Schutzmaßnahmen gegen Wölfe oder andere potentiell gefährliche (Raub-)Tiere?

  • Hagbard:


    Nimm doch zukünftig einen Stock wenn Dich ne Sau annimmt. Schon mal erlebt..?

    Höh? Hab mich doch bisher völlig aus der Diskussion herausgehalten, daher wird mir die Bedeutung des Satzes nicht ganz klar... Werde gelegentlich mal den ganzen Thread durchlesen, hatte bisher noch keine Zeit dazu. Aber wo ich schonmal hier bin: Angenommen worden, also im Sinne direkter Konfrontation, bin ich bisher noch nicht, nein. Im Zweifel nehme ich dann aber meinen kurzen Plaste-98er in 8x57IS (welche ich in 99% der möglichen Fälle dabei haben dürfte). Von Kurzwaffen bin ich aus Sicherheitsgründen wieder weg. Aber: Ich hab halt auch tatsächlich nen Jagdschein und darf das somit... Im Rahmen einer Stöberhundtruppe auch in manch anderem Revier. Und ja, Fangschüsse hab ich schon diverse getätigt, bzw. auch das Trail Master kam schon diverse Male zum Einsatz - jedoch nie in einer regelrechten Verteidigungssituation.


    Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich auf meinen Like bei Supis Beitrag bezogen hast. Nun, ich muss nicht jeden einzelnen Teilaspekt einer Meinung 100% teilen, um zu liken. Ich darf das auch so. Vor allem seinen inhaltlichen Anmerkungen galt mein Like. Er hat ja nicht nur über Dich geschrieben... ;)


    An alle: Ein klassisches Internetforenproblem ist der sog. Backfire-Effekt: http://karrierebibel.de/backfire-effekt/ Und gerade das Thema Wolf ist mehr als polarisierend und die Zahl der Diskussionsteilnehmer in der öffentlichen/veröffentlichten Debatte darüber steht der Anzahl an Menschen mit praktischen Wolfserfahrungen diametral entgegen. Daher empfehle ich allen ein verbales Abrüsten auf ein tragbares Niveau. Ach so, noch kurz zum Foto der Patrone: Da hab ich wiederum rein gar nichts dran auszusetzen. Aber in dem Kontext Wolf ist Schusswaffengebrauch nun einmal eher theoretischer Natur aus rechtlicher Sicht. Ich denke aber auch, dass sich dies auf kurz oder lang ändern wird - was ich auch grundsätzlich für richtig halten würde. Da die Intention des TE aber sicherlich eher in eine nichterlaubnispflichtige oder gar nonletale Richtung ging, sollten wir vielleicht mehr darauf zurück kommen.

  • Backfire-Effekt

    Und der senkt das Niveau des Forums zur Zeit beträchtlich! :cursing:


    Mich würde mal ganz praktisch interessieren, wer in welchen Situation schon mal tatsächlich Angst gehabt hat - und wie Ihr Euch verhalten habt.


    Soweit ich weiß, ist das gefährlichste Tier in deutschen Wäldern nach wie vor die Zecke.



    Das Baumkind

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte erst eine (von mir bemerkte) Wolfsbegegnung am helllichten Tage (Lüneburger Heide). Scheu zeigte der Wolf nicht, er und ich hielten respektvollen Abstand. Dann trollte er sich langsam. Angst hatte ich nicht, aber es prickelte doch. Ich gehöre zu den Privilegierten, die tatsächlich einen wilden Wolf gesehen haben :thumbsup: . Wohl ein abgeklärtes Alttier. Sehr respekteinflößend.

  • Ich hatte erst eine (von mir bemerkte) Wolfsbegegnung am helllichten Tage (Lüneburger Heide). Scheu zeigte der Wolf nicht, er und ich hielten respektvollen Abstand. Dann trollte er sich langsam. Angst hatte ich nicht, aber es prickelte doch. Ich gehöre zu den Privilegierten, die tatsächlich einen wilden Wolf gesehen haben :thumbsup: . Wohl ein abgeklärtes Alttier. Sehr respekteinflößend.

    Du warst dem alleine zu gross und zu breit... Was will der alleine mit soviel Fleisch bevor es verdirbt..?


