Beiträge von Bushcraft Yukon

    Du weisst schon, dass es das Wort eigentlich Eigentlich nicht geben sollte....und zu meist sofort heissen sollte

    Eigentlich weiss ich dass natuerlich...aber mit dem "Sofort" ist das halt so eine Sache...drum ist das "eigentlich" ja so schoen praktisch (auf kurze Sicht)... ;)

    Moin,


    heute gab es in einem Gemeindezentrum in der Naehe (...also ich spreche hier von Kanadischer Naehe...bin insgesamt 4 Studen Auto gefahren... ;) ) einen super Workshop zum Thema "Weidenkorb flechten". Also Stulle geschmiert, Kanne Tee in den Rucksack und nix wie hin!


    Ich wollte schon seit Jahren mal so einen Kurs mitmachen. Ich hatte mir schon mal ein Buch zum Thema besorgt, aber nichts ist besser als eine direkte Anleitung von einem Koenner (zumindest fuer mich)!


    Nachdem sich die Maedels ausfuehrlich darueber belustigt haben, dass ich der einzige Mann in der Runde war, konnte es dann endlich los gehen...(verdammte Sexisten!).


    Ich hab hie rmal Fotos von den einzelnen Schritten eingefuegt. Vielleicht dient es ja dem ein oder anderen als Inspiration fuer eigene Werke.



    Los gehts...



    Hier wird die Basis gelegt und alles fest verankert.



    Dann werden die Streben gespreizt und die feineren Weiden herumgezwirbelt...hmmm irgendwie fehlen mir hier die Fachbegriffe...lol.



    Fast fertig mit dem Boden.



    Hier wurden die Streben gekuerzt.



    Hier sind die Rippen fuer die Wand des Korbes eingefuegt.



    Und hier wurden die Rippen hochgebogen und ich habe mit den Seitenwaenden begonnen.



    Kleine artistische Einlage mit geschaelten Weidensprossen. Es war erstaunlich, wie schnell die Zweige austrocknen, sobald die Rinde weg ist. Innerhalb von Minuten wandelten sich die Dinger von "nett biegsam" zu "fast knochentrocken und extrem bruechig".



    Hier fummel ich am oberen Rand herum...wenn ich mich jetzt nur noch erinnern koennte, wie das ging... :( ...dabei ist das doch erst ein paar Studnen her...Hirn wie ein Sieb...



    Alles schoen getrimmt...und fertig.


    Alles in allem war das echt interessant und tatsaechlich einfacher, als ich immer gedacht hatte....wenn man halt weiss wie es geht.


    Jetzt muesste ich eigentlich raus gehen und es gleich nochmal machen, bevor alles wieder vergessen ist...


    Schoene Gruesse,
    Fabian

    @Desertstorm: Ich habe Wildwood Wisdom und blaetter immer wieder darin herum...ich weiss nicht so recht...ist halt recht alt (1945), hat schoen viele Abbildungen...die fuer mich keinerlei praktische Anwendung haben. Mehr so romantisch verklaert, als wirklich brauchbar...


    Wenn Dir englischsprachig nix ausmacht, kann ich wirklich "Bushcraft" von Mors Kochanski empfehlen. Allerdings ist das eben auch schon aelter und der Herr hat danach ja nicht aufgehoert zu publizieren. Ich finde es eigentlich nur gut in Kombination mit seinen anderen Sachen. Man muss aber auch sagen, dass es eben auf den kanadischen Nordwesten zugeschnitten ist. Fuer mich passt das super, aber ich kann mir vorstellen, dass man in Deutschland was lokaleres hinzuziehen will.


    Ein anderes englischsprachiges, dass ich ganz gut finde (aber kaum irgendwo empfohlen sehe) ist "Wilderness Survival Handbook" von Michael Pewtherer. Ist nicht nur Survivalkram drin sondern geht auch in "long-term wilderness living" ein.


    Nur noch antiquarisch zu finden ist Alan Fry's "Wilderness Survival Handbook". Gleicher Titel, anderes Buch, anderer Autor. Auch von jemandem aus dem kanadischen Norden, der weiss was er schreibt! Vielleicht finde ich es aber auch wieder nur so gut, weil es den lokalen Bezug hat.


