Das Kukri - Universalgenie oder Spezialhackmesser?

  • Ja, ich gebe zu, der Titel ist etwas provokant.


    Nachdem ich mir über mehrere Jahre Informationen zusammengeklaubt habe, war es dann bei mir so weit.
    Ich hatte mir mein Kukri zugelegt und mir gesagt: mehr brauchst du nicht.


    Stimmt.
    Denn in der "Test- und Entscheidungsphase" hatte ich die Möglichkeit, mir mehrere dieser Messer anzuschauen und auch mal zu testen.
    Das Resultat: Mit ein wenig Think-outside-the-box habe ich es irgendwann als ein Multitool kennen und schätzen gelernt.
    Zunächst war die Form etwas ungewöhnlich und das Parang ein ernstzunehmender Konkurrent (ich kann @ope da durchaus verstehen).
    Aber dann habe ich die Vorzüge der konkaven Klingenform mit der Konvexen Schneide kennengelernt.
    Was auf den ersten Blick als das beste Mittel "fürs Grobe" aussieht, entpuppte sich als ein super Ersatz für ein Ziehmesser.
    Je nach Einsatzzweck eignen sich immer wieder verschiedene Klingenbereiche.


    Beim Kauf habe ich mich dann für ein nicht ganz so traditionelles Modell entschieden, weil es mehr nach Werkzeug denn als Waffe aussah.
    edit: Soll die britische Version für die Soldaten sein.




    Edit:
    Es ist kein traditionelles, weil:
    -nicht diese dreizackartige Einkerbung in der Klinge (vor der Griffmulde)
    -kein "Ring" am Griff, der das Abrutschen nach vorn verhindern soll.


    Ja, @Onryo mehrere Jahre, etwa 4 oder 5.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

    2 Mal editiert, zuletzt von Ranger in the woods ()

  • Was gibt es da denn groß Jahre lang zu erfahren? Monate ok, evtl eine Reise in das Ursprungsland...aber 5 Jahre?

  • Meiner Info nach ist es ein Arbeitsgerät, diese Angabe ist ohne Gewähr

    Das zählt als Waffe, sowohl der Maße als auch der tatsache wegen das es bei spezialeinheiten und regulären truppen in Asien genutzt wird. Hast du das die 5 jahre nicht gelesen? :D

    Einmal editiert, zuletzt von Onryo ()

  • Mir gefallen die Kukris auch, daher habe ich mir das Condor Heavy Duty geholt. Am Rücken ist es 8mm stark, also hält es richtig harte Beanspruchungen aus. Der größte Nachteil der Klinge ist aus meiner Sicht, dass ich sie selbst nicht vernünftig schleifen kann und deswegen demnächst zum Fachmann gehen muss.


    Edit: Am Häufigsten nutze ich das Kukri in der Küche und nicht unterwegs. Als ich mir mal einen Schweinerücken gekauft hatte, habe ich mit dem Kukri die Wirbelsäule durchgeschlagen. Nur 3 Schläge und ich war durch. Leider hatte ich damit gleich das Schneidebrett mit durchtrennt...

    • Offizieller Beitrag

    Ich mochte Kukris nie. Sie hatten immer den Beigeschmack einer Halbstarkenwohnung wo sowas unter dem Fussball-Poster im Wohnzimmer an der Wand hängt. Gleich neben einer Softair... Naja, aber Meinungen ändern sich. Und das war ja auch nur nen Vorurteil.


    Letztes Jahr hatte @wawa68 eins auf einem Treffen dabei und während des Bespielens fand ich es immer besser. Geht also klar das Ding.


    Allerdings verstehe ich jetzt noch nicht so Deinen Einsatzumfang, bzw. der würde mich interessieren. Trägst Du das auf einer Wochenendtour am Gürtel, oder im Rucksack? Oder ist das Dein Campknife fürs Lager, liegt es im Kofferraum? Wie ist das Einsatzgebiet gesteckt, ist es als OTO gedacht? Würde mich interessieren. :)


    LG, Stefan

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • Eine "Kukri-Infektion" hatte ich auch mal (Haben-will-Faktor und Nutzfaktor lagen bei 50:50 ;) ).


    Allerdings habe ich das Kukri mittlerweile durch eine Gertl, oder Hippe, wie man hier sagt, ersetzt, mit der ich die entsprechenden Tätigkeiten ausführe.
    Ist letztlich eine Sache der Gewohnheit, der Präzision... und manchmal wohl auch des Alters... :rolleyes:

  • Inzwischen habe ich das Kukri nur noch bei Campingtouren mit der Familie dabei und dann bleibt es meistens entweder im Zelt oder im Auto, falls ich es nicht gerade nutze. Sicherlich gibt es Gegenden, wo ein Kukri oder etwas ähnliches sinnvoll ist. Aber wenn ich in den hiesigen Wäldern unterwegs bin, brauche ich kein Kukri.

  • Ich habe auch ein Condor HD -etwas umgeschliffen,die Klinge poliert und den Griff leicht überarbeitet.
    Ist ein geiles Teil und es kann was.
    Ich hatte auch mal eins von Himalayan Import, das war auch nicht übel, hatte aber ein so dicken, derben Axtanschliff das es außer zum Spalten zu nicht viel taugte.
    Das Condor ist ziemlich vielseitig -es wäre mit in meiner näheren Auswahl für das "Inselmesser".
    Kukris haben sich ja nicht hunderte /(tausende)von Jahren gehalten weil sie nicht funktionieren..
    Angeblich sollen sie mit dem Kopis der Griechen verwandt sein oder sogar davon abgeleitet worden sein.
    Eventuell in die Regionen Nepals gebracht von Alex dem Großen.(historisch ist das nicht nicht verbürgt,ist aber eine oft gehörte Annahme)

  • Also ich benutze auch seit mehreren Jahre ein Kukri. Ich mag es gerne als Campknife, hier ersetzt es mir dann Handbeil, Haumesser und Ziehmesser.



    Ich mag es auch gern und ich denke man sieht auch das es benutzt wird.


    MfG Bushdoc

  • Allerdings verstehe ich jetzt noch nicht so Deinen Einsatzumfang, bzw. der würde mich interessieren. Trägst Du das auf einer Wochenendtour am Gürtel, oder im Rucksack? Oder ist das Dein Campknife fürs Lager, liegt es im Kofferraum? Wie ist das Einsatzgebiet gesteckt, ist es als OTO gedacht? Würde mich interessieren. :)


    LG, Stefan

    Gute Frage(n),
    Ich habe es häufig im Rucksack zum Transport.
    Kofferraum hat es noch nie gesehen :)
    Es ist, für mich, ein guter Kompromiss aus Beil und Messer, zudem kann ich es als Ziehmesser verwenden.
    Also ist es eher als Campmesser gedacht, immerhin kann man damit auch Äste anspitzen :)
    (Erstmal OTO gegooglet) Nein, ein OTO ist es nicht, die gibt es ja auch nicht für mich :) Ich nutze es bisweilen
    für relativ feine Schnitzarbeiten. Wenn ich meine Kurse für die Survivalbögen gebe, dann baue ich ab und an ein Highlight ein, z.B. mit dem Kukri nicht nur den Stave hacken sondern auch den Rest bis zum fertigen Bogen damit erledigen. Das geht in Richtung OTO, ist für mich aber stark begrenzt auf diese eine Sache. zahlreiche andere Dinge würde ich damit nicht unbedingt tun.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ranger in the woods () aus folgendem Grund: Alles, was in Richtung WaffG geht, rausgenommen.

  • Messer über 12 cm Klingenlänge zählen nicht automatisch als Waffe.
    Und Sie unterliegen nicht dem Waffengesetz ohne gleichzeitig andere
    "Waffeneigenschaften " zu besitzen.
    Ein Cold Steel Trailmaster ist z.B. auch keine Waffe.


