In diesem Faden solls vorrangig um Ausrüstung gehen welche für mehrtägige Touren benötigt wird die als Zielgebiet Regionen haben wo Schnee, Eis und Kälte zu erwarten sind - schlicht der aktuellen Jahreszeit entsprechend. Der Fokus liegt auf Unternehmungen mit autarkem Charakter wo man Strecke macht wobei täglich 10km und mehr zurück gelegt werden. Ich erhebe keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit, die Auflistungen können aber durchaus auch als Gedächtnisstütze für die Zusammenstellung einer eigenen Packliste dienen - also viel Spaß beim 'Studium' ;-) Fortbewegung Fortbewegung im Winter ist nicht nur durch Kälte oder rutschigen Untergrund beschwerlich. Manchmal genügen etwas höhere Trekkingstiefel mit griffiger Sohle bereits - je weicher Gummimischung und Sohlenaufbau, desto besser der Grip auf glattem Untergrund. Gamaschen schaden nie um einerseits den Schnee und Nässe von den Schuhen fern und die Hosenbeine trocken zu halten. Spätestens bei höherer Schneeauflage wird es schnell inefizient und das watscheln und wühlen im Schnee zehrt an den körperlichen Reserven da man ständig einsinkt, bescheidene Marschleistungen sind die Folge. Um hier einigermaßen rasch voran zu kommen empfehlen sich Hilfsmittel, eine kurze Abhandlung ist hier im Forum bereits vorhanden (Link [URL:https://bushcraft-germany.com/index.php?thread/2835-editorial-schneeschuhe-bc-langlaufski-oder-doch-tourenski-f%C3%BCrs-schneewandern/]), welche ich hier lediglich mit ein paar Bildern ergänzen möchte. Schneeschuhe Ist mit die einfachste Möglichkeit sich im Schnee fortzubewegen und benötigt auch kein spezielles Training. Die Handhabung der Bindung ist bereits der komplizierteste Part und man kann üblicherweise sofort loslegen. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sqwdz0.jpg Beim Wandern mit Gepäck ist auf eine ausreichende Größe zu achten, manche Modelle lassen sich sich durch Verlängerungsteile in der Fläche vergrößern. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sovipk.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_s5tid6.jpg Je schmäler die Schneeschuhe sind, desto eher ähnelt der Gang dem natürlichen Bewegungsablauf, während sehr breite Modelle eine gespreizente Haltung erfordert mit den damit verbundenen Nachteilen wie z.B. einseitige Belastung von Gelenken oder von Muskelpartien welche ohne diese Platten nicht wirklich beansprucht werden. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sljfmv.jpg BC Langlaufski Backcountry-Langlaufskier sind wohl die energieschonenste Fortbewegung über Schnee da man bereits in der Ebene, vor allem aber bei Passagen bergab effizient gleiten kann. Gegenüber Loipenskiern sind die BC-Ausführungen entsprechend breiter und etwas schwerer bzw. teils mit Stahlkanten versehen um einerseits im ungespurten Gelände nicht ständig zu versinken und um auch mit höheren Gewichten wie sie z.B. durch Rucksak und Pulka mit verursacht werden zurecht zu kommen. Im Zweifelsfall kann zur etwas längeren Variante gegriffen werden um Reserven mit Rucksack zu haben, speziell bei Neuschneeverhältnissen oder im Spätwinter wenn der Schnee durch die Sonne bereits weich u. durchnässt ist. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_b6te2t.jpg Als Steighilfen bzw. um nicht mit jedem Ausfallschritt auf der Stelle zu treten kommen Schuppen, Wax- oder Steigfelle zum Einsatz und bergan mit schwerer Pulka kommt man um ordentliche Felle die auf der ganzen Länge an der Skiunterseite angebracht werden nicht herum. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bkcc0o.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bzzei7.jpg Die Wahl des Bindungssystems ist ein stückweit Geschmackssache. Traditionell ist das System 75mm NN (Nordic Norm), wo robuste Bindungen und Langlaufstiefel mit dem markanten Sohlenvorsprung im Zehenbereich erhältlich sind. Das System ist schwergewichtiger, steckt aber heavy duty Beanspruchung über längeren Zeitraum problemlos weg, solange die Kombi mit passenden BC-Skieren wie z.B. Åsnes Amundsen, Fischer E109, usw. gegeben ist. Achtung: Auf den Fotos unterhalb sind Atomic Telemarkski abgebildet welche für präparierte Pisten vorgesehen sind und für Touren nicht 1te Wahl darstellen, weil viel zu schwer und mit zu heftiger Taillierung ausgestattet, etc. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bzmfq3.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_blvi7n.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bfcdg3.jpg Das modernere Bindungssystem hat die Bezeichnung NNN BC (New Nordic Norm Back Country) und ist im Prinzip eine aufgebohrte Standard-Langlaufbindung. Da der Bolzen zur Verbindung zum Schuh hier länger und dicker ist passen normale Langlaufschuhe leider nicht. Es gibt eine 'Manual', wo man die Bindung von Hand mittels Klapphebel schließt oder frei gibt sowie eine 'Auto' - bei dieser Automatikvariante genügt ein Skistock, wie man es von üblichen Langlaufbindungen her gewohnt ist. Das NNN BC System ist ausgereift und steht in punkto Robustheit dem 75mm Bindungen nicht viel nach und mittlerweile ist die Schuhauswahl hier bereits etwas größer ... In Norwegen begenet man durchaus mehr Skiwanderern mit diesen Bindungen als mit den 'alten' 75ern. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_b08idh.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bbnfou.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_bd9i80.jpg Alpine Tourenski Kommen vom Skibergsteigen und sind im Grunde Slalomski in Leichtbauweise welche mit einer tourentauglichen Bindung ausgestattet sind. Gegenüber BC-Langlaufski sind Tourenski vergleichsweise kurz, sehr breit und viel stärker tailliert! https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_tece5g.jpg Skitourenbindungen lassen sich von 'gehen' auf 'abfahren' umgestellen, können also im Gegensatz zu den BC-Langlaufbindungen an der Ferse fixiert werden. Fürs leichte Gelände sind Tourenski denkbar untauglich, man benötigt Felle um beim gehen nicht retour zu rutschen und diese bremsen in der Ebene zu sehr, haben also ihre Vorteile eindeutig im steilen und steilsten Gelände. Neben Steigfellen gibts zusätzlich Harscheisen die man für vereiste Verhältnisse an die Bindungen befestigen kann. Für Abfahrten ist vor allem skifahrerisches Können gefragt und wer keine Pistenerfahrung mitbringt hat auf alpinen Skitouren echt nichts verloren! https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_tf3d9s.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_t8ddo2.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_tkri1d.jpg Die benötigten Skischuhe ähneln ebenfalls den Pistenvarianten, also Hartplastikschalen die allerdings mit Profilsohlen wie man sie z.B. von steigeisenfesten Bergschuhen her kennt versehen sind damit man im felsigen Gelände auch ohne Ski vorankommt. Die Skitourenstiefel lassen sich so wie die Bindungen ebenfalls von 'Aufstieg' auf 'Abfahrt' umstellen. Die Innenschuhe sind zum trocknen herausnehmbar und können z.B. auch als Camp- oder Hüttenschuhe verwendet werden. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_twle6q.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_tlqdiz.