    :D :Squirrel:

  • Du brauchst keine Schusswaffe - deine Zunge ist schärfer als ein zweischneidiges Schwert! :P :P :P ^^

    Vor ein paar Wochen war ich auf Ansitz und Pirsch mit einem Kollegen....in einem Revier wo auch schon Wölfe gesichtet wurden (dort noch nicht von mir...).
    Der hat gefragt: Was machste da dann wenn Du einen siehst und der herkommt...?
    Ich hab gesagt: Ich schau ihm in die Augen...rede mit ihm...und schick ihn zu Dir...! Er fand es nicht witzig. :D

  • @shamanironheart auch in Afrika im Leopardengebiet haben die Einheimischen nicht immer Schußwaffen dabei. Aber sie haben gesunden Menschenverstand und ihre Sinne dabei.


    Genauso, wie es hier ja auch @MacGyver geschildert hat.
    Und so wie ich @bugikraxn verstanden habe umgeht es ihm darum, was wir momentan zum Schutz unternehmen und nicht was wir vielleicht mal in x Jahren anderst untetnehmen werden.


    Und momentan reicht es zumindest auch mir, eine Lagerstelle auszusuchen, mit offenen Augen.

  • Doch ich nochmal...wo wir gerade zu Begegnungen was haben ;)


    Ich hatte meine Wolfsbegegnungen in Canada. Naja einmal wars keine Begegnung, eher ein Beobachten aus der Ferne. Aber das andere mal war ich dem Tier sehr nahe, und wir haben uns gegenseitig beobachtet. Natürlich hatte ich Adrenalin im Überfluss, aber ich hab dann doch gemerkt, dass der mich ned fressen will. Sonst hätten wir uns nicht 5 Minuten (gefühlt) angeguggt. Möglicherweise oder bestimmt interpretierte ich zuviel in den Blick DIESES Tieres. Für mich jedenfalls war es unvergesslich. Sicher bin ich darum weniger ängstlich was den Wolf angeht. Wohl wissend, dass "unsere" hier bestimmt nicht ganz so ticken, wie die in der echten Wildnis. Für mich ist das sehr ambivalent.


    Mit präventiver Selbstverteidigung tu ich mich halt etwas schwer ;) . Die Wahrheit zu diesem Thema liegt halt irgendwo dazwischen (aus meiner Sicht). Und Streitereien und einseitige Sichtweisen machen es schwer einen vernünftigen Weg zu finden, nicht nur hier.

  • Mich würde mal ganz praktisch interessieren, wer in welchen Situation schon mal tatsächlich Angst gehabt hat - und wie Ihr Euch verhalten habt.

    Ja, hier, ich! :whistling:


    Vergangenes Jahr - nahe der alten Heimat - ein paar unbekannte Bunker entdeckt, die wir uns anschauen wollten. Der Weg dorthin führte über eine recht große Wiese/Weide, die nicht sonderlich abgesperrt (Zaun o.d.) zu sein schien. In ausreichender Weite grasten ein paar Kühe, um die ich mir eigentlich keine Sorgen machte. Als wir aber die Hälfte der Strecke - schätzungsweise 300 Meter - hinter uns hatten, bemerkte ich im Augenwinkel, dass sich etwas von rechts näherte. 3 Kühe im ordentlichen Galopp, die zielstrebig auf uns zu kamen. Erst standen wir noch blöd rum, weil wir nicht wussten, was los war. Schnell realisierten wir aber, dass wir scheinbar nicht wirklich willkommen zu sein schienen. ---> Beine in die Hand und ab dafür.


    Ich habe derartige Vorfälle oft belächelt, weil ich es mir einfach nicht vorstellen konnte. Aber so eine Kuh - vielleicht so um die 500kg - in dreifacher Ausführung im schnellen Galopp kann schon Angst einflößen. Ist aber noch mal glimpflich ausgegangen. Ein paar Kratzer, weil wir durch bzw. über den Zaun hechteten, zähle ich mal nicht mit.


    Erfahrungen mit fremden Hunden unterschiedlicher Charaktere habe ich ebenfalls. Nicht immer gute und so manche Blessuren hat man im Laufe der Zeit eben einkassiert. Mit wirklich wilden Tieren fehlt mir jegliche Erfahrung, wobei ich sagen möchte, dass ich nicht traurig drum bin. Sich gegen einen Hund zur Wehr zu setzen, ist eine Sache, wobei es auf den Hund und dessen Tagesform ankommt. Aber gegen eine Kuh, Wildschwein, Wolf, ...? Es gab sogar schon Hauskatzen, die eine gesamte Familie terrorisierten. Und mit Hütehunden ist auch nicht wirklich zu spaßen, wenn sie Dich nicht kennen. Und selbst wenn sie Dich kennen, ist das m.E. keine wirkliche Garantie.