    Es existiert lediglich ein Verbot Sie ohne "nachvollziehbaren " Grund zu tragen.


    Um als Waffe vor dem Waffengesetz zu gelten sind erstmal ganz andere Eigenschaften als eine Klingenlänge XYZ entscheidend.
    Z.B. ist ein Dolch(zweischneidig) immer eine Waffe und auch z.B. ein Bayonett.
    Ein Tomahawk ebenso -zumindest wenn es einen Spike hat.
    Ein Säbel, Hellebarde, Saufeder, Morgenstern usw- alles Hieb und Stichwaffen nach dem WG.
    Kukris sind im Waffenfesetz meines Wissens nach nicht aufgeführt oder erwähnt.


    Ein Kukri ist also- imho. in erster Linie ein Arbeitsgerät ..-
    das allerdings leider auch als Waffe eingesetzt wird....
    Möglicherweise reicht der Fakt das die englischen Gurkas (und andere militärische Einheiten) so ein Messer als Kampfmesser tragen im Zweifelsfall für den Richter, eine Entscheidung zu ungunsten des Angeklagten zu fällen.
    Ich habe /hätte meins im Rucksack und würde mich damit sehr "dezent "verhalten.
    Ich hab meins ein paar mal im Revier dabei gehabt.
    Im allgemeinen lasse ich es aber zu Hause und nehme zu nicht jagdlichem Einsatz lieber ein Beil mit, da das rechtlich unbedenklich und für mich sicher ist.
    Das ist mal grob gesagt meine Meinung und Wissen wobei alles was mit dem WG und dem § 42a zu tun hat wesentlich umfangreicher ist .Man sollte aber bitte den §42 a vom restlichen Waffengesetz etwas entkoppelt sehen, da, wie gesagt ein Messer das davon betroffen keine Waffe ist sondern nur eingeschränkt tragbar ist.
    Ein Messer das dem Waffengesetz unterliegt- d.h. das rechtlich als Waffe eingestuft ist(Dolch.etc.) unterliegt nicht nur einem eingeschränkten Trageverbot sondern wesentlich schärferen Bestimmungen.
    Ein Verstoß gegen §42 a stellt in der Regel nur eine Ordnungswidrigkeit da- ein Verstoß gegen das Waffengesetz unter der Verwendung eines Gegenstandes der rechtlich als Waffe eingestuft wird ist aber eine Straftat.
    Die Frage wäre also- ist das Kukri eine Hieb und Stoßwaffe im Sinne des Waffengesetzes.


    Abgesehen von der ganzen rechtl. Seite die hier eigentlich nicht das Thema ist sind Kukris einfach universell einsetzbar, mit der Spitze lassen sich auch etwas feinere Arbeiten erledigen und für mich ist es auch,wie hier schon gesagt wurde,eine Kombination Zwitter von Beil und grossem Messer.
    Und wenn es nicht §42 a unterliegen würde hätte ich es ständig im BC Set/Rucksack.

  • Ist denke ich mit all den "Monstermessern" das gleiche. Wenn man mal damit umgehen kann sind die für fast alles gut. Obs nun ein Kukri, ein Hukari, eine Machete etc ist spielt da keine Rolle, aus meiner Sicht. Wenn einem halt die grossen ned zusagen, dann ist das eben so. Wenn man aber mal die Eigenheiten des jeweiligen Messerles erkundet hat, findet man viel mehr Einsatzmöglichkeiten als nur Hacken und Batonen.

  • Wenn man aber mal die Eigenheiten des jeweiligen Messerles erkundet hat, findet man viel mehr Einsatzmöglichkeiten als nur Hacken und Batonen.

    Irgendwann teile ich mal mein Geheimwissen im Forum mit, weshalb man Batonen nicht braucht und diese Technik völlig überflüssig ist.
    Aber dafür ist noch nicht die richtige Zeit gekommen. ;)
    Dann wären diese Eingesteckten Messer ohne Fulltang ja plötzlich wieder Bushcrafttauglich? hmmm :|

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