Blutungen / Verletzungen im Gelände

  • Blutstillung:


    Ja eine der häufigsten EH-Situationen im Gelände, ist das Stillen von Blutungen.
    Egal ob der „kleine“ Schnitt beim Schnitzen, oder die doch schon gefährliche Verletzung durch Messer oder Beil.

    Es sollte sich immer vor Augen gehalten werden:


    Die besten EH-Maßnahmen sind für den Ar*ch wenn der Patient leer läuft.


    In den meisten Fällen sind die Verletzungen (Gott sei Dank) recht harmlos und die keimarme Abdeckung der Wunde, mit einem Wundschnellverband (Pflaster), ist vollkommen ausreichend.
    Bei leichten Verletzungen ist es nicht verkehrt, diese kurzzeitig einfach weiter bluten zu lassen.
    Das Blut schwemmt einiges an Dreck und Krankheitserregen aus der Wunde.
    Platzwunden (zu meist an der Kopfschwarte) bluten recht gut und lange.
    In der Regel aber nicht lebensbedrohlich. Eine Kopfwunde sollte mit einem Verband,
    keimarm verbunden werden. Hierzu genügt ein „normales“ Verbandpäckchen oder eine Wundauflage mit Pflaster fixiert.
    Sollte die Wunde klaffen, sind Klammerpflaster sehr gut. Die Anwendung sollte aber geübt werden.
    Schürfwunden können sehr gut mit Jelonet
    ¹abgedeckt und dann verbunden werden.


    So, leider können gerade beim Lagerbau auch schwere Verletzungen entstehen.
    Teilweise sogar lebensbedrohliche Blutungen.
    Gutes Beispiel: Das abrutschen mit der Axt und eine Verletzung der Unterschenkel.
    Das Abrutschen mit dem Messer (oder Axt) beim Endrinden.
    Die dabei entstehenden Verletzungen können sehr tief sein und im schlimmsten Fall, können Arterien betroffen sein.
    In diesen Fall wird ein Druckverband notwendig.
    Oft sind die „normalen“ Verbandpäckchen (besonders wenn man sich selber verbinden muss)
    nur sehr eingeschränkt für Druckverbände geeignet.
    Für diese Fälle empfehle „ich“:


    1. T4 Verbandpäckchen Notfallverband¹
    oder
    2. TyTek Trauma Emergency Bandage¹
    oder

    3. OALES Verband modular¹
    oder
    4. Israeli Bandage¹


    Diese Verbandpäckchen besitzen eine bessere Wundauflage und die Fixierbinden sind stabieler.
    Dieses erleichtert das Anlegen eines Druckverbandes.


    Da das anlegen des Druckverbandes, bei sich selber doch oft einige Zeit braucht und es auch Verletzungen gibt, wo ein Druckverband nicht ausreicht empfehle „ich“ noch ein:
    SWAT-T Tourniquet¹ für das EH-KIT.
    Diese ist ein „meinen“ Augen das am einfachsten anzuwendende Tourniquet.
    Es kann gut genutzt werden um die Blutung durch Abbinden „kurz“, bis zum fertigen Anlegen des Druckverbandes zu stoppen.
    Wenn der Druckverband liegt, kann es wieder entfernt oder wenn man feststellt der Druckverband reicht nicht aus, auch als Abbindung angelegt bleiben.


    Das ein normaler EH-Kurs bei Jedem vorhanden sein sollte, möchte ich hier betonen.
    Zur Anwendung der speziellen Verbände und besonders des Tourniquet, sollten „spezielle Kurse“² besucht werden.


    Versucht doch mal 10 Liegestütze, 20 Kniebeugen und einen 100m Sprint zu machen, danach euren eigenen Oberarm zu verbinden…. Dies zeigt im kleinen wie schwer so was ist!


    ¹* die so gekennzeichneten Materialien sind bei :www.opsbase.dezu bekommen.
    ²* auch Schulungen bittet opsbase an.

  • Diese zweideutige "Blutung" sollte mit den herkömmlichen Mitteln gut in den Griff zu kriegen sein.
    Ganz wichtig: Beim "Verbandswechsel" das verbrauchte Material, wegen Raubtieren, nicht im Wald liegen lassen, sondern hoch in den Baum hängen :D

  • Walter,und "ich" denke, du kannst die Gänsefüsschen weglassen.... immerhin bist/warst du vom Fach! :danke:

    ja die Meinungen gehen aber gerade bei, Tourniquet und Militärischen Verbandpäckchen, doch selbst unter Fachleuten auseinander.
    Wobei immer mehr Richtlinien auch im RD, es so sehen wie ich ^^