    Eine gehörige Portion Respekt kann sicherlich nicht schaden. So oder so. Wobei ich mir ernsthaft die Frage stelle, was schlimmer werden dürfte: Ein Rudel Wölfe oder ein Rudel verwilderter Hunde?

  • ...Der hat gefragt: Was machste da dann wenn Du einen siehst und der herkommt...?

    Einfach ohne Hektik die Turnschuhe anziehen. Auf die Bemerkung, dass man damit keinem Wolf entkommt, einfach mit... "Ich weiß, aber ich muss nur schneller sein als Du" antworten :D

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Soweit ich weiß, ist das gefährlichste Tier in deutschen Wäldern nach wie vor die Zecke.
    Falsch, das ist der Mensch der mit der Natur nicht umgehen kann.


    Das Baumkind

    Das Wolfsthema wird immer pro und kontra geführt werden.


    Ps: ich hab auch schon Freilaufende Wölfe auf ca.40m gesehen und hatte dabei ein Putt in der Hose.
    Adrenalin stieg bei mir da die schneller laufen können als ich.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Ich habe hier den Beweis dafür, dass man manchmal einfach nett fragen muss!


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    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Eine wirklich typische Bärenbegegnung....
    Hoppala, hey Servus, was machst du den da? Du ich schmeck garnicht, so richtig zäh und lederig. Ich geh mal in die Richtung weiter, lass dich nicht stören.
    So sind meine 3 direkten Bärenbegegnungen abgelaufen. Mein Schwiegervater hat, als wir zusammen unterwegs waren, dem Bären seine Sozialversicherungsnummer mitgeteilt... und seine Kontodaten.... ich habe Tränen gelacht.
    Man macht sich bemerkbar und geht seines Weges wobei der nicht unbedingt auf den Bär zu verlaufen sollte, auch ist es nicht ratsam zwischen Mutti und Nachwuchs zu kommen.
    Den letzten Toten durch Bärenangriff gab es in Finnland zu Walkman-Zeiten (also diese alten Teile zum Musik abspielen mit Kasette und Band). Das war ein Jogger der mit Walkman Musik gehört hat und zwischen eine Mutti und ihren Nachwuchs gekommen ist.
    Käse gegessen.


    Wenn der Bär plötzlich am Zaun vom Kindergarten steht während die Kinder im Sandkasten lärmen, oder wenn er morgens plötzlich mitten in der Fussgängerzone steht spielt natürlich eine andere Musik.... und die 2 Fälle habe ich mir nicht gerade nur ausgedacht, das mit dem Kindergarten war in Jyväskylä und die Fussgängerzone war die von Hämenlinna. Den Bären in Jyväskylä habe ich selbst gesehen nachdem er von der Polizei, erschossen wurde... mehr als 30 Schuss 9x19 aus einer MP5 (es war halt gerade nichts anderes da).... ja, der Polizist musste nachladen und anschliessend die Hose wechseln.



    Wann ich mal im Wald richtig Schiss hatte im Zusammenhang mit Tieren....
    Das war vor 10 oder 11 Jahren bei Kuusamo 15-20km von der russischen Grenze entfernt. Elchjagt, Schwiegervater, sein Freund und ich waren in einer kleinen Hütte die dem Freund gehört. Draussen hingen 2 Elche hoch im Baum zum auskühlen, war in der jetzigen Jahreszeit + ein paar Wochen... Nachts war es pechschwarz draussen, das Dieselaggregat haben wir erst ein paar Jahre später installiert, Handyempfeng nur vom nächsten Berg aus... und die Wölfe kamen. Nur Taschenlampen und Ölfunzeln, LED´s, Solarzellen, usw. gab es noch nicht wirklich....
    Hmm, wer geht raus und holt den Hund rein damit am Morgen nicht nur noch die Leine rumliegt... na wer wohl. 2 ältere Herren mit Büchsen und Taschenlampen auf der Veranda und der Schwiegersohn holt den Hund rein. Ein echtes Scheissgefühl wenn man im Taschenlampenlicht die Augen leuchten sieht. Die Wölfe waren stinksauer das sie nicht ans Futter ran kamen.
    Ab da war ich mir dann sicher das mein Schwiegervater mich als Ehemann seiner Tochter wirklich akzeptiert hat.
    Zur nächste Ortschaft sind es von dort aus 60km, der Grossteil Sandpiste + 6-8km Trampelpfad.
    Das waren noch Zeiten als ich noch jung und knackig war....