    Ich bin sicher kein Fan von TV Survival Futzies, aber "Survive!" von Les Strout find ich echt ganz gut mit recht detaillierten Erklaerungen und Abbildungen. Geht fuer mich auch ueber ein reines Survivalhandbuch hinaus...aber es ueberschneidet sich ja eh viel...


    Ein Buch, das ich frueher in Deutschland oft in der Hand hatte und gut fand (weil es anders war) ist "Das Ueberlebensbuch" von Emile Niklas. Gibt es nicht mehr und ist nur schwer zu finden...war wohl nicht so der Verkaufsschlager...aber ich fand es super!


    Die Dave Canterbury Serie ueber Bushcraft finde ich ziemlich sch....wach. Nix neues, ziemlich lieblos zusammenschriebener Kram, wenig wirklich anwendbares..finde ich zumindest. Wenn ich die Dinger aufschlage denk ich an die Dollarzeichen in den Augen der Verfassers...sonst nix.


    @musher: wie ist den das Werk vom Waldhanwerk? Hab im Internet sehr verschiedene Meinungen gefunden...und es war mir zu teuer nach Kanadas chicken zu lassen.


    Bin gespannt, was hier noch so vorgeschlagen wird.

    Mir gefaellt Ray Mears'/Lars Falt's "Out on the Land" extrem gut...keine Ahnung ob es das auch in Deutsch gibt. Es ist kein Handbuch fuer draussen (weil gross und schwer), aber ein tolles und sehr umfangreiches und sehr stark bebildertes Bush fuer daheim. Es ist eine schoene Mischung aus Text zum Schmoekern, aber eben auch richtig guten Anleitungen zum "Machen". Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf nordischen Gefilden...

    Bei mir landete gerade die tolle Lederscheide fuer mein derzeit liebstes Bushcraftmesser (Bark River Aurora). handgefertigt von Andy (The Old Rock House - Saddles & Tack in der Schweiz). Ein super Teil! Freue mich schon sie auf der naechsten Tour zu benutzen!


    @musher: Ich finde Du machst da eine Aussage, die fuer Deine Anwendung zutreffen mag. Aber muss doch nicht so allgemein gelten, wie Du es hier darstellst. Mein Poncho ist einfach laenger und etwas breiter als die meisten Ponchos, die ich heute angeboten finde und darunter habe ich mehr Platz als in meinem TNF Stormbreak Ein-Personenzelt! Erzaehl doch nicht, da sei es fuer mich oder andere zu eng drunter. Ich habe unter dem Poncho schon oft und auch bei Schlechtwetter bequem geschlafen (liegt viel daran, wie man es abspannt).


    Sogar Ausruestungsspezialist RAB bietet Tarps fuer eine Person an, die genauso gross sind:
    https://rab.equipment/ww/siltarp1


    Warum Tarp in der Groesse da jetzt besser sein soll als Tarp mit Kapuze (=Poncho) ist mir schleierhaft.


    Und ich lass doch wegen dem Multiuse-Poncho im Gepaeck nicht gleich meine Regenbekleidung zuhause...liegt doch am Anwender, ob so ein Poncho sinnvoll genutzt wird...aber deswegen ist doch das Ponchokonzept nicht unbedingt quatsch.


    Sogar @Albbaer widerspricht sich doch selbst zu dem Thema, wenn er sagt er sei "mit dem Thema durch" trage aber selbst einen Poncho bei Tagestouren...genau da hat er doch gleich eine sinnvolle Anwendung fuer so ein Teil gefunden: ein leichter Notfall/Ersatz-Regenschutz, den man auch mal als Plane aufspannen kann...wenn man muss. Macht doch Sinn.. :/


    Und wenn Poncho fuer Dich keine Loesung ist, it doch ok...aber Poncho als Tarpersatz (wenn einem ein kleines Tarp ausreicht) finde ich total sinnvoll. Poncho als Regenschutz kann sinnvoll sein (mag ich aber nicht so, weil man je nach Gleaende viel haengen bleiben kann). Poncho als Tarp und Regenschutz gleichzeitig geht halt nicht (wie Du erklaert hast)....muss aber eben auch nicht, wenn man sich vernuenftig bekleidet hat.

