Da aufgrund der aktuellen Situation unser Kurztrip nach Wien leider abgesagt wurde, musste ich mir für den Geburstag meiner bald Ex-Verlobten (ich hab den Ausdruck heute hier gelesen und fand ihn klasse ) irgendwas Neues einfallen lassen. Da ich sie vor ca. 2 Jahren für das Wandern begeistern konnte und die Geierlayschleife sowieso schon seit Längerem auf meiner To do Liste stand, habe ich das ganz ohne Eigennutz miteinander verknüpft Schnell im Internet gecheckt ob es durch Corona Einschränkungen gibt, alles offen, perfekt, dann ab dafür. Es war übrigens der 26. März.
Früh um 8te ging es also los, Rucksäcke und Wanderschuhe ins Auto geworfen und ab Richtung Burgruine Balduinseck. Das sollte unser Startpunkt sein. Bevor es los ging, haben wir aber erstmal die Ruine inspiziert, da wir beide total auf alte Burgen/Ruinen und Schlösser stehen Sollte zu meinen Lebzeiten noch das Zeitreisen erfunden werden werde ich meinen Lebensabend in dieser Epoche verbringen
Dort wo einst eine Wendeltreppe den Aufgang in die oberen Stockwerke ermöglichte, sind leider nicht mehr genug Absätze vorhanden, wahrscheinlich extra, ist klar, um nach oben zu kommen. Versucht habe ich es natürlich trotzdem und ich hätte wirklich ALLES dafür gegeben, aber gut, hauptsache nicht verletzt und die Tour konnte starten.
Schnell unter der Landstraße durchgehuscht und auf der anderen Seite in die Natur ausgespuckt worden. Das Licht war an dem Tag irgendwie diffus, weshalb meine Handycam arge Probleme hatte, gescheite Bilder zu schießen. Die Landschaft war aber wirklich schon schön, auch wenn die Natur gerade erst wieder zum Leben erwacht.
Es ging über Holzbrücken, Steigungen, durch den Wald und vorbei an Feldern und Wiesen, bis wir letztendlich vor der Brücke standen. Dort dann der Schock: Brücke mit Flatterband abgesperrt, Corona. Wir waren in den ersten beiden Stunden mutterseelenalleine und auch die Brücke war wie ausgestorben. Also gut, kurz überlegt, eine Sperrung der ca. 60cm breiten Brücke war logisch, da man sonst bei entgegekommenden Wanderern nicht die 1,5m Abstand einhalten kann. Da aber auch auf der anderen Seite niemand war, beschlossen wir drüber zu laufen. Also wurschtelten wir uns durchs Flatterband und sind, dann doch relativ zügig, auf die andere Seite gelaufen. Nicht groß rumgetrödelt, nur eins zwei Schnappschüsse und weiter Richtung anderes Ende.
Wie sich dann herausstellte sind wir die Brücke rückwärts gelaufen. Am eigentlichen Startpunkt waren die Absperrungen etwas massiver als auf unserer Startseite. Dort lagen 2 Baustellengitter hintereinander auf dem Geländer und der Eingang der Brücke war ebenfalls mit einem Gitter und massiven Schlössern versperrt, so dass wir quasi 10m vor dem Ende seitwärts rausklettern und aus ca. 2m auf den Boden springen mussten. Doof wenn jemand vergisst die Homepage zu updaten, sonst hätten wir uns eine andere Tour gesucht.
Weiter ging es dann Richtung Mörsdorf, vorbei an Feldern und Wiesen, wieder in den Wald hinein entlang des Salzseifen bis zum Dünnbach. Hier haben wir eine alte Schiefermine entdeckt. Leider, natürlich, verschlossen. Sie war eh geflutet und ohne Gummihose wäre das doch eher unspaßig geworden. Der Reiz war aber da und es hat gejuckt
Der Rest des Weges verlief dann recht unspektakulär durch Mörz und Buch, durch Felder zurück in den Wald Richtung Wohnrot. Im Wald dann immer rechts um zurück zur Ruine Balduinseck zu kommen.
Alles in allem waren wir knapp 5h und 20km unterwegs. Die Landschaft war schön, die Hängebrücke ein (technisches) Erlebnis. Die Füße und wir waren platt, Madamme zufrieden und ich glücklich Social Distancing at its finest.
(Bessere Bilder gibts auf Insta )
So long,
Patrick