Eure eigenen Schnitzarbeiten - Löffel Kuksa & Co.

  • Habe mich diesmal an trockener Amerikanischer Kirsche gemacht. Mein Tischlerfreund hat mir Reste geschenkt.
    wenn das Material geölt ist wird es deutlich rötlicher als unsere Kirsche die ich sonst so aus dem Wald anschleppe.
    echt nettes Zeug. Der Löffel hier ist nochmal abgeflammt worden wodurch das Ganze nochmal dunkler wird.



    t



  • Jo, und die Black Cherry wird mit der Zeit noch dunkler.


    Ich suche für einen neuen Löffel extrem hartes Holz.
    Der letzte Löffel hat beim Schaben im Topf stark gelitten.
    Was ist dein Tipp für hartes einheimisches Holz?
    Hainbuche vielleicht?


    Gruss
    Konrad

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  • Hi Konrad,


    Hainbuche erfüllt auf jedenfall das Kriterium der Härte, vom Löffelschnitzen daraus würde ich jedoch massiv abraten. Dermaßen Leidensfähig war zuletzt einer vor knapp 2000 Jahren.
    Was aber gut geht ist Ahorn oder auch Robinie. Bei beiden kommt ne echt gute Oberfläche allein durchs Schneiden bei raus.


    Bei Robinie würde ich es nach dem Schnitzen und gegebenenfalls Trocknen nochmal ne Stunde bei 70°C in den Ofen packen. Die ist ja roh nicht so ganz unbedenklich.


    Grüße
    Stifti

  • Ahorn ist mir eindeutig zu weich.
    Mein letzter Löffel ist aus Birnenquitte gemacht worden.
    War schon sauhart das Holz. Apfel soll auch sehr hart sein.
    Robinie habe ich schon mehrfach als Schmuckstücke
    verwendet. Ist mir zu grobporig. Als Raclettschieber
    machen sie ohne Erhitzen prima ihren Dienst.
    Hainbuche habe ich letztens für einen Axtstiel verwendet.
    Wie du auch schriebst, muss man da schmerzbefreit sein,
    so sauhart ist das Holz.


    Mein alter Löffel ist unten gerade. Somit kann man den prima
    als Topfkratzer verwenden. und das jetzt seit fast 10 Jahren.
    Nun war der Schmand doch etwas härter und er hat gelitten.




    Gruss
    Konrad


    P.S. trockenes Holz mit 70° im Backofen nachtrocknen ist kein Problem.
    Wenn Risse kommen, war es nicht trocken.
    Holztrocknungsanlagen trocknen bis 75° Ab 80° gibt es Risse, auch wenn das
    Holz trocken ist.

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    Einmal editiert, zuletzt von Konradsky ()

  • @Konradsky
    Weissbuche ist super hart. Da habe ich mich auch schon dran abgemüht. Kornelkirsche wäre evtl auch noch was.
    Apfel ist auch hart, wenn man Holz vom Kern hat.
    Ich finde ja Esche auch nicht schlecht wobei die dir vielleicht auch zu grobporig ist.
    Rotbuche macht nicht so viel Spaß beim Schnitzen wäre aber auch noch recht hart.


    Ist Robinie nicht auch giftig? Oder ist der für Schwiegermutter :D

  • Mit Esche habe ich letztens ein Buttermesser in
    Bushcraftform geschnitzt. War auch sauhart, obwohl grün.
    Buche und Eiche wären mir auch zu weich.
    Kornelkirsche weiß ich nicht, wo es die hier gibt.
    Habe doch gerade erst gelernt, wie ich Ulme im Wald erkenne.
    Ich versuche es mal mit Weissbuche(Hainbuche).


    Gruss
    Konrad

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  • @Konradsky
    Die Kornelkirsche steht neben der Ulme :D
    Du kannst auch nach Hartriegel allgemein schauen. Keine sehr großen Durchmesser aber für einen Esslöffel sollte es gehen. Ich werde mal mit schauen, wobei ich gerade nicht im Kopf habe wie es mit der Giftigkeit aussieht aber so schnell haut dich ja auch nichts um :D
    Die Engen Jahresringe der Esche sind sicherlich ne gute Dache...und schön flexibel.
    Amerikanische Eiche wäre auch noch eine Möglichkeit. Nicht einheimisch aber überall in unseren Wäldern zu finden.
    Wichtig ist denke ich auch den richtigen Holzteil zu nehmen und auf die Maserung zu achten.
    Aber sonst probiere mal Weissbuche. Die kannst du schön dünn ausschnitzen.



  • Ich kenne ja schon dein Löffelbrett im Hintergrund des Fotos.
    Wird Zeit für ein weiteres Brett. Sehr schön!
    Die Birnenquitte konnte auch sehr gut dünn ausgeschnitzt werden.


    Gruss
    Konrad

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  • @Stifti hast du das mit dem Backofen schon mal ausprobiert? Da du vorher nur ggf trocknen geschrieben hast, würde ich befürchten,daß es Trocknungsrisse durch den Ofen gibt.