    Klar ist ein Poncho als Regenschutz nicht so dolle wie eine Kombi aus Jacke und Hose. Und als Tarp verwendet ist es dem ein oder anderen vielleicht etwas klein...aber der riesen Bonus ist doch, das ein Poncho extrem vielseitig ist...kann nix super, aber kann eben vieles ganz gut...und genau da hat er seinen Platz in meiner Ausruestung: als vielseitige Plane, die ich auch mal als Regenschutz anziehen kann, wenn ich muss.

    Vor einer gefuehlten Ewigkeit hat Tatonka mal einen Pocho angeboten, der auch als Tarp zu nutzen war/ist. Der war im hinteren Teil etwas laenger geschnitten, um auch einem grossen Rucksack Schutz zu bieten. Durch diese zusaetzliche Laenge bietet der Poncho auch als Tarp etwas mehr Schutz als die Standardgroessen.


    Ich hab dieses Ding nun schon seit Jahren im Gebrauch und finde das einfach genial! Ich muss allerdings zugeben, dass es nur selten als Regenschutz (im Sinne von Bekleidung) zum Einsatz kommt. Aber eben recht oft als Tarp fuer eine Person.



    Ich habe es auch schon als Segel, beim Kanufahren benutzt:



    Ich hab ihn auch schon als Bodenplane, zum Regenwassersammeln, als Packrolle, zum Laubsammeln, etc gebraucht.


    Als Regenponcho kommt er wie gesasagt nur selten zum EInsatz. Wenn ich wirklich denke es regnet, habe ich Regenjacke und -hose dabei. Auf laengeren Touren auch. Aber bei unserem Klima gibt es eben auch laengere Trockenperioden mit kaum Regen und da ist so ein Poncho schon wieder gar nicht so schlecht als Not-Regenbekleidung...eben mit der Option damit auch viele andere Dinge anstellen zu koennen.


    Man kann das meiste eben auch ohne Probleme mit einem kleinen Tarp machen...aber der Poncho hat halt eben danl der Kapuze noch diese eine Option mehr. Ich fand den Poncho uebrigends auch super als (Tier-)Fotograf, wo ich bei Scheisswetter einfach mal laengere Zeit an einem Ort rumsitzen muss...ist vielleicht auch fuer Jaeger und Angler eine Ueberlegung wert?


    Wenn ich einen in leichterem Stoff finden koennte, der ansonsten die gleichen Masse haettet, wuerde ich sofort zuschlagen...



    Gruss,
    Fabian

    Hallo & Herzlich Willkommen,



    Dank @Stefan findet Ihr “Bushcraft Yukon” nun auch im Kursanbieter–Bereich von Bushcraft Germany. Ich freue mich Euch hier begruessen zu duerfen!



    Waehrend ich im restlichen Forum eher als Privatperson unterwegs sein werde, gibt es in diesem Bereich Neuigkeiten ueber unsere Angebote, Kurse und Touren. Gerne beantworte ich hier auch Fragen zu unseren Kursen und Touren, die von allgemeinem Interesse sind. Buchungsanfragen jedoch bitte ueber unsere website & email oder per PN.



    Nachdem meine Partnerin Claudia und ich vor ueber 10 Jahren nach Kanada in den Yukon ausgewandert sind, habe ich –mit wenigen Ausnahmen- seit dieser Zeit als Fuehrer fuer Wildnistouren –vor allem mit dem Hundeschlitten, Kanu und zu Fuss- gearbeitet. Seit 4 Jahren fuehren wir mit “Bushcraft Yukon” nun unsere eigene Firma, deren Angebot wir stetig weiter ausbauen.



    Bedingt durch unsere eigenen Interessen, als auch durch die klimatischen und damit saisonalen Herausforderungen, die unsere neue Heimat mit sich bringt, hat sich in diesen wenigen Jahren bereits eine ordentliche “Angebotspalette” entwickelt.



    Bushcraft- & Survival-Kurse & Expeditionen



    Das Erlernen von Techniken, wie es mir ermoeglichen in der Wildnis zu leben und zu ueberleben, war mir schon seit meiner Kindheit eine besonders wichtige Angelegenheit. In den darauf folgenden Jahren habe ich meinen Wissen- und Erfahrungsschatz immer weiter ausgebaut. Als Wildnisfuehrer hat es mir dann viel Spass gemacht Aspekte dieses Wissens an meine Gaeste weiterzugeben.




    Als wir dann die ersten Schritt ein Richtung einer eigenen Firma machten, war schnell klar, dass das Vermitteln von Bushcraft- & Survival-Techniken ein zentraler Baustein unseres Angebots werden sollte. Vier Jahre spaeter haben wir nun eine Vielzahl von Kursen angeboten und uns im Yukon einen Namen fuer unsere hochwertige Ausbildung gemacht.


    Und so bieten wir nun neben unseren Ein- und Zwei-Tageskursen inzwischen auch gesonderte Kurse fuer die lokalen Search & Rescue Mitglieder, die Mitglieder von Hundeschlitten-Verbaenden, Schulen sowie im Rahmen der Jaegerausbildung der Umweltbehoerde des Yukons an.



    Eine besonderen Stellenwert haben bei uns auch die “Bushcraft-Expeditionen”, bei denen wir unsere Kursinhalte mit einer Wildnis-Kanutour verbinden. Statt in der isolierten Welt eines Schulungsgelaendes oder eines Camps zu lernen, begeben wir uns in diesem Format auf eine echte Wildnisreise auf einem der zahlreichen traumhaften Fluesse des kanadischen Nordens. Unterwegs lernen die Teilnehmer alles was es bedarf (und noch ein wenig mehr…), um in Zukunft selbststaendig Touren im hohen Norden sicher durchzufuehren - getreu unserem Motto “Where Learning meets Adventure”!



    Viele Gaeste kommen aber auch mit gesonderten Wuenschen zu uns, und wir haben bereits eine betraechtliche Zahl von massgeschneiderten Kursen, die sich den Interessen und Anforderungen unserer Gaeste anpassten, durchgefuehrt.




    Kanutouren



    Der Yukon bietet mit seinen zahlreichen Fluessen ein unglaubliche Auswahl an Tourenmoeglichkeiten fuer Paddler verschiedenster Auspraegung: Von einfachen Touren fuer Anfaenger bis hin zu schwierigen Befahrungen fuer Experten ist alles vorhanden.




    Fluesse wie etwa Yukon River, Teslin River, Big Salmon River, Nisutlin River, Pelly River, McQuesten River, Liard River und Takhini River gehoeren zu unserem Standard-Program, aber wir verwirklichen gerne auch massgeschneiderte Touren auf anderen Fluessen im Territorium, wie etwa Wind River, Blackstone River, etc.




    Ueber die vielen Jahre, die wir nun auf diesen Fluessen Gaeste fuehren, aber auch durch zahlreiche private Touren, haben wir inzwischen ein so umfangreiches lokales Wissen, dass auch andere Anbieter ihre Guides zu uns schicken, wenn diese Fragen zu den Fluessen haben.



    Wir sind offiziell als Guides im Yukon Territorium lizensiert.



    Kanu- & Ausruestungs-Vermietungen



    Auch wer ohne Fuehrer die Fluesse des Yukons erkunden will ist bei uns richtig! Wir vermieten eine Flotte hochwertiger Old Town und Wenonah Kanus samt der dazugehoerigen Ausruestung, wie Schwimmwesten, Paddle, Transporttonnen, Wurfsaecke, etc.




    Ebenso bieten wir Campingausruestung fuer alle, die ohne enstprechende Gegenstaende anreisen muessen/wollen. Wir haben Schlafsaecke, Isomatten, Zelte, Kochausruestung, Baerenspray, etc. im Programm.



    Transfers



    Wer selbststaendig auf Tour gehen will, muss sich mit einigen logistischen Fragen auseinandersetzen. Besonders geht es dabei um Transport von Crew und Ausruestung zu den teilweise abgelegenen Start- und Zielpunkten der Wildnistour.


    Wir bieten solche Transporte entweder selbst an, bzw. vermitteln bei groesseren Gruppen an unsere Partner hier vor Ort.



    Hundeschlitten-Touren



    Wenn im Winter die Fluesse und Seen zufrieren, und die Paddelarme eine wohlverdiente Pause machen duerfen, steigen wir auf ein anderes Transportmittel um…den Hundeschlitten!




    Mit unseren 30 Huskies bieten wir unseren Gaesten sowohl Tages-Exkursionen als auch mehrtaegige Wintercamping-Touren an.


    Lust auf Huskies, Schnee, Nordlichter, waermendes Lagerfeuer, Eisfischen, …?


