Beiträge von Hagbard

    ..., dass Regenwald-Soja zu 90% als Tierfutter angebaut wird und hiesiger Bio-Tofu meist aus europäischem Anbau (z.B. aus Österreich) hergestellt wird.

    Sorry, aber das ist schlicht falsch. Soja ist die weltweit bedeutendste Ölpflanze - sie wird also vornehmlich zur Ölgewinnung angebaut (hierzu sei das Studium des Weltmarktes für Ölsaaten empfohlen). Leider hat das Zeug einen recht geringen Ölgehalt (im Vergleich zu bspw. Raps) und dadurch muss entsprechend viel angebaut werden. Andererseits ist es eine Leguminose und gewinnt seinen benötigten Stickstoff über die Knöllchenbakterien zum größten Teil selbst. Die Reststoffe aus der Ölgewinnung, also das Extraktionsschrot, werden als Futterkomponente verwendet. Ist ja irgendwie auch sinnvoller, als es wegzuwerfen... Soja hat eine relativ günstige Zusammensetzung von Aminosäuren und zudem eine recht hohe Verdaulichkeit eben dieser AS. Höher als bei unseren heimischen Eweißträgern (in der Tierernährung unterscheidet man grob in Rohfaserträger, Energieträger und Eiweißträger bei der Zusammensetzung einer Futterration).


    Braucht man Soja für die Tierfütterung? Kein Stück. Ich muss dieses Jahr mein Schweinefutter leider mit zugekauftem Soja und Mais ergänzen, aufgrund der dürrebedingt katastrophalen Ernte (bei Weizen, Bohnen, Raps, Gerste und Triticale). Ansonsten würde ich Soja komplett rauslassen und durch Rapsschrot und Bohnenschrot ersetzen - diese beiden ergänzen sich sehr gut (etwa in Bezug auf die Aminosäure Methionin) und es funktioniert wirklich gut. Die Tiere sind ruhiger (Soja macht nachweislich aggressiv), gesünder (durch den höheren Rohfaseranteil) und die Luft im Stall ist besser. Außerdem bin ich ein Freund von möglichst vielen Eiweißquellen im Futter (bei mir ist das noch Weizen und Molke), da dies natürlicher ist und der Verdauung des Tieres eher entspricht als eine reine Sojafütterung.

    Der Luchs ist ja kein Wolf......

    Richtig, der Luchs ist ein Lauerjäger (wie so ziemlich alle Katzen bis auf den Gepard), im Gegensatz zum Hetzjäger Wolf. Die Wirkung auf die Beutetiere ist dadurch eine ganz andere. Das Hetzverhalten des Wolfes macht man sich ja in Form von Jagdhunden auch für die Jagd nutzbar, ich will da also wirklich keine Wertung in die jeweilige Jagdstrategie bringen, zumal ich beide Tierarten faszinierend finde. Der Luchs wiederum ist dem Wolf in Bezug auf Ausleseverhalten übrigens sogar unterlegen, da er nicht so selektiv jagt wie der Wolf.

    Der Wald und seine Bewohner werden also insgesamt ein bißchen wilder, wo der Wolf lebt.

    Nein, das klänge zwar recht romantisch, aber die Tiere werden nicht "wilder", sondern nur furchtsamer - sie bleiben also beisammen und ziehen unstet durch die Reviere. So sieht man dann tagelang kein Wild und dann wieder rudelweise, so dass es schwer fällt, da ein einzelnes Tier zu erlegen (zumal man durch den Schuss das viele übrige Wild zusätzlich beunruhigt und vergrämt). Hier bei uns kommt der Wolf schon ab und an vorbei und das merken wir sofort am Verhalten des Wildes - auch wenn er nur durchzieht und im Nachbardorf ein Schaf reißt, das Wild ist wochenlang in Angst. Natürlich passt es sich irgendwann in Teilen an, aber die grundsätzliche Verhaltensänderung in Bezug auf Rudelbildung und Wanderverhalten bleibt. Da die Reviere in Deutschland ja nicht 1.000e Hektar groß sind, wird die Jagd zusätzlich verkompliziert.


    Es ist eine weit verbreitete Hoffnung, wieder mehr "Wildnis" in Deutschland zu bekommen, wenn man den Spitzenprädator Wolf sich ausbreiten lässt... Ich persönlich würde die Prioritäten da komplett anders setzen, aber der Wolf ist einfach plakativer und kampagnenfähiger. Ich bin jedenfalls auf die weitere Entwicklung gespannt.

