Wenn wir mit Schnee oder Regen rechnen, ziehen wir uns entsprechende Regenkleidung an. Und wenn wir planen, eine Nacht unter einem Tarp zu schlafen, packen wir ein Tarp in den Rucksack. Aber wie sieht es aus, wenn wir vom schlechten Wetter überrascht werden, die Regenkleidung vergessen haben, oder eine andere Notsituation eintritt, die voraussichtlich zur Unterkühlung durch Nässe/Wind führt? Hyopthermie ist der Outdoorkiller Nr.1, und die Antwort auf diese Frage beantworte ich mir mit dem ultraleichten Tarp-Poncho der Firma Nigor.
Das gute Stück wiegt 234g inklusive Meshbeutel und 7m Schnur (Details siehe unten) und ist wirklich immer dabei, wenn ich in der freien Natur unterwegs bin. Dieser Poncho ist meiner Meinung nach -und für meine Ansprüche- der Beste auf dem Markt. Gleich an zweiter Stelle kommen Produkte von Exped und SeaToSummit. Als Material wird ein sehr feines silikonbeschichtetes Ripstop-Nylon verwendet, Grösse (nachgemessen) 142cm x 256cm.
https://de.nigor.eu/tents/tarps-und-annexe/tarpponcho.html
Vorteile: Leicht und klein zu verpacken, der beste (Notfall-) Wetterschutz den ich kenne, bestens als UL-Tarp-Shelter für eine Person geeignet.
Nachteile: nicht ganz billig, flattert bei kräftigem Wind, und man sieht einfach schei**e aus (sämtliche Nachteile treffen auf alle UL-Ponchos zu und müssen augenzwinkernd hingenommen werden = )
8 Abspannpunkte bieten die Möglichkeit, den Poncho auch als Tarp zu verwenden. Aufgrund der relativ geringen Fläche machen jedoch nur zwei Aufbauvarianten wirklich Sinn: als Lean-to (Schnur an einer Längsseite, auf der anderen Seite bis auf den Boden herunter abspannen) oder als Dackelgarage (Schnur mittig, die Seiten jeweils schräg nach unten). Hier die einzige Modifikation von mir: 7m Microcord habe ich an der Kordel der Kapuze befestigt, um im Notfall möglichst schnell in der Lage zu sein, den Poncho als Tarp einzusetzen. Die Schnur ist immer dran, immer dabei, dann kann nichts schief gehen.
Die Kapuze ist übrigens auch wirklich für einen menschlichen Kopf geschnitten - soll heissen, sie passt gut, ist nicht zu gross, aber es passt noch eine Mütze drunter. Die Seiten können über Kunststoff-Druckknöpfe geschlossen werden. Hierbei sind verschiedene Kombinationen möglich – abhängig auch von der Grösse des Rucksacks. Wird kein Rucksack verwendet, kann an der Hinterseite (die wesentlich länger ist, um auch grosse Rucksäcke zu bedecken) das untere 34cm lange Teilstück hochgeklappt und fixiert werden. Dies geschieht an den Seiten wieder über zwei Druckknöpfe und mittig über 3 Klettverschlüsse und funktioniert recht gut. Hier sieht man die verstärkten Abspannpunkte:
Sämtliche Nähte an der Kapuze sind doppelt vernäht, und sauber getapt:
Das Packmass ist durchaus akzeptabel. Auf diesem (katastrophal überbelichteten ) Bild sehen wir den Poncho gestopft im Meshbeutel, gefaltet ist er wesentlich kleiner: