Beiträge von Isidor

    Hallo zusammen,
    meine Frau und ich wollten uns eine Machete für die Gartenarbeit oder die Zombieapocalypse kaufen. Was würdet ihr empfehlen? Worauf sollten wir achten? Welcher Hersteller ist zu empfehlen? Welche Erfahrungen habt ihr mit Macheten gemacht? Bei Cold Steel Macheten bekommt meine Frau ein Funkeln in den Augen ... taugen die was?
    Viele Grüße,
    Isidor

    Ich habe mein Handtäschchen dabei, um genau zu sein einen BW Brotbeutel in schwarz. Darin sind die Dinge die nützlich sind, ein Mini-Multitool, ein Messer, eine Taschenlampe, Smartphone, Geldbeutel, Schmerztabletten, Taschentücher, Handcreme, Zahnseide, Kugelschreiber, Feuerzeug und Taschentücher. Im Auto liegt ein Rucksack mit selbst gebautem Klapphobo, Spirituskocher, Spiritus, Messer, Säge, Kochgeschirr, Wasserflasche, Tarp, Feuerzeug, Feuerstahl, Erste Hilfe Kit, Sitzunterlage, Gewürze, Milchpulver, Kaffeepulver, Besteck, Zunder, Zahnbürste und Zahncreme, ein Bleistiftspitzer zum Herstellen von Zunder, die Sitzfläche für einen Dreibeinhocker (Füße säge ich mir vor Ort zurecht) und 10 m Paracord.

    Meine Ersa geb nich nicht mehr her, Ersa ist erste Wahl. Ich hatte es mal mit einem billigen Lötkolben versucht, der wurde nicht mal ausreichend warm um ordentlich zu löten, das war eher kleben mit Lotklumpen.

    @Muemmelmann Das Helle ist aus einem besseren Stahl (ich erinnere mich nicht mehr an die Bezeichnung), aber ich gebe dir recht, hochwertige moderne Stähle könnten Leder und Jeans an ihre Grenzen bringen. Wie ich oben schon schrieb, ist das alles sowieso nur eine Notlösung, falls die Post mit dem neuen Schleifstein in Borneo mal etwas länger unterwegs ist. 8|

    Werter @Friese , das ist schrödingers Antwort, du hast recht und unrecht. Ein Seil, das ständig an derselben Stelle über einen Stein gezogen wird hinterlässt irgendwann eine Rinne im Stein obwohl es weicher ist. Ein Ledergürtel ohne Schleifpaste kann ein Messer schärfen, aber mit Schleifpaste geht es besser. Leder nimmt allerdings, ob mit oder ohne Paste, nur sehr wenig Material ab, es ist also nur dazu geeignet ein Messer scharf zu halten, ein stumpfes Messer bekommt man damit nicht mehr scharf.


    Ich stelle mir das mit dem Grat vor als würde man versuchen mit der Kante einer Alufolie eine Tomate zu zerschneiden. Die Klinge eines Messers verjüngt sich bis zur Kante, ganz vorn sind nur wenige Atome und egal wie hart das Material ist, die Atome an der Kante knicken nach und nach seitlich ein und die Klinge wird stumpf. Hier ein Bild von einer Rasierklinge unter dem Mikroscop. Mit jeder halbwegs glatten Fläche kann man je nach Härte und Rauheit mehr oder weniger Atome wieder gerade ziehen oder abtragen und damit Schärfe wieder herstellen. Aber nach ein paar Mal Grat aufrichten kommt man um einen ordentlichen schliff nicht mehr herum, weil es zu Mikroausbrüchen kommt.