    Gruss

  • Im Ernst, beim Standard-BC schleppe ich doch keinen Püster durch die Gegend, schon garnicht so'n Kaliber.

    Eigentlich...(Achtung: Deutungshoheit) Geht es beim ,,Standard BC,, nicht um Camping und herum gammeln im Wald um sich Naturnah nennen zu können sondern um das Leben draußen und damit verbundene lernen von skills die das ermöglichen. Jagen, Angeln, Fallenstellen gehört da explizit zu. In anderen Ländern ist das möglich.

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    Wobei sich da wieder die frage stellt was machen die restlichen geschätzten 70% der Weltbevölkerung die keine Feuerwaffe haben? Darum geht es doch!

    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und schätze mal das mindestens 80% davon maximal im Stadtpark spazieren gehen und von der ganze Sache außerhalb der Tretmühle gar nicht betroffen sind.

    Also, im Moment seh' ich hier nur die These von Dunning und Kruger bestätigt

    Auch ein netter Weg andere zu beleidigen ;)

    Mich würde mal ganz praktisch interessieren, wer in welchen Situation schon mal tatsächlich Angst gehabt hat - und wie Ihr Euch verhalten habt.

    Von einem Herrenlosen Rottweiler bei der Zeitungstour angegriffen, direkt gesehen was der vor hat und auf den nächsten höheren Ort gesprungen und von dort auf einen Baum bis jemand die Bullen gerufen hat.


    Grade gestern ins Nasenbärgehege rein weil ein Besucher meinte da Kinderspielzeug rein fallen zu lassen was ungut für die Tiere werden könnte. Die eine Handaufzucht hat bei uns die höchste Sicherheitsstufe weil sie dazu neigt etwas Bipolar zu sein, hat einer Pflegerin an einem Tag im Arm geschlafen am nächsten die Schläfe zerfetzt. Der Nasenbär saß mir dann plötzlich auf den Rücken. Hab aber vorgreifend gewusst was zu tun ist und ein halbes Kücken in eine andere ecke geworfen dem sie dann nach ist.


    Im Harz stand ich im Nebel mitten in Wildschweinen die mich trotz Trekkingstock geklopfe nicht bemerkt hatten oder einfach desinteressiert waren, bin stehen geblieben und hab denne Zeit gelassen mich zu bemerken.


    Ein Kaputzineräffchen das ebenfalls zwar recht entspannt ist auf der Schulter im Gehege gehabt als der Rest der Crew ein wenig ausgerastet ist. der hat dann angefangen in meine Mütze zu beißen und zu kreischen. daraufhin hab ich in gut zu geredet und die Affenbande beruhigt.


    Einmal wurde ich von Osteuropäischen Genossen 3 Tage durch die Stadt gehetzt und einmal von einer Südländischen Großfamilie gesucht was mich dazu zwang 7 Monate auf der Straße zu leben und vor denen abzuhauen.


    Kurzum, realistische Einschätzung der aktuellen Lage basierend auf Erfahrungen, Instinkt und dem was man weiß und entsprechende Reaktionen durch vorheriges was wäre wenn durch denken ;)

  • @Kraai der Begriff "bushcraft" an sich interessiert mich nicht, da es für mich ein neumodisches Wort ist.
    Und es geht hier darum, sich in Deutschland bzw Europa vor wilden Tieren zu schützen.
    Egal, ob Du nur mal ein zwei Stunden oder auch Jahre draußen bist.
    Und auch ein Zelt kann hier ein Schutz sein.
    Ein Angriff von Hunden ist nicht schön, wurde auch schön zweimal von Hunden (zum Glück nur leicht) gebissen.
    Gehegetiere sind immer eine andere Gefahr wie wilde Tiere.
    Dazu gerne am WE am Feuer mehr, da die Erfahrung/Berichterstattung über nicht europäische Tiere sind.