Beiträge von Hagbard

    Es gibt ja nix eleganteres, als ein richtiges Leistenkanu (Birkenrinde ist zwar authentisch und sieht auch cool aus, aber elegant...?) - da können GFK, Royalex und Konsorten einpacken... Und Faltboote natürlich auch. Es gibt aber, neben der namensgebenden Eigenschaft, einige weitere Vorteile gegenüber Hartschalenbooten:
    - Transport und Lagerung einfacher (wie bereits erwähnt)
    - geringere Steifigkeit (Bewegungen werden ausgeglichen, Steine drücken ein und kratzen nicht auf)
    - bequemes Knien (weicher federnder Untergrund)
    - vergleichsweise hohe Zuladung
    - Gesprächsstoff am Lagerfeuer


    Ich bin bisher solo soagr ausschließlich im Ally gepaddelt. Natürlich sind die Formen irgendwo limitiert, richtiges Goodwin-Paddeln schwieriger. Wenn ich irgendwann mal die Zeit habe, baue ich mir daher auch ein Leistenkanu... Bis dahin kann ich ja schonmal anfangen, das Werkzeug zu sammeln. Und Holz.

    Der Kopfbaum - eine einzigartige Kulturpflanze

    OT: In den Bauernwäldern bei uns im Dorf sind noch insgesamt 90 Kopfhainbuchen zu finden, über alle Wälder verteilt. Nennt sich hier bei uns Krattwald und ist auch in der Region ziemlich einmalig. Zudem ein extrem alter Wald, wie man anhand von Bodenproben nachweisen konnte, mit einer Bodenfauna, die es sonstwo in der Form und Artenzahl kaum mehr gibt. Absolut spannendes Thema, gerade bei der Betrachtung der Historie von Kulturlandschaften!

    Vor Jahren hab ich noch Stangenware die für die Industrie gedacht waren bekommen, die waren damals Saugut und unschlagbar.

    Davon habe ich einen sowie zwei Friesenstähle - die funzen alle sehr sehr gut. Mit Chinadingern habe ich ausnahmslos schlechte Erfahrungen gemacht, daher lasse ich da mittlerweile die Finger von. LMF ist völlig okay, gut finde ich aber auch die von Hultafors. Die kann man schön weiterverbauen oder auch nebst Gummi an einem Gurt oder so sichern.
    https://www.hultafors.de/de/pr…tahl-fs--H0343?pageid=119


    Tendenziell funktionieren die weichen meiner Meinung nach besser, bzw. es kommt auf das "Reibefeeling" an... Bei vielen Chinadingern holt man ja nur weiches Alu runter und zieht so witzige Querrillen. Sowas ist sinnfrei und die Späne kaum als Zunder zu gebrauchen. Mischung ist also wichtiger als weich/hart, wenn Ihr versteht, was ich meine.

    Netz-wolle
    Oder
    Netz-Kunstfaser?

    Ganz klar: Kommt drauf an. ;) Wenn Du schnell schwitzt, bist Du mit der KuFa eigtl. trockener, oder Du machst es so, dass Du beim Start erst noch ein Merinoshirt drunterziehst und das dann nach 30Minuten wieder ausziehst und an den Rucksack klemmst - problematisch sind dann aber die Wettersituationen, bei denen Du dazu keine Lust hast... ;) Wolle stinkt nicht so, saugt sich aber voll. Ich lebe auf Tour eigtl. fast ausschließlich in meinem Arctic Shirt, wenn es stinkt muss es mal ne Frostnacht draußen hängen und gut (mir die liebste Variante, da man sich durch die Kufa eigtl. immer "trocken" fühlt). Ich traue auch ehrlich gesagt dem Wollnetz nicht so viel zu, wird aber nächstes Mal auch getestet. Rollbrateneffekt gilt es aber so oder so zu vermeiden. Perfekt wird es mit winddichter Front und atmungsaktivem Rücken, aber ich schweife ab. Ich fand übrigens das Arctic Shirt der Kombi aus Combat Shirt und Icebreaker darüber überlegen.


