Beiträge von Isidor

    Hallo beisammen,
    ich finde ja die Leute toll die mit einer 1000 € Ausstattung ein ganzes Wochenende im Stadtwald überleben. Das Wort Bushcraft sagt aber eigentlich eher aus, dass man mit einer kleinen Grundausstattung im Wald/Bush etwas erschafft (crafting), statt alles zu kaufen. Genau das habe ich in den letzten Tagen versucht, ich habe mit einer Blechschere, einer Zange, etwas Schleifpapier, etwas Müll und den Dingen die ich immer im Rucksack mitschleppe einen Klapphobo gebaut.


    Auf ein Stück Klebeband habe ich nach Augenmaß eine Zentimetereinteilung gemalt, damit ich Maße auf die Rundung von Dosen übertragen konnte. Mit der Blechschere habe ich Rechtecke aus den Dosen geschnitten, dann mit einem improvisierten Holzhammer auf einem Baumstumpf die Rechtecke flach geklopft. Danach habe ich Laschen für die Scharniere und den Boden aus den Rechtecken ausgeschnitten. Nachdem ich die Spitze der Blechschere durch eines der Bleche gerammt hatte konnte ich ein rechteckiges Loch zum Holz nachlegen ausschneiden. Der Boden des Hobo ist ein Quadrat mit nach oben gebogenen Kanten, also eine flache Schale. An zwei gegenüber liegenden Seitenwänden habe ich unten Laschen nach innen gebogen auf denen der Boden aufliegt.


    An einem Waldweg lag etwas Draht herum (ein verrotteter Zaun), nachdem ich ihn etwas mit der Blechschere eingekerbt hatte, konnte ich mir Stücke abbrechen. Ich habe die Drahtstücke in L-Form gebogen, so kann ich eine Tasse auf den Hobo stellen. Die Drähte sind 2mm höher als die Seitenbleche, so bleibt ein kleiner Spalt, wenn ein Topf auf dem Hobo steht. Das ist wichtig, damit der Hobo mit Topf ordentlich zieht. Zusätzlich habe ich noch kleine V-förmige Einschnitte in die Oberkante der Seitenbleche gemacht. Solche Einschnitte werde ich vielleicht noch mehr machen, damit ich Drähte als Grillrost auflegen kann.


    Luftlöcher habe ich keine gebohrt, da durch die ungenaue Arbeitsweise zwischen Boden und Seitenwänden ein 2mm-Spalt entstand und an den Scharnieren kommt durch den Klappmechanismus auch Luft rein.


    Liebe Grüße,
    Isidor

    Bei Tedi gibt es einen Rucksack (schwarz oder schwarz/grau), ich glaube 30 L, für 5 Euro. Bei dem Preis kann man nicht viel erwarten, vermutlich muss man ständig Nähzeug mitführen, aber für Einsteiger und Schwaben sicher interessant.

    Schmeißt nie eine Spraydose in ein Lagerfeuer! Erst knallt die Dose, wenn der nach innen gewölbte Boden nach außen ploppt. Der Knall ließ uns glauben die Dose wäre bereits explodiert und nach einer Weile explodierte die Dose wirklich und flog wie eine Kanonenkugel davon. Mal abgesehen davon, dass mich die Dose beinahe am Kopf getroffen hätte, über den Zelten 10 Meter um das Lagerfeuer, ging ein Gluthagel nieder, der böse Löcher in die Zelte gebrannt hat.

    Ein löchriges Tarp gibt sicher tolle Säckchen für diverses Gear ab. Wollte mir z.B. einen halbwegs wasserdichten Sack für den Wasserfilter nähen, für sowas ist ein altes Tarp sicher perfekt. Für den selbstgebauten Hobo brauche ich noch einen Sack, der keinen Ruß durchlässt und der Sack in dem ich die Gewürze transportiere ist auch nicht optimal. Stumpfe Werkzeuge kann man schärfen. Was defekte Werkzeuge anbelangt, geht das genauer?

    Ich kann Schnake nur zustimmen, kohäsive Binden sind vielseitig und einfach in der Handhabung. Nach einer schweren Beinverletzung musste ich über Jahre hinweg immer wieder bei mir selbst Verbände anlegen und da waren Haftbinden unschlagbar. Man kann mit einer Kompresse eine Wunde verbinden, man kann ein Gelenk mit einem Stützverband in der Bewegung einschränken oder durch eine straffe Wicklung einer Schwellung entgegenwirken. Sobald die Binde einmal um die betroffene Extremität gewickelt ist haftet sie an sich selbst und es ist auch einhändig relativ einfach einen Verband anzulegen.


    Ich empfehle jedem mit abgelaufenem Verbandsmaterial, z.B. aus einem ausgemusterten Verbandskasten, Verbände zu üben. Wenn einem mal das Blut über die Hände läuft ist das mehr wert als das perfekte Verbandspäckchen.