    @trapperandy Die Treppe am Bahnhof fällt bald wegen Waffenverbotszonen weg, such dir lieber eine Rathaustreppe. Die von mir genannten Beispiele habe ich alle bis auf den Tassenboden selbst erfolgreich erprobt, der Vorschlag mit dem Tassenboden kommt von YT. Ich habe zu Hause zum Schleifen keine großen teuren Schleifsteine, aber als gelernter Schlosser bekomme ich mit dem Baumarktkram plus einem kleinen japanischen Schiefer jedes Messer so scharf, dass es zum Rasieren taugt. . Zitat "Was für Messer meinst Du?" Die Messer welche ich im Outdooreinsatz seit fast 20 Jahren benutze (Herbertz Mini-Multitool, Herbertz 233410, Helle Jagdmesser). Natürlich kann man, wenn man sein Messer liebt, für viel Geld ein Pflegeset kaufen und es auf einem Wägelchen im Wald hinter sich her ziehen, ich wollte hier nur ein paar Notlösungen aufzeigen, falls das Wägelchen mal kaputt geht. :rotwerd:

    Hallo,
    es ist echt super, wenn man seinen kleinen Diamantschleif-Dingens dabei hat um sein Messer zu schleifen, aber meistens habe ich keinen Schleifstein oder ähnliches zur Hand, wenn ich mal wieder mein Messer gequält habe. Aber das ist auch kein größeres Problem, wenn man etwas anderes hartes glattes zur Verfügung hat. Es geht ja meist nur darum den Grat der Klinge wieder aufzurichten wie man das mit einem Wetzstahl macht. Ich nehme stattdessen gern einen Schraubenzieher, es geht aber ebenso mit einem Schlüssel oder einem zweiten Messer (Vorsicht, gibt Kratzer am zweiten Messer). Selbst mit der Lederhülle eines Smartphones oder mit einem Ledergürtel kann man ein Messer das nicht ganz übel stumpf ist wieder scharf bekommen. Wer eine Jeans trägt kann die Schärfe auch am Oberschenkel verbessern, aber bitte ebenso wie auf Leder und allen anderen Methoden zum Grat aufrichten nicht die Schnittkante voraus führen. Will man nicht nur den Grat aufrichten, sondern richtig schleifen, so kann man sich mit einer Glasflasche oder dem Ring am Boden einer Tasse behelfen. Was auch gut funktioniert hat waren Treppenstufen aus Marmor mit etwas Wasser befeuchtet. Papier ist übrigens auch ein gutes Schleifwerkzeug.


    Kleiner Hinweis noch an die Messerfetischisten hier: Ein Messer ist ein Werkzeug, poliert im Regal ist es nutzlos.


    :Squirrel:

    Ich lese ja ständig Beiträge in denen es heißt, diese oder jene Pflanze wäre essbar/genießbar, aber um ehrlich zu sein schmeckt vieles davon ziemlich besch... eiden. Nehmen wir das Beispiel Eichelmehl. Klar, Eicheln die gewässert wurden sind genießbar, aber das Zeug schmeckt wie nasser Umzugskarton. Ich habe auch schon mal die Wurzel der großen Klette gekocht und auch das war kein Genuss. Das ist aber auch nicht verwunderlich, eine Kartoffel ohne Salz in Wasser gekocht oder ein Cookie aus Mehl und Wasser schmeckt ebenso wenig. Röstaromen allein können daran nur wenig ändern.


    Ich möchte euch daher fragen kennt ihr schmackhafte Rezepte mit Zutaten wie Eicheln, Klettenwurzel, Schilfwurzel, Rohrkolbenwurzel, Wilder Möhre, Wilder Pastinak, anderen Wurzeln oder wenig schmackhaften Pflanzen wie Wasserlinsen?
    LG Isidor

    Hallo Desertstorm,
    hast du schon mal versucht etwas Essbares NUR aus Gerste oder NUR aus Weizen her zu stellen? Das schmeckt auch recht zweifelhaft und geschmacklos. Mein Vorschlag wäre, du fügst deiner Eichelmasse würzige Kräuter (Minze, Dost, Knoblauchsrauke, Bärlauch ...) und Salz oder alternativ als süße Variante Honig und/oder Früchte (Schlehen, Walderdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren ...) hinzu. Sicher gingen als Zugaben auch die Samen des indischen Springkraut, die Samen des Klatschmohn, Nüsse oder die Blütenknospen der Nachtkerze, allerdings denke ich Beigaben mit starkem Geschmach wären besser. Du könntest auch ein Eichhörnchen oder eine Ratte in einer Pfanne braten und den Bratensaft zu deiner Masse geben.
    Ich bin gespannt wie es mit deinen Experimenten weiter geht.
    Viele Grüße,
    Isidor

