Survivaltraining - geht das?

  • Ich bin glücklicherweise noch nie in eine echte Survival-Situation gekommen. Wenn's bei mir eng wird (egal in welchem Kontext), schalte ich einen Modus, den ich gerne als "das wichtigste zuerst" bezeichne: Listen machen, was getan werden muß, priorisieren, abarbeiten...


    Dann gibt's da noch die vielen Situationen, die nix mit einer Notsituation zu tun haben: Ich geh in den Wald, hab meinen Friesenlümmel vergessen, und mach mir den Bowdrill (wenn ich ihn denn könnte --- naja, ich arbeite dran, oder such mir 'nen Kiesel, an dem ich mit meinem Carbon-Opinel Funken schlagen könnte).


    Ich kann mir vorstellen, in einer Notsituation kann man auf der Basis von seinem Wissen einen Plan entwickeln - und dieser Plan gibt einem Kraft, ein Ziel, und kann über das Überleben entscheiden.


    Das Baumkind

    Nicht lamentieren, sondern fakturieren.

  • @Friese


    Dein Gedanke geht auf der einen Seite (nicht komplett) auch in die Richtung Survival / Überleben im "Prepperfall"... In einer Gemeinschaft.


    Da bin ich ganz bei Dir...


    In einer Gemeinschaft sollte jeder seine persönlichen Stärken nutzen und einsetzen.


    Blödes aber einfaches Beispiel:
    Der beste LW-Schütze sollte auch das beste Gewehr haben und das auch einsetzen.
    Der kann vielleicht sehr gut schießen aber nicht kochen...Was dann aber wieder jemand anderes besser kann.... usw..


    Einer kennt sich gut mit unkonventioneller Jagd aus. Der andere mit Pflanzen.


    Usw....


    Selbst Spezialeinheiten sind ja aus jeweiligen Spezialisten zusammengesetzt, von denen im Idealfall jeder zusätzlich zu den Basiskenntnissen möglichst 2-3 Spezialbereiche abdecken kann. Auch wegen "Ausfallsicherheit"...


    Wenn man allerdings alleine und auf sich gestellt ist....Dann hilft nur machen was man machen kann....Mit dem was man hat.

  • Ich werf mal in den Raum durch deine Aussage Friese...


    "Ich habe Schwächen (mental bzw. körperlich bedingt), aber eben auch Stärken".


    Das viele nicht wirklich wissen, was ihr Stärken oder Schwächen sind :whistling: Daher gibts häufig die Selbstüberschätzung und die kann in die Hose gehen.

  • Es gibt meiner Erfahrung nach auch viel zu viele Menschen die sich unterschätzen. Viele kennen ihre Grenzen gar nicht und jammern viel zu viel rum. Vielen ist nicht bewusst was Sie eigentlich leisten könnten, wenn Sie mal die Arschbacken zusammenkneifen würden. Ein Satz meiner Großeltern war, so lange du sagen kannst, ich kann nicht mehr, kannst du noch ;) .


    MfG Bushdoc

  • ...
    Selbst Spezialeinheiten sind ja aus jeweiligen Spezialisten zusammengesetzt, von denen im Idealfall jeder zusätzlich zu den Basiskenntnissen möglichst 2-3 Spezialbereiche abdecken kann. Auch wegen "Ausfallsicherheit"...


    Wenn man allerdings alleine und auf sich gestellt ist....Dann hilft nur machen was man machen kann....Mit dem was man hat.

    Deswegen besteht unsere Sozialegruppe aus den Characteren des A Teams + @MacGyver


    :D


    MfG Bushdoc

  • @Friese
    Das klingt einleuchtend!
    Wenn ich z.B. neben den grundsätzlichen Skills ein besonderes Händchen zum Wundennähen hab, nehm' ich @trapperandy
    mit zum Holzhacken - so kann jeder seine besonderen Fähigkeiten anwenden. :D

    Ich würde Dich auch nehmen.
    Nachdem meine Wunden genäht wurden brauch ich auch eine Stärkung.
    Das Heißt " reib Dich schon mal mit Zwiebeln und Knoblauch ein ".
    Zum Thema
    Ich hoffe das meine Erfahrungen ausreichen um in einer Survivalsituation klar zu kommen.
    Meiner Ausrüstung und meine Fähigkeiten damit traue ich mir das schon zu.
    Hatte ich ja auch eigentlich schon mal gehabt.
    Meine größte Angst dabei wäre das ich es nicht schaffen würde meine Familie durchzubringen.
    Da hoffe ich stark auf den Selbsterhaltungstrieb.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

