Knoten: Welche sollte man können?

  • Hallo zusammen,


    erst letztes Jahr hatte ich mir das Buch Knoten denk- und Spielspaß bei Globetrotter mitgenommen und bin seitdem immer wieder mal ein wenig in der Knotenkunde versumpft. Letztendlich fehlt mir derzeit aber der Praxisbezug, als dass ich gewisse Knoten verinnerlichen könnte.


    Ab kommendem Jahr möchte ich nachts auch mal draußen pennen (können). Das Equipment ist soweit (erst mal) vollzählig, da stellt man sich natürlich die Frage, welche Knoten man unbedingt draufhaben sollte.


    Man kann sicherlich einige Knoten erlernen, aber welche Konten seht ihr als absolut notwendig/unabdingbar an?


    Ein Tarp fehlt augenblicklich noch, aber ich möchte es zukünftig nicht nur abspannen, sondern auch nachspannen können. Zudem ist mir der Transport von Holz sehr wichtig, da es immer wieder mal Gelegenheiten gibt, solches mitzunehmen. Entsprechend ...


    Welche Knoten sind für euch absolut unerlässlich?


    Welche Knoten sollte man beherrschen, um ein Tarp aufbauen bzw. abspannen zu können?


    Welche Knoten kann man hinsichtlich Heringen benutzen?


    Welche Knoten sind universell einsetzbar und/oder grundsätzlich zu erlernen?


    Ich hoffe auf einen interessanten Austausch.


    Liebe Grüße
    Rudi

  • Auf Deine Fragen zur Antwort:

    • Palstek
    • Webeleinstek
    • Schotstek
    • Prusik
    • Kreuzknoten

    und die Knoten ggf. einfach und /oder doppelt Geknotet oder Gesteckt; Fest oder auf Slip ... die sollten für Deinen "Anwendungsbereich" völlig ausreichend sein.


    ^^ Mehr brauchts nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • Weniger ist manchmal mehr:


    Ein paar Knoten für unterschiedliche Zwecke, die man auch wirklich beherrscht, sind mehr als viele Knoten, die man gar nicht richtig kann.



    Das Baumkind

  • Ich meine weniger ist mehr:
    Palstek, Kreuzknoten, Schotstek und Prusik reichen. Wer möchte kann ja mehr erlernen.
    Aber wie Baumkind schon schrieb, lieber wenige können und dafür diese im Schlaf.

    Einmal editiert, zuletzt von ope ()

  • Schau dir mal die Seite von animatetknots.com an. Da kannst Du dir ganz viele Knoten anschauen und sehen, wie sie gemacht werden. Mein Favorit ist der Tarbukknoten, mit dem man eine Leine nachspannen kann.

    Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Hi Rudi,
    Um die Firstleine zu verankern würde ich dir den Zimmermansschlag empfehlen. Um Zug aufzubauen ist der Trucker Hitch sehr brauchbar. Mastwurf braucht man immer und überall. Schotstek ist eine zuverlässige Verbindungsknoten.
    Das wären vorher meine wichtigsten. Rundtörn und zwei Halbschläge kann man auch zum Abschluß eine Verankerung verwenden.
    Hoffe das hilft weiter. Keep it simple und denk dran, am nächsten Tag muss man die Knoten auch ohne Messereinsatz wieder aufbrechen.
    Cheers Mike

  • @08/15
    Da ich gekürzte Bambus-Essstäbchen als Heringe benutze, helfen mir Schlingen nicht wirklich.
    Ich nutze eine auf Slip gelegte Schlaufe, egal, wie fest die sich zuzieht - ich kan sie mit einem "Zupf" am kurzen Ende lösen.
    Hab ich versucht aufzuzeichen ( nicht so toll :/ )


    Wahrscheinlich hat das Ding auch einen Namen - vielleicht weiß ein Knotenkundiger mehr? @MacGyver oder @Pat Rainerson
    möglicherweise?
    Für normale Heringe mit "Widerhaken" finde ich die Prusikschlinge am besten, kann man m.E. besser nachspannen als den Topsegelshotstek.
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Meine persönlich liebsten Knoten: Für das Tarp und Hängematte benutze ich überwiegend den Topsegelschotstek.


    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Ist des der Palstek mit Slip?

  • @musher
    Ne, der Palstek zieht sich ja nicht zu.
    Es ist einfach eine Schlinge, nur das das kurze Ende nicht einfach durch den Knoten gesteckt wird, sondern so als Halbschlaufe.
    (Alle Kotenenthusiasten mögen mir jetzt verzeihen, ich weiß die Namen der Knoten nicht)

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ich hab mal schnell 2 Fotos gemacht:


    Zur Anschauung mit Paracord; da ich am Tarp so 2mm Maurerschnur nutze, lässt sich so eine Schlinge total leicht lösen!

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • DAS ist ein einfacher Überhandknoten auf Slip gelegt.
    Oder anders gesagt ein halber Schlag auf Slip ...
    ^^
    lieben Gruß
    kahel

  • @MacGyver


    Den Zimmermannsschlag haben wir auf Montage oft benutzt, um Rohre o.ä. abzulassen. Ich meine mich aber daran erinnern zu können, dass man a) tunlichst nicht ums falsche Ende wickeln sollte und b), dass das Seil stets auf Spannung bleiben muss. Auf einer Baustelle haben wir eine 6 Meter lange VA-Leitung abgelassen, und ich hatte ums falsche Ende gewickelt. Kam nicht so gut aus und wir waren froh, dass mein Kollege richtig gewickelt hatte. Da hätte der Helm meinem Vorarbeiter auch nichts mehr genutzt, wenn das schiefgegangen wäre. X/


    Kommen Verbindungsknoten (siehe: Schotstek, Kreuzknoten) in der Praxis wirklich so häufig zum Einsatz :?:


    Auf Wikipedia wird der linksgesteckte Schotstek als unzuverlässig bezeichnet. Weiß einer warum? Aus oben bereits angemerkten Gründen ist es m.E. ja doch schon wichtig, den Knoten richtig anzuwenden, auch wenn die Auswirkungen im Vergleich zur Montage eher gering ausfallen dürften.


    Bietet es sich eigentlich an, beispielsweise eine Tarp zu Hause mit Schlaufen und Leinen so weit vorzubereiten, dass man es anschließend nur noch aufzubauen braucht? Oder kommt man sich mit den jