Brennspiritus: Geruch.- und Geschmacksunterschiede von verschiedene Marken

  • Statt Lampenöle zu nehmen kann man Grillanzünder

    benutzen. Ist billiger und verklebt den Docht nicht.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Hallo Konrad,

    dabei aber immer beachten: Den Grillanzünder in der schwarzen Flasche. Er trägt die Kennzeichnung einer "explodierenden" Lunge. Das Zeugs setzt sich überwiegend aus den Isoalkanen der Gruppe C 10 bis C 13 zusammen und ist die gleiche Qualität wie das Lampenöl in der schwarzen Flasche. Grillanzünder in durchsichtigen Flaschen sind meistens farbig und enthalten Methylesteralkohol. Das Zeugs verstopft die Kapillaren der Dochte und fördert den Dochtabbrand durch Glühwirkung - in Dochtlampen hat dieser Müll nichts zu suchen. Will jemand unbedingt ein reines Öllicht verwenden, dann bitte ein Raps-, Sonnenblumen-, Nuß- oder Oivenöl verwenden. Die Dochte kann man aus Baumwollfäden selbst drehen, ebenso saugende Pflanzenfasern. Die Saughöhe sollte möglichst sehr niedrig sein um zu gewährleisten, daß möglichst viel Brennstoff zur Flamme gelangt. Hardliner können auch gerne Unschlittlampen ausprobieren, also ein flaches Gefäß welches mit tierischem, für den Menschen mit nicht genießbarem Fett, gefüllt wird. Ein Docht wird in das flüssige Fett gelegt und man lässt das Ganze erkalten. Doch Achtung: Das Ganze qualmt und stinkt fürchterlich und in der Freien Natur kann ich nicht garantieren ob der Anwender plötzlich ein hungriges Wolfsrudel am Hintern hat.

    Viele Grüße


    Helmut

  • Dann sei froh, Konrad! In der Lampenscene kommt es bei Anfängern immer wieder vor, daß sie bei Discountern, teils auch von Camping- und Survifalausstattern "sehr gut beraten" werden, mit der Folge, daß dann Indoor- und Outdoorlampen die Funktion einstellen. Billige Chinalampen werden dann gerne in die Tonne geklopft, der Preis bewegt sich ja nur zwischen 5€ und 15€. Ärgerlich wir es dann, wenn das Ganze bei teureren Lampen oder sogar historischen Schätzchen passiert. Nach einer Tankreinigung und dem Austausch der Dochte funktionieren die meisten Lampen wieder, sofern nicht noch Luftzugschlitze verstopft sind. Peinlicher wird es schon bei Gasdrucklampen wie z.B. einer Hasag, Mewa oder Petromax. Hier Verstopfen dann in kurzer Zeit die Vergaser und das Gerät wird schnell zum Flammenwerfer. 2 Bar Kesseldruck in Verbindung mit einer Betriebstemperatur am Tonbrenner von runden 800°C bis 1200°C können da durchaus merkliche Spuren und deutliche Eindrücke hinterlassen. Benzinbetriebene Lampen sind hier noch deutlich reaktionsfreudiger und kein Spielzeug für Laien und blutige Anfänger. Karbitlampen sind zwar weitgehendst unanfällig. Bei blühender Sachunkunde und falscher Behandlung können sich auch diese Geräte sehr schnell mit einem Feuerschlag verabschieden. Acetylengas zerfällt eben explosionsartig bei einem Druck ab 1,6 Bar.

    Viele Grüße

    Helmut

  • Die 1,6 bar sind doch nur das Gas selbst ! Somit kann doch 1,6bar für die sehr hohe Geschwindigkeit reichen. Ist wie bei Wasserstoff doch nicht der Druck sondern die Mischung verantwortlich.


    Die Explosionsartige selbstentzündung liegt bei 13.7632 bar!

    Da aber Aceton mit im schwamm sich befindet fehlt dem Acetylengas sauerstoff zur durchzündung.


    Sehr kritisch bei Karbid Reaktion zu Acetylengas

  • Hallo,

    die 1,6 Bar gelten natürlich nur in Gasform. Bei Flaschengas habt ihr eine Schwammeinlage mit Aceton. Das Aceton bindet das Acetylengas. Der Flaschendruck war früher bei 20 bar. Heutige Flaschen entziehen sich meiner Kenntnis, habe schon sehr lange kein Flaschengas mehr gekauft. Wenn Ihr mit einem Karbitgaserzeuger aus Kalziumkarbit das Gas erzeugt, dann liegt der Erzeugerdruck bei 0,5 bar. Das Sicherheitsventil öffnet bei einem Bar. Ab 1,6 bar ziehe ich mehr als ausreichenden Sicherheitsabstand vor. Der Zerfall des Gases beginnt bei 1,6 bar. Ab hier potenziert sich dann der Gasdruck. Ist ne richtig schöne Kettenreaktion! Geht so ein Gaserzeuger durch Zerfall des Gases hoch, dann ist das Wirkung einer Bombe.

    Privat arbeite ich mit solch einem Gerät seit Jahren. Probleme hatte ich damit noch nie. Allerdings habe ich einmal ungewollt erlebt wie so ein Ding hochging. War ein schöner Schaden.

    In der Schweiz sind solche Gaserzeuger auch heute noch im Einsatz.

    Karbitgaslampen arbeiten mit einem Gasdruck von runden 0,1 bar bzw. sogar weniger. Zur Sprengung kommt es eigentlich nur, wenn sich der Wasserbehalter schnell auf die Karbitschicht im Entwickler entleert. Das sind dann meist Durchrostungen des Wasserbehälters. Im Regelfall halten sich die Schäden hier gering, die Verschlüsse geben zuerst nach - Lampi fliegt mit lautem Ploppen auseinander.


    Grüße


    Helmut