Die erste Tour war viel zu schnell vorbei. Leider verschlechterte sich das Wetter und wir konnten unseren eigentlichen Plan nicht durchführen.
In der Wetterapp habe ich einige Orte gespeichert, die man spontan anlaufen kann.
Stephan sammelte ich an einem nahe gelegenen Bahnhof ein. Zusammen fuhren wir wieder nach Graubünden.
Laut der Wettervorhersage sollte das Wetter ab etwa 16 Uhr umschlagen und ein Gewitter über uns hinweg ziehen. Die Strecke von etwa 2 Stunden und ca 600 Höhenmeter verging wie im Flug, auch wenn uns etliche Steine in den Weg gelegt wurden!
Der Weg war gut markiert. Mit bester Aussicht liefen wir auf dem kleinen Weg nach oben. Schnell veränderte sich die Landschaft. Zuerst führte der Weg noch durch vereinzelte Arven und Kiefern. Doch die Baumgrenze überschritten wir nach kurzer Zeit. Die Landschaft die vor uns lag, gefällt mir persönlich am besten.
Wir staunten nicht schlecht, als wir den See auf 2200m erreichten. Im Gegensatz zu den Seen, die wir Gestern besuchten, lag an diesem wesentlich mehr Schnee und im Wasser trieb noch einiges an Eis!
Die tolle Aussicht war nicht das einzige, was den Platz ausmacht. neben dem eigentlichen See, gibt es noch einen kleineren See der etwas unterhalb liegt, und einen weiteren kleinen, der hinter dem eigentlichen See liegt. Schon ab dem unteren See lag deutlich mehr Schnee als erwartet. Ab hier verändert sich auch der Weg. Es wird felsiger, steiler und man muss immer wieder durch kleine Bäche laufen.
Doch die Anstrengung lohnt sich immer wieder. Mittlerweile bin ich zum fünften Mal an dem See, und finde ihn immer wieder beeindruckend.
Einige Foristen sollten diesen See wieder erkennen. Schließlich waren wir erst im Februar mit einer kleinen Gruppe hier oben.
Auf dem letzten Bild sieht man in der Bildmitte eine kleine Landzunge. Genau auf dieser wollten wir unser Lager aufbauen. Am hinteren Ende liegt eine kleinere Erhöhung, die den hinteren See, vom Hauptsee abtrennt. Auf dieser Anhöhe habe ich schon zwei Nächte verbracht. Leider lag da noch zu viel Schnee.
Die kleine Landzunge bot gerade genug Platz für unsere beiden Kuppelzelte. Genau aus dem Grund, setze ich vermehrt auf Kuppelzelte und habe bis auf ein geräumiges stabiles Tunnelzelt, das vorzugsweise auf Wintertouren genutzt wird, kein Tunnelzelt mehr im Besitz. Oftmals fehlt einfach die Stellffläche, um ein langes Tunnelzelt aufzustellen.
Auf dem weichen Untergrund hielten die Heringe nicht besonders gut. Mit den umliegenden Steinen wurden die Sturmleinen zusätzlich beschwert.
Um das Rucksack Gewicht niedrig zu halten, verzichteten wir auf unnötiges Wasser. Am See konnten wir unsere Vorräte für den Abend auffüllen.
Der Magen knurrte, also setzten wir uns in mein Zelt und bereiteten einen Snack zu. Von gestern hatten wir noch etwas Käse übrig. Den genossen wir zusammen mit einem Frischen Laib Brot. Dazu gab es für mich ein kühles Radler, Stephan genoss seinen alkoholfreien Most.
Die ersten Anzeichen des Gewitters zeigten sich.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich sehr gerne einen Mittagsschlaf mache. Und genau das taten wir auch nach dem ausgiebigen Vesper !
Zwei Stunden später wurde ich von den ersten Tropfen auf dem Zelt geweckt. Die Temperatur fiel deutlich. Also gab es erst ein mal Tee.
Das Gewitter hielt noch etwas an, also bereiteten wir unser Abendessen im Zelt zu. Bei mir gab es Kartoffeln mit leckerem Raclettekäse. Natürlich wieder auf dem Trangia zubereitet.
Endlich verzogen sich die dicken Wolken. Stephan kam wieder zu mir. Den restlichen Abend verbrachten wir mit einigen Runden UNO im Zelt bei Gummibärchen und einem weiteren Bier.
Plötzlich wurde es ganz hell im Zelt. Stephan öffnete die Türe zum See. Wir fielen fast vom Glauben ab, als wir den Himmel sahen...
Der Sonnenuntergang zeigte sich in einem glühenden rot.
Entschuldigt bitte die vielen Bilder. Konnte mich einfach nicht zwischen den Bildern entscheiden.
Nun wurde es schnell dunkel. Und auch zapfig kalt. Wir verzogen uns in unsere Schlafsäcke. Die Temperaturen fielen unter die Null Grad Grenze. Auch in der Nacht regnete es immer wieder mal. Auf unseren Zelten Sammelte sich das Eis, auch die kleinen Pfützen auf unserer Landzunge waren mit einer Eisschicht bedeckt.
Ohne zu frühstücken packten wir unsere sieben Sachen ein und traten den Rückweg an.
Ich habe die Tage draußen sehr genossen. Danke @Stephan_Wenzinger für die coolen Touren!