    Einmal editiert, zuletzt von trapperandy ()

  • Es gibt meiner Erfahrung nach auch viel zu viele Menschen die sich unterschätzen. Viele kennen ihre Grenzen gar nicht und jammern viel zu viel rum. Vielen ist nicht bewusst was Sie eigentlich leisten könnten, wenn Sie mal die Arschbacken zusammenkneifen würden. Ein Satz meiner Großeltern war, so lange du sagen kannst, ich kann nicht mehr, kannst du noch ;) .


    MfG Bushdoc

    Absolut....!


    Und es ist ein Elend solche Leute zu erleben wenn sie sich selbst beschränken....obwohl sie doch eigentlich viel mehr könnten, wenn sie in der entsprechenden Situation einfach mal ein wenig BEISSEN und KÄMPFEN (hauptsächlich gegen den inneren Schweinehund und ihre Couchmentaltität...) würden.


    Manchmal wird durch den Überlebensinstinkt (sofern vorhanden) in einer entsprechenden Situation diese Grenze auch überwunden....und so jemand kann Dinge leisten die er sich vorher nicht zugetraut hätte....was jedem natürlich zu wünschen ist.

  • Ich werf mal in den Raum durch deine Aussage Friese...




    Das viele nicht wirklich wissen, was ihr Stärken oder Schwächen sind :whistling: Daher gibts häufig die Selbstüberschätzung und die kann in die Hose gehen.

    Ich schreibe nur nach meiner Wahrnehmung des hier geschriebenen ohne den Menschen dahinter zu kennen,aber ein @shamanironheart könnte der beste Schütze in meiner Gruppe sein,der würde bei mir niemals eine Waffe in die Hand bekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Um zu wissen, worauf man sich vorbereitet, sollte man den Feind, bzw. Gevatter Tod ein wenig besser kennenlernen.
    So ist ein Blick in die statistisch häufigsten Todesursachen dann doch sehr ernüchternd, gucke mal hier: https://www.destatis.de/DE/Zah…ACF3AF872A426DDE00E3.cae4


    Mhhh, da steht in den Top 10 nichts von Straßenschlägern, marodierenden Endzeitbanden oder dem klassischen "sich-im-Wald-verlaufen". Eher die eigene Gesundheit sollte man trainieren, um möglichst lange zu survivaln.


    Streng genommen lenkt man sich mit diesem Hobby ein Stück weit vom Wesentlichen ab. Bekämpft seine eigentliche Hilflosigkeit, indem man versucht ein kleines Stück Kontrolle über einen Teilbereich des Überlebens zu erlangen. Natürlich und ohne Zweifel den intressanten und Spaß machenden Bereich. Ich finde es auch unterhaltsamer ne Stöckerbude im Wald zu bauen als ne Darmspiegelung im Sinne der Vorsorge zu machen, oder ziehe das Feuerbohren dem Vergleich vermögenswirksamer Leistungen für das Alter vor.


    Aber es ist ein interessanter Zeitvertreib, ein schönes Hobby, macht mir jedenfalls Spaß.

  • Streng genommen lenkt man sich mit diesem Hobby ein Stück weit vom Wesentlichen ab.

    Viuelleicht ist diese Ablenkung aber sehr positiv für's Überleben -
    angeblich ist die häufigste Todesursache der 19 - 45jährigen männlichen Schweden - der Selbstmord.

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ich würde die Waffe nur....und einzig ganz allein @kahel geben. Der würd wenigstens was sinnvolles draus basteln. So schauts aus!


    Nun mal etwas ernsthafter:
    Wenn man mit einer Gruppe überleben will, gehört mehr dazu als Fachkenntnisse und Hard-Skills. Da werden die Softskills ebenso benötigt, nur um den Laden am Laufen zu halten. Streitereien z.B. können da recht schnell böse Folgen haben, sowohl für den einzelnen, als auch für die Gruppe.

