Beiträge von schwarzzelter

    Ich muss Natur nicht "duzen", um mich mit ihr verbunden zu fühlen.

    Schwyzi, ich will ein Buch von Dir!



    "Michael, du bist doch Pfadfinder, du musst das doch wissen: wie heißt dieser Baum?" Das hat mich mein Leben lang verfolgt! Ich kann stundenlang im Laub liegen und in den Himmel schauen. Das ist mir erst mal wichtiger.
    In meinem Garten muss ich wissen, wer Tomate und wer Bohne ist. Im Wald reicht es erstmal, dass es so schön grün ist. Wenn dann mit der Zeit das Wissen dazukommt, ist es prima. Wenn nicht: schade (aber nicht sooo schlimm! Ich bewundere aber die LEute, die sich so richtig auskennen. Und ich glaube schon, dass das die Liebe zur Natur stärken kann.


    Ich schütze nur, was ich liebe.
    Ich liebe nur, was ich kenne.
    Ich kenne nur, was ich wahrnehme.
    Ich nehme nur wahr, was für mich eine Bedeutung hat.1


    Die Bedeutung kommt nicht zwingend aus dem Wissen über Pflanzen und Tiere/Zusammenhänge usw. Man kann Natur auch erleben und fühlen.



    Draht und alte Flaschen aus dem Wald entfernen finde ich übrigens auch ein gutes Zeichen von Naturverbundenheit. Und wenn jemand leise durch die Natur zieht und vielleicht bewusst ohne PS den Wald erreicht.


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    1 Raingard Knauer/Petra Brandt: Ich schütze nur, was ich liebe - Konzept einer ganzheitlichen Umweltpädagogik; Freiburg; 1995

    Danke für die Erklärung! Aber wenn Du dort in der Pfafindergruppe anfragst, wie die es handhaben, zeigst Du schon, dass Du professionell an die Sache herangehst: Du fragst nach! Und damit zeigst Du sofort, dass Du den Gruppenleitern nicht einfach mal eben zwischen die Beine grätschen willst. Ich freue mich bei den Eltern meiner Wölflinge immer über solche Fragen.


    man sollte ein Tuch haben

    Da würde ich sogar noch mehr vor der Einmischung warnen. Das Halstuch wird nach ausgeklügelten Systemen, bei den meisten Bünden zur Versprechensfeier, verliehen.

    In meinem früher(ↄ) trugen wir Pullover aus Polyacryl/Polyester. Ja, ich habe im Wald gespielt (weil ich direkt daneben gewohnt habe). Jetzt wohnen da die Kinder von jemand anderem und spielen dort im Wald. Meine Kinder spielen jetzt hier im Park, auf der Straße und auf dem Eisenbahnbrachland neben unserer Siedlung. Sie spielen auch viel im Zimmer (Lego, Playmobil) und sitzen viel vorm Computer und vorm Fernseher und lesen viel. Das haben wir früher aber auch viel gemacht (außer das mit dem Computer, die gab es damals noch nicht).
    Mein Vater war stolz auf seine (wechselnden) Autos, Wachstum war wichtig. Die Ölkrise habe ich als Kind nicht mitbekommen. Naturverbundenheit habe ich als Waldnachbar schon gespürt und dann bei den Pfadfindern weitergelebt, aber das war nicht mehr, als die entsprechend interessierten Kinder heute auch machen/haben. Ich habe wahrscheinlich mehr Kontakt zu Kindern, die da auch Lust zu haben. Aber die Kinder, die sich beim Wandertag im Wald ständig auf die Fresse gelegt haben die Füße angestoßen haben, gab es in meiner Kindheit genauso.


    Die Erinnerung spielt uns einen Streich nach dem anderen. Ich bin der Meinung, dass ich ständig im Wald war, meine Mutter sah (und sieht) das ganz anders. Und da ich als Kind mindestens 40 Bände Karl May und dazu noch unzählige Comics etc. gelesen habe, kann sich meine Kindheit nicht nur draußen abgespielt haben.


    Aber die Leute glauben ja auch, dass die Familien früher größer waren und dass die Ehen länger gehalten haben als heute.

    Ich halte mich da ja für eine Konifere, deswegen hier mein Senf:


    Ein Pfadfinder ohne Messer - das geht ja mal gar nicht! Im Wald, am Lagerfeuer, beim Kochen, beim Lageraufbau, ein Messer braucht man da doch immer.


    Es gibt in den verschiedenen Bünden, Gruppen und Verbänden sehr unterschiedliche Regeln auch zur Handhabe von Messern. In der CPD ist z.B. in einigen Gruppen das Nutzen von Messern erst ab 9 Jahren erlaubt (aber die dürfen auch erst mit 11 Jahren zelten :P ). Meine Wölflinge dürfen schon sofort und ohne Messerprüfung/Messerführerschein ihr Messer benutzen. Da meine Kindergartenkinder das auch schaffen, sehe ich bei Schulkindern kein Problem. Hat man eine Gruppe mit Kindern aus sozialen Brennpunkten, mag man das wahrscheinlich anders handhaben. Aber ich bin der Meinung, dass gerade dieses abenteuerliche (Wald, Messer, Feuer) den Reiz und das Alleinstellungsmerkmal der Pfadfinder (und verwandter Gruppen) ausmacht - ich würde diese Chance niemals aufgeben wollen.
    FÜr die eigentlichen Pfadfinder (ab 11 Jahre) ist das dann noch deutlich wichtiger. Das kann man auch deutlich in den entsprechenden Katalogen der Pfadfinderausrüster sehen.

    Gilt dieses dann für alle Pfadfindergruppen, also in ganz Deutschland, oder ist das individuell?

    Ich behaupte mal, dass nichts in Deutschland für alle Pfadfindergruppen gilt, außer, dass sie sich in grobem Rahmen auf den Gründer des Pfadfindertums, Baden-Powell, beziehen. Die Pfadfinderarbeit in Deutschland ist dermaßen zersplittert breit aufgefächert, dass es eigentlich keine Einheitlichkeit in irgendeinem Rahmen gibt.
    Selbst in großen Verbänden wie DPSG, VCP und BdP (bilden zusammen den Ring der Pfadfinderverbände) läuft in den einzelnen Gruppen die Arbeit sehr unterschiedlich ab. Dazu kommen viele kleinere, kleine und kleinste Bünde und Verbände. Manchmal liegt das an der pfadfinderischen Ausrichtung (mehr scoutistisch oder mehr bündisch), manchmal an den Konfessionen und Unterkonfessionen (darf man das so sagen? Ich meine die unterschiedlichen evangelischen Kirchen/Freikirchen, aber auch bei den kath.Pfadfindern gibt es mehrere Bünde), manchmal einfach daran, dass Gruppenleiter sich verbandsintern zoffen und mit ihrer Ortsgruppe (Stamm) dann einen eigenen Bund gründen.



    Zur Messerempfehlung für Wölflinge: Infoblatt_01_Messer

    Zwei Buffs? Einen wie eine Kapuze über den Kopf und damit das Haar und einen zweiten um den Hals, um den ersten Buff zu sichern.
    Und es muss ja kein Original-Buff sein. Bei uns in Münster gibt es einige Hobbynäherinnen (sieht man dann auf den Flohmärkten), die auch weite Schlauchschals nähen. Schau mal bei http://de.dawanda.com/: In der Rubrik Mode/Kopfbedeckungen könnte was dabeisein. Ist halt blöd, wenn es eine Überraschung sein soll. Dann kannst Du Deine Freundin nicht fragen, was ihr gefällt und was sie für praktikabel hält.


    Ansonsten fällt mir noch ein, dass die muslimischen Pfadfinderinnen in Großbritannien eine Kluft entwickelt haben, die den entsprechenden Kleidervorschriften entsprechen. Ich finde da jetzt spontan nichts zu. Aber vielleicht hast Du Deine Suchmaschine besser im Griff.

    Hm, nur so ein Gedankenspiel, wie? Das war oft schon bittere Realität! Man schlägt sich durch wilde, undurchdringliche Wälder und trifft nach Wochen endlich einen Händler. Nun musste man sich entscheiden: kauft man für seine letzten Goldstücke drei Heiltränke, eine Streitaxt oder die Schriftrolle mit dem Zauberspruch, von dem man nicht weiß, ob er einen weiterbringt.


    Am liebsten würde ich die Stirnlampe nehmen, um meine Nonkonformität auszudrücken. Aber die Axt ist doch sinnvoller. Nur damit habe ich eine Chance, aus dieser Wildnis herauszukommen --> Floßbau (und die anderen Vorteile, die schon genannt wurden).

    Ahoi!
    Hier mal eine Essenz aus meinen Firefox-Lesezeichen zum Thema Hütte, Küche, Lebensmittel, landwirtschaftlicher Bedarf. Ist nicht so viel wie bei der Pfadibedarfsliste, aber Ihr könnt ja helfen!


    • Faie (Landhandel aus Österreich, Landwirtschaft, Forst, Haushalt und und und)
    • Venatus (Carsten Bohte dürfte den Jägern als Autor bekannt sein, kocht gerne)
    • Stuga-Cabana (schwer zu beschreiben, hat Beile, Petroleumlampen, Gartenzäune, Handkurbelmixer zum Sahneschlagen)
    • Qvist (Ernten und Kochen, Draußensein; Aus Holland, Internetseite weitgehend auch auf Deutsch übersetzt)

    Die Schwarzzelterin findet bushcraft albern! Die Schwarzzelterin wandert, radwandert, zeltet, macht Feuer, kocht auf Gas und auf Feuer. Die Schwarzzelterin ist Besitzerin unserer Trangia Sturmküche. Die Schwarzzelterin würde sich nie im Wald einen Tee kochen, denn sie hat eine Thermoskanne. Die Schwarzzelterin kennt sich mit dem Anbau, der Verarbeitung und der Haltbarmachung von Obst und Gemüse aus. Die Schwarzzelterin hat mir zu Weihnachten meinen ersten DutchOven geschenkt, und zum Geburtstag eine Muurrika. Die Schwarzzelterin sorgt dafür, dass meine Firma mir zu Geburtstagen und Dienstjubiläen immer die richtigen Sachen (Vic, Hordentopf, Feuerschalen, DutchOven, unterwegs-Gutscheine) schenkt. Die Schwarzzelterin hat ihr Vic in der Küche hängen, sie braucht es nur zum Dosenöffnen und Korkenziehen. Zum Zelten nimmt die Schwarzzelterin ihr Windmühlenmesser mit.


    Was hätte der Platzwart gemacht, wenn Du (z.B. wegen leeren Akkus) den Anruf nicht entgegen genommen hättest?


    - Nichts?
    - Den reservierten Platz. an den nächsten Gast vergeben?
    - Die Polizei verständigt und eine Vermisstenmeldung aufgegeben?

    Es tut mir Leid, dass der junge Mann gestorben ist! Aber ich glaube nicht, dass es ihn gerettet hätte, wenn er sich auf dem nächsten Campingplatz angemeldet hätte.
    Was macht denn ein Campingplatzbesitzer (oder -angestellter) Eurer Meinung nach, wenn ein angemeldeter Gast abends nicht erscheint? Die Rettung rufen? Das glaub ich aber mal nicht.
    Ich halte es auch nicht für praktikabel für den jungen Mann selbst. Wenn er sich in dem Alter auf eine Europareise begibt und unter freiem Himmel und auf Campingplätzen übernachtet, wird er wohl spontan entschieden haben, wo er abends ankommt. Ich kenne das auch von unseren Touren früher. Wir hätten uns auch nicht wirklich vorher bei irgend jemandem anmelden können, als wir damals mit den Rädern durch Frankreich, Schweden oder Griechenland gefahren sind. Du weißt doch vorher nicht, wer Dich einlädt, bei ihm zu übernachten.
    Und Ausfälle wegen Fahrradunfällen oder Krankheiten hatten wir unterwegs mehrmals. Wenn dann jeweils Suchaktionen gestartet worden wären (bei bis zu 150km Tagestrecke), während wir schon im Krankenhaus waren ...
    Ich bin der Meinung, dass man ein gewisses Risiko hinnehmen muss. Beim Bergsteigen, bei Hüttentouren, im kanadischen Nationalpark u.ä. ist das was anderes, da gibt es entsprechende Infrastruktur (und Rettungsdienste wie Bergwacht, die man nicht unnötig ausrücken lassen will).

    Die Jugendburg Ludwigstein an der Werra nahe Witzenhausen hat eine Zeltwiese und als Jugendburg das ganze Jahr geöffnet. Feuer im Zelt dürfte denen nicht fremd sein.
    Die nehmen dort nicht nur Jugendliche, Du musst nicht Mitglied im DJH sein.


    Viele Pfadfinder- oder Jugendgruppenplätze nehmen nur Gruppen auf. Aber es gibt einige, wo man auch als Alleinreisender unterkommen kann, häufig auf Plätzen, wo der Betreiber aus irgendwelchen Gründen (wie z.B. Jugendburg) eh vor Ort ist.
    Ich kann mal Links zu Verzeichnissen posten, wenn ich vom PC aus schreibe.

    Dann werde ich es mal umbenennen.
    War nicht mein Ziel, hier akopalützetchnisch zu diskutieren

    Ritw,
    entschuldige, dass ich auf dies Akopalypse-Ding eingestiegen bin. Es stimmt ja wirklich, dass Du es in Deinem Text anders formuliert hast. Und den Landrover fand ich auch immer das geilste Auto. Wenn ich den hier in der Nachbarsiedlung sehe, denke ich immer: "Scheiße, dass ich inzwischen so viel negatives über den gelesen habe! Super, dass ich ihn mir nie leisten können würde!"
    Ich mag diese klassische Anmutung. Der alte Toyota Landcruiser hat die ja auch. Nur: sinnvoll ist eben was anderes.