    Gruss MM

    Jau - gerissen ist dabei nichts. Hab allerdings keinen vorher/nachher test zur Giftigkeit gemacht. Zu dem Thema findet man aber auch viele Volksweisheiten und wenig Belastbares.


    @Konradsky ne andre Idee ist dann noch Vogelbeere/Eberesche da hab ich eine sehr dünnwandige Schale draus gedrechselt und die leistet mir schon etliche Jahre gute Dienste. Ist aber bestimmt auch nicht so easy was im brauchbaren Durchmesser zu finden.

  • Mit der Giftigkeit bei Holz wird das meiner Meinung nach
    stark übertrieben. Vielleicht mache ich mir einen Löffel
    aus Eibe. eines meinr Lieblingshölzer. Den würde ich dann,
    wenn ich fertig bin, einmal auskochen und gut ist.


    Ne Eberesche steht direkt hier am Haus.
    Wenn ich die umhaue, bekomme ich Ärger.
    Stammdurchmesser bei der Eberesche von 20cm
    sind aber locker machbar. Sollte also für nen Löffel reichen.


    Gruss
    Konrad

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  • Bei Ahorn muss man sicherlich nochmal unterscheiden. Berg Ahorn wurde historisch viel für Löffel und Küchenutensilien verwendet. Feld Ahorn dürfte auch härter als Berg und Spitzahorn sein. Er wächst auf jeden Fall langsamer, dürfte aber auch knotiger sein.


    mit der Giftigkeit gebe ich dir recht Konrad, das wird sicherlich etwas überbewertet vor allem wenn du den Löffel auskochst.
    Ich habe mal zwei Löffel aus Wacholder gemacht den ich in Kroatien gesammelt hatte. Nicht so toll zu schnitzen aber die Maserung ist toll und der Geruch bleibt:




  • "Eure" Schnitzarbeiten - mal etwas weiter gefasst

    Er gehört mir, denn @Muemmelmann hat ihn gemacht - und mir beim Treffen geschenkt.
    Apfelholz!
    Vielen Dank nochmal, Mümmel! :love:

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    Member of the Hateful fifteen

  • @recurveman
    Ja, dass was du schreibst habe ich kürzlich auch noch gelesen wobei hier denke ich manche Holzarten wenig Beachtung finden. Soviel ich weiß ist Hartriegel früher für Hammergriffe und Fahrradspeichen verwendet worden. Das Holz ist auch so schwer, dass es nicht schwimmt...sollte ich mal ausprobieren.

  • Hainbuche hat halt große Querschnitte und dehalb ist es
    für die komerzielle Holzindustrie interessant.
    Ich denke auch, dass kleine Querschnitte nur für bäuerliche
    Strukturen wie die der Waldbauern interssant sind. So kommt
    Hartriegel und auch einige andere Hölzer nur dort vor.


    Pockholz, ein Tropenholz ist noch einiges härter als Hainbuche
    und wurde u.a. für Hobelsohlen, Jungfern(das sind diese
    "Flaschenzüge" mit den drei Löchern für die Wanten historischer
    Schiffe) als auch für die Rolle der Taljen(Blöcke) verwendet.
    Es schwimmt auch nicht.


    Ich hab einmal angefangen einen Löffel aus trockener Hainbuche mit
    mit Beineinlage zu machen. Hab gedacht, dass das Holz härter wäre.


    Gruss
    Konrad

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  • Sodele, nun ist der neue Topfkratzerlöffel fertig.


    Wie schon geschrieben habe ich trockene Hainbuche verwendet.
    Eine Beineinlage aus einem Rehknochen von Drenthe und eine Intarsie
    aus französisch Nussbaum vervollständigen das Werk.
    Die Einrahmung war bei der Hainbuche wegen der Härte des
    Materials schon eine Herausforderung.




    Mal schauen, wie er sich so schlägt.


    Gruss
    Konrad

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    Einmal editiert, zuletzt von Konradsky ()

  • Sehr schön @Konradsky ! Tolle Arbeit.
    Und wenn das Holz dir jetzt auch nicht hart genug ist musst du eindeutig an deiner Feinmotorik arbeiten :thumbsup: .
    Bei meinem Holzpaddel ist vorne eine Nut mit einer Art Epoxy gefüllt...nur mal so wenn alle Stricke reißen . Vielleicht geht ja auch ein Knochenlöffel mit Holzeinlage. Viel Erfolg beim Löffeln! :koch:

  • Ich bin absoluter Neuling und wollte mich im anstehenden Schwedenurlaub mal daran wagen einen Löffel & eine Schale zu schnitzen.
    Die meisten der hier genannten Holzarten wird aber wahrscheinlich nicht in Schweden geben.


    Kann mir jemand einen Tipp geben, welches Holz was man dort findet geeignet für eine solches "Projekt" wäre?
    Ich habe ebenfalls davon gelesen, dass das Holz möglichst trocken sein sollte, weil es sonst Risse bekommen kann/wird.


    Findet man solch trockenes Holz überhaupt in der freien Natur, da es in Schweden ja schon recht häufig regnet und das Holz daher wahrscheinlich nicht komplett trocken sein wird?!


    Besten Dank vorab.