  • @Friese: Die Gruppentheorie verfolge ich mit einigen Freunden.
    Jeder hat seine Aufgaben, Fähigkeiten und "Gear". Für solche Planungen benötigt man allerdings sehr gute Freunde, die das mitmachen und eine gute Planung. Dann kann jeder innerhalb dieser Gruppe seine Spezialgebiete weitertrainieren und von den anderen lernen, um seine persönlichen Schwachstellen auch etwas zu verbessern.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • Ich schreibe nur nach meiner Wahrnehmung des hier geschriebenen ohne den Menschen dahinter zu kennen,aber ein @shamanironheart könnte der beste Schütze in meiner Gruppe sein,der würde bei mir niemals eine Waffe in die Hand bekommen.

    Kann ich verstehen.... Vielleicht würdest Du sie nicht wiederbekommen.... ;)


    .....und ich würde meine genausowenig aus der Hand geben... 8) ....Du würdest sie mir auch nicht abnehmen.
    .....hat auch was mit Survival zu tun.... ;)


    Survival oder drüber zu schreiben ist kein Stuhlkreis oder Therapiesitzung.


    Sondern ggf. Kampf ums überleben. Und als solches sollte man es auch sehen. Und genau so auch drüber reden.


    Kaffeekochen mit dem neuen Gaskocher ist eine andere Geschichte.

  • Anhand des Beitrags 140 kann man sehen das:
    " Eine Gruppe nur so Stark ist wie das Schwächste Glied ".


    Waffe abgeben, Waffe abnehmen, da geht es schon los.
    Wenn das so in einer Gruppe abgehen würde, wäre ich dann lieber ein Einzelgänger.
    Eine Gruppe in einer Survivalsituation sollten als oberstes Gebot Vertrauen und Respekt haben.
    Diese Gruppe ist nicht Alleine da Draußen.


    Ich bin auch der Meinung das 70% hier als Camper und Wanderer einzustufen sind.
    Ist nicht böse gemeint, da es auch Interessant ist.
    Aber es ist so.
    Edit
    Wenn ich mir in so einer Situation Leute aussuchen kann würde ich mit den Alten Säcken losgehen.
    Die Erfahrung und die alte Schule, da hat man noch Zusammenhalten gelernt.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

    Einmal editiert, zuletzt von trapperandy ()

  • Ich würde glaub nicht gerne mit einer Gruppe aus einem Survivalforum überleben wollen. Die sind zu fixiert irgendwelche Survivalskills auszuprobieren und leben in einer Welt von theoretischen Modellen.

  • Hallo,


    die wenigsten, die Fahrsicherheitstraining absolvieren, geraten ständig in die Not es brauchen zu müssen. Ebenso Erste Hilfe.


    Waffen hin und her. Waffen abnehmen. ?(
    Jeder definiert für sich "Survival" individuell. In einer Notsituation werden sich viele an Basics erinnern, an sehr spezielle Dinge eher nicht - auch weil man nur von gehört hat bzw. 1-2 x unter Aufsicht rumgemacht hat (z.B. Feuerbohren). Pech gehabt.


    Die Psyche spielt eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn man die Verantwortung nicht nur für sich selbst trägt.


    Vertrauen und Respekt, @trapperandy - so und nicht anders. :thumbup:


    Gruss,
    Silas

  • Ich würde die Waffe nur....und einzig ganz allein @kahel geben. Der würd wenigstens was sinnvolles draus basteln. So schauts aus!


    Nun mal etwas ernsthafter:
    Wenn man mit einer Gruppe überleben will, gehört mehr dazu als Fachkenntnisse und Hard-Skills. Da werden die Softskills ebenso benötigt, nur um den Laden am Laufen zu halten. Streitereien z.B. können da recht schnell böse Folgen haben, sowohl für den einzelnen, als auch für die Gruppe.

    Streitereien werden doch in einer postapokalyptischen Welt in der Donnerkuppel ausgetragen, nichts aus Mad Max gelernt? Für was also Softskills ;) .


    Spaß bei Seite, in einer Gruppe gibt es immer mal wieder Reibereien, diese müssen frühzeitig ausdikutiert werden, bevor es eskaliert.


    MfG Bushdoc

  • Respekt bekommt jeder bis zu einem gewissen Grad.
    Vertrauen muss man sich verdienen!
    Vertrauen kannst du nur den engsten Familienangehörigen und Sandkastenfreunden.