Allgemeine Diskussion zum Thema Rad- und Autofahrer

  • Mh, die aktuelle Situation spricht eher für Schlauchboote als Fahrräder ^^

    Was willste denn mit nem Boot?
    Hier ist es trocken , allerdings auch gefroren und glatt.



    @Baumkind naja , ich habe einfach gute 55km zur Arbeit - ist mir zu weit mit dem Rad.


    Und die besagten Kreisverkehre mit Radweg um den Kreis sind Nähe Arbeitsort

  • @Baumkind naja , ich habe einfach gute 55km zur Arbeit - ist mir zu weit mit dem Rad.

    Die Frage war, was Du lieber fährst...


    Aber ich vermute, Dir geht es als (Auto-)Pendler ganz ähnlich wie den Radfahrern: Alle wollen nur eines, nämlich ANKOMMEN, und zwar möglichst schnell, ohne Umwege, ohne viel bremsen.


    Allerdings haben es Autofahrer beim Wiederanfahren bedeutend leichter als Radfahrer. Beim dritten Anfahren innerhalb kurzer Zeit tun einem nämlich schon ganz schön die Beine weh. Leider müssen Radfahrer unverhältnismäßig häufiger bremsen und anhalten als Autofahrer.


    Erst gestern habe ich einen neuen Schildbürgerstreich entdeckt: Autofahrer haben an einer größeren Kreuzung EINE Ampel (und damit EINE Grünphase), während Radfahrer auf dem Radweg derselben Strasse an der Kreuzung VIER Ampeln haben, die nur auf Anforderung grün werden. Somit haben Radfahrer an der Kreuzung VIER nicht aufeinander abgestimmte Grünphasen, für die sie jedes Mal drücken und warten müssen. Zusätzlich ist die Ampel nur für Fußgänger (also korrekterweise schieben), während die paar Meter zwischen den Ampeln kurioserweise als Radwege ausgewiesen sind. Aber Radfahrer müssen nicht nur an Ampeln bremsen, sondern auch für Linksabbieger bremsen, für Rechtsabbieger, für Ommas mit Rollatoren, Oppas mit Hunden, Mütter mit Kleinkindern, Musik hörende Teenager, Smartphone lesende Fußgänger, Kanalarbeiter auf dem Radweg, Schlaglöcher am rechten Fahrbahnrand, usw. usf.


    Kurz: Radfahren bringt keinen Spass. Ich kann gut verstehen, dass Du lieber Auto fährst :shock:


    Das Baumkind

  • Aber Radfahrer müssen nicht nur an Ampeln bremsen, sondern auch für Linksabbieger bremsen, für Rechtsabbieger, für Ommas mit Rollatoren, Oppas mit Hunden, Mütter mit Kleinkindern, Musik hörende Teenager, Smartphone lesende Fußgänger, Kanalarbeiter auf dem Radweg, Schlaglöcher am rechten Fahrbahnrand, usw. usf.

    Stell dich mal als Fussgänger in Amsterdam auf nen Radweg. DIE wissen wie man mit sowas umgeht ;)


    Grüße,
    maggot
    ...der keine Radfahrer auf Landstrassen mag

  • Radfahren bringt keinen Spass.

    .. Spaß kommt bei mir spätestens wenn, ich die Grenze zu den Niederlanden überquert habe oder in den belgischen Wäldern bin.

    Stell dich mal als Fussgänger in Amsterdam auf nen Radweg. DIE wissen wie man mit sowas umgeht


    Grüße,
    maggot
    ...der keine Radfahrer auf Landstrassen mag

    Ja die Niederländer sind halt eine Nation der Radfahrer.....