    Einfach das nehmen was einem Gefällt und womit er klar kommt.
    :thumbup:
    :hut:

    Genau da liegt das Handycap, denn Ausrüstung in Tarnpattern, taktische Taschenlampen in schwarz oder das Messer mit edlem Holzgriff wirken oft viel cooler. schwyzis Glitzerbändchen zum Abspannen des Tarps geht dagegen fast schon in Richtung Prinzessinnen-Bushcraft. :/

    Ich hatte @Isidor eher so verstanden, dass es ihm nicht nur um Kleidung ging ?(

    Lieber @schwyzi, da hast du mich auch vollkommen richtig verstanden. Ein getarntes Messer geht viel schneller verloren als ein buntes und eine schwarze Taschenlampe in einem schwarzen Rucksack zu finden ist in der Nacht eine echte Herausforderung. Mir ging es hauptsächlich um den Inhalt der Taschen, nicht um die Försterjacke.


    Der Hinweis bezüglich Stolperseil am Tarp ist gerechtfertigt, ich hätte allerdings etwas Sorge mit deinen Glitzerbändchen schnell entdeckt zu werden.


    @Wurzelgnom Und ich dachte unter 3 Dioptrin bekommt man den Jagdschein gar nicht erst.


    LG
    Isidor

    Hallo zusammen.
    Früher musste alles was ich mit in den Wald nahm möglichst gedeckte Farben haben. In letzter Zeit frage ich mich jedoch wie sinnvoll das ist? Ein Messer mit gelbem Griff findet man im Ruchsack oder auf dem Waldboden sofort, mit brünierter Klinge und Holzschalengriff ist das schon deutlich schwieriger. Als ich mein Handy in einem Sendeloch auf einer großen Wiese verlor hätte ich mir auch gewünscht, es hätte Signalfarben. Mein Tarp hat MTP, mein Rucksack und mein Schlafsack sind schwarz, aber ich glaube beim Inhalt werde ich zukünftig etwas bunter.


    Was denkt ihr über Farben im Wald?


    Der Vollständigkeit halber, im Herbst während der Treibjagden in Tarnfarben im Wald herum zu rennen ist eine echt gefährliche Angelegenheit. Auf den Hochsitzen liegt das Durchschnittsalter über 100 und die meisten Jäger sehen das Gras unter dem Hochsitz trotz Brille nur noch als grüne Masse, da kann man nicht erwarten, dass sie einen Bushcrafter von einem Hirsch unterscheiden können. :reh:


    Ciao,
    Isidor

    Wider besseren Wissens habe ich schon öfter Wunden mit Spiritus desinfiziert und kann bestätigen, dass es die Wundheilung etwa für zwei Tage hemmt, allerdings hatte ich nie ein Problem mit Entzündungen. Bei Unfällen in der Zivilisation sollte man die Wunde steril verbinden und einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen, nicht auswaschen, nicht desinfizieren, das ist Aufgabe des Arztes. In der Wildnis hat man keine andere Wahl als die Wunde selbst zu reinigen, hierzu kann man Wasser abkochen und eine Prise Salz zugeben. In früheren Zeiten wurden Wundverbände mit Wein getränkt. Alternativ helfen auch Gerbstoffe bei der Desinfektin, beispielsweise kann man Verbände mit einem Tee aus Eichenrinde tränken.

    Ich stelle fest, dass hier leider viele Leute mitdiskutieren, die sich in der Natur nicht zu benehmen wissen. Schade. Ich mag Feuer und mache regelmäßig Feuer in der Natur, aber ich habe noch nie Spuren eines Feuers hinterlassen, außer an dauerhaft eingerichteten Feuerstellen. Um ehrlich zu sein bin ich etwas enttäuscht von allen hier, die den Dreck den sie in der Natur hinterlassen so wortreich zu rechtfertigen versuchen.

    Natürlich Micha, erst wenn die G-Promies ein paar Tage gehungert haben macht der Dschungel Spaß, dann gehen sie ordentlich auf einander los, heulen und enthüllen den wahren Charakter. Wäre trotzdem spannend wie das Publikum und die anderen Kandidaten auf einen Bear Grylls im Dschungelcamp reagieren würden.

    Ich bin auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen und möchte diese Erfahrung nicht missen. Wir hatten selbst gemachte Butter und Milch von den eigenen Kühen, Eier von den eigenen Hühnern, Fleisch von eigenen Schweinen und Enten, Getreide und Kartoffeln von den eigenen Feldern, 23 unterschiedliche Obstbäume und einen großen Gemüsegarten. Für mich hört Leben nicht bei den Tieren auf, auch die Blumen auf der Wiese und die Pilze im Wald leben. Es macht mich wütend, wenn jemand einen Pilz umtritt oder ohne Grund Pflanzen ausreißt oder schädigt.


    ABER!!! Ich habe bereits mit 10 Jahren meine erste Ente geschlachtet und anschließend gegessen. Wichtig ist für mich der Respekt dem Tier gegenüber, qualvolles Töten geht gar nicht, unnötiges Töten ist ein Verbrechen. Sofern es nicht unvermeidlich ist schmeiße ich kein Fleisch weg, denn dafür ist ein Tier gestorben. Außerdem kaufen meine Frau und ich wenn möglich hochwertiges Fleisch, das nicht aus Massentierhaltung stammt und wir kaufen wenig Fleisch.


    Letztlich ist der Tod allerdings unumgänglich, wie WML schon schrieb, die Zahl der geschredderten Mäuse, Hasen und Insekten, die den Feldmaschinen zum Opfer fallen liegt um ein Tausendfaches über der Zahl der Schlachttiere. Vom Einsatz von Pestiziden will ich gar nicht reden. Wer sich etwas mit Sojaanbau und Tofu-Produktion beschäftigt stellt schnell fest, dass ...


    Vergessen wir das, ich würde mit der Axt los ziehen und die Tiere für mein Fleisch selbst erschlagen, wie der Rentner mit dem Wildschwein kürzlich in Berlin, wenn es keine Metzgereien mehr gäbe. Aber ich bin mir beim Essen von Fleisch immer bewusst, dass dafür ein Tier getötet wurde.

    Ich sehe mir das Dschungelcamp mit meiner Frau ebenfalls an und wundere mich ständig. Da sitzt ein Dutzend hungrige Leute am Feuer, dann finden sie eine leckere Vogelspinne im Lager und was machen die? "IGITT, WANN KOMMT ENDLICH JEMAND UND ENTFERNT DAS EKLIGE DING!" Oder sie jammern, dass sie kein Bett abbekommen haben, statt sich mit dem was sie im Wald finden bequem einzurichten. Außerdem hat es in den letzten Jahren fast immer irgendwann geregnet und alle Schlafsäcke waren nass. Ich habe aber noch nie einen F-Promi dort an einem Dach arbeiten sehen, dabei ist der Wald voll mit Baumaterial.

    @kahel Ich bin in DIESEM Leben ne Tippse, bzw. ein Tippserich, ich mache beruflich desktop-publishing


    @musher Ich bin doch kein besonderer Mensch ... na ja, vielleicht doch, besonders müde. Ich neige dazu nachts zu schlafen und dabei laut zu schnarchen. Wach werde ich erst, wenn es im Lager laut klappert, dann bin ich aber tatsächlich sehr schnell sehr wach. Das liegt daran, dass ich hoffe es hat jemand Kaffee gemacht und ich bekomme was ab. - Was stört dich denn bitte an einem Reh im Lager? Selbst ein Wolf im Lager ist nicht automatisch eine tödliche Gefahr. Ein satter Löwe lässt die Gazelle 5 Meter neben sich völlig unbehelligt, die Gazelle sollte den Löwen aber nicht reizen.


    @Memento Sehr gut, Verletzungen hatte ich vergessen. Ich habe mich im Wald mal richtig tief geschnitten, als ich allein unterwegs war, das hat mich schon etwas nervös gemacht. Ich musste mich selbst verbinden, während ich einen leichten Schock hatte. Ich zitterte und über meine Hände lief das Blut, dabei war ich etwas in Sorge, ich könnte durch den Blutverlust ohnmächtig werden. Rückblickend war diese Angst ziemlich übertrieben, ich habe sicherlich weniger als 100ml Blut verloren, aber wenn man in dieser Situation drin steckt und weiß es kann einem niemand helfen ist das ziemlich beängstigend.


    In vielen Ländern außerhalb Europas ist es übrigens keine gute Idee an einem Fluss zu campieren, z.B. bekam die Bushcraft-Youtuberin Stefanie Margeth kürzlich Besuch von einem Alligator (ist zum Glück nichts passiert). Noch gefährlicher sind Nilpferde, habe ich mir sagen lassen. Aber ich wollte hier eigentlich nicht darüber philosophieren wie gefährlich die Welt ist, sondern eher den Anfängern die Angst vor einer Übernachtung in deutschen Wäldern nehmen, hat irgendwie nicht geklappt, nech.

    Immer wieder lese ich hier wieviel Angst irgendwelche Städter davor haben im Wald zu übernachten. Angst ist ein wichtiger Insitinkt, Angst setzt Adrenalin frei und lässt uns Höchstleistungen erbringen, wenn es darum geht unser Leben zu retten. Nur dumm, wenn es gar keine Gefahr gibt, man aber trotzdem panisch im Wald sitzt, denn die Schattenseite von Adrenalin ist ein erhöhtes Herzinfaktrisiko. Also lasst uns mal über die tatsächlichen Gefahren im Wald sprechen.


    1. sehr beliebt: Wildschweine
    Wildschweine sind Fluchttiere. Wenn ihr im Wald schlaft tun sie euch NICHTS. Sie haben einen Geruchssinn, der weit besser als der eines Hundes ist, d. h. sie riechen euch schon einen Kilometer bevor ihr sie seht oder hört. Der einzige Grund weshalb ein Wildschwein einen Menschen angreift ist Angst, weil das Schwein euch für eine Bedrohung hält. Ein schlafender Mensch, der beim Aufwachen entspannt bleibt, nicht bedrohlich brüllt, sondern sich mit einem entspannten "guten Morgen, könntet ihr euch bitte aus meinem Lager verziehen" zu Wort meldet, der hat nichts zu befürchten, AUSSER, wenn er Lebensmittel herumliegen lässt, denn Wildschweine sind Feinschmecker und riechen nicht nur dich, sondern auch dein Essen Kilometer weit. Wenn sie eine Chance sehen an dein Essen oder essbaren Müll zu kommen, dann werden sie dich nicht neben sich dulden. Deshalb ist es eine gute Idee alles Essbare oder den ganzen Rucksack inklusive Müll über Nacht 1,80 bis 2 Meter hoch aufzuhängen.


    2. die schlimmste Gefahr überhaupt: Wölfe
    Wölfe könnten euch tatsächlich gefährlich werden, wenn sie sich für euch interessieren würden, tun sie aber üblicherweise nicht, vielleicht weil ihr zu sehr nach Chemie riecht oder weil sie den Menschen als Bedrohung betrachten. Angriffe durch Wölfe sind extrem selten und meist wurden die entsprechenden Tiere vorher von irgendwelchen Idioten "angefüttert", so dass sie die Scheu vor dem Menschen verloren. Wie auch die Wildschweine können euch auch Wölfe Kilometer weit riechen und in der Regel ist es ein riesiges Glück, wenn ihr überhaupt einen Wolf zu sehen bekommt, da sie Menschen meiden. Der Wolf ist ein großer Beutegreifer, wie auch bei Hunden löst eure Flucht bei solchen Tieren den Jagdtrieb aus, daher solltet ihr bei einer Wolfssichtung nicht davon laufen, sondern laut brüllen, aggressiv wirken und euch groß machen, ggf. die Jacke öffnen und wie ein Segel ausbreiten um größer zu wirken. Haltet ggf. eure Hunde an der kurzen Leine, Wölfe hassen Hunde. Sollte ein Wolf in eurem Lager stehen springt auf und brüllt ihn an, aber um ehrlich zu sein ist ein Lottogewinn wesentlich wahrscheinlicher als, dass euch sowas passiert und dann rennt der Wolf mit ziemlicher Sicherheit sofort davon ohne euch ein Haar zu krümmen.


    3. der wandelnde Tod: Braunbär/Grizzly/Schwarzbär
    Ein Bekannter von mir wurde in den USA gefragt ob es in Deutschland Bären gibt und seine Antwort war: "es gab mal einen Braunbären, er hieß Bruno, aber den haben die Deutschen gleich erschossen." Bären sind damit in Deutschland nachhaltig ausgerottet, aber in Italien, wo auch Bruno her kam und vielen anderen europäischen Ländern gibt es noch Braunbären. Auch Braunbären gehören zu den großen Beutegreifern, für Bären gilt dasselbe wie für Wölfe, NICHT WEG RENNEN, ggf. langsam rückwärts entfernen, sich groß machen oder wenn ihr mehrere seid stellt euch nebeneinander um größer zu wirken. Im Gegensatz zum Wolf sollte man Bären nicht aggressiv anbrüllen, denn ähnlich den Wildschweinen greifen Bären Bedrohungen an, man sollte eher beruhigend auf den Bären einreden. Auf Touren in den USA bekommt man immer wieder zu hören, wir müssen im Wald laut sein, damit sich die Bären nicht erschrecken, wobei das mehr der Beruhigung der Touristen dient als der Bärenabwehr, denn ein Bär hat einen ausgesprochen guten Geruchssinn, allerdings hören und sehen Bären schlecht. Es kann also nicht schaden Lärm zu machen. Auch bei Bären gilt, keine Lebensmittel im Lager herumliegen lassen. Das Dumme ist nur Schwarzbären, sowie junge Grizzlys und Braunbären können auch auf Bäume klettern. Experten raten dazu die Kochstelle 100 Meter vom Lager entfernt einzurichten und auch Lebensmittel in dieser Entfernung und bevorzugt in 4 Metern Höhe in Bäumen zu lagern oder alternativ zu vergraben. Man sollte gefangene Fische nicht in Kontakt mit dem Boot kommen lassen und Messer mit denen man Lebensmittel schneidet nicht an der Hose abwischen. Außerdem sollte man Lebensmittel bevorzugt luftdicht verpacken und eventuell auf stark riechende Lebensmittel wie Salami verzichten. Ich hoffe, ich ernte keinen Shitstorm, aber Bärenexperten empfehlen den Müll im Bärengebiet zu verbrennen.


    4. Urzeitliche Monster - Schlangen: In Deutschland gibt es zwar Giftschlangen, aber die sind sehr scheu und sehr selten, außerdem ist deren Gift mehr oder minder harmlos. Die einzige ernste Gefahr wäre ein allergischer Schock, aber den kann man auch von Erdnussbutter bekommen und trotzdem hat niemand Angst vor Erdnussbutter.


    5. Scorpione: Ja, im Ernst, es gibt in Deutschland Scorpione, z.B. den Alpenscorpion. Allergings ist deren Stich nicht gefährlicher als ein Bienenstich.


    6. Hirsche: Hirsche sind während der Brunft ... sagen wir etwas reizbar, außerdem sind Hirsche nicht die hellsten Leuchten im Wald. Wenn ihr in der Abenddämmerung oder im Morgengrauen ein Röhren auf einer Waldlichtung oder am Waldrand hört, dann ist das vermutlich ein brünftiger Hirsch. Normalerweise würde ein Hirsch flüchten, wenn er euch sieht, aber in der Brunft sind die Hirsche ein wenig "berauscht" und könnten aggressiv reagieren, deshalb geht Hirschen in der Brunft aus dem Weg. Allgemein ist es nicht ratsam einem Tier im Weg zu stehen, das ein riesiges spitzes Geweih mit sich herum trägt, also schlagt euer Lager nicht auf einem Wildwechsel auf. Grundsätzlich sind Hirsche aber ziemlich harmlos, in der Regel wird ein Hirsch flüchten, sobald er euch bemerkt. Selbst eine Hirschkuh mit Jungtieren wird euch nicht angreifen.


    7. Füchse: Füchse sind absolut harmlos für den Menschen. Ein Fuchs erlegt keine Beute größer als ein neugeborenes Lamm. Die größte Gefahr bei Füchsen ist die Tollwut, sollte also ein Fuchs zutraulich wirken und mit Schaum am Maul auf euch zu kommen, dann werft am Besten mit Tannenzapfen oder Steinen nach ihm. Schlagt euer Lager nie neben einem Fuchsbau auf, weniger zu eurem Schutz vor dem Fuchs, als viel mehr, weil es auch ein Dachsbau sein könnte. Manchmal leben Füchse sogar in Dachsbauten zur Untermiete. Außerdem solltet ihr die Nachtruhe der Tiere nicht durch eure Anwesenheit am Bau stören.


    8. Dachs: Der Dachs ist harmlos und jagt nur Regenwürmer und Niederwild, also bestenfalls mal einen Igel, den er entrollen und fressen kann. Ihr solltet ihn jedoch nicht in die Enge treiben, denn dann können Dachse sich sehr aggressiv verhalten und ein Dachsbiss führt schnell zu einer Blutvergiftung. Ihr könntet außerdem in einen Dachsbau einbrechen, denn ein Dachsbau kann bis zu 40 Meter Durchmesser und eine Tiefe von 5 Metern haben.


    9. Biber: Das ist für mich eine der größten Gefahren in deutschen Wäldern, denn wo ein Biber sein Unwesen treibt kann bereits ein leichter Wind den Wald in eine tödliche Falle verwandeln. Biber fressen die Stämme unzähliger Bäume an und bringen sie zu Fall. An unserem Badesee gibt es Ecken die sind wegen umstürzender Bäume gesperrt und wir reden hier teils von 40 cm dicken Bäumen, welche der Biber gefällt hat. Doch wir haben auch Biber an unscheinbaren Gräben mitten im Wald und der Biber treibt dort auch oft 50 Meter abseits von jedem Gewässer sein Unwesen und fällt Bäume. Die größte Gefahr sind jedoch nicht die gefällten Bäume, sondern jene die nur gefährlich tief angefressen wurden und dann beim nächsten Wind umstürzen. Wenn ihr also Biberspuren an einem Baum seht, dann meidet das Gebiet weiträumig.


    10. Zecken: Ich hatte letztes Jahr Borreliose, rechtzeitig erkannt ist sie gut behandelbar. Wenn möglich sollte man sich täglich selbst (ggf. mit einem Spiegel) oder gegenseitig auf Zecken absuchen. Findet man eine Zecke sollte man sie herausdrehen, wenn möglich desinifizieren und die Stelle mit einem Kugelschreiber oder Filzstift markieren. Bildet sich in den darauf folgenden Tagen (bis 2 Wochen) eine größere Rötung oder ein roter Ring um die Einstichstelle, bitte sofort einen Arzt aufsuchen. Außerdem wird durch Zecken FSME, also Gehirnhautentzündung übertragen, man sollte daher auf Erkältungssymtome achten, wenn man sich schlecht fühlt, Fieber bekommt, sich müde und erschöpft fühlt, Kopfschmerzen oder Nackenstarre bekommt, wenn man besonders Licht-empfindlich reagiert, wenn einem schwindelig oder übel wird, dann sollte man einen Arzt konsultieren.


    11. Menschen: Da gibt es nichts zu beschönigen, Menschen sind gefährlich, allerdings hätte ich weit mehr Angst in der Stadt durch eine finstere Seitenstraße zu laufen, als einem Förster im Wald zu begegnen. Mal davon abgesehen, dass der Förster einen vielleicht verjagt wird auch einer Frau kaum etwas passieren. Ein Förster oder Jäger ist vor Ort bekannt, er kann sich nicht wie ein Hooligan in der Stadt anonym in Nichts auflösen. Für alle anderen gibt es Pfefferspray.


    Nein im Ernst, ich hatte noch nie so viel Schiss im Freien zu schlafen wie vor 20 Jahren mitten in Berlin Kreuzberg. Dagegen sind deutschlands Wälder unglaublich sicher.
    Welche Gefahren könnte es in deutschen Wäldern sonst noch geben? Wovor habt ihr Angst im Wald?