Übertriebene Hygiene
Wie seht Ihr das?
Übertreiben wir es heute mit der Hygiene gegenüber Gebrauchsgegenständen wie Messer & Co. oder kann man nicht vorsichtig genug sein?
Muss man jeden Tag duschen oder geht das auch mal 3 Tage ohne?
Verweichlichen wir mittlerweile und werden durch unsere Reinlichkeit anfälliger für Bakterien und Viren?
Waren Generationen vor uns wirklich robuster und widerstandsfähiger?
Ich arbeite als Qualitätskontrolleur (QS/QK) sehr eng mit unserer Abteilung Mikrobiologie zusammen und bekomme so einiges mit. Ich bin dennoch der Überzeugung, dass uns ein übergesundes Maß an Hygiene und Reinlichkeit eher schadet, als dass es uns tatsächlich hilft/schützt.
Früher, als ich noch täglich duschen ging, war ich mindestens 3 Mal im Jahr krank. Heute habe ich das Duschen auf 2 Mal pro Woche eingeschränkt, zumal man sich, wie ich es noch von meinem Großvater kenne, auch mal einfach nur waschen kann. Von oben nach unten lässt sich mit einem Waschbecken voll Wasser nicht nur gut einsparen, man bekommt damit auch alle Stellen (auch die kritischen) am Körper sauber. Allerdings ist das auch von vielen Faktoren abhängig. Auf Montage in einem Eisenoxid-Werk war ich auch froh, täglich duschen zu können. Muss man sich aber morgens schon vor dem Weg zur Arbeit duschen, wenn man nach der Schicht ohnehin drunter steht?
Ich finde es eigentlich erschreckend und interessant zugleich, dass wir uns an manche Bakterien erst wieder gewöhnen müssen, um mit ihnen leben zu können. Warum kann jemand aus Pfützen trinken ohne Durchfall zu bekommen, hingegen 9 andere binnen kurzer Zeit nach Grabstöcken Ausschau halten? Gewohnheit oder liegt's doch am Immunsystem?
Ich bin ja mal gespannt, aber sachlich bitte!