    LG


    Walter
    .... der als Radfahrer deutsche Landstraßen nicht mag ;)

  • Vorallem die, die im dicksten Feierabendverkehr alles aufhalten

    Seeeeeehr dünnnes Eis :thumbdown:


    Das Baumkind (macht auch Berufsverkehr, aber mit dem Rad, und fragt sich, warum es immer mehr Autos gibt, die dafür sorgen, dass immer weniger Platz auf den Strassen ist)

  • Die Hannebambels hab ich auch gefressen. Vorallem die, die im dicksten Feierabendverkehr alles aufhalten :thumbup:

    Sorry, aber wir Radfahrer haben genau so ein Recht die Landstraße zu nutzen, wie die ganzen Autofahrer.
    Uns wäre es auch lieber auf, vernünftig angelegten und gewarteten Fahrradwegen, neben der Landstraße zu fahren....
    aber genau diese Radwege bekommt DEUTSCHLAND ja leider nicht hin.....
    Wer den Verkehr immer schlimmer macht und die Luft verpestet... die immer größer werdende Anzahl an Autos, nicht die Radfahrer!

  • Das Baumkind (macht auch Berufsverkehr, aber mit dem Rad, und fragt sich, warum es immer mehr Autos gibt, die dafür sorgen, dass immer weniger Platz auf den Strassen ist)

    Dafür gibt es zwei Gründe


    Zum Einen die flächenmäßige Vergrößerung der Industrie. So , daß die Arbeitsplätze weiter auseinander sind.


    Zum Anderen der Unabhängigkeitswunsch der Einzelnen.
    Gibt leider immer mehr Leute , die alleine fahren , anstatt Fahrgemeinschaften zu machen.

  • Im Wald fahren ist doch viel schöner 8o


    Fahrradfahrer sind auch keine Unschuldslämmer und fahren gerade mal so, wie es ihnen in den Kram passt und halten sich nicht an Verkehrsordnungen, aber Autofahrer und Fußgänger sollen brav sein, sorry, manches mal sind Fahrradfahrer ganz allein dran Schuld wenn es knallt. Das fängt schon mit gescheiter Beleuchtung an. Fußgängerzonen interessiert auch die wenigsten, wer will schon schieben. So ist es doch bei allen, ob hinterm Steuer, Lenker oder zu Fuß...meckern tun sie alle und Recht haben sie alle, egal ob sie sich daneben benehmen :Squirrel:

  • @Mandelaugen Du fährst offenbar mehr im Wald als auf der Strasse...


    Strasse fahren ist für Radfahrer kein Spass, aber leider meistens unumgänglich. Schließlich will man ja auch mal auf der Arbeit ankommen.


    Das mit dem daneben benehmen trifft rein zahlmäßig häufiger die Autofahrer als die Radfahrer, denn es gibt mehr Autofahrer als Radfahrer. Und was mit daneben benehmen gemeint ist, wäre ebenfalls zu definieren...


    Um hier mal das Radfahrer-Autofahrer-Bashing ein wenig aufzubrechen: "Schuld" sind meiner Meinung nach weder die Radfahrer noch die Autofahrer. Die Schuld liegt hauptsächlich bei den Verkehrsplanern, die die Radfahrer mal den Fußgängern zurechnen (spart Radwege auf der Strasse ein), mal dem "rollenden Verkehr" (spart dann Radfahrstreifen auf dem Fußweg ein). Wo soll denn da der Radfahrer hin, wenn weder auf der Strasse noch auf dem Fußweg Platz für ihn ist?


    Fakt ist, dass wir eine Autofahrer-Nation sind: Es nährt uns (schafft Arbeitsplätze), hat seine Lobby (ADAC), und ist unsere Heilige Kuh. Alternative Verkehrskonzepte insbesondere in Ballungsräumen werden trotz immensem Bedarf gar nicht erst erdacht.


    Das Baumkind

    Nicht lamentieren, sondern fakturieren.

  • Fakt ist, dass wir eine Autofahrer-Nation sind: Es nährt uns (schafft Arbeitsplätze), hat seine Lobby (ADAC), und ist unsere Heilige Kuh.


    Das Baumkind


    Mal sehen , wie lange es noch Arbeitsplätze schaft/hält.
    Gibt genug deutsche Politiker , die diese Arbeitsplätze abschaffen wollen.


