das Griffende fällt auf dass der Erl mit ca. 21mm recht breit ausläuft was beinahe schon einer Full-Tang Konstruktion gleich kommt. Wie der neuralgische Übergang Klinge-Griff gestaltet ist kann ich leider nicht sagen, hoffen wir schön gerundet und nicht 90° scharfkantig wie beim Ka-Bar USMC Fighting Knife mit all den bekannten Nachteilen!



    Der aufgeschobene Griff besteht aus Synthetikmaterial welches der Hersteller als 'Griv-Ex' od. 'Kray-Ex' bezeichnet und das dem bekannten Kraton durchaus nicht unähnlich, also eher von der elastischen Sorte. Wohl einer der augenscheinlichsten Unterschiede zum orig. USMC Messer wo ein beinahe runder Ledergriff verbaut war. Anyway, der CS-Griff weist die typischen Querrillen auf die gegenüber der Originalversion schmaler ausfallen. Er hat zusätzlich zahlreiche Noppen u. Rippungen die den Grip merklich verbessern, aber für den ein oder anderen Hot-Spot auf der Haut sorgen. Durch die Texturierung klebt das Messer förmilich in der Hand, sie behindert rasche Griffwechsel was wahrscheinlich nur ein Argument für die Messerkämpfer unter uns sein wird. Der Clou an dem Griff sind die beidseitigen Ausnehmungen, der Leatherneck-Griff fällt recht hoch aus mit eher ovalem Querschnitt d.h. er ist seitlich flacher. Obwohl vom Griffumfang ähnlich trägt er nicht ganz so dick auf wie dies der Lederscheibengriff am Originalmesser tut. Kann mir gut vorstellen dass Leute mit etwas kleineren Händen mit dem Leatherneck SF besser zurecht kommen.



    Rein optisch wirkt der Griff mit seinen ca. 12.3cm etwas überproportional, er ist allerdings nicht wirklich länger als jener am WK II Kampfmesser. Abgeschlossen wird der Griff durch eine dicke Metallscheibe welche sauber mechanisch bearbeitet und nicht bloß aus Blech ausgestanzt wurde. Sie ist wie sämtiche Metallteile an diesem Messer schwarz beschichtet und hält nicht nur den Plastikgriff in Position sondern kann auch als Hammerfläche benutzt werden. Einen Kletterhaken würde ich damit allerdings definitiv nicht in eine Felsritze eindreschen. Bitte nicht zu viel an Performance erwarten und die Limits respektieren da diese Pommelscheibe lediglich durch einen Bolzen gesichert ist der mit jedem Schlag stark belastet wird!



    Das Leatherman SF kommt in einer Kunststoffscheide aus 'Secure-Ex' Material. Was hinter dieser Trademark steht ist mir unbekannt, für Kydex ist das Material zu leicht und zu weich, event. handelt es sich um thermogeformtes Nylon oder HD-Polyethylen? Das Look & Feel ist typisch CS 'tactical' und sie ist zweifellos witterungsbeständig.



    Die 2 Hälften sind mittels Hohlnieten zusammengeklatscht, an den Schlitzen lassen sich Bänder zur Befestigung an div. Ausrüstung, etc. einfädeln und man kann sich auch leicht eine DIY-Lösung f. Cross-Draw basteln. Am tiefsten Punkt befindet sich eine kl. Ablauföffnung. Das Messer sitzt bombig und klappert nicht, so stört akustisch nix noch wird die Schneide abstumpfen und da hab ich durchaus schon schlechteres gesehen bei diesem Hersteller. Das Messer wird am Handschutz sicher fixiert und rastet mit hörbarem 'klack' satt ein. Mit einem beherzten Daumendruck ist die Klinge wiederum frei gegeben - vorbildlich easy wie es sein soll und ganz ohne Presserei. Obwohl das Messer auch kopfüber nicht rausfällt ist ein zusätzliches Druckknopfband vorhanden welches den Griff sichert.



    Die Gürtelschlaufe aus Textilband passt für bis zu 7,5cm breite Grütel bzw. Koppeln. Sie lässt sich mittels Kletter u. Drucknopf leicht anbringen od. abnehmen - eine pfiffige Lösung, lästiges fädeln ist damit passe.





    Die im Neuzustand unschön abstehenden Fadenenden waren mit dem Feuerzeug schnell verödet. Da die Scheide symetrisch ist kann man die Gürtelschlaufe leicht umsetzten: 2 Schrauben lösen und auf der gegenüberliegenden Seite wieder montieren. Sie eignet sich daher für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen gut. Dieses Befestigungspartie mitsamt Kunststoffplatte könnte etwas stärker dimensioniert sein, hier würde ich dem Hersteller generell eine solidere Detaillösung an sämtlichen Scheiden dieser Bauart empfehlen, sieht nämlich bei allen gleichermaßen 'billig' aus.



    Das CS Leatherneck SF bekommt man aktuell (Stand Juni 2022) fabriksneu für ca. 100-110 Euro. Neben dem SF mit Clip Point existiert eine 2te Variante mit sogen. American-Tanto Spitze, dieses Modell nennt sich bezeichnenderweise Leatherneck Tanto. Zuvor gab es eine Version des SF mit hochgezogenem Flachschliff aus 1095 High Carbon Steel. Ist allerdings ganz typisch Cold Steel dass sie ein Modell mit unterschiedlichen Stahlgüten u. Anschliffen verkaufen ohne die Produktbezeichnung anzupassen. Hier noch ein klarer Hinweis: Dieses Messer unterliegt nicht nur wegen der Klingenlänge u. diverser anderer Features in vielen Staaten einem Führungsverbot und es darf auch in Ländern wo der §42a nicht zur Anwendung kommt keinesfalls in der Öffentlichkeit mitgeführt werden. Also bitte jeweiligen regionalen Bestimmungen beachten für Leute die sich das Teil anschaffen und nach draussen mitnehmen möchten!



    Part II


    Noch ein paar Eindrücke von der praktischen Benutzung des Leatherneck SF: Mit ca. 355g ist das Messer kein Leichtgewicht und es liegt sogar schwerer in der Hand als man es bei dieser Größe erwarten würde, zuweilen kommt der Eindruck auf man hält einen echten Prügel. Kurzum, vom Feeling könnte es besser ausbalanciert sein (obwohl eigentlich nicht schlecht getrimmt) und die Handlichkeit leidet definitiv, man merkt einfach die Massenträgheit des Gewichtes. Es will beständigt u. betont geführt werden was doch mit Krauftaufwand verbunden ist, vor allem bei längerem arbeiten. Hier zeigen die Mitbewerber z.B. mit dem Eickhorn Wolverine GEK od. dem Fox Militäry 691/18 wo es lang gehen sollte: Vom Konzept und der Größe dem CS Leatherneck recht ähnlich, bringen sie einen Tick weniger auf die Waage und wirken dabei wesentlich besser balanciert und sind daher führiger & viel agiler zu handhaben!


    Üblichen Schneidarbeiten wie z.B. für die Lebensmittelzubereitung gestalten sich durchwachsen: Weicheres Schnittgut wie z.B. (rohes) Fleisch, Tomaten, Brot, uvm. wird passabel durchtrennt. Bei größeren und festeren Sachen wie Kartoffeln oder Karotten wird eindeutig mehr gespalten als geschnitten. Hier wirkt sich die Klingenstärke von beinahe 5mm in Kombi mit dem nur halbhoch angesetzten Anschliff negativ aus und der Hohlschliff kann offensichtlich nicht alles retten. Aber Achtung: Die Schneidkante ist zweifellos sauscharf, auf Grund der Geometrie ist das Leatherneck trotzdem kein Schneidteufel und Slicer mit langer Klinge findet man bessere am Markt. Die Klingenbeschichtung ist von der glatteren Sorte, denke sie beeinträchtigt die Schneidleistung wenig bis gar nicht. Lebensmittelsäuren v. Obst oder Gemüse können ihr absolut nichts anhaben. Der unten abstehende Guard stört merklich bei Schneidarbeiten am ebenen Schneidbrett. Durch die gebogene Form des Handschutzes gibt es weniger Hot Spots und selbst bei kräftigen Powercuts hinterlässt er kaum Abdrücke auf der Schneidhand.



    Beim batonen macht das Leatherman SF eine sehr gute Figur, hier kann die gediegene Klingenstärke ihre Vorteile voll ausspielen, die Spaltperformance ist hervorragend. Der Klingenanschliff hat bei dieser Anwendung ja oftmals einen nicht so dominierenden Einfluss. Der D2 Klingenstahl gilt zwar als spröde, ich hätte jetzt aber keine Ausbrüche an der Schneidkante bemkert und die Fase legt sich auch nicht zur Seite. Die schmale Oberkante an der Klingenspitze schluckt Schlagenergie des Holzes und lässt es zersplittern, die Messerspitze bleibt stabil beim batonieren. Die Beschichtung leidet naturgemäß und wird mit jedem Spaltversuch zusehends abgetragen, d.h. das Messer verunstaltet wirklich rasch.



    Feathersticks lassen sich mit dem CS ebenfalls fabrizieren, mit einem Scandianschliff geht dies klar besser. Für das anreißen eines Feuerstahles ist die Klingenoberkante zu wenig scharfkantig, die Funkenausbeute ist tatsächlich mau und die Hitzeeinwirkung schadet zudem der Beschichtung.



    Hackarbeiten sind eine der Paradedisziplinen größerer Messer und auch beim Leatherneck wirkt sich das satte Gewicht positiv aus. Mein Testholz war eher von der härteren Sorte, ein bereits gut durchgetrockneter oberarmdicker Fichtenast mit sehr feinen Jahresringen. Zugegeben, hätte erwartet dass sich die Schneidkante durch den Hohlschliff im Holz verbeisst und zum klemmen neigt. Musste allerdings das Gegenteil beobachten und ich hatte den Eindruck dass sich die Schneide erst gar nicht richtig ins Holz frisst sondern eher gebremst oder abgelenkt wird. Was Hackperformance anbelangt wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Schneidkante blieb bei meinem kurzen Hacktest unbeeindruckt, es ist weder was ausgebrochen noch hat sich was umgelegt. Der Griff mit seiner ausgeprägten Texturierung erlaubt zwar sicheren Grip und vibriert nicht, führt aber andererseits auch zu Hautirritationen. Wer also 100m2 Brennessel schlagen will oder sich kilometerweit durchs Dickicht wühlt soll auf Handschuhe od. Blasenpflaster nicht vergessen - am besten gleich beides mitnehmen. Beim neuralgischen Punkt am Griffübergang sind keine Verformungen feststellbar, es ist alles auf Linie geblieben und nichts wackelt oder hätte sich gelockert.


    Kam bisher noch nicht wirklich in die Verlegenheit ein Messer ernsthaft zum hebeln zu benutzen, d.h. es als Brechstange zu missbrauchen. Der kurze Test beschränkte sich daher das Leahterneck SF kräftig in einen Fichtenstamm zu rammen und am Griff seitlich Druck auszuüben. Nunja, das Messer hat dies wenig beeindruckt, die Spitze sah nach ein paar Hebelversuchen aus wie davor. So wie bei der Hammerfläche bereits angemerkt würde ich auch bei Verwendung als Prey Bar empfehlen die Limits zu respektieren welche das Designs mit der schlank gehaltenen Spitze mitsamt dem spröden Klingenmaterial auferlegen.


    Die taktische Aufmachung sowie die historisch Herkunft lassen vermuten dass sich dieser Cold Steel-Nachbau eines WK II Kampfmessers gut für den Messerkampf eignet. Kann zwar mit keiner einschlägigen Erfahrung dienen, würde dem Leahterneck wegen seiner schwergewichtigen Trägheit hier kein allzu gutes Zeugnis aussstellen. Für flinke Attaken od. augenblickliche Parrierbewegungen ist es zu plump, die Griffnoppung verhindert rasche Griffwechsel. Es wirkt halt optisch durch die schiere Größe und verschafft Reichweite, die Spitze eignet sich zweifelsohne zum penetrieren. Das sind aber die einzigen Bonuspunkte welche in dieser Disziplin von meiner Seite vergeben werden.


    Was Korrosions- u. Witterungssbeständigkeit betrifft ist es unauffällig, d.h. es verlangt wenig Pflege. Scheide u. Griff sind aus Synthetikmaterialien, also perse wartungsfrei. Nach Benutztung outdoors schadet es dennoch nicht die Scheide zu reinigen da allfällige Fremdkörper die Beschichtung wegradieren - ähnliches kennt man ja von Kydexscheiden die oft verkrazte Klingen hinterlassen. Der D2 Stahl ist lediglich rostträge und nicht rostfrei, mit etwas Öl auf die blanken Bereiche der Klinge kann man Korrosion zuverlässig abhalten und es rostet auch nicht sofort wenn's z.B. mal mit Lebensmitteln oder Tau in Berührung kommt. Von daher ist ist nicht nur die Scheide outdoortauglich. Nach meinen Tests z.B. in der Küche od. Outdoors für die gröberen Arbeiten hat die Schneide noch immer eine vernünftige Gebrauchsschärfe, beim Papiertest geht's halt nicht mehr so sauber durch. Die abgelieferte Schnitthaltigkeit würde ich dennoch als gut bezeichnen. Wenn es denn mal soweit ist dass nachgeschleift werden muss fürchte ich allerdings dass es nicht allzu einfach sein wird ...


    Bei der Originalvorlage wurde aus einem outdoortauglichen Jagdmesser ein Feldmesser geschaffen welches an die kämpfende Truppe ausgegeben wurde. Dieser Hintergrund ist dem Leatherneck durchaus noch anzusehen und CS hat hier einen universell einsetzbaren Generalisten abgeliefert. Es erledigt vieles vernünftig, wenn es auch in div. Disziplinen nicht im Spitzenfeld zu finden sein wird und große Messer sind nunmal für große Aufgaben gedacht. Hätte es als One-Tool-Option für Survivalsituationen oder als Campknife für div. Outdooraktivitäten bei eher stationärem Betrieb gesehen sowie zur Mitnahme im Camper, SUV od. 4x4. Es ist sicherlich auch eine Option für den geneigten Prepper vor allem im Hinblick eines Meinungsverstärkers f. Krisen- und Katastrophensituationen. Für Rucksacktouren wo man täglich zig-Kilometer abspult und Strecke macht wäre es mir zu schwer, hierfür gibt es eine vielzahl leichterer Modelle am Markt.


    Um die Eingangsfrage nochmals aufzugreifen: Ist es die bessere Alternative z.B. zu einem Ka-Bar USMC Fighting Knife m. Herstellercode 1217? Wer bedingungslos Wert auf den traditionellen Look m. eleganter Bowie-Spitze, Ledergriff u. Lederscheide legt dem wird sich die Auswahlfrage erst gar nicht stellen, diese Zielgruppe bleibt wohl beim Ka-Bar hängen. Die Materialien des Cold Steel sind moderner, Leder gammelt nun mal leichter als Synthetikmaterialien, die Secure-Ex Scheide von CS trägt weniger auf und ist gegenüber der Originalversion die praxitauglichere Lösung. Der Stahl am Leatherneck CS ist einen Tick schnitthaltiger als der 1095 High Carbon am Ka-Bar und braucht weniger Pflege. Wer ein Ka-Bar am Schirm hat und einen User für den Outdooreinsatz sucht kann das CS Leatherneck SF getrost in die engere Wahl nehmen: Preislich liegt es ähnlich den üblichen Ka-Bar's (egal ob Leder- oder Plastikscheide) und man bekommt von CS auf alle Fälle einiges an Messer für sein Geld ;)




    Daten, Fakten (Zahlenwerte von mir ermittelt):

    Hersteller: Cold Steel

    Modellbezeichnung: Leatherneck SF

    Herstellercode: 39LSFC

    Produktursprung: Taiwan

    Klingenstahl: German D2 Werkzeugstahl (luftgehärtet), rostträge

    Klingenform u. -anschliff: Clip Point/ Swedge, Saber Grind m. Hohlschliff, plain edge/ non-serrated

    Klingenlänge: 176mm

    Klingenstärke: 4.8mm

    Klingenhöhe: 34mm

    Gesamtlänge: 301mm

    Gewicht: 355g Messer alleine, 468g inkl. Scheide

    Finish: Klinge Powder-Coated, schwarz

    Griff: Kray-Ex/ Elastomer ähnlich Kraton m. Quillon Guard u. Metallscheibe als Griffabschluss/ Hammerfläche

    Besonderheiten: Ohne den typischen gefrästen Längsrillen im ungeschliffenen Klingenbereich

    Scheide: Secure-Ex Kunststoffscheide f. Rechts- u. Linkshänder d. umsetzbare Gürtelschlaufe

    Danke für den Beitrag Waldknorz, hab mir die Doku gestern aus der Mediathek gezogen und bin diesmal sehr angetan und finde sie ist bis dato eine der besten Sendungen zu diesem Thema im TV. Die Herangehensweise ist unaufgeregt, also typisch skandinavisch. Dass die Schweden aktuell mit Russland einen Aggressor vor ihrer Badewanne haben der sie ständig quengelt und mit rapide ansteigender Jugendkriminalität zu kämpfen haben kommt eindeutig durch. Glücklicherweise wird auf die div. stereotypischen Prepperplumpheiten oder den üblichen Fingerzeig auf Gruppen am äußersten Rand des politischen Spektrums verzichtet, was sehr wohltuend ist. Lobenswert finde ich die gesamte Herangehensweise wo der soziale Zusammenhalt und das Überstehen einer Krise in Gruppen gezeigt wird, das regelrechtes Kontrastprogramm zum in dieser Szene etablierten Einzelkämpfertum steht. Denke dass in dieser Hinsicht in den div. Prepperforen und auf einschlägigen YT-Kanälen viel zu wenig vorgelebt wird ...

    Habe den Bericht in österr. Medien ebenfalls bemerkt, supi war schneller mit dem einstellen hier ;) Solange das noch halbwegs glimpflich abgeht und nicht so endet wie das Heilbronner Unglück 1954 am Dachsteinplateau sollte man die Kirche im Dorf lassen. Klar geht's um Schulkinder wo jeder ausgesprochen sensibel reagiert. Mit Tourbewertungen ist es so eine Sache, ein paar (expeditionserfahrene) Profis geben ein lässiges Feedback weil ihnen die Tour zu easy vorkam, andere schaffen das gerad halt so unfallfrei und schreiben einfach nix davon ... Als 14-jähriger war ich selber mal auf Bergtour mit 2 Schulklassen (>40 SchülerInnen + 3 LehrerInnen). Wir sind da eine steile Schneerinne auf einen 2000ender hoch welche im Juni windgepresst aber dennoch brandgefährlich war. Unser Knirpshaufen war für sowas nur unzulänglich ausgerüstet, bin mir auch nicht sicher ob dem Lehrpersonal die Gefahr in vollem Ausmaß bewusst war. Die Aussicht oben am Grat und am Gipfel war überwältigend und ich bin die Tour vor ein paar Jahren sogar nachgewandert.


    Ist mir bis heute ein Rätsel weshalb die Lehrer nicht einfach den Normalweg wählten und sich für die Direttissima mit supersteilen Anstieg entschieden haben? Ausgleiten u. Abrutschen auf Schneefeldern zeichnet auch heutzutage für einen Teil der schweren Bergunfälle verantwortlich. Wenn da jemand einige hundert Meter auf verharschtem Altschnee mit Affenzahn abrutscht hat er unten weder Haut noch Kleidung am Körper, so viel ist sicher! Auf einem Klassentreffen hab den damaligen Lehrer angesprochen und er hat sich regelrecht entschuldigt und war offensichtlich heilfroh dass dabei (abgesehen von ein paar schmutzigen Knien u. Hintern) nix passiert ist. Auch wenn man ab und an als Gamsjäger in den Bergen unterwegs ist wie dieser Klassenlehrer ist es doch eine andere Kategorie wenn man dabei eine Schulklasse im Schlepptau hat ...

    Danke an musher und supi, dann dürfte die Kanalschließung wesentlich aktueller sein als ich dachte, hab den Gast nämlich nicht im Abo. Er ist halt eine begnadete Labertasche und mit seinem unverkennbaren Stil passt sowas perfekt für YT, das mit dem Outdoor-Entertainer von oberhalb hab ich tatsächlich ernst gemeint!


    Off Topic, zu den Ansichten von 'Füsse zuerst' Gast: Skandinavien ist ja für seine 'political correctness' bekannt, die würden ihn wegen Sympathien zu Putin sicherlich nicht gleich teeren u. federn. Wenn man allerdings länger dort lebt merkt man sehr wohl den feinen Unterschied ob was freundlich gesagt oder auch freundlich gemeint ist, den anlächeln tun Dich Skandinavier immer wenn sie mit Dir reden ;) Kann mich gut erinnern wie 2015 die Arbeitskollegen in Norge stinksauer auf die Russki waren bei jährlich über 150 absichtlichen Grenzverletzungen mit Kampfflugzeugen, U-Booten od. Schnellbooten ...

    The Last of Gast?


    Hätte gestern nach einem älteren Video von Thomas Gast gesucht und musste feststellen dass sein Hauptkanal nicht mehr auf YT vertreten ist. Vielleicht hat er ja eingesehen dass seine Zuseher sowieso nur Memes sind und er mit seiner Männerschmiede auch in 10.000 Jahren da nix dran ändern kann und er hat in weiser Einsicht oder vor lauter Frust das Ding abgehakt. Eventuell hat Heiko Schrang einen Assistenten als Glockenhalter gesucht und ihn abgeworben, schließlich ist das mitnaschen an Spendenmillionen wesentlich leichter verdientes Geld? Will mir gar nicht vorstellen dass so ein begnadeter Outdoor-Entertainer wegen so was profanem wie 'Verstoß gegen die Richtlinien des Platformbetreibers' rausgeschmissen wurde ...


    Spaß beiseite, ist es bei Thomas Gast schon länger finster auf YT bzw. weis da von Euch zufällig ein paar Hintergründe zu diesem Thema?

    Synthetik hat nicht nur Vorteile Dachs, die rasche Geruchsbildung ist einer der Negativpunkte keine Frage. Da diese Materialien so gut wie kein Wasser aufnehmen ist deren 'Kühlwirkung' vergleichsweise geringer. Obwohl einen Tick 'wärmer' ist das Thema Wolf laufen mit Polyesterunterbuxe allerdings bei mir deutlich weniger präsent als mit Baumwollunterwäsche ;)

    Konzentriere mich bei Prävention u. Therapie auf folgende 3 Punkte:

    1/ Bekleidung: Unterwäsche aus Synthetikmaterial nimmt so gut wie keine Feuchtigkeit auf, ist schnelltrocknend und leichtgewichtig. Bei mir haben sich z.B. U-Hosen aus dem Laufsport bewährt, schwöre auf meine Odlo Cubic Boxershorts aus dünnem RipStop-Polyestermaterial. Die Haut ist so leichter trocken zu halten, das Material begünstigt den Abtransport der Feuchtigkeit so dass Hautreizungen vermieden werden. Konterproduktiv sind übliche Unterbuxen aus Baumwolle, dieses Material saugt sich regelrecht mit Schweißfeuchte voll und sorgt für ein beständiges Nässeklima da BW verhältnismäßig langsam trocknet. Die Haut wird dabei aufgeweicht und durch die im Schweiß enthaltenen Salze beständig gereizt. Achte auch darauf dass ich nicht allzu schwere Cargohosen anziehe, das oft dicke Material von z.B. Militärhosen begünstigt das 'Wolflaufen' noch zusätzlich wie ich finde. Bewährt haben sich Trekkinghosem mit Belüftungsreißverschlüssen an den Oberschenkeln, der Luftaustausch sorgt für ein trockeneres Mikroklima im Schritt.


    2/ Hautpflege: Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung hat sich Bepanthen (aus d. Apotheke) sehr bewährt. Hab ich mit unserem Nachwuchs kennen gelernt und ein roter Pavianhintern in der Pampers war da im Nu wieder gesundet, die Aufschrift 'Wund- u. Heilsalbe' kann man also wörtlich nehmen. Eignet sich auch zur Behandlung div. Hautabschürfungen, zur Fußpflege od. bei Juckreiz und die kleinere 30g Tube ist rucksacktauglich - damit kommt man auch auf längeren Touren locker durch. Dick auftragen ist nicht nötig, zieht eh nur Fussel an die dann zusätzlich scheuern. Enttäuscht bin ich von der an zahlreichen Stellen empfohlenen Hirschtalgcreme, hat bei mir im Gegensatz zu Bepanthen kaum Wirkung gezeigt ...


    3/ Körperpflege: Während man in Bewegung ist sorgt der Körperschweiß vor allem bei Hitze für ein ungesundes Klima im Schritt. In Marschpausen kann was trocknen da viel weniger Schweiß nachkommt, ist die Nässe weg bleiben allerdings Salzreste auf der Haut und in der U-Wäsche zurück. Auch wenn mans mit freiem Auge nicht erkennen kann sind das Kristalle und damit scharfkantig, also kratzig mit perfekter Scheuerwirkung - kennt man ja vom Kochsalz. Körperpflege schadet also von Zeit zu Zeit keinesfalls. Für die leichte KuFa U-Hosen genügt kurzes waschen m. Seife um die Salzreste auszuspülen, der dünne Stoff trocknet auch wieder relativ rasch.

    Hab versucht ein wenig zu recherchieren um herauszufinden was für Funkequipment der verunglückte Jäger aus Beitrag #18 für seinen Notruf benutzt hatte. Mein ehemaliger Arbeitskollege wäre zwar bei der Bergrettung, kannte die Geschichte leider nur aus den Medien und hat noch gemeint dass die Bergrettungsmänner wahrscheinlich gar nicht wissen was für Art von Funk benutzt wurde weil sie eben nicht direkt im Funkkontakt mit dem Jäger standen. Hatte inzwischen einen der involvierten Bergretter an der Strippe und er konnte da leider keine näheren Auskünfte geben. Er hat berichtet dass der digitale BOS-Funk welcher vom BRD benutzt wird in dem Gebiet (ein enger Graben) nicht funktionerte und auf den älteren Analogfunkbetrieb ausgewichen wurde. Er meinte dass der Jäger kein geprüfter Funkamteur wäre, deshalb gehe ich davon aus dass irgend ein Jedermanssfunk (PMR, Freenet od. LPD) im Spiel war. Technisch wäre das stimmig, das 70cm Band auf dem diese Geräteklasse funkt zeichnet sich dadurch aus dass die ukltrakurzwelligen Signale z.B. an Bergflanken reflektiert werden können und so kommt man mit seinem Funksignal z.B. aus einem engen Graben raus. Wäre auch die logische Erklärung dass er seine Frau erreichen konnte die auf der anderen Bergseite (also im Funkschatten!) ebenfalls auf der Jagd war und den eigentlichen Notruf dann per Handy abgesetzt hat.

    Eine aktuelle Newsticker-Nachricht bestärkt mich Funk als eine (wirksame) Möglichkeit zum absetzten eines Notrufes in Betracht zu ziehen. Einem Jäger hat die Funkverbindung zu seiner Frau nach einem 25m Absturz eine rasche Bergung ermöglicht, siehe: Bericht

    Beschäftige mich zugegeben seit einigen Monaten etwas intensiver mit dem Thema Funk und finde es ziemlich spannend. Würde meinen Zugang als typisch 'Quereingsteiger' bezeichnen: Campiere gerne in eher abgelegenen Alpentälern, war daher auf der Suche nach einer Möglichkeit meinen Standort an bestimmte Personen weiterzugeben da an den Biwakspots meist kein Handyempfang möglich ist. Bin dabei auf APRS gestossen, was diese Bedürfnisse sehr gut abdeckt. Die Ernüchterung kam allerdings prompt, um diesen Dienst nutzen zu können ist eine Amateurfunklizenz erforderlich. Arbeite also dran und werde die Prüfung noch in diesem Jahr ablegen, so zumindest der Plan ;)


    Ein Amateurfunkclub hat letztens eine Online-Vortragsreihe zum Thema SOTA (Summits On The Air) gestartet. An Gipfeln mangelt es in AT sicherlich nicht und in meiner Nähe gibt es einige Amateurfunker die in diesem Bereich äußerst aktiv, d.h. beinahe an jedem Wochenende auf irgendeinen Glapf steigen um dort ihre Punkte mit QSOs zu sammeln. Das Equipment der SOTA-Aktivierer ist minimalistisch, man ist mit portablen QRP-Geräten (m. niedriger Sendeleistung = geringer Stromverbrauch), leichten Drahtantennen u. leistungsstarken kleinen LiFePO4 Akkus unterwegs und die Kollegen haben in den Vorträgen übereinstimmend bestätigt dass am 2m Band mit lediglich 5 Watt Sendeleistung gute Verbindungen über 120-150km keine Seltenheit sind - die hoch gelegenen Sendestandorte auf den Gipfeln macht dies möglich. Meine sogar dass SOTA eine gute Überleitung zum Thema Notfunk darstellt, auch dort wird versucht ohne Netzstrom über möglichst lange Zeit den Funkbetrieb aufrecht zu erhalten.


    In Österreich gibt es zudem viele Funkamateure die sich dem Thema Notfunk verschrieben haben. Heute (1. Mai 22) ist die Notfunkübung 'Mailüfterl' angesetzt mit sehr aktuellem Bezug: Fiktive Annahme ist ein 'Strahlenunfall' im östlichen Europa der ein Blackout zur Folge hat. Die Amateurfunker sollen nun regelmäßig Windgeschwindigkeit u. Windrichtung reporten um durch den ortsabhängigen Zeitverlauf des Windes die Ausbreitung der radioaktiven Wolke abschätzen zu können - typisches Crowdsourcing also.


    Unser Instruktor beim AFU-Kurs hat ebenfalls gemeint dass in letzter Zeit sowohl das Interesse als auch der Zustrom zum Amateufunk wieder ansteigt und Ereignisse wie die Pandemie od. die Flut im Ahrtal haben dies noch verstärkt. Zweifelsohne kommt ein Teil aus der Ecke technikaffiner Krisen- und Katastrophenvorsorger. Der Kurstrainer ist mehrmals auf das Thema eingegangen und hat gemeint dass Notfunk im Katastrophenfall sowas wie Nachbarschaftshilfe darstellt. Den sogen. 'Walfare Traffic' mal ausgenommen wird sich Funkbetrieb auf die nähere Umgebung beschränken, deshalb ist PMR, LPD und CB-Funk ein Thema dass mit einbezogen werden muss weil eben Jedermanns-Funkequipment wesentlich häufiger vorhanden ist als spezielles d.h. lizenspflichtiges AFU-Gerät.

    Weil oberhalb das Thema Bergführer aufgetaucht ist: Hier in AT ist es usus dass sich bei Bergunfällen mit Schwerverletzten oder Todesfolge die Staatsanwaltschaft einschaltet. Bei der Suche nach dem jeweiligen Verantwortlichen wird sehr genau geschaut wer innerhalb der Gruppe die meiste Erfahrung in der vorliegenden Situation hatte. Beispiel: Wenn ein Bergführer auf einer Gletschertour führt welcher üblicherweise nur Kletterpartien im Fels oder in Klettergärten veranstaltet und auf dieser Tour ist ein Expeditionsbergsteiger mit entsprechender Gletschererfahrung dabei muss sich dieser einbringen wenn der Bergführer offensichtlich falsche Entscheidungen trifft. D.h. auch Tourenteilnehmer ohne Führungsverantwortung oder Bergführerausbildung können strafrechtlich belangt werden! Bei gerichtsanhängigen Fällen wird nicht selten in viele Richtungen geschaut, z.B. Wetterdaten, was wäre der aktueller Stand der Ausrüstung u. Sicherungstechnik, was entspricht der aktuell üblichen Tourentaktik, usw. und nicht selten werden Sachverständige hinzu gezogen weil Richtern das Know-How im Detail fehlt.


    Mein Bekannter beim ÖBRD war früher immer sehr erpicht auf die Ursachenforschung und wir haben da auch die ein- oder andere Geschichte diskutiert. Da gab's z.B. mal einen Unfall in Tirol wo ein schwerer Felsbrocken über einen Gletscher abrutschte und in die Gruppe krachte welche unterhalb gerade am Abstieg war. Der Check der Wetterdaten ergab dass es innerhalb der Tage zuvor Plusgrade hatte, der Felsen hätte sich daher zu jeder Tages- u. Nachtzeit aus dem Eis lösen und so ein Zwischenfall hätte auch durch andere Wegwahl kaum ausgeschlossen werden können. Der betroffene Bergführer wurde frei gesprochen. Ein anderes Mal stürzte eine Frau in einen Wildbach als sie einen behelfsmäßigen Steg überquerte. Ein Gutachter hat später mit zig Personen Versuche durchgeführt und stellte fest dass das menschliche Gehirn erhebliche Probleme mit der Koordination bekam sobald sich eine Person über sich bewegendem Untergrund (in diesem Fall Wildwasser) aufhält. Der Bergführer hätte also ein Seilgeländer einrichten müssen bevor er seine Gruppe über den Steg schickte, d.h. er hatte Mitschuld und schwere Körperverletzung ist ja nun auch kein geringfügiger Delikt ...


    Muss Steuermann allerdings beipflichten, die Diskussion hat sich zwar in eine sehr interessante Richtung entwickelt, hat aber leider nicht mehr viel mit dem Eingangsthread zu tun. Von mir aus kann man hier abschließen oder event. auslagern ...