@schwyzi: Ich schlafe zwar oft im Kalten, wuerde mich aber definitiv nicht als Experten in Sachen 'Zeltofen' bezeichnen! Ich habe zwei Zelte mit Ofen, nutze die jedoch relativ selten, weil sie mir einfach zu schwer sind fuer die Aktionen, die wir hier machen. Wir schlafen meistens 'kalt' - nur mit Zeltplane und Schlafsack.
Das heisst natuerlich nicht, dass ich keine Meinung zu dem Thema habe...;-)
Hier ist was wir machen, wenn wir mit dem Ofen zelten: Wir pfeifen einfach auf die ganze CO Hysterie!
Ich bin jetzt nicht der Meinung, das CO harmlos ist. Hier im Yukon, wo es eben of kalt ist, sterben immer wieder Leute an CO-Vergiftungen. So auch diesen Winter wieder...ein aelteres Ehepaar wollte sich um die kranken Freunde (unbekannterweise CO-Vergiftung) kuemmern. Dabei ist dann die helfende Frau selbst zu Tode gekommen. In der absolut abgedichteten Huette hatten die Leute verschiedene Propan-Heizer und Laternen etc aufgestellt und sich so selbst vergast. Vor ein paar Jahren ist hier eine ganze Familie gestorben, weil in ihrem Haus die Heizungsanlage nicht richtig ventiliert war.
Aber ich halte die Situation im Zelt fuer anders! Mein Zelt ist gut ventiliert. Ich habe eine stetige Frischluftzufuhr. Mein Holzofen hat einen Rauchabzug, d.h. Abgase werden nach draussen geblasen und durch den Zug im Ofen/Rohr aktiv aus dem Zelt gezogen (was dann auch den Zuzug von Frischluft durch die Luefter im Zelt erhoeht).
Ich lege also durchaus Holz nach und lege mich dann wieder schlafen. Es gibt Leute, die sich in ihrer Gruppe eine Nachtwache ineteilen und jeder ist mal dran mit wachbleiben und Holz nachlegen und dabei die Sicherheit der anderen gewaehrleisten. Nicht mein Ding...
Natuerlich muss ich darauf achten, dass die Ventilation des Ofens und des Zeltes immer gut gewaehrleistet ist.
Wind kann die Abgase wieder zurueck durch das Ofenrohr ins Zelt druecken. Ich achte also sehr darauf in welche Richtung mein Ofenrohr zeigt.
Funkenfaenger im Ofenrohr koennen sich innerhalb weniger Stunden (!) zusetzen und den Abzug verstopfen...besonders wenn man nicht ganz so gutes Holz verbrennt. Wer einen Funkenfaenger nutzt sollte das Ding mindestens einmal am Tag rausnehmen und saeubern. Ich hab meinen weggeschmissen! Ich hab lieber ein paar keine Brandloecher im Zelt!
Ich mache meinen Ofen nie ganz 'dicht', um einen guten Zug zu gewaehrleisten. Ganz dichte Oefen koennen einen Backdraft verursachen, bei denen der Ofen den Zug umkehrt und sich Luft ueber das Ofenrohr anzieht. Das fuehrt meist zu einer ploetzlichen Verpuffung und jede Menge Rauch und andere Abgase im Innnenraum. Es gibt verschiedene Gruende fuer Backdrafts, aber ich habe das generell bisher nur bei schwach vor sich hin schwelenden Feuern mit schlechtem Zug erlebt. Also sorge ich fuer mehr Zug im System!
Noch ein Hinweis: Wer sich auf einen batteriebetriebenen CO-Detektor verlassen will, sollte ich das Kleingedruckte ganz genau durchlesen. Die Modelle der zwei Hersteller die ich hier (in Kanada!) gefunden habe, funktionieren nur bis etwa +5C. Danach schalten sich die Dinger ab...vermutlich um die Batterie zu schonen. Da die Temperaturen in einem Zelt durchaus fluktuieren und es auch mal kaelter werden kann, wuerde ich mich auf die hiesigen Dinger nicht verlassen. Vielleicht gibt es da in Deutschland was anderes?
Hier ist noch ein sehr interessanter Artikel zum Thema CO in Zelten. Es geht dabei aber nicht um Holzoefen, sondern Laternen und Kocher:
https://backpackinglight.com/stoves_tents_carbon_monoxide/
Es scheint als seien die statistisch erfassten Faelle von CO-Vergiftungen in Zelten vor allem auf die Nutzung von gasbetriebenen Heizern, Kochern und Laternen sowie Grillgeraeten zurueckzufuehren. Holzoefen sind gar nicht erwaehnt...