    Fazit: Wenn Merino als erste Schicht, dann als Netz. Wenn jedoch Kufa als erste Schicht, dann als Netz. :D

    Heute Nachmittag auch einfach mal "frei" gemacht, die letzten Wochen waren einfach doch hammerhart und die nächsten beiden werden da nicht deutlich ruhiger werden... Also hat meine Frau mich mit den Kindern in den Wald geschickt. Wir haben uns Klanghölzer aus Holunder gebaut (mit gespitzten Zweigen ausgehölt), Pfeilschäfte für den Junior gesucht, zwei Stenze geerntet und uns grundlos eingesaut. Ich fand den Nachmittag ziemlich artgerecht.



    Parasol:


    Da oben habe ich letztes Jahr heimlich meine Porlingfarm angelegt:


    Sieht doch ganz gut aus:


    ^^

    Hej @Pero, die Fichte hab ich einerseits genommen, weil es Ehdoholz war (desch Holz, desch isch eh do) und andererseits auch, weil es langfaserig und zudem leicht ist. Esche ist ja recht schwer, ich hatte überlegt, Esche unten als Stoßkante zu laminieren, da recht stabil (nicht umsonst ist Eschenholz der klassische Werkzeuggriff). Aber ich habe die Kante unten einfach mal so richtig vermearst feuergehärtet und hoffe, es geht so auch dauerhaft. Es ist also alles aus Holz und nix epoxymäßiges verbaut, das Teil ist biologisch abbaubarer als mit veganen Torfbratlingen aufgezogene Nacktmulle. Fichte hat auch einen schönen Flex, obgleich ich den Griff auch zunächst etwas dicker belassen habe, denn dünner machen geht immer und mein Drauf-Hobel ist im Eimer.


    Büldschn:



    Die blauen Spuren auf dem rechten Bild kommen von den Spaltkeilen.



    Also: Die optimale Holzart sollte folgende Anforderungen erfüllen:
    - da sein
    - leicht sein
    - langfaserig sein
    - schön bearbeitbar sein, man muss sich seinen Feierabend ja nu nicht noch vermiesen
    - wenig Astlöcher enthalten
    - wenn frisch, dann mit ausreichend Zeitreserven gesegnet sein

    @kahel, ich glaube, ich weiß worauf Du hinaus willst... ;)


    Die meisten Holzpaddelgriffe sind ja ei-, bzw. ovalförmig im Profil, verjüngen sich zum Griff hin. Ich habe zusätzlich ein etwas "hausförmiges" Profil eingebaut, analog etwa zu Messergriffen. Durch meine abgewinkelte Grifform wird das Paddeln ohnehin immer in gleicher Ausrichtung genutzt, ansonsten würde das natürlich keinen Sinn machen. Wenn Du, wie ich, Fichte nimmst, achte auf Astlöcher und Käfergänge... Knäste sollte man möglichst vermeiden - geht es nicht ohne (siehe Bild...), dann ganz langsam trocknen und an den Stellen zunächst etwas mehr Material belassen. Ich habe mein Ottertail mehrfach geölt und anschließend gewachst. Fässt sich super an!



    Werkzeug haste ja, dit weeß ick! :D


    Edit: Bild 2 ist korrekt.

    Auf dem zweiten Bild bei Eisi kann man auch schön meine Haken am Hüftgurt erkennen, in denen ich die Zugschnüre zumeist eingehakt hatte (außer in extrem kniffligem Gelände). Sind solch Alu-Haken von einem alten BW-Rucksack... Ach so, beim 8. Bild sieht man es auch: Lässig fortbewegen im Felde bei montiertem Zuggebamsel! :thumbsup:


    Die Karabiner habe ich auch bei meiner Pulka gehabt, aber bei der Paris hatte ich sie auch von Beginn an - denn dort kann man vieles einhaken u.v.a. sie sitzen ganz außen. Bei der Paris sind ja nur die beiden großen mittigeren Löcher mit Hohlnieten versehen, da kann man dann schön ne dicke Reepschnur einfädeln als reines Halte- und Handbergungsseil. Oder eben auch seine Schnüre dort einhaken, wenn man will. Bei den Karabinern bin ich mit nem Doppelachterknoten (einmal Zugschnur, einmal Gummiseil) durch. Die sind ganz außen und so hat man hervorragende Leskungsmöglichkeit, wenn man bergab die Pulka vor sich laufen lässt. Ging super. @Eiswanderer: Hatte ich die Löcher bei Dir nicht auch noch zusätzlich mit Hohlniete versehen? Denn ich möchte dort vermeiden, dass sprödes Material bei einseitiger Belastung reißt.