    Ganz ehrlich Leute, man kann sich vielleicht aufregen über Sachen, die einen nur bedingt etwas angehen und bei denen man nicht involviert war... Ich könnte jetzt mehr dazu schreiben, aber dazu ist mir die Zeit zu schade. Nur so viel (nebst kompakter Ergänzung):

    Man muss nicht auf dem Treffen gewesen sein, um eine (oder mehrere) Meinungen zu dem Thema zu haben!

    Ganz genau! War bisher so, wird weiter so sein, wieso soll es hier jetzt gerade nicht?


    Davon ab halte ich auch nix davon, hier Bashing zu betreiben - und ich muss auch Friese in Schutz nehmen, denn er hat ja nichts geschrieben, was nicht bekannt wäre. Das die beiden vielleicht nicht mehr ganz so gut Kirschen miteinander essen können, was auf der einen Seite mehr und auf der anderen Seite (hier) weniger bis gar nicht kommuniziert wurde ist auch klar, sollte aber auch nicht weiter interessieren. Mich tut es dies jedenfalls nicht und ich kann auch aus meiner "aktiven" Zeit berichten, dass das Thema "intern" so gut wie bedeutungslos war. Zumindest war es hier so und ich denke, das ist immer noch so. Von daher würde ich einfach mal zur Ruhe mahnen, hab ich ja auch schon länger nicht.


    Unabhängig davon kann ich Jacky verstehen, wenn sowas abhanden kommt wird man schnell emotional (sieht man im Video ja auch) und eine bewusste Provokation zu Werbezwecken oder was auch immer kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dies wäre ja der Gipfel der Hinter*tüdelüt*igkeit. Von daher hoffe, ich, dass das Messer plötzlich und ohne Voranmeldung wieder auftaucht und alles wieder gut ist - von den am Treffen Beteiligten kam bisher ja auch nix Böses (auch hier überwiegt die Empörung über den Vorgang), insofern scheint da niemand Missfallen bei Nennung seines Nicks zu verspüren. Von weiteren Verdächtigungen und Spekulationen sollte hier im Interesse aller abgesehen werden.


    Ich danke für die Info, Silas und halte Augen und Ohren auf. Wobei mein lokaler Landhändler glaube ich relativ unverdächtig ist... ;)


    #undinafrikahungernkinder


    Ich hab übrigens noch nie etwas auf einem Treffen verloren, immer nur etwas gefunden... :D

    Wenn du nochmal ein Veto bringst,mach mal einen Vorschlag - Phacelia vielleicht für folgende Gründüngung?


    OT:


    Sorry, da hab ich eigentlich ein viel zu großes Thema angeschnitten, aber regenerative Landwirtschaft ist derzeit einfach meine absolute Priorität, was Literatur und Zeitaufwand "nebenbei" anbelangt…


    In aller Kürze: Ein System ist umso stabiler, je diverser es ist. Je mehr verschiedene Arten gemeinsam angebaut werden, desto breiter wird das Bodenleben gefördert. Mit Bodenleben meine ich nicht nur die Regenwürmer, sondern ebenfalls Bakterien, Insekten, Protozoen, Pilze, etc. Ein fruchtbarer Boden sollte möglichst über Pilze und Bakterien in ziemlich gleicher Menge verfügen. Die Pflanzen kommunizieren in der sog. Rhizosphäre mit dem Bodenleben und befinden sich im ständigen Austausch, im Tausch gegen Zucker bekommen die Pflanzen Nährstoffe. Bekannt sind etwa die Knöllchenbakterien, die elementaren Stickstoff in pflanzenverfügbare Form umwandeln, auch sehr bekannt ist die Gruppe der Mykorrhizapilze. Die Pilze insbesondere werden jedoch durch den Senf geschädigt, wenn er in Reinkultur steht, was sich auf die Folgefrucht auswirken kann – daher und aus dem o.g. Grunde ist eine Mischung besser. Der Senf bildet viel Masse und blüht frühzeitig, das prädestiniert ihn für Deine Zwecke definitiv als Mischungspartner.