    Unsere Website www.bushcraftyukon.com bietet Details zu den aktuellen Angeboten samt Daten und Preisen. Natuerlich sind wir auch auf facebook und auf tripadvisor zu finden.



    Wer Interesse hat, uns in Kanada zu besuchen, kann sich ja einfach mal melden...



    Herzliche Gruesse,


    Fabian

    Moin,


    wir haben gestern abend ein wenig Tiere zerstueckelt. Ein befreundeter Trapper hat uns vor einer Weile ein paar Bieber fuer unsere Hunde vorbeigebracht. Die haben unsere Gefriertruhe verstopft und mussten mal versorgt werden. Nun haben wir die Kollegen also in mundgerechte Stuecke zerlegt...mit dabei das Buck Compadre Camp Knife. Und das musste nun heute morgen mal wieder scharf gemacht werden. Da ich eh schon mal ein kleines Review ueber dieses Teil schreiben wollte, hab ich dann schnell noch ein paar Fotos gemacht...



    Das Compadre faellt erstmal durch eine knallrote Pulverbeschichtung der Klinge auf. Zuerst hat mich das eher abgehalten...aber irgendwann fand ich das sogar ganz sinnvoll. Es macht das Messer sehr sichtbar und so ist die Gefahr es zu verlieren -hoffentlich- etwas geringer - weil man es eben leichter wiederfinden kann. Wenn man es unachtsam auf den Boden gelegt hat, verringert es -ebenfalls hoffentlich- ein wenig die Unfallgefahr. Sinvoller ist natuerlich einfach sein Messer nicht zu verlieren und es sicher in der Scheide zu verstauen!


    Abgesehen von der farbigen Beschichtung hat mir das Messer von Groesse und Form direkt zugesagt. Ich mag diese Klingenform sehr und finde sie auch outdoors extrem praktisch, weil sie fuer vielseitige Anwendung zu gebrauchen ist. Die Klingenlaenge von 4 1/2 Zoll finde ich fuer mich und meine Messer ideal! Alle meine Lieblingsmesser haben etwa diese Laenge...ist mir auch erst nach einer Weile aufgefallen...das ist dann wohl kein Zufall...diese Laenge passt einfach fuer mich!


    Als ich dann im letzten Winter in Alaska war, fand ich das Compadre im Angebot in einem kleinen Sport- und Jagdladen in Tok, Ak. Nicht lange gefackelt und die Kreditkarte gezueckt!


    Allerdings kam es dann nur selten zum Einsatz...also eigentlich gar nicht, da ich immer wieder andere Messer eingepackt habe. Nun war ich aber Anfang September auf Kanu- und Jagdtour auf dem Pelly River im Yukon unterwegs und da durfte nun endlich mal das Buck Compadre mit.


    Ich habe verschieden Sachen mit dem Ding angestellt. Als erstes wurde eine Aesche damit ausgenommen und entschuppt. Alles super! Ich mag beim Angeln Messer mit feiner und scharfer Spitze, damit ich Fische zuerst abstechen und dann den Bauch oeffnen kann. Man braucht sicherlich nicht die breite Klinge des Compadre, aber es ist eben ein Allroundmesser und kein reines Fischmesser. Also: Alles gut!


    Ich habe verschiedene Lebensmittel in der Campkueche geschnitten. Auch alles gut! Der Hohlschliff ist ein super Schliff fuer einen solchen Einsatz!


    Dann habe ich ein paar Feathersticks fuer's Feuer gemacht...da werden jetzt sicher ein paar ganz eingefleischte Armchair-Bushcrafter das Gesicht verziehen..."weiss man doch: Mit 'nem Hohlschliff kann man so was doch gar nicht...muss doch ein Scandi sein!"


    Denkste! Das Compadre macht hervorragende Feathersticks und ich konnte wesentliche duennere Loeckchen mit dem Ding abschaben, als mit dem konkurierenden Flachschiff von Linder. Natuerlich wird das mit dem Linder Superedge auch besser funktionieren, wenn ich mit dem Messer etwas mehr uebe, aber das Compadre war in der Abteilung "Feathersticks" wirklich super! Hundert Gummipunkte fuer das Buck!