    Und der ADAC ist teilweise auch verufen UND es gibt auch einen vergleichbaren Fahradfahrerclub

  • Wieviel das System für Minderheiten tun kann und will hängt von vielen Faktoren ab und die haben nicht immer was damit zu tun, dass keiner will. Ich will nicht wissen, wie lange Rollstuhlfahrer warten mussten, dass sie auch am öffentlichen Verkehr per Bus&Bahn teilnehmen durften. Selbst heute gibts noch genügend Hindernisse.


    Mal schnell das gesamte Straßennetz verbreitern schlichtweg unmöglich...woher auf einmal den Platz nehmen, um Fahrbahnen zu verbreitern? Da müssten mal die Praktiker konstruktive Vorschläge machen, anstatt nur meckern. Schließlich hocken überall nur Menschen ;)

  • es gibt auch einen vergleichbaren Fahradfahrerclub

    Fast jeder Autofahrer in Deutschland ist Mitglied im ADAC. Aber nicht jeder Radfahrer im ADFC. Entsprechend klein ist die Lobby.


    Bei uns wurde letztes Jahr ein Gutachten für einen Radschnellweg in Auftrag gegeben. Ergebnis war, dass das eine Super-Idee sei, in jeder Hinsicht. Aber es fehlte der Umsetzungswille, und nun will die Stadt kein Geld mehr dafür haben (nachdem sie rundrum alles mit Umgehungsstrassen und breiteren Kreiseln dichtgepflastert hat, die bestehende Radwege einfach unterbrochen haben). Ich hoffe, dass da noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.


    In unsererm Ort sind wir teilweise bei MEHR ALS 1 AUTO pro Person. Es gibt weder Parkplätze (vor meiner Haustür tobt ein Parkplatzkrieg sondergleichen) noch Strassen. Aber Radfahren will keiner, weil es hier schon fast mutwillig unattraktiv gemacht wird.


    Die Stadt, wo ich täglich hinpendele, platzt verkehrsmäßig aus allen Nähten. Gerade im Berufsverkehr bleiben Autos wie auch öffentlicher Nahverkehr stecken. Große Verkehrsadern sind in den letzten Jahren mit viel Aufwand massiv erweitert worden, mit dem Ergebnis, dass nun noch mehr Autos fahren können.


    Da läuft meiner Meinung nach etwas grundsätzlich schief in der Verkehrspolitik. Mehr Strasse bedeutet auch mehr Verkehr. Umgekehrt würde mehr Radweg auch mehr Radfahrer bedeuten (die die Städte enorm entlasten könnten). Gerade für längere Strecken würde sich ein Mix aus Fahrrad und Bahn anbieten, und mit den ganzen Ebikes kann man längere Strecken fahren.


    Aber schon die aktuelle Auto-Werbung lehrt uns: Wer mit dem Fahrrad fahren möchte, muß erst mal mit dem Auto irgendwo hinfahren. Deshalb sollte man sich ja auch direkt das größere Auto zulegen, wo das Fahrrad rein passt... :shock:


    Das Baumkind

  • @Baumkind dann sind aber die Radfahrer selbst Schuld , wenn ihre Lobby zu klein ist.


    Und Umgehungsstraßen werden selten von der Gemeinde gebaut und unterhalten.


    Und wenn nicht genug Parkplätze in Wohngebieten vorhanden sind , ist es Schuld der Gemeinde.
    Für jede Wohneinheit müssten normal 2 Stellplätze mit geschaffen werden , aber da hat sich auch bei uns in der Straße die Gemeinde nicht daran gehalten.

  • Ich glaube, es gäbe deutlich mehr Radfahrer, wenn es vernünftige Verkehrskonzepte gäbe, in denen Radfahrer berücksichtigt würden.


    Momentan gewöhnen wir die Kinder bereits daran, dass selbst kurze Wege mit dem Auto zurückzulegen sind. Weil, ja, weil der böse Mann, es könnte ja was passieren, usw. usf. Da wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Man schafft Fuß- und Radwege sowie öffentlichen Nahverkehr sukkzessive ab, die Leute steigen immer häufiger aufs Auto um, und gleichzeitig leiden alle unter dem zunehmenden Verkehr und glauben, mit noch mehr Straßen das Problem lösen zu können.


