Sicheres Schlafen im beheizten Zelt

  • Hallo zusammen,
    ich bin der Überzeugung das im Zelt derartige Warneinrichtungen, bei korrekter Nutzung/Anwendung eines Ofens überflüssig sind. Im Gegensatz zu Wohnwagen, Wohnmobilen, umgebauten Transportern oder Hyttern. Selbst alte Gammelkarren von mir waren in der Vergangenheit nie undicht genug, als das es nicht gefährlich gewesen wäre, bei einem Defekt der Heizsysteme. Habe auch aus der Szene mehrere Todesfälle in Erinnerung.
    Aber Zelte, speziell Feuerzelte, wie von @schwarzzelter erwähnt, sind nicht so dicht. Im Gegenteil, es gibt in meinem Fall zwei extra gegenüber liegende Lüfter (wegen z.B. Schnee, der selten auf beiden Zeltseiten, also in Luv und Lee angeweht wird), die Spitzenöffnung für´s Ofenrohr und einen niemals 100%tig dichten Eingang.
    Zur Ansicht mal Bilder von meinem Setup: Hellsport Varanger Camp mit OSZ40 Zeltofen.
    Gruß "Seemann"

  • @Hagbard
    Du hast nach explosionsfähigen Luft-Gas-Gemischen gefragt.
    Bitteschön:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Explosionsgrenze


    Es gibt nichts zerstörerisches für ein Haus als eine Gasexplosion (von einer Aerosol Bombe a la Daisy Cutter oder einer B61 mal abgesehen). Wenn man Glück hat sprengt es nur die Aussenwand weg (das sieht aus wie ausgeschnitten), aber dafür muss diese die schwächste Wand sein. Dies habe ich 1 mal gesehen (bin von der Schule zum Supermarkt und als ich zurückkam lag da eine Wand auf dem Gehweg...). Es ist äusserst selten das die Aussenwand schwächer ist als eine Innenwand. Normalerweise bleibt von einem Haus nur Schotter übrig. Gas-Luft-Gemische verursachen extreme Druckwellen.



    Zum Thema ersticken:
    Kohlenmonoxid ist gefährlicher als CO2.
    Das Co2 ist in der Luft eh mit 0,04% (der Rest sind über 75% Stickstoff, 20% Sauerstoff, der Rest sind Edelgase etc.) enthalten. Erstickt man an CO2 so hat dieses die Luft im Raum verdrängt. Das kommt äusserst selten vor, eigentlich nie. Das ist die berühmte Plastiktüte über dem Kopf. Der Raum muss hierfür schon sehr dicht sein, bzw. die Flamme sehr gross.


    Kohlenmonoxid ist viel gefährlicher, da schon sehr geringe Mengen Kohlenmonoxid in der Luft ausreichen einen Menschen zu töten. Man atmet CO über längere Zeit ein, es setzt sich anstatt des Sauerstoffes an den roten Blutkörperchen (die für den Sauerstofftransport zuständig sind) fest und lösst sich nicht mehr von diesen. So reichert es sich langsam, ohne das man es merkt im Blut an, und dann gehen die Lichter aus. Mit viel Glück, und wenn die CO-Vergiftung nicht zu weit fortgeschritten ist, kann man es durch Sauerstoffgabe noch drehen, aber.... normalerweise war es das. Da hilft keine Gasmaske, da braucht man schweren Atemschutz.
    Es stimmt auch das durch die Verbrennung von Holzkohle mehr Kohlenmonoxid entsteht als bei der Verbrennung von Holz. Das hat etwas mit dem Verbrennungsprozess zu tun. Eine Zeit lang war das eine relativ "beliebte" Selbstmordmethode. Man hat einen Einweggrill mit in ein Zelt genommen und die Lüftungen geschlossen. Gross etwas abdichten war nicht nötig, es war eine Zeitfrage.


    Das jemand an Erdgas aus der Leitung, oder an Propan/Butan/usw. erstickt ist.... Dafür hätte das Gas die Luft im Raum verdrängen müssen... habe ich noch nie gehört. Man muss nur einmal an einer Gassflasche/Gaskocher/Gaslaterne... riechen. Den stechenden Gasgeruch erkennt man sofort. Dieser ist dem Gas künstlich, zur Sicherheit, zugesetzt worden, denn zumindest Methan/Propan/Butan sind geruchslos. Wenn man das nicht riecht muss man schon sehr erkältet oder betrunken sein. Oft kommt es vor das die Betroffenen aufwachen, merken das da Gas in der Luft ist und erstmal das Licht einschalten.... Rumms


    Mit einem Holzöfelchen im Zelt sollte es keine Probleme geben. Gasheizer sind problematischer da diese keinen Kamin haben, aber so lange die Gasheizungen richtig eingestellt sind und kein Kohlenmonoxied produzieren dürfte es auch keine Probleme geben. Wenn, dann tritt das Problem bei Katalytöfen auf und nicht beim Gaskocher.
    Das wars von meiner Seite


    Gruss



    P.s.: Vorsicht, 99% aller Gaswarngeräte im Handel erkennen nur Kohlenmonoxid. Gaswarner für brennbare Gase, CO2, usw. sind eine ganz andere Klasse und nur selten für den Hausgebrauch zu finden. Das sind Spezialgeräte für Labore (Schulllabore sind ein verdammt gefährliches Pflaster....) und Gastankstellen usw. Vom Preis her 4-stellig.