    @kahel: das ist natürlich mitnichten hinten, sondern gaaaanz vorne! 8o


    Nachtrag, noch etwas aus Haggis Trickkiste: Guckt mal auf dem ersten Bild, wie die Foto-Tasche montiert ist. Die habe ich einfach über die Schultergurte des Rucksackes, also einfach über den Kopf geworfen und dann hängt die Geschichte relativ gut fixiert, also ohne großartiges Schlackern, direkt vorm Bauch. Dort dient sie als zusätzlicher Windschutz und man hat die die Kamera stets griffbereit. Biltong, Salmiakpastillen oder Ritter Sport passt da meist auch noch mit rein. :)


    Und noch zum Thema Oberschenkeltaschen: Dort habe ich meistens meine Schladminger-Wollfäsutlinge verstaut, da man die nur sehr selten braucht. So hat man dort noch zusätzlichen Wind- und Kälteschutz, die Handschuhe gucken dann aber meist oben reaus, um sie ablüften lassen zu können, wenn sie den Tag bereits genutzt wurden.

    An dem Thema bin ich auch dran, mit etwas anderen Zielsetzungen. Bei mir wird es eine relativ einfache Grillstelle für Potjie und Gussrost, dazu aber noch eine Smoker-Funktion mit zwei Kammern und Edelstahlabdeckung (alles natürlich selbstgebastelt) und ein Rocket-Stove-Lehmbackofen mit Hotplate oben drauf. Was für Dich evtl. interessant sein könnte wäre eine beheizte gemauerte Bank, diese müsste sinnvollerweise überdacht sein (insbesondere bei Verwendung von Lehmputz). Da gibt es einige Tipps bei "Einfällen statt Abfällen". Aber Du wirst bei offenen Systemen immer Probleme bei der Effizienz haben, daher würde ich auf den Brennraum für die Ofenbak einfach ein Backfach setzen und daneben direkt eine simple Grillstelle. Dann wäre es ein einigermaßen stimmiges Gesamtkonzept. Offene Systeme á la Inka-Öfen oder Baumarkt-Grillkamin sind Murks, ineffizient und benötigen Unmengen Holz. Ein geschlossenes System, welches auf Strahlungswärme basiert, funzt auch einigermaßen draußen - wenn es ne lauschige und windgeschützte Ecke ist. Gerade leicht fröstelnde Menschen werden es Dir danken. Nachteil: Der Zug wird eine gewisse Höhe brauchen und müsste recht frei stehen.


    Tolle anwendungsorientierte Ideen findet man beispielsweise auch beim Grillsportverein: https://www.grillsportverein.de/forum/forums/eigenbauten.56/

    Vielen Dank für diesen coolen Bericht (auf Tipples Ergänzungen bin ich natürlich auch noch gespannt), sehr sehr coole Gegend! :thumbsup: Das Bild e05.jpg wird wohl einer meiner neuen Desktop-Hintergründe... ;)


    Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas Sorgen ob des Wetters gemacht, da so warme Temperaturen vorhergesagt waren (hab ja die letzten Wochen nicht nur Kvikkjokk-Wetter, sondern auch Grövelsjön-Wetter beobachtet...) - aber das hat ja wirklich perfekt gepasst! Eisi meinte aber auch gleich, dass es dort oben eigtl. immer kalt genug ist.


    :danke: für's Mitnehmen!

    Moinsen,


    ich bin mittlerweile auf den Fjellpulken Transporter umgestiegen, die ist etwas größer und stabiler als die Paris und ich möchte sie auch als Schlitten für die hygienische Wildbergung nutzen. Bei Outnorth gab es das Ding vor Monaten mal für 100€, da musste ich zugreifen.


