Ich habe mir einen neuen Rucksack gekauft, und zwar den Marmot Graviton 38.
Den möchte ich euch heute einmal vorstellen und auch meine ersten Trageeindrücke schildern.
Aber beginnen wir mal systematisch.
Technische Daten
Es handelt sich bei dem Graviton 38 um einen Tourenrucksack mit einem Fassungsvermögen von 38 Litern.
Sein Gewicht beträgt nachgewogene 1030 Gramm und er besteht aus 70D Nylon Robic Ripstop (100% Polyamid) mit Verstärkungen aus 100D Nylon Triple Ripstop (100% Polyamid).
Die Maße sind (H x B X T): 70 x 32 x 28 cm
Empfohlene Lasten: bis maximal 15kg
Bild 1: Draufsicht
Tragesystem
Das Tragesystem besteht aus einem vorgeformten Aluminiumrahmen mit ergonomischen Schulterträgern und dünn gepolstertem Hüftgurt.
Bild 2: Das Tragesystem
Im unteren Rückenbereich ist ein ergonomisch geformtes Schaumpolster, das beim Tragen den Rücken entlastet. Außerdem ist die ganze Rückseite mit einem straffen Netz verkleidet, wodurch eine gute Belüftung des Rückens erreicht wird.
Bild 3: Das untere Rückenpolster
Im Brustbereich befindet sich ein verstellbarer Brustgurt mit Signalpfeife und Gummizug. Gerade den Gummizug finde ich ziemlich gut, denn dadurch wird die Brust bei gespanntem Gurt nicht so eingezwängt.
Bild 4: Der Brustgurt
Sowohl an den Schultern als auch an den Hüftflossen weist der Rucksack Zugentlastungsriemen auf. Damit lässt er sich gut an die momentane Tragesituation anpassen.
Bild 5: Zugentlastungen Schulter
Bild 6: Zugentlastungen Hüftgurt
Leider ist die Rückenlänge bei diesem Modell nicht einstellbar. Der Hersteller empfiehlt den Rucksack für eine Rückenlänge zwischen 43 und 52cm.
Taschen und Fächer
Der Graviton 38 besticht nach meiner Meinung durch eine angemessene und gut durchdachte Anzahl von Taschen und Fächern.
Beginnen wir mit dem Hauptfach. Hier ist hervorzuheben, dass man es sowohl von oben als auch von der Frontseite beladen kann. Am Top befindet sich zusätzlich ein außenliegender Riemen mit dem man seine Sachen sichern kann.
Im Hauptfach selber sind noch zwei Fächer. Eines für eine Trinkblase, die man oben mit einem Klettverschluss sichern kann und eines für flachere Ausrüstungsgegenstände.
Den Schlauch der Trinkblase kann man natürlich durch eine unter dem Deckelfach befindliche Öffnung nach außen führen. Diese Öffnung ist von oben auch noch abgedeckt.
So kann dort kein Regen eindringen (gut zu erkennen auf dem Bild 5).
Bild 7: Topöffnung
Bild 8: Frontöffnung
Bild 9: Blick ins Hauptfach
Das Deckelfach ist abnehmbar und verstellbar. Es beinhaltet eine weitere Reißverschlusstasche aus Mesh, worin sich auch ein Schlüsselkarabiner befindet. Das Deckelfach ist echt riesig.
Ich habe da probeweise sowohl mein Erste-Hilfe-Kit als auch meinen Poncho untergebracht. Zur Verdeutlichung der Größe dieser beiden Gegenstände, habe ich ein Foto beigefügt, welches sie lose auf dem Rucksack zeigt.
Ich muss noch erwähnen, dass es sich bei den Reißverschlüssen des Haupt- und des Deckelfachs um abgedeckte YKK-Zips handelt.
Bild 10: Blick ins Deckelfach
Bild 11: Darstellung der Größenverhältnisse
Bild 12: Das fast gefüllte Deckelfach
Weiter hat der Rucksack ein elastisches Frontfach. Sehr gut geeignet für Dinge, an die man schnell ran muss.
Bild 13: Das Frontfach
Zwei elastische Seitentaschen aus Mesh für Trinkflasche etc. sind ebenfalls vorhanden. Zu erwähnen ist hier, dass diese Taschen sowohl von oben als auch von der Seite zu befüllen sind.
Bild 14: Seitenansicht
Sehr gelungen finde ich auch die Hüfttaschen. Nicht nur das sie endlich mal eine ordentliche Größe haben, nein, man kommt auch gut an die Reißverschlüsse ohne sich verrenken zu müssen, weil sie so weit hinten liegen.
Bezüglich der Größe habe ich zur Verdeutlichung mal mein Handy dort hinein gepackt. Es ist ein 5,5'' Handy. Und sowohl in der Länge als auch der Breite passt in die Taschen noch erheblich mehr.
Endlich mal Hüfttaschen und keine Täschchen.
Bild 15: Eine der Hüfttaschen
Kompressionsriemen
Der Rucksack hat sowohl an den Seiten (jeweils zwei) als auch am Boden (insgesamt zwei) Kompressionsriemen. Damit die losen Enden nicht in der Gegend herum flattern, sind sie mit Gummibändern gesichert.
Kann man gut auf dem Bild 14 erkennen.
Die Riemen sind anders als üblich mit Schnallen befestigt, die über einen federnden Karabinerverschluss verfügen. Dadurch sind sie einfach abnehmbar bzw. auch leicht wieder anzubringen.
Bild 16: Karabinerschnallen geschlossen
Bild 17: Schnallen geöffnet
Befestigungsmöglichkeiten
Eines meiner Auswahlkriterien war, dass der Rucksack viele Befestigungsmöglichkeiten außen bieten muss. Und auch in dieser Kategorie kann der Graviton glänzen. Natürlich bietet er nicht die Möglichkeiten von Molle-Systemen der (semi-)militärischen Rucksäcke, aber es sind mehr als genug Befestigungspunkte vorhanden. Angefangen von Daisy-Chains auf Deckel- und Hauptfach und Schulterriemen, über elastische Bänder für Stöcke etc. bis zu den großen Schlaufen am Boden ist alles da.
Außerdem können natürlich die oben erwähnten Kompressionsriemen, insbesondere die am Boden, zum Befestigen diverser Ausrüstungen benutzt werden. Das folgende Foto zeigt nur die elastischen Bänder mit dem speziellen Befestigungsknopf (oder wie das Ding auch heißen mag...), weil ich dieses Konzept außergewöhnlich fand.
Bild 18: Stockhalterungen
Fazit
Ich habe den Rucksack auf einer 18km-Wanderung mit mittlerer Befüllung getragen. Ich habe extra Zeugs eingepackt, das ich garantiert nicht brauchen würde, nur um mehr Gewicht zu haben.
Der Rucki ist super bequem. Da drückt nichts, der Rücken wird durch das Netz wirklich gut belüftet. Die Hüftflossen schmiegen sich ausgezeichnet an meine Beckenknochen an.
Ich kann ihn deshalb ohne Einschränkungen empfehlen. Solltet ihr einen Rucksack in der Größe suchen, dann schaut ihn euch auf jeden Fall mal an. Er ist mindestens einen Blick wert.