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_tnxe7c.jpg Skistöcke Egal ob man nun mit Schneeschuhen, Langlaufskiern oder schweren Tourenski unterwegs ist, Skistöcke machen durchaus Sinn und leisten einen wesentlich größeren Beitrag zum Forwärtskommen im verschneiten Gelände mitsamt Gepäck als z.B. im Sommer wenns aper und frostfrei ist. Zum Schneeschuhen oder fürs Skibergsteigen genügen die teleskopier- und längenverstellbaren Varianten. Hier reichen 1-fach ausziehbare durchaus und man wird sie verglichen mit Trekkingtouren in der warmen Jahreszeit kaum ungenutzt am Rucksack mitführen. Außenklemmungen (Knebel, etc.) sind gegenüber den üblichen Schraubklemmungen im Rohrinnern vorzuziehen, da diese Variante eindeutig dauerhafter ist und die Rohre infolge Spreizwirkung kaum rissig werden. Da man bei Geländequerungen event. den bergseitigen Stock auch mal kürzer, also unterhalb des eigentlichen Handgriffes greift, ist es hilfreich dass hier etwas Isolierung vorhanden ist um nicht direkt eiskaltes Metall berühren zu müssen und mit Pech sogar dran 'kleben' bleibt. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sficzp.jpg Fürs Langlaufen eignen sich die überlangen Stöcke am besten um auch guten Schub geben zu können - die Stocklänge ist entsprechend der Körpergröße auszuwählen da diese Art von Stöcken so gut wie nie längenverstellbar sind. Bei den Langlaufstöcken ist auf stabiles Leichtmetall zu achten und es lässt sich bei Stürzen kaum vermeiden dass irgendwas am Stock landet und sich dieser verbiegt - möglichst ohne dabei zu brechen, bitteschön! Die Griffergonomie unterscheidet sich deutlich von den üblichen Trekkingstöcken, was dem Bewegungsablauf geschuldet ist. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sgti6b.jpg - (Tief-)Schneeteller Die kleinen Tellerchen mit 5cm Durchmesser für Sommertouren sind für den Winter unzureichend denn sie finden im weichen Untergrund einfach keinen Halt und drücken durch die Schneedecke ins bodenlose. Hier müssen richtige 'Winterteller' mit vergrößertem Durchmesser ran, wenn man Ausflüge in weichen Tiefschnee unternimmt sogar die optimierte Variante mit breitem Ring für Auflagefläche satt, wie sie schon bei unseren Opas in Verwendung waren. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_srgir6.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_somc12.jpg Gamaschen Sind nicht nur für Trekkingstiefel im Winter ein brauchbares Feature um das Schuhmaterial vor scharfkantigen Schnee- und Eiskristallen zu schützen, sondern vor allem für die meist eher niedrigen Langlaufskistiefel wo sie das Eindringen von Schnee in den Schuh verhindern sollen. Die breiten Bänder welche das hochrutschen der Gamaschen verhindern sollen harmonieren oft schlecht mit Skibindungen, ein paar dünnere Elastikbändern eignen sich hier etwas besser. Bei trockener Kälte kommen Baumwolle od. BW-Mischgewebe ins Spiel und diese Materialien sind deutlich atmungsaktiver als die beschichteten Gewebe aus Synthetikstoffen. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sr0icz.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_sr3ero.jpg Gepackstransport - Rucksack, Pulka & Tobbagan Winterwandern in schneefreier Landschaft ist durchaus vergleichbar mit Sommertouren, halt nur bei einem viel niedrigerem Temperaturlevel. Für solche Verhältnisse reicht ein großer Rucksack meist aus um das oftmals bulkigere Gear unterzubringen, wie z.B. dickeren Schlafsack, warme (Wechsel-)Kleidung, Multifuelkocher, zusätzlicher Proviant, usw. Spezielle Anforderungen an einen Rucksack fürs Wintertrekking gibts nicht wirklich, ein Schneefang unterm Deckel und an div. Außentaschen schadet nicht, Reißverschlüsse sollen gut dimensioniert sein um nicht zu vereisen bzw. Schaden nehmen wenns mal hakt. Kommt Schnee ins Spiel wird das Rucksacktragen schnell ineffizient und hierfür gibts Alternativen ;-) https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_rr3fj5.jpg Pulka Den Begriff Pulka werden sicherlich die meisten schon gelesen haben hier im Forum. Eine Pulka ist ein schmaler und eher flacher Zieh- oder Gepäcksschlitten, man