- Ronja Räubertochter, (Schweden 1982), Astrid Lindgren
Ronja ist die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis und seiner Frau Lovis. Sie
wächst auf der Mattisburg im Mattiswald zusammen mit ihren Eltern und
deren Räuberbande auf. Eines Tages lernt sie Birk Borkason kennen, den
Sohn des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka und dessen Frau Undis.
Borkas Bande, die Borkaräuber, hat sich in einem Gebäudeteil der
Mattisburg eingenistet, der am Tag von Ronjas und Birks Geburt durch
einen Blitzeinschlag vom Hauptbau getrennt wurde. Dieser Teil wird seit
dem Einzug der Borkaräuber als Borkafeste bezeichnet.
Indem sie sich gegenseitig in brenzligen Situationen helfen, werden die
nun elfjährigen Ronja und Birk rasch enge Freunde („Bruder und
Schwester“). Als Mattis Birk gefangen nimmt und Ronja sich deshalb
freiwillig in die Hände Borkas begibt, eskaliert der Konflikt zwischen
den beiden Sippen. Dabei wird die bisher verheimlichte Freundschaft
zwischen Birk und Ronja offenbar, was aber bei den Vätern der beiden nur
Missfallen hervorruft. Die beiden Kinder ziehen darauf gemeinsam in die
Bärenhöhle im Wald.
Mattis’ Sehnsucht nach seiner Tochter bewegt ihn schließlich dazu, sie
aufzusuchen und sie zu bitten, in die Mattisburg zurückzukehren. Nach
der Zusicherung, dass sie sich weiterhin ungestört treffen können,
kehren Ronja und Birk zu ihren Eltern zurück, nachdem sie sich ohnehin
bereits Sorgen gemacht haben, wie sie in der Höhle den Winter überstehen
könnten. Da im Mattiswald zahlreiche Landsknechte des Vogts den Räubern
auflauern, beschließen Mattis und Borka, sich mit ihren Banden
zusammenzutun, um dieser Gefahr gemeinsam besser begegnen zu können. Den
Zweikampf, der über die Leitung der vereinigten Räuberbande entscheiden
soll, gewinnt Mattis. Dieser will, dass auch Ronja Räuberin wird, aber
Ronja hält, genauso wie Birk, vom Räuberhandwerk nur sehr wenig und
entscheidet sich gegen diesen Lebensweg. Die Geschichte endet damit,
dass Ronja und Birk im Frühling – nun im Einvernehmen mit ihren Eltern –
die Burg verlassen, um die Sommermonate wieder in der Bärenhöhle zu
verbringen.
- Mit Timofej durch die Taiga (D, 1970), Nelly Däs
Nelly Däs berichtet hier von einer wahren Begebenheit. Eugen, das Kind
russlanddeutscher Eltern, hat auf seiner Flucht aus dem Waisenhaus
Glück. Er trifft auf Russen, die gut zu ihm sind. Durch Kolka stößt er
auf den Taigajäger Timofej, der ihn mitnimmt in seine Höhle, die kein
Fremder finden kann. Dort erlebt Eugen alle Schönheiten, aber auch alle
Gefahren der Taiga im Sommer wie im Winter. Das ist der Rahmen für eine
Wildnisgeschichte, wie sie Jungen und Mädchen schätzen. Lagerfeuer,
Blockhütte, Jagdabenteuer und die Begegnung mit Luchs, Wolf und Bär
stehen im Mittelpunkt der Erzählung.
- Insel der blauen Delfine (USA, 1960), Scott O’Dell
Auf einer von Kormoranen und See-Elefanten bevölkerten und von Delphinen
umspielten Insel ist ein Indianermädchen als Einzige ihres Stammes
zurückgeblieben. Im täglichen Überlebenskampf wird sie selbst immer mehr
Teil der Natur und Freundin der Tierwelt. Lange Jahre abenteuerlichen
Lebens vergehen, bis wieder ein menschliches Wort an das Ohr des
Mädchens dringt.
- Blauvogel (DDR, 1950), Anna Müller-Tannewitz
Nordamerika,1755: Engländer und Franzosen kämpfen verbissen um Indianerland. Dabei
wird der neunjährige George vom Stamm der Irokesen gefangen genommen und
von einer Indianerfamilie anstelle ihres verstorbenen Sohnes
angenommen. Einsamkeit und Fremdheit umgeben ihn; er denkt nur an
Flucht. Deshalb braucht George lange, ehe er seinen neuen Namen,
Blauvogel, wirklich annehmen kann. Und doch lernt er Liebe und Achtung,
Geborgenheit, Stolz und Treue erst unter den Irokesen kennen
- Die Höhlenkinder-Trilogie (D, 1918-1920), A.T. Sonnleitner
Die beiden Waisen Eva und Peter wachsen in einer Einöde nach dem
dreißigjährigen Krieg auf. Bald verlieren sie auch ihre Pflegeeltern und
müssen sich nun mutterseelenallein durchschlagen. Anhand der
Beschreibung des Lebenslaufs der beiden Kinder lässt Sonnleitner die
Entwicklungsgeschichte der Menschheit von der Steinzeit über die
Bronzezeit bis zur Eisenzeit an dem jugendlichen Leser im
Zeitraffertempo vorüberziehen. Peter und Eva kennen die im täglichen
Leben der damaligen Zeit benutzten Geräte und Werkzeuge. Sie wissen,
welche wildwachsenden Pflanzen, Beeren und Pilze essbar sind und welche
nicht – jetzt müssen sie „lediglich“ versuchen, die zum Überleben
notwendigen Geräte, Werkzeuge und Waffen aus den Stoffen, die die Natur
ihnen bietet, herzustellen und Essbares in ihrem abgeschlossenen Tal,
dem „Heimlichen Grund“, zu finden.
- Der Sommer im Schlupfwinkel (USA 1978), Beverly H. Renner
Addi und Clay lernen sich verstehen. Das liegt auch an den Waschbärchen,
weil beide Geschwister ernste Aufgaben als Pflegeeltern bekommen. Die
Kinder erleben von morgens bis abends die unberührte Natur rings um die
Stromschnellen im Staat Indiana. Abenteuer, Wärme, Liebe, Zufriedenheit –
ein schöner Traum von Kindersehnsüchten.
- Julie von den Wölfen (USA 1972), Jean George
Nur weg! Julie, ein 13-jähriges Inuit-Mädchen, flieht aus einer Kinderehe.
Sie versteckt sich in der arktischen Tundra, einem absolut
lebensfeindlichen Gebiet. Wie soll sie hier den Winter überstehen? Die
einzige Chance besteht darin, sich einem Wolfsrudel anzuschließen. Julie
ahmt die Tiere nach und nähert sich ihnen vorsichtig an. Und eines
Tages wird sie tatsächlich in das Rudel aufgenommen ...
- In den Wäldern am Kalten Fluss (USA 1976), William Judson
Als Lizzy ihren Vater und ihren Bruder auf einer Kanufahrt begleitet,
geschieht ein schlimmes Unglück. Die Geschwister versuchen allein den
Weg aus den endlosen Wäldern am Cold River zu finden. Ohne Hilfsmittel
müssen sie sich gegen Schneestürme, wilde Tiere und einen entflohenen
Sträfling zu Wehr setzen.
- Allein in der Wildnis (1987), und weitere Fortsetzungen wie „Der Fluss“, Gary Paulsen
Brian ist zwölf Jahre alt und seine Eltern sind geschieden. Er sitzt in einem
kleinen Flugzeug und weiß nicht, ob er sich auf den Sommer bei seinem
Vater freuen soll. Plötzlich erleidet der Pilot einen Herzinfarkt
und stirbt, Brian ist allein am Himmel, vor sich Instrumente, mit denen
er nicht umgehen kann, im Herzen die Gewissheit des Todes. Und dann
kommt der Absturz. Doch Brian überlebt und es beginnt eine wahre
Robinsonade. Er »erfindet« das Feuer neu, den Bau eines Unterschlupfs, er fertigt Pfeil und Bogen ...