    Als naechstes stand Battoning auf der Speisekarte...und da gibt es dann Punktabzug! Jetzt muss man nur noch klaeren, ob das Messer oder der Anwender die Punkte abgezogen bekommt. Ein solcher Hohlschliff bei der geringen Klingenstaerke des Compadre ist nun mal ein ganz duennes Ding! So etwas ist zum Schneiden da (und das kann es eben ganz hervorragend) und nicht zum Holzzerhaemmern. Und so hatte ich dann auch tatsaechlich eine schoene Delle in der Schneide.



    Mit Hilfe der Axt konnte ich die aber wieder zurueckdengeln. Ein paar Mal drueber geschliffen und die Schneide ist wieder fast wie neu. Aber ich kann mir auch vorstellen, das dieser Bereich durch das Hin- und Herbiegen etwas geschawecht ist.


    Ich wuerde mir auch in Zukunft keine Sorgen machen, mit dem Compadre Stoeckchen von 3-5 cm Durchmesser und ohne Aeste durchzuheammern, wenn ich dass fuer mein Feuer brauche. Aber ich waer sicherlich etwas vorsichtiger, wenn ich wieder so einen knorrigen Scheit vor mir liegen habe. Es wuerde mich bestimmt nicht abhalten, dass Campadre wieder auf Tour mitzunehmen! Man muss halt einfach die Grenzen seines Werkzeuges kennen udn einhalten!


    Des Messerruecken ist ok zum Funkenschlagen mit dem Feuerstahl. Ohne die rote Beschichtung ginge es bestimmt noch etwas besser, aber es war auch so in Ordnung.


    Und dann habe ich einen Elch geschossen...nun stand das Zerlegen des Tieres auf dem Program. Und da zeigte das Compadre dann so richtig seine Staerken! Wir haben die Haut mit einem Teppichmesser mit Hakenklinge aufgebrochen, da Haut und Haare (manchmal auch noch mit Sand und Dreck drin) ein Messer extrem schnell stumpf machen koennen. Aber alle anderen Arbeiten habe ich mit dem Compadre gemacht: also Hautt abziehen und dann den Elch in die groben Einzelteile zerlegen, etc. Das deutsche Jaegertum moege mir an dieser Stelle mein mangelndes Wissen in Sachen "elitaerer Jaegersprache" nachsehen...es gibt da ja so tolle Worte fuer diese ganzen Sachen...aber der Elch hat es auch so in meine Gefriertruhe geschafft... X/ ...nix fuer Ungut! ;)


    Das Compadre ist meiner Meinung nach ein super Gebrauchsmesser fuer die Jagd! Der Hohlschliff ist super schnittig und ist genial fuer das Zerlegen von Wild! Kein Wunder, dass dieser Schliff so beliebt bei Jagdmessern ist!


    Die Klinge ist schoen duenn, was sicherlich auch zur Schneidfreudigkeit beitraegt. Das erzeugt bei dem Hohlschliff auch eine feine Spitze, auf die man bei groeberen Arbeiten sicherlich etwas aufpassen muss.


    Auf der Rueckseite hat das Messer eine geriffelte ("jimping") Daumenrampe. Ich mag die angedeutete Rampe, bin aber absolut kein Fan vom Jimping! Mir ist auch an Messern ohne die Riffelung noch nie mein Daumen weggerutscht. Ich denke es liegt daran, dass mein Daumen fest an meiner Hand verwachsen ist...der kann nirgends hin, egal ob das Messer jimping hat oder nicht. Vielleicht benutze ich mein Messer aber auch einfach nur anders als andere Leute. Mich nervt an der Riffelung, das ich diesen Bereich a) zum Schaben nutzen will, b) ich mir Wunde Finger?Haende damit hole, c) sich da staendig Dreck drin absetzt. Ist vielleicht Geschmackssache.


    Der Griff aus Dymondwood (im Grunde ein eingefaerbtes besonders stabiles Sperrholz) ist angenehm in der Hand und ziemlich wetterfest. Gefaellt mir gut!


    Im Querschnitt ist er eher rechteckig. Allerdings sind die Kanten gut abgerundet und ich persoenlich mag "eckige" Griffe lieber, als so runde Griffe a la Kabar. Der Grund dafuer ist, dass ich eine bessere "Orientierung" des Messers in der Hand habe. Ich weiss einfach ohne hinschauen zu muessen, wie ich das Messer in der Hand habe. Ausserdem kann man mit so einem rechteckigen Griff besser seitlichen Druck bei einer Drehbewegung ausueben.