zieht damit sein Gepäck hinter sich her und muss nicht das gesamte Gewicht am Rücken tragen, was auf Schnee wesentlich energiesparender ist. Pulkas sind meist nur etwas breiter als übliche Langlauftracks und je nach Kapazität ca. 1,2-1,8m lang. Manche Expeditionsmodelle haben bis zu 600L Packvolumen oder mehr. Dass Pulkawannen bzw. -kufen auf übliche Langlaufloipenbreite abgestimmt sind macht speziell bei Skandinavientouren Sinn - man findet beinahe überall gespurte Trails. Die niedrige Bauweise wirkt sich positiv auf Schwerpunktlage und Kippstabilität aus. Obwohl Pulkawannen eher flach sind kann man (vor allem bei größeren Modellen) durchaus bis zu einem halben Meter aufpacken. Mit zunehmender Packhöhe wird leider auch die Schwerpunktlage ungünstiger und das Teil dann schonmal instabil und kippelig. Ein paar Ösen und (Trage-)Schlaufen schaden nicht für die Befestigung von Spannleinen, Zusatzgurten oder eines Halteseiles am Heck zur Überwindung von steilen Bergabpassagen. Sämtliche Plaste-Materialien und speziell die Harze müssen tieftemperaturbeständig sein. Die Einstiegsmodelle sind simple Wannen aus PE und haben mehr Ähnlichkeit mit div. Minibobs mit denen Kinder herumspielen als mit einem Teil für Wintertrekker. Persenning, Verdeck und Packsack sowie Spannleinen sind optional, ebenso Kufen, stabiles Zuggestänge und Geschirre m. gepolsterem Hüftgurt - man kann sein Traumteil leicht individuell pimpen, da die Basisversionen ziemlich 'nackig' daher kommen - dafür sind sie wirkich kostengünstig in der Anschaffung. Typische Vertreter dieser Klasse sind z.B. der Paris Expedition Sled 960, der Tranporter 155 von Fjellpulken oder eventuell sogar die Sleds von Pelican aus deren Trek Serie. Obwohl diese Teile für Lastentransport (Wild, Holz, Proviant, usw. zur Hütte) konzipiert wurden meistern diese auch ambitioniertere Wintertouren. https://abload.de/image.php?img=2017_03_schneebiwak_pabivv.jpg Mittelklassemodelle besitzen eine Wanne aus glasfaserferstärktem Kunststoff m. Verschleißleisten als Kufen und haben eine integrierte Persenning oder Packsack zum Schutz des Gears vor den Elementen bzw. damit nix verloren geht. Zuggestänge und -geschirr sind optional, machen aber vor allem in Kombination mit Skiern und etwas anspruchvollerem Gelände durchaus Sinn. Sowohl Fjellpulken aus Norwegen mit der Xcontry oder Xplorer Serie als auch Acapulka aus Deutschl./Norw. mit deren Scandic Tour und Expedition Tour Serien haben hier zahlreiche unterschiedliche Modelle im Programm und erlauben Packvolumen bis über 850l, womit man sicherlich einige Wochen autark durchkommt ;-) High End Modelle sind aus Aramid oder Kohlefasern und damit UL, kosten dafür 5kEUR aufwärts - wer also gedenkt den Baffin Babes nachzueifern muss entsprechend finanziell aufgestellt sein! Zuggestänge od. Seil? Ein schlichtes Zugseil m. Gurtschlaufe als Zuggeschirr kann als Verbindung zur Pulka verwendet werden und macht im flachen Gelände wenig bis keine Problem bzw. hat in bewaldeter Gegend wo man schnell mal enge Kurvenradien hat durchaus seine Berechtigung. Sobald es aber hügeliger wird und sich Gefällepassagen und Hangquerungen häufen ist ein Zuggestänge aus soldiden Alu- oder Fiberglasstangen mit ordentlichem Zugeggeschirr inkl. breitem Hüftgurt vorteilhafter - ganz besonders in Kombination mit BC-Ski wo sich dies bergab und in längeren Gleitpassagen zeigt. Ein Gestänge ist auch rasch mal abgebaut und durch eine simple Seilverbindung ersetzt wobei anders herum eine Stangenkonstruktion nur wesentlich aufwändiger improvisierbar ist. Wer aber gedenkt sich mitsamt Pulka durch den oft sehr dicht stehenden nordischen Wald schlagen zu müssen der möge mal gründlich seine Routenwahl überdenken. Es gibt überall spezielle Wintertreks und dies völlig zurecht - im skandinavischen Fjell nutzt man z.B. zugefrorene Seen und baumlose Sümpfe zur leichteren Fortbewegung. Im Gebirge und in den Alpen sind Winterrouten oft so angelegt dass sie lawinengefährdende Gebiete umgehen und dies ist auch gut so! Mit zunehmender Steilheit der Hänge stößt auch ein Zugschlitten mit Gestänge an die Grenzen und irgendwann wird selbst eine leichterer Schlitten trotz steifer Stangenführung dazu tendieren sich in Falllinie auszurichten, was das Fortkommen denkbar unkomfortabel macht. Im Gebirge beim Tourenskifahren mit engen und engsten Kurven, sowohl im Aufstieg als auch bei der Abfahrt hat ein Rucksack eindeutig mehr Vorteile gegenüber jedem Schlitten! Packsack Meine Pulka ist ein Einsteigermodell und kam ziemlich abgespeckt bei mir an. Zum Schutz von meinem Gear hab ich zuerst wasserdichte Packsäcke verwendet und diese zusätzlich in ein Plane gewickelt damit hier kein Schnee zwischen den einzelnen Packstücken angehäuft wird wenn der Schlitten mal durch tieferen und lockeren Schnee pflügt. Funktioniert soweit auch, wesentlich bequemer ist aber ein Packsack der auf die Pulka abgestimmt ist. Meiner ist ein orig. Zubehörteil der ca. 155L fasst, ist mit RV ausgestattet und besteht aus robustem Gewebe - das lästige hantieren mit der Plane ist Geschichte. Bei besseren Pulka-Modelle sind die Packsäcke fix mit der Bodenwanne verbunden und bilden ein integriertes Verdeck, was ausgezeichneten Schutz bietet und ganz praktisch ist. Wasserdichte Packsäcke machen auf alle Fälle Sinn, das Gear hat oftmals Kontakt mit Schnee oder Nässe und soll entsprechend geschützt sein, ich hab noch keinen Wintertrekker gesehen der seinen Schlafsack einfach so in die Pulka wirft um UL-Prinzipien zu genügen ... Tobaggan Dies ist eine Sonderform eines Gepäckschlittens wie er in den nördlichsten Teilen Amerikas verwendet wird. Ein Tobaggan besteht aus einer in etwa schulterbreiten flexiblen Kunststoffplatte (Holz geht auch), welche vorne halbrundförmig aufgebogen ist damit der Schlitten gleiten kann und sich nicht eingräbt. Die Plattform/Gepäckauflage hinter diesem 'Horn' kann sogar einige Meter lang sein und ist sehr flexibel da sie längsseitig üblicherweise keine Aussteifungen besitzt. Tobaggans werden meist auf zugefrorenen Gewässern sowie im eher flachem Gelände benutzt wo es wenige Kurven hat. Im hügeligen und damit anspruchsvollerem Gelände muss diese Schlittenvariante entsprechend kürzer sein. Tobaggans können vergleichsweise leicht selbst fabriziert werden und hier im Forum gibt es ja schon entsprechende DIY Projekte. Mein Erstversuch an einen Schlitten für den Gepäcktransport zu kommen basierte auf ein paar alten Slalomskiern und war leider nicht von Erfolg gekrönt - Fotos erspare ich Euch deshalb ;-) Zeltsack f. Pulka Ist ein Ausrüstungsgegenstand mit dem sich wohl keiner im Detail beschäftigt solange er nicht z.B. an eine Durchquerung des grönländischen Inlandseises oder an eine Antarktisexpedition denkt. Dieses Teil wurde für Langstreckentouren mit Skiern und Pulka entwickelt und ist für Tunnelzelte konzipiert - der bekannte norw. Abenteurer Aleksander Gamme war am Konzept wohl nicht ganz unbeteiligt ... Im Prinzip ist es ein einfacher Schlauch bzw. Hülle die als Umverpackung für das Zelt mitsamt Gestänge dient. Um zeitaufwändiges auspacken, zusammensetzen und vor allem wiedereinpacken zu sparen wird das Zelt mitsamt teileingeschobenem Gestänge befördert. Hierzu werden die Stangen lediglich ein Stück weit aus den Tunnel geschoben und mittig einmal auseinander genommen. Der Zeltstoff wird anschließend zusammen mit dem geteiltem Gestänge aufgerollt und in den Zeltschlauch geschoben welcher anschließend oben auf der Pulka mit kommt. Auspacken geht umgekehrt - Zelt aus der Hülle ziehen, Gestänge 1x zusammenstecken und in den Kanal zurückschieben und schon kann es aufgestellt werden! Tja, die Norweger haben einen Sinn für pfiffig einfache Lösungen ;-) https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_z0cids.