Hallo zusammen,
nachdem @GrizzlyAdams mich nach meinen Erfahrungen zum Fahrtenbären gefragt hatte, und ich ihm eine längere Antwort geschrieben habe, möchte ich euch die nicht vorenthalten.
Der Fahrtenbär ist eine Weiterentwicklung des Affen, der ja quasi DER Rucksack der bündischen Jugend nach dem 2.WK war (Wir hatten ja nichts ). Als Weiterentwicklung ist er natürlich anders.
Er hat keinen Holzramen, sondern 2 Streben im Rücken, die Reststeifheit kommt von den Stofflagen. Das Obermaterial ist aus Kothenstoff, alle Schnallen aus Kunststoff. Er behielt aber den Deckel unter dem alles mögliche passt und die Möglichkeit, eine Affenrolle zu befestigen.
Die Technischen Daten (viele sind Unikate oder aus verschiedenen Losen, deshalbt die Maße von meinem) zusammengefasst:
Größe: 53x30x20 cm (HxBxTiefe)
Volumen: 20+3l
Gewicht: ~2kg
Preis:~150€
Bezugsmöglichkeiten: diverse Pfadfinderausrüster und als Gebrauchtware in bündischen/Pfadfinder- Foren
Zu meinen Erfahrungen:
Ich bin 1,80 groß, und mir sitzt der Beckengurt über der Hüfte und nicht
auf dieser. Laut Internethandel soll er bis 2m Körpergröße benutzbar sein, aber mir war er immer ein
wenig zu klein, wobei ich soweit ich weiß, das größere Modell habe. Es gibt ihn auch mit 15+2l und ein wenig kleiner.
Es hat zwar gestört, aber ich konnte trotzdem tagelang wandern.
Das Haupfach ist klein, und aufgrund der Passform kann man auch nicht höher als 20cm packen.
Gerade wenn man allein oder zu 2 Wandern will, und entsprechend Küche, Zelt und dazu noch ein wenig Wechselsachen einpacken
willst, wird es eng. Bei mir passt der 4,5l Trangia-Kessel (darin Kocher und ein Teil des Essens), Wechselklamotten für 3-5 Tage,
Gaskartusche und Hygienezeugs in das Hauptfach (die Liste ist aus der Erinnerung, ist aber in etwa das was ich mal an der Lahn dabei hatte.
Die anderen auf der Tour hatten normale Trekkingrucksäcke, die hatten den Rest des Essens).
Schlafsack und Kothenplane/Poncho kommen als Rolle nach außen, genauso wie bei der Affenrollle oder halt hier, das sind auch Bären.
Unter den Deckel kommen bei mir 2-3l Wasser in PET-Flaschen, der Poncho, wenn er nass geworden ist, und Juja sowie
Pullover (und die BW-Faltmatte, die Evazote käme oben quer drüber.
Die Gesamtansicht ist während einer 10-Tage-Wanderung in Schweden entstanden.
Außerdem habe ich den Orginaltragegurt durch das System von Deuter
ersetzt. Empfinde ich als deutlich angenehmer, die Orginalgurte sind
sehr dünn und flexibel.
Ist halt über alles schon ein Exot, der wie alle Rucksäcke ausprobiert werden sollte.
Für die MYOGer unter euch: es gibt eine Anleitung und Schnittmuster zum selber machen (siehe hier).
LG,
QiRia
PS: Wenn ich Fragen zum Gyro habe, kommt das eigentlich unter Transport und Fortbewegungsmittel
oder wo anders hin?