    In Sachen Verarbeitung, bekommt Buck ein paar Punkte abgezogen. Der Uebergang von Griffschalen zum Flacherl ist ziemlich ungenau gefertigt. An manchen Stellen steht der Griff etwas ueber, an anderen das Erl.



    Die rote Beschichtung ist bei dem neuen Messer recht grob, was der Schnittfreudigkeit ein wenig Abbruch tut. Es ist halt schwieriger eine Klinge, die so rauh wie mittleres Sandpapier ist, durch das Schnittgut zu druecken. Allerdings ist die Beschichtung nicht sonderlich dauerhaft. Bereits nach wenigen Benutzungen wird das Ding fast so glatt wie ein Kinderpopo. Sie reibt sich eigentlich so schnell ab, dass schon recht wenig Holzarbeit den Stahl durchschimmern laesst. Da fragt man sich, wieso es dann ueberhaupt eine Beschichtung braucht. Es ist vermutlich billiger, das Messer in einen Bottich Farbe zu tauchen, als es gleich richtig fertig zu polieren.


    Die Messerscheide aus Leder ist ok. Sie sitzt fuer meinen Geschmack recht hoch am Guertel. Ich bin eher der Dangler-Typ. Aber auch das ist Geschmackssache. Das Messer sitzt recht locker in der Huelle und es bedarf eines kleinen Nylonriemens, um es sicher zu transportieren. Ich bin kein Fan von diesem System. Ich finde a) dass ein Messer auch von alleine fest sizten sollte, damit es nicht verloren geht, wenn der Riemen mal aus Versehen offen ist und b) mag ich es nicht, wenn die Schneide staendig ueber diesen Riemen laeuft und da rein schneidet.




    Fazit: Ich finde das Compadre ist ein gutes Arbeitsmesser fuer die jagdliche Nutzung oder fuer alle die "Feathersticking" zu ihren Hobbies zaehlen. Schoen ist vielleicht was anderes. Als Allround- und Campingmesser wuerde ich einen anderen Schliff waehlen, wenn man damit auch viel grobes Holz zerdengeln will, aber die Klingenform gefaellt mir gut. In Sachen Verarbeitung gibt es ein paar Maengel, aber wenn man nur wenig dafuer bezahlt, kann man vielleicht darueber hinweg sehen. Gut geeignet ist es sicherlich auch als "Projekt": Farbe runter, & huebsch poliert, neue passende Griffschalen drauf und 'ne schicke Lederscheide gezimmert...und schon hat man ein tolles Jagdmesser!


    Ich hoffe Ihr koennt damit etwas anfangen...hat denn sonst noch jemand dieses Messer? Was haltet Ihr davon?


    Viele Gruesse,
    Fabian

    Vor ein paar Tagen sind wir mit drei Freunden zu einer Tageswanderung in der Naehe von Whitehorse aufgebrochen. Hier ist es inzwischen extrem herbstlich geworden. Mir geht es dann immer so, dass ich in Gedanken noch im Sommer herumeiere, aber der Herbst eigentlich schon ganz andere Bekleidung einfordert... ;) ...mit anderen Worten: Ich hab mir in meinem Sommer-Outfit da oben auf dem Bergruecken im Wind den Hintern abgefroren! Schoen war's trotzdem!


    Hier sind ein paar Bilder:



    Der Fish Lake bei Whitehorse, Yukon.



    In der offenen alpinen Tundra kommen wir gut voran.



    Die Seen im Benneville-Tal.



    Jede Menge Cranberries...



    ...und Blaubeeren...



    ...die nicht nur uns, sondern auch diesem Kollegen hier gut schmecken. Wir nahmen die Hunde vorsichtshalber an die Leine und haben dann einen grossen Bogen linksherum gemacht, waerend Meister Petz einen noch groesseren Bogen rechtsherum gemacht hat. Eine Baerenbegegnung der angenehmen Art! Es ist wunderschoen so grosse und beeindruckende Tiere in ihrer natuerlichen Umgebung beobachten zu koennen!


    Danke fuer's Reinschauen!


    Gruss aus dem hohen Norden!


    Fabian