    Ich habe sie natürlich wieder mit meiner Seilfederung ausgestattet und mit einer verbesserten Schnürung versehen. Da sich die Gummischnürung nicht bewährt hatte, ist es diesmal ein Mix aus Zick-Zack-Schnürung und Spannriemen geworden. Das gefiel mir richtig richtig gut! In die Pulka lege ich erst eine Geertop Unterlegplane in 2,4x2,2m und darauf ne Haggyflat. Dann packe ich die Sachen dort rein, Schwerpunkt etwa auf der Grenze vom mittleren zum hinteren Drittel. Vorne dann die Schlafsäcke, Kamera, Pausenverpflegung und Thermosbuddel. Hat sich insgesamt super bewährt das System, nur eines werde ich noch nachrüsten: Einen Latz mit Gummizug vorne, als zusätzlichen Schutz für Schnee und um schnell und unkompliziert an die Pausensachen zu kommen. Dann ist es so, für mich, perfekt.


    Ich wollte eigtl. ein MYOG-Gestänge ausprobieren, hab dann aber doch wieder meine Schnürchen genutzt - und werde wohl auch dabei bleiben. Ich hatte sie diesmal um eine Knotenleine ergänzt, diese funzt am besten bei frischem Schnee und schwerer Pulka - Eis und leichte Pulka machen den Gerät wirkungslos. Meinen Gurt habe ich etwas modifiziert, dafür kommen auch noch Fotos: Der Gurt war nur die Notlösung, denn ich habe mir zwei Haken an den Rucksack-Beckengurt geschlauft und dort immer die Schnüre eingehakt. Das gefiel mir, gerade in Kombination mit der Seilfederung, extremst gut!


    Ein paar Fotos:



    Schaufel und Isomatte immer oben druff, die Gurbänder sollte man also entsprechend lang fertigen. Dann kann man noch weiteres Zeug ranbamseln. Die Schnüre und Gurte sind so dimensioniert, dass man eine leere Pulka genau auf Spannung "verschließen" könnte - ich hoffe, es wird klar, wie ich das meine...



    Vorne kommt man immer schnell mal ran, dafür muss man nicht mal die Schnalle öffnen, sondern nur den Gurt zurückziehen.



    Hinten ist ein zusätzlicher Stoppgurt mit eingearbeitet, dieser ist sogar noch längenverstellbar.



    Mit Ski drangebamselt...


    Wie gesagt: So ist es für mich perfekt, nur bei extremen Steigungen und Seitenhängen kann es kompliziert werden. Das gesamte Ding wiegt mit Gurten, Schnüren, etc. 4kg.

    Platzhalter für eine Zusammenfassung der inneren Verfassung eines Tourenkameraden während des Tourenverlaufs.


    So, ich fange schonmal an, werde aber die Tage immer noch weiter ergänzen - die Zeit ist halt, wie immer, knapp...


    Den Reisebericht hat Eisi ja schonmal top vorgelegt, da brauche ich also nur noch ein paar Dinge aus meiner Sicht ergänzen. Ich werde mich also, wie letztes Mal auch, v.a. auf das, was sich besonders (oder besonders wenig) bewährt hat und daraus abgeleitete Tipps und Infos beschränken. Daher werde ich auch keine komplette Packliste posten, sondern auf einzelne Punkte genauer eingehen.



    Wie ist die Lage?


    Zunächst zu meinem "Lagensystem". Dieses hat sich über die Jahre eigentlich kaum geändert - untenrum die Rugged Mountain Pant (noch die gute mit den zombieskingefütterten Taschen), ne Linersocke (diesmal Aclima statt Falke), Plastetüte (die gehen leider immer zu schnell kaputt) und 200er oder 400er Woolpower-Socke. Unterbüx ne Dilling Kufa als Basis (Merino ist mir auf Dauer zu nass und kalt), darüber dann ggfs. ne etwas lägere Dilling aus Merino - ne lange Unterhose brauche ich normalerweise nicht (wenn, dann nehme ich die Brynje und öffne dann die Seiten-RV der RMP). Dieses System passt für mich für alle Bedingungen zwischen 0°C ohne Wind bis -20°C mit mäßig Wind. Beine frieren halt nicht so leicht und wichtig ist halt, dass es die Füße muckelig warm haben.