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_zn2f4k.jpg Der Zeltsack ist übrigens auf dem Foto oberhalb der schwarze Schlauch welcher auf bzw. neben der Pulka im Schnee liegt. Diese Zeltsäcke werden nicht nur von Zeltherstellern wie Helsport (Pulktrekk) oder Hilleberg (Sled Pack), sondern auch von Pulkaherstellern wie Fjellpulken (Teltpose), uvm. als Zubehörteil angeboten. Arctic Bedding Der Name stammt von einem norw. Hersteller und ist sowas wie eine Standardbezeichnung für diesen Typ Ausrüstung geworden. Das Arctic Bedding kommt aus der gleichen Ecke wie der Zeltsack, ist also für Antarktistouren entwickelt worden mit der gleich Prämisse: Möglichst zeitsparende Errichtung des Camps! Es ist eine Art 'Bettkasten' in dem Schlafsack + Insomatte sowohl während des Transport auf der Pulka als auch im Zelt verwendet werden. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_a01fa6.jpg https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_avvfda.jpg Im Prinzip eine flache rechteckige Stofftasche mit 3-seitig umlaufenden Reißverschluß. Die Isomatte befindet sich unten in bereits aufgeblasenem Zustand darin, soweit man eine Luftmatte und keine EVA benutzt. Darauf liegt der Schlafsack mitsamt VBL. Steht nun das Zelt wird das Arctic Bedding inkl. dem einsatzfertigen Schlafequipment ins Zelt verfrachtet und kann mit öffnen des RV und zurückklappen der oberen Abdeckung sofort benutzt werden. Einpacken geht umgekehrt - Deckel-RV schließen und Arctic Bedding oben auf der Pulka befestigen und man kann sofort losmarschieren ohne das man Iso entlüften oder den Schlafsack komprimieren muß ... Bei Luftmatten hat dies zusätzlich den Vorteil dass kaum Feuchtigkeit in die Matte gelangt, da allabendliches aufblasen entfällt. Auf einer Standardpulka mit 1,5m Länge besteht auch nicht die Gefahr dass die gesamte Schlafsacktasche hinten oder vorne allzu weit über die Pulka übersteht oder hängt, usw. An der Oberseite sind zusätzlich einige RV-Schubfächer angebracht um Kleinigkeiten verstauen zu können die man unterwegs rasch mal braucht. https://abload.de/image.php?img=schlafsetup_wintertou7fold.jpg Angeboten wird das Arctic Bedding nicht nur vom Originalhersteller Piteraq, sondern in der Zwischenzeit z.B. auf von Rab (Polar Bedding Bag) oder div. Nachbauten von Fjellpulken (Sleeper 200), etc. Skibrille, Sonnenbrille Das Bild von Wintertrekkern die bei Schneesturm marschieren und wo böige Winde den Schnee vor sich her treiben und die Sichtverhälnisse bestenfsalls bescheiden sind hat wohl jeder im Kopf und dies ist für viele der Inbegriff von Abenteuer. Bei solchen Verhältnissen sind Skibrillen mit großer Frontscheibe und breitem Kopfband gefragt. Sie haben komfortable Moosgummiflächen um nicht zu drücken und sollen dennoch Belüftungsöffnungen aufweisen damit sie bei anstrengendem Marsch nicht sofort anlaufen und man trotz der Brille dann weniger sieht als ohne. Im Schnee verschwinden die Kontraste und für schlechte Wetterverhältnisse haben sich eher helle Tönungen bewährt, manchmal sind die Gläser knallgelb, orangefarben oder sogar rosa - alles kein Malheur solange die Einfärbung kontransverstärkend wirkt und im dichten Nebel und Schneetreiben die Sicht nicht zusätzlich trübt. So wie man es von Sonnenbrillen her kennt müßen die Gläser (eigentlich sinds Kunststoffe) UV-Licht blockieren. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_s5eid8.jpg Bei strahlendem Winterhimmel reflektiert der Schnee mit seinen zig-tausend Minikristallen die Sonneneinstrahlung und hier sind nicht nur Sonnenbrand sondern auch heftige Bindehautentzündungen die Folge - Schneeblindheit ist hierfür der gängige Begriff und unter solchen Verhältnissen sind Sonnenbrillen welche sowohl UV- als auch Infrarotlicht vollständig blockieren die bessere Alternative gegenüber den schwitzigen Skibrillen. Die Gläser sind ebenfalls getönt und dämpfen den Einfall von sichtbarem Licht, was etwas weitere Pupillen zur Folge hat. Dadurch die Weitung würde aber mehr schädliche Strahlung ins Auge gelangen - wirkungsvolle UV- und Infrarotblocker sind deshalb besonders wichtig! Gute Brillen haben Rahmen aus soliden Kunststoffen welche keine scharfkantigen Bruchstellen bilden sollte man mit Skiern, etc. mal auf die Nase fallen. Manche haben seitlich zusätzlichen Schutz, ähnlich der Gletscherbrillen damit einerseits keine Strahlung an den Gläsern vorbei in die Augen trifft, sondern auch um Windschutz zu gewährleisten. Ein Beutel aus weichem Material der vielen Brillen beiligt soll selbstverständlich mit auf Tour um die Gläser vor Kratzern zu schützen. Wie bei Skibrillen auch ist der preisliche Range und die Auswahl groß, so dass sicherlich jeder was entsprechendes findet. Sonnencreme, Lippenstift So wie eine geeignete Sonnenbrille Strahlungsschutz für die Augen sicherstellt, ist entsprechender Sonnenschutz für die Haut ein 'must have'! Nicht nur im Hochgebirge wo die UV-Einstrahlung rasch für satten Sonnenbrand auf Nase, Gesicht und Ohren sorgt. Auf hohen Schutzfaktur ist zu achten, mind. SF 30, besser noch SF 50. Da man meist nur Gesicht und event. Unterarme einzucremen hat genügt eine kleinere Tube für längeren Touren. Eine besonders schützenswerte Hautpartie stellen die Lippen dar, da ihnen die Kälte besonders zusetzt. Sie können schon nach wenigen Stunden rissig werden mit den damit verbundenen Problemen. Lippen besitzen weder Schweiß- oder Talgdrüsen noch Pigmentierung und werden in Folge nicht mit natürlichen Pflegestoffen versorgt und sind gegenüber normaler Haut anfälliger gegen Sonnenstrahlung. Sie verdienen es regelmäßig mit Lippenbalsam behandelt zu werde welcher möglichst mit UV-Blockern versehen sein soll. Wer auf Wintertour schon mal aufgesprungene und blutende Lippen hatte spendiert die paar Euro in einen vernüftigen Lippenstift sicherlich gerne ;-) Schneeschaufel, Lawinensonde + Pieps Aus diesen 3 Teilen besteht das Notfallset für Lawinenunfälle, dass jeder Skibergsteiger, Snowboarder oder Variantenfahrer mit dabei hat bzw. haben sollte der sich in lawinengefährdetes Gelände begibt. Pieps - besser Verschüttetensuchgerät - bedarf wohl keiner Erklärung und der Umgang mit einem solchen sollte geübt und beherrscht werden. Eine leichte Lawinensonde ist nicht nur für die Verschüttetensuche hilfreich sondern kann z.B. auch für die Kontrolle von Schneehöhe für die Beurteilung Lawinensituation, Schneebiwak u. Schneehöhlenbau, Standortauswahl fürs Camp, etc. benutzt werden. https://abload.de/image.php?img=in2_winterequipment_lo2fk3.jpg Eine Schneeschaufel oder Lawinenschaufel ist ein Universal-Tool und sollte auf keiner Mehrtagestour im Schnee fehlen. Sie kann vielfälltig eingesetzt werden, z.B. zur Schaffung einer ebenen Stellfläche fürs Zelt oder Biwak, Gestaltung einer windgeschützten Kochstelle, Bau einer Schneemauer als Windschutz, Aushebung eines Schneebiwaks, etc. Sie soll möglichst leicht und kompakt verpackbar sein. Die teilbaren Varianten wo Schaufelblatt und Stiel getrennt transportiert werden sind etwas stabiler als die Versionen mit teleskopierbaren Schaft. Je größer das Schaufelblatt desto besser und eine Aluausführung ist einem Kunststoffblatt vorzuziehen da man mit Plastik in gefrorenem Material rasch an die Grenzen stößt.