    Solange man diese Zusammenhänge mit moralischen Begriffen wie "Schuld" etc. bewertet, wird man auch keine Lösung für dieses gesamtgesellschaftliche Problem finden können.


    Was die Größe der Lobby angeht, so stellt sich nicht die Frage, warum der ADFC so klein ist, sondern eher: Warum ist der ADAC so groß und mächtig?


    Das Baumkind

  • Bei uns in der weiteren Umgebung hat ein mittleres Unternehmen das Personal aufgestockt. Da waren es plötzlich zu wenig Parkplätze. Statt das Nachbargrundstück zu kaufen und einen Parkplatz anzulegen hat man eine Fahrradgarage gebaut mit Umkleide und Duschen, so das auch die Anzugträgergut riechend ihre Arbeit beginnen können.


    Mittlerweile sind Parkplätze für Autos frei.


    Finde ich einen guten und lobenswerten Ansatz.

  • @Mandelaugen
    Schonmal drüber nachgedacht, wie sich ein Radfahrer im Feierabendverkehr auf der Landstraße fühlt?
    Ich für meinen Teil, fahr da nur wenn es absolut keine Alternative gibt.
    Und weißt du wie ich mich fühle wenn da die ganze Zeit die müdegearbeiteten Leute mit hundert und mehr Sachen, in ihren Blechkisten an mir vorbei donnern?
    Am Ende halten sie noch nicht mal den Sicherheitsabstand ein und mich weht es bald in den Straßengraben.
    Glaub mir, ich komm mir in diesem Moment selbst ein wenig suizidgefährdet vor und den Göttern sei dank, gibts hier bei mir ein super Netz an Fahrradwegen.


    Eine Frage die ich mir seit Jahren stelle, warum werden die Kisten immer größer und meistens fährt nur eine Person drin?
    Denken die Leute je größer die Karre desto sicherer sind sie?
    Sind die Leute so leicht durch Werbung zu manipulieren?
    Will man mit SUV nur angeben, das man zuviel Kohle hat?
    Mir geht das nicht in den Kopf was die Leute dabei denken, ein überdimensioniertes Auto zu fahren.
    Wir haben zwei richtig dicke Pick Up´s als Firmenfahrzeuge. Zuerst dachte ich "schon ne geile Poserkarre" aber die beiden Autos werden auch als Pick Ups genutzt.
    Da stell ich hin und wieder ne Tonne Bretter drauf oder die ziehen den großen Hänger vollbeladen auf die Baustelle.
    Macht als Nutzfahrzeug natürlich Sinn aber als Privatauto? Dann am Ende noch damit in die Stadt auf die Arbeit fahren... Kopfschüttel..


    Ganz nett ist natürlich auch, wenn ein SUV mit hundert am Radler vorbeidonnert. Da bekommt "Luftdruck" ne ganz neue Bedeutung. ;)


    Ob ich den Tag noch erleben werde, das ein Verkehrsleitsystem den Job des Fahrers übernimmt? Die Frage stell ich mir auch schon seit einigen Jahren.. :P ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ok, schuldig.


    Ich fahre in guten Wochen knapp nen 1.000er runter, wohne in der Stadt, hole die Kids vom Sportverein ab, fahre damit einen Kasten Wasser kaufen, zu Ikea, und eben zur Arbeit. Das Objekt hat Vollausstattung, ist sehr hoch motorisiert, hat unzählbar viele Scheinwerfer, mit denen ich im Zweifelsfall den Weg freilasern kann, ach ja, und eine bequeme Einstiegshöhe, gerade für so faule Schweine wie mich.
    Auf Landstraßen halte ich mich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit, je nach Schild und Verkehrslage, auf Autobahnen wirds auch mal 230. Manchmal auch nur Schrittgeschwindigkeit, Stau.
    Trotz des Autotyps liege ich bei etwa 5 Liter Verbrauch, da trinkt mein Nachbar mehr auf 100 Kilometer. Wenn ich schwächere Verkehrsteilnehmer sehe bremse ich. Fahre vorausschauend und umsichtig.


    Ach ja, ich fahre SUV...