Von Ponchos zu viel Pathos ...
Ok, die Überschrift ist sehr konstruiert. Egal. Ich wollte eigentlich nur ein paar Sätze über meinen neuen Poncho schreiben, den ich mir - nachdem ich mich nun doch zum wiederholten Male einiger Unbill ausgesetzt sehen musste - zugelegt habe.
Den Snugpack Enhanced Patrol Poncho - in oliv
Allein darüber, wie ein Poncho geschnitten sein könnte, ob und welche Features er mitzubringen hat und nicht zuletzt die alles entscheidende Kostenfrage, ließe sich seitenweise philosophieren und dazu soll dieser Faden einladen... es bündeln sozusagen.
Jedenfalls Ponchos. Microadventures auch. Für mehr reicht mir die Zeit nicht - und dafür habe ich mir einen gekauft, um bei meinen kurzen Ausflügen mit Angel und Fotoapparat gewappnet zu sein.. Bin vor kurzem erst komplett eingeweicht, mit einfacher Regenbekleidung und wasserdichtem Packsack für die Kamera im Rucksack… immerhin. Aber Regenklamotten nerven mich und wenn du was richtig Gutes haben willst, kostet das auch gutes Geld.
So’n Poncho ist da ne gute AlteNaive. Je nach Modell relativ günstig. Klein zu verpacken. Wird nur bei Bedarf genutzt. Man kocht nicht ganz so schlimm im eigenen Saft, wie ich finde. Und: richtig gewählt, passt der Rucksack mit drunter!
Aber das Geflatter nervt ziemlich, zugegeben. Und dass die Arme immer so halb rausgucken.
Ich hab da mal etwas rumgestöbert und bin bei Snugpack fündig geworden.
Poncho mit Ärmeln, Daumenschlaufen, rucksacktauglich, Kängurutasche mit darunter liegender, durchgehender Einschubtasche für die klammen Pfötchen. TipTop. Ohne Schnickschnack, keine Schlaufen,Bänder, Knöpfe, Häkchen, keine Zusatzfunktion, genau mein Ding.
Erst wollte ich mir so’n Tarp-Poncho kaufen. Aber mal echt: falls es soweit kommen sollte, dass ich mir vor lauter Wetter ein Tarp hinhängen muss / will, hätte ich währenddessen schon gern etwas am Leib, das mich trocken hält. Mal ganz davon abgesehen, dass ich zwar ein Tarp besitze, es aber kaum mitnehme, weil ich ja beim Fliegenfischen und beim Fotografieren meistens eher in Bewegung bin.
Kurz: ich bin für eine Zwei-Tool-Option, wie übrigens bei sehr vielen Dingen.
Der Poncho passt… jedoch nicht für lange Arme, zumindest nicht die Daumenschlaufen, dafür müssten die Ärmel nochmal gute 5cm+ länger sein. Hatte ich so auch schon im Netz recherchiert, es aber trotzdem gewagt, ihn zu kaufen und ja: das haut schon hin - is aber anzumerken.
Die Kapuze ist unförmig, aber würde sicher auch mit nem Kletter- oder Fahrradhelm funktionieren.
Der Reißverschluss am Hals is mit Abdeckleiste, was manchmal etwas hakelt, aber trotzdem praktisch ist.
Die Brust- / Bauchtasche mit Handeinschüben ist echt klasse.
Gewicht: 360g
Packmaß: wursthafte 20cm x 10cm (Der Packbeutel ist übrigens groß genug, dass der Poncho auch ohne industrielle Falttechniken wieder rein passt.) Hier noch einmal im Vergleich zu einem verpackten Helikon Tex Supertarp small:
Rucksack geht, wie gesagt, problemlos drunter.
Flattern tut die Pelle natürlich trotzdem und im Gebüsch ist ein Poncho generell keine Freude. Eine Kordel um den Wanst bringt Punkte… es bleibt aber ein Poncho.
So soll's auch sein.
Mir taugt das Ding.
Für alle Interessierten. Der Spot im Hintergrund ist ein recht gediegener Ort am Rande des Tharandter Waldes - ein sogenannter Porphyrfächer.
Den Geologen läuft's da vor Freude gleich warm am Rücken lang, ich selbst entblöde mich da eher in der Betrachtung eines Steinbruchs.
Ist jedoch die Information erst einmal gesät und mühsam eingesickert, fruchtet auch bald etwas und das Auge beginnt, sich am Geist zu weiten. Ein schöner, weil seltener Vorgang... fast so selten wie ein Porphyrfächer...
Haut rein, Ihr Schnuten.
Muh! Jah.