    Obenrum halte ich es auch wieder sehr simpel: Mein Hauptkleidungsstück ist eines der in meinen Augen am meisten unterschätzten Kleidungsstücke - das Brynje Arctic Double Hoodie!
    https://www.brynje-shop.com/en…e-sweater-10401420-p21034
    Gäbe es das in oliv oder noch besser in diesem geilen grau-melange, würde ich mir noch eines holen... Leider scheint es aber sogar gerade auszulaufen. Das Gerät ist genial! In Verbindung mit einer Windjacke (hier wie immer die geniale, aber überteuerte, Bergans Microlight) kann man super flexibel einen weiten Temperaturbereich abdecken: bei 0°C ohne Wind solo, bei -10°C und leichtem Wind mit offener Windjacke drüber, bei -15°C und starkem Wind mit komplett geschlossener Windjacke drüber (Zitat Eisi: "Hattest Du echt nur das Arctic und die Microlight an???"), usw. Die Grobsteuerung der Temperatur erfolgt über die Lagen, die Feinsteuerung über die Reiß- und Klettverschlüssse, sowie angepasste Handschuhe und Mützen. Denn über die Hände und den Kopf verliert der Körper im Grundsatz viel Wärme - dies kann man sich aber für seine individuelle Wärmekonfiguration zunutze machen. Die Kapuze der Arctic ist super (Merino doppellagig) und ist für mich der beste Ersatz für eine Balaclava (ich hab immer eine dabei gehabt aus Powerstretch, aber nie gebraucht - die kommt jetzt daher weg). Ist es wärmer, kann die Kapuze einfach im Nacken eingerollt werden und so diese empfindliche Stelle gegen "steifen Nacken" schützen. Dann kann man mit den Kapuzen spielen, Arctic-Kapuze unten, Microlight-Kapuze drauf, andersherum, gepimpt mit Mütze (bei mir: die Warmpeace Skip-Mütze für 14€...). Man kann die Kapuze der Microlight sehr schön oben mit Gummizug fixieren (so stirnbandmäßig) und zugleich die anderen Gummizüge sowie den RV im Kragenbereich offen lassen und hat so eine schöne Lüftung nebst "Wärmeschild" vorm Gesicht (auch cool: Jacke bis oben zu und den RV der Arctic auf). Für übelst schlechtes Wetter hatte ich mir eine zweite Microlight zugelegt (50€ bei eBay) und hätte die zusätzlich darüber angezogen, war aber nie nötig - siehe Zitat oben.... ;) Jedenfalls wäre das die leichte und luftige Alternative zur Hardshell, so ein wenig das Paramo-System: Es muss nicht außen komplett wasserdicht sein, wenn das Mikroklima innen dafür sorgt, dass eingedrungenes Wasser gleich wieder nach Außen abverdunsten kann.


    Wir haben ja bis auf Schneematsch so ziemlich alle Winterwettersituationen durchtesten können, mit ner Skip, ner 400er Woolpower-Weste (als Verstärkungsschicht bei richtig kalt und Wind), dem Arctic Hooded und zwei Microlights ist man super flexibel und zugleich sehr leicht unterwegs! Bei mir war der Rücken meist ein klein wenig klamm (nie nass!!), aber ansonsten habe ich so ein sehr gutes Klima fahren können. Einzige Verbesserung in meinen Augen wäre ein Zerschneiden der Skip in eine Kurzmütze und ein Stirnband - oftmals ist eine Mütze nämlich schon wieder zu warm (Wärmestau auf dem Kopf oben drauf) und da wäre ein Stirnband sinnvoller.
    Ach so, für Sturm hab ich auch noch Brynje Schlüpper mit Windfront im Gepäck. Generell zur Diskussion, ob nun Kunstfaser, Merino oder Netzgewebe auf der Haut: Ich hab da wirklich einiges probiert und für mich steht ganz klar fest: Netzgewebe (ersatzweise ganz lockere Kufa) ist absolut erste Wahl auf Wintertour als erste Schicht! Mit ganz weitem Abstand! Man kann es ja wunderbar ausprobieren mit unterschiedlichen Lagen, auch noch unter dem Netz: Mit Merino wird man einfach, wenn man erstmal etwas geschwitzt hat, überproportional ausgekühlt. Und das sage ich, wo ich doch sonst nahezu ausschließlich Merinounterwäsche trage - privat und beruflich. Aber auf Wintertour muss die Haut erstmal trocken sein, das ist die Priorität - danach kann die Wolle ja meinetwegen 1/3 des Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen... Dann klebt aber nix auf der Haut und eine vernünftige Durchlüftung ist gewährleistet. Im Winter muss man sich gewöhnlich ja nicht vor eindringender Nässe schützen, also Priorität auf Atmungsaktivität (Bergans Microlight halt...). Wenn ich mein o.g. System nur um ein dünnes Merino-T-Shirt unter dem Brynje ergänze, schwitze ich mehr UND kühle stärker aus! Daher Netz und darüber Merino - man kann bei frostigem windstillem Wetter dann auf der Merino-Außenseite des Shirts so richtig schön die Eiskristalle abdampfen sehen. Und man muss sich um keine Membran oder so Sorgen machen, zudem wird das Zeug nicht steif (wie etwa Baumwolljacken).


    Also, Lagensystem kurz zusammengefasst:
    - Netz!
    - Merino (beides hier sinnvoll im Arctic Shirt zusammengefasst)
    - ggfs. Merino-Verstärkungsschicht
    - Windschutz
    - gggfs. erweiterter Windschutz
    Fertsch! Plus Pausen-/Stationärkleidung (ich hab noch ne LIG-Hose als Camphose und ne PreCip-Hose als Backup und Regenschutz mit) natürlich...


    Noch kurz zu den Handschuhen: Oft reichen die Daumenlöcher der Arctic. Dann habe ich noch Powerstretch-Fingerhandschuhe (für's Hantieren mit dem Kocher und so), Schladminger-Wollfäustlinge und ggfs. Dermizax Fäustlinge darüber. In der Pausenjacke zudem noch kleine und leichte Primaloft-Fingerhandschuhe.



    Mach mal ne Pause!


    Pausen sind sehr wichtig auf der Wintertour - Eisi und ich sind da mittlerweile so eingespielt, dass das Ganze komplett ohne Worte ablaufen kann. Ich bin ein Freund sehr kurzer Pausen. Dies aus folgendem Grunde: je länger eine Pause wird, desto mehr stellt sich der Körper darauf ein. Geht es dann wieder los, benötigt der Kreislauf die Körperwärme erstmal anderswo und die Finger bspw. werden kalt. Daher machen wir es kurz und knackig: Man sucht ein geschütztes Plätzchen (bspw. VOR der windigen Seeüberquerung noch im kleinen Wäldchen), am besten in der Sonne (hier zahlen sich schwarze Klamotten aus, zudem sind die Blicke buntgekleideter Normalwintertourer auch jedes Mal wieder ein Spaß). Dann muss es schnell gehen - entweder, man kann sich gleich auf die Pulka setzen ohne den Rucksack abzunehmen (hierfür die Isomatte am besten auf der Pulka verzurren) oder man nimmt den Rucki kurz ab und legt ihn ab, so dass man sich auf das Rückenteil setzen kann (bleibt dann auch warm). Isoflasche raus (1,2l Thermosflasche ist mMn das Minimum), paar Nüsse, Cranberries, Schokostücke oder Trockenfleisch eingeworfen, und dann weiter. Auch so: Der Körper stellt sich auf diese kurze Ruhephase ein. Daher sollte man schon zum Ende der Pause hin möglichst dicke Handschuhe überziehen, um dann beim Weiterziehen nicht plötzlich kalte Finger zu bekommen. Eine Pausenjacke nutze ich aufgrund der kurzen Zeit nicht, ich schließe nur die Windjacke vollständig und setze alle Kapuzen auf. Das riecht mir dann.
    Pausenproviant wird sinnvollerweise im Deckelfach des Rucksacks, oder, noch besser, vorne in der Pulka verstaut. In letzterem Falle kann man dann auf der Pulka sitzend die Füße lang machen, behält den Rucksack als Windschutz auf und trinkt ein bis zwei Becher heißen und stark gesüßten Tee, bissel Knabberkram und nach 5 Minuten geht es weiter. Wir haben meist alle 2h ne Pause gemacht, kommt aber auch auf die Bedigungen an. Ach so, wenn es richtig kalt ist und zudem zugig und schattig, würde ich auch bei kurzen Pausen die Pausenjacke überziehen wollen - diese habe ich daher grundsätzlich unterm Deckelfach des Rucksacks, also schnell erreichbar und den Rucksack nimmt man in dem Falle ja eh ab....


