Ich muss Natur nicht "duzen", um mich mit ihr verbunden zu fühlen.
Schwyzi, ich will ein Buch von Dir!
"Michael, du bist doch Pfadfinder, du musst das doch wissen: wie heißt dieser Baum?" Das hat mich mein Leben lang verfolgt! Ich kann stundenlang im Laub liegen und in den Himmel schauen. Das ist mir erst mal wichtiger.
In meinem Garten muss ich wissen, wer Tomate und wer Bohne ist. Im Wald reicht es erstmal, dass es so schön grün ist. Wenn dann mit der Zeit das Wissen dazukommt, ist es prima. Wenn nicht: schade (aber nicht sooo schlimm! Ich bewundere aber die LEute, die sich so richtig auskennen. Und ich glaube schon, dass das die Liebe zur Natur stärken kann.
Ich schütze nur, was ich liebe.
Ich liebe nur, was ich kenne.
Ich kenne nur, was ich wahrnehme.
Ich nehme nur wahr, was für mich eine Bedeutung hat.1
Die Bedeutung kommt nicht zwingend aus dem Wissen über Pflanzen und Tiere/Zusammenhänge usw. Man kann Natur auch erleben und fühlen.
Draht und alte Flaschen aus dem Wald entfernen finde ich übrigens auch ein gutes Zeichen von Naturverbundenheit. Und wenn jemand leise durch die Natur zieht und vielleicht bewusst ohne PS den Wald erreicht.
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1 Raingard Knauer/Petra Brandt: Ich schütze nur, was ich liebe - Konzept einer ganzheitlichen Umweltpädagogik; Freiburg; 1995