    Für die Zusammenstellung einer adäquaten Mischung ist die Kenntnis des Standortes, der Bedingungen und der beabsichtigten Nutzung wichtig. Willst Du etwa Bodenverdichtungen auflösen, weil Du gerade erst Deinen Garten mit Erdboden zweifelhafter Herkunft aufgefüllt hast, solltest Du u.a. tiefwurzelnden Ölrettich ergänzen. Immer Sinn macht eigentlich Phacelia, einmal wegen der üppigen und langandauernden Tracht aber auch weil sie von Schnecken nicht so gut angenommen wird. Für Sonnenblume wäre es jetzt zu spät, die hätte auch noch ganz gut gepasst. Außerdem würde ich Leguminosen ergänzen (gerade in Verbindung mit Phacelia sinnvoll), Inkarnatklee etwa wäre winterhart, wenn dies gewünscht ist. Eine Frühjahrsbienenweide könnte übrigens auch noch Zusatznutzen bieten, so könntest Du Öllein ergänzen (lecker!) oder auch Erbse für Futternutzung... Da kommen wir auch wieder zu den Sonnenblumen: Hattest Du nicht Hühner?


    Die Pflanzen sollten nach Möglichkeit unterschiedliche Etagen ober- und unterirdisch besetzen – Phacelia etwa wurzelt üppig, aber flach. Zur Unkrautunterdrückung nimmt man eher frohwüchsige Arten wie Buchweizen, etc. Dieser ist auch eine exzellente Bienenweide und sehr beliebt beim Wild - letzteres spricht leider gegen ihn bei Einsatz am Ortsrand…


    Jo, komplexes Thema. ;)


    Edit: Malve wäre auch noch eine schöne Idee, was die Bienentracht anbelangt - Wegmalve und Eibisch sind zudem alte Heilkräuter...

    @Rockdog:


    Finde ich gut, dass Du Dir Gedanken machst, wie man die Bestäuberinsekten fördern kann, Detlef. Je nach weiterer Nutzung der Fläche würde ich Dir jetzt allerdings nicht unbedingt den Senf empfehlen - in der Zwischenfruchtszene ist der so geliebt wie gehasst... Er wurzelt und lockert tief das Erdreich, beschattet den Boden gut und friert sicher im Frost ab, muss also nicht extra noch abgetötet werden. Soweit die Vorteile, für Dich relevanter Nachteil wäre allerdings, dass die enthaltenen Glucosinolate das Wachstum anderer Pflanzen hemmen können. Ich würde Dir daher, auch in Anbetracht unterschiedlicher Blühzeitpunkte, stets eine Mischkultur empfehlen - falls Du diese nicht ohnehin schon etabliert und den Senf nur als Teil dessen ergänzt hast.

    Moin Guido,


    Du könntest versuchen, auf dem Gebrauchtmarkt einen Ally Solo 13,7 zu vernünftigen Konditionen zu finden:
    https://www.ebay-kleinanzeigen…ie-neu/915513654-211-4001


    Leider hab ich gerade keinen günstigeren gefunden. Vielleicht nochmal in den Kanadierforen etc. schauen. Ich hab auch schon welche für gut die Hälfte gesehen.


    Der Solo ist tatsächlich etwas kippeliger (wenn man ihn an Land zieht kippt er um, das tun die größeren eigtl. nicht), aber dafür top über die Ballastierung und Sitzposition zu trimmen.
    Hier sieht man, wie er unbeladen in der Mitte hochwölbt:



    Das Gerät ist dafür richtig schnell, allerdings etwas weniger richtungsstabil wie die größeren Brüder. Dafür recht univerell einsetzbar (große offene Gewässer bei Sturm würde ich ihn nicht unbedingt paddeln wollen). Man kann auch noch gut zu zweit damit paddeln, da habe ich das Glück, dass ich ja auch noch den 17er habe: Da kann ich einen Spanten mit Klapp-/Trappersitz verwenden (es sind einige Spanten austauschbar).


    Hier als 2-Personen-Variante:



    "Ergonomischer Sitz":




    Trappersitz:




    Für Dauergebrauch sollte man sich aber etwas überlegen, um den Trappersitz so zu fixieren. Da ich kniend paddle, komme ich aber so gut klar. Sitzend würden aber immer die vorderen Füße wegrutschen auf Dauer. Edit: Dies könnte man etwa mit Spanngurten, Schlaufen o.ä. in beide Richtungen festzurren. Denkbar wäre auch ein Bogen, in den die Füße eingeklickt werden können. Oder aber man bestellt sich diese Clips aus dem Zubehörtproramm (zumindest auf der norwegischen Homepage ist ALLES zu bekommen), um eine feste Führung an den Längsspanten nachzurüsten (Bohrmaschine und Poppnieten vorausgesetzt). Wäre eine Überlegung, wenn man es häufiger braucht.


    Persenning gäbe es evtl. noch über Fliegfix zu beziehen, ich werde mir aber wohl eine selbst zimmern.


    Leider gibt es die Ally Kraxen auch nicht mehr, das wäre ein recht schönes Backcountry-Setup!