    Ich mache hier dann ein andermal weiter... ;)

    Peer hat da schon Recht, flexibel ist im Wasser mMn eher von Vorteil als zu steif. Es gibt ein paar Verschleißpunkte am Ally, aber dafür gibt es leicht zu verarbeitendes Flickzeug. Irgendwann werde ich mir wohl mal wieder einen schnittigen Eski zulegen, aber derzeit mit Familie und Hund ist ein (Falt-)Kanu für mich/uns einfach das Sinnigste.

    Exkurs: Kennt Ihr das aus Eurem Bekanntenkreis eigtl. auch? Erst gibt es die "Schietegolhauptsachemachtspaßboot"-Phase, dann die "Nurspießerpaddelnkanu"-Kajakphase, darauf folgt die "Ichsehnurlebensmüdeaus"-Wildwasserbootphase, dann kommt die "Ichbrauchejetzteinfamilienboot"-Kanadierphase und wenn die Kinder groß sind kommt dann die wohlverdiente "Schnellhinausindieweitewelt"-Eskiphase...
    8o :kanu:


    Naja, ich schweife ab. Wenn Du alleine paddeln willst, ist der 18er schon die obere Grenze, insbesondere bei Verbandsfahrten (allein ist es ja ein Stück weit egal). Kippstabilität etc. gerade bei Hundsvolk im Boot auch sehr gut dank der geringeren Verwindungssteifigkeit. Mit etwas langem Atem könntest Du Dich (neben den klassichen Kleinanzeigen) beim Globi-Gebrauchtmarkt (https://www.globetrotter.de/service/forum/) oder im Open Canoe Journal (https://www.canadierforum.de/f14-VERKAUFEN-Angebote.html) auf die Lauer legen - und schonmal gut 1.000€ für ein vernünftiges Boot einplanen... Aber die halten ja auch ne Weile. ;)

    Trotzdem; verbessern ist natürlich immer gut.

    Das stümmt. Ich hätte daher noch nen Vorschlag: Vorne einfach ein Stück Rohr belassen. Damit wird der Funkenregen auf eine recht kompakte Fläche aufgebracht und nicht breitflächig verteilt. Ich habe sowas mal vor Jahren interessehalber aus einem Installationsrohr (für Elektrik) gebaut, funzt tatsächlich sehr gut. Dann sollte das Rohr allerdings etwas größeren Durchmessers sein, die Flügelschraube wäre daher dann vorteilhafter an der Oberseite angebracht. Noch viel craftiger wäre es aus Holz (lt. Survival-Index-Kalkulationstabelle liegt man mit Installationsrohr irgendwo bei 2, mit gedengeltem Stahlrohr bei 11 und mit Holzröhrchen bei 30 - kann man das Gerät auch als Signalpfeife gebrauchen, erhöht sich der SI übrigens sogar noch um den Faktor 1,05).


    Disclaimer: Ich finde es gut, dass sich jemand die Mühe zu diesem Thema macht, unabhängig vom subjektiven Notwendigkeitsempfinden.

    Da würde mich doch sehr interessieren, ob das Soja an sich die Aggressivität steigert oder ob durch die Beigabe von Soja der Eiweissgehalt des Futters insgesamt gesteigert wird.


    Ich frage deshalb, da bei Hunden durch einen hohen Eiweissgehalt im Futtter unter Umständen die Aggressivität getriggert wird.

    Man muss bei der Bewertung von Einzelfuttermitteln mehrere Kriterien unterscheiden. Speziell im Falle vom Soja wären das u.a. der Gehalt an Rohprotein, die RP-Verdaulichkeit, das Aminogramm, der Rohfasergehalt und der Energiegehalt. Mehr RP als Soja (HP-Soja etwa hat 46% RP) ist eigtl. nur in tierischen Eiweißfuttermitteln enthalten, die aber extremen Einsatzbeschränkungen unterliegen. Fischmehl hat bspw. um 64% RP... Die Ackerbohne hat nur bummelig 24% RP und dieses Protein ist schwerer verdaulich (durch antinutritive Pflanzeninhaltsstoffe, insbesondere roh vermahlen, also nicht erhitzt o.ä. - einer der Gründe, wieso das Soja-RP so verdaulich ist: die Verarbeitung), um Soja zu ersetzen muss man also überproportional viel Bohnen in die Ration mit aufnehmen (wodurch auch Energieträger wie Weizen verdrängt werden). Zudem ist das Aminogramm ein anderes, somit muss auch hier ausgeglichen werden. Ersetzt man also in der Ration 30% Bohnen durch 30% Soja, ist der RP-Gehalt des Futters definitiv höher - Folge: Leber wird über die Maßen belastet, etc. Daher werden Futterrationen in der Landwirtschaft ja auch auf Basis des (verdaulichen) Rohproteins gerechnet (per linearer Optimierung). Rohfaser und Energie spielen dort ebenfalls mit rein. Man sieht: 1:1 ersetzen ist gar nicht möglich, von Rationsberechnung lebt ein ganzer Berufszweig...


    Ich habe im Rahmen eines Fütterungsversuches damals eine Gruppe nur mit Soja und Ackerbohne als Eiweißträger (plus die normale Ration natürlich...) gefüttert und eine Gruppe komplett ohne Soja, nur mit Ackerbohne und Rapsschrot. Gleiche Ferkel, gleiches Gewicht, männliche und weibliche, zur gleichen Zeit eingestallt - um zu sehen, wo wirklich die Unterschiede liegen. Die Soja-Gruppe war signifikant (wir haben das natürlich ausgewertet) aggressiver/unruhiger, die Luft war schlechter, etc. Es gibt div. Inhaltsstoffe in der Sojabohne, auf die dies zurückgeführt wird - überrascht hat es mich in dem Maße aber dennoch, da ja auch die Ackerbohne div. Antinutrienten enthält - zumal die buntblühenden Sorten, wie wir sie anbauen, eher für die Rinderfütterung geeignet sind (für Schweinefütterung ist ohnehin eher bspw. die Erbse zu empfehlen - diese ist aber komplizierter im Anbau, daher werde ich hier einmal mit Gemenge, also Mischkulturen, experimentieren).
    Von Schweinen auf Hunde würde ich aber ungern schließen, da die Verdauung sich doch unterscheidet - sind zwar beides Monogastrier und das Schwein sogar Allesfresser, dennoch ist der pH-Wert im Magen beim Hund niedriger, der Darm kürzer,... Ich habe meine Hündin ne Weile gebarft, da hat sie sicherlich eher mehr Eiweiß bekommen als heute - sie war vielleicht etwas agiler, aber sicherlich nie aggressiv. Insofern könnte es natürlich auch generell mit der Getreidekomponente im Hundefutter zu tun haben. Es gibt u.a. Studien mit Affen, die die höhere Aggressivität bei Soja-Verfütterung belegen - aber Affen sind ja, was die Verdauung anbelangt, näher bei den Schweinen als bei den Hunden. Ich denke, alles, was man an Hunde verfüttert und was nicht ihrer im weitesten Sinne artspezifischen Diät entspricht, kann sich in irgendeiener Form negativ auswirken, im Zweifel auf die Stimmung...


    Noch kurz zum Regenwald-Abholz-Thema, ich zitiere hier einmal agra-europe:

    Ich rechne mal weiter: 85 Mio Getreideeinheiten entsprechen 8,5 Mio t. Davon 7,4% Import sind 0,63 Mio t - das wird zwar nicht alles Soja sein, aber wir rechnen einfach mal so, um nix schönzurechnen. Die Weltproduktion an Soja liegt bei 352,6 Mio t, selbst wenn man hier pauschal hoch gegriffene 20% Öl abzieht sind es noch 282 Mio. t. Dann läge der, hier theoretische, Sojaverbrauch für deutsche Tierfütterung bei 0,22% der Jahresproduktion weltweit. Hmmmm..... Übrigens importiert China jedes Jahr 20-25% der Weltsojaproduktion... Hmmm... Jede Bestellung bei Ali Express befeuert also den chinesischen Konsum (jedes zweite Schwein weltweit steht in China)..... Hmm..... Ich glaube, die Regenwaldwirkung ist damit dort - größer. Und ich zeige hier jetzt keine Videos, wie sie dort die ASP bekämpfen.