    Was die Kippstabilität anbelangt, bei meinem 2-Sitzer konnte ich mich nicht beschweren, das Boot habe ich nur mit Gewalt und vollem Körpereinsatz zum Kentern gebracht. Kann natürlich sein, dass die 1-Sitzer da empfindlicher reagieren, bzw. dass die Stabilität unter der etwas höher liegenden Beladung leidet.

    Ich sehe immer nur Fotos von Kajaks und Kanus, dabei finde ich die Dinger ziemlich unpraktisch. Ich hatte viele Jahre ein Sit on Top Kajak, das ist brandungstauglich, weil es durch den Hohlraum im Rumpf wie eine Wasserboje immer oben schwimmt. Im Sit on Top Kajak sind Löcher im Boden, wenn du einen Eimer Wasser ins Boot kippst läuft es durch die Löcher ab. Wenn ich wieder ein Paddelboot kaufen würde, dann auf jeden Fall wieder ein Sit on Top Kajak. Was haltet ihr von Sit on Top Kajaks?


    Ach ja, meines war ein 2-Sitzer von Primus und wog 26 kg.

    Ein Minitaschenmesser am Schlüsselbund und ein Minimultitool habe ich eigentlich immer in der Tasche. Die Zange am Minimultitool brauche ich ständig, vor allem zum Knoten öffnen.

    2m x 2m ist zu klein. Ich war früher aktiv auf Mittelaltermärkten und habe im Ritterzelt geschlafen, da ist selbst 3m x 3m für 2 Personensehr knapp. Wenn deine Frau nicht campen will solltest du auch auf den Schlafkomfort achten, ein Feldbett beispielsweise kann schrecklich unbequem sein, da muss mindestens noch eine selbstaufblasende Luftmatratze drunter, nimmst du ein Luftbett musst du unbedingt eine warme Decke unter den Schlafsack packen, sonst wird es von unten kalt. Je bequemer deine Frau liegt, desto eher kommt sie ein zweites Mal mit. Ist natürlich alles Gewicht. Ich würde dir eine große Kohte empfehlen, da hast du auch in deinem Garten lange Freude mit, günstiger ist natürlich ein Lavvu/Tipi und für den Anfang reicht Sharkys Empfehlung, ein großes Tunnelzelt, da hast du dann sogar ein Insektengitter mit drin.


    Ach ja, nimm einen Klappstuhl für sie mit oder bau ihr vor Ort schnellstens einen Hocker. Das ständige Auf und Nieder ist ab einem gewissen Alter anstrengend.

    Hallo zusammen,


    zum Thema Wasseraufbereitung, speziell was die chemische Belastung von Gewässern anbelangt, habe ich auf die Schnelle hier nichts gefunden, daher wüsste ich gern, wie ihr damit umgeht? Aber erst mal ein paar Gedanken meinerseits:


    Dass man mit einem Wasserfilter nur Schwebstoffe, Bakterien und Viren ausfiltern kann, sollte den meisten hier bekannt sein. Teure Umkehrosmosegeräte können natürlich alles, also auch Schwermetalle, Medikamente und Pflanzenschutzmittel ausfiltern, sind aber schwer und an eine Stromquelle gebunden. Doch was tun, wenn mir als Wasserquelle keine sichere Quelle zur Verfügung steht? In meiner Jugend habe ich mal gelernt, man soll einige Meter neben dem Fluss ein Loch graben, dann wird das Wasser durch die Erde gefiltert und sammelt sich im Erdloch, doch ich weiß nicht ob das tatsächlich eine sichere Methode ist um auch chemische Verunreinigungen auszufiltern? Wie geht ihr mit dem Thema chemische Verunreinigung beim Bushcraften um?


    Was die bakteriellen Verunreinigungen anbelangt habe ich im Übrigen meine Erfahrungen gemacht. In Griechenland fand ich bei einer Bergwanderung ein Betonbecken, mit einer Säule, aus der durch ein Rohr vermeintliches Quellwasser in das Becken floss. In dem Becken tummelten sich ein paar Frösche, so dass ich dem Irrglauben erlag das Wasser wäre sicher. Ich trank von dem Wasser und bekam einige Stunden später Bauchschmerzen. Nachdem ich mich hinlegte verfiel ich in ein mehrstündiges Fieberdelierium. Am nächsten Morgen war ich nassgeschwitzt wie nie, allerdings wieder völlig gesund. Vermutlich bin ich gegen die Bakterien von damals heute immun. Das hätte damals aber auch böse ins Auge gehen können, wenn ich etwas älter und gesundheitlich nicht 100% fit gewesen wäre, dann hätte ich die Nacht vermutlich nicht überlebt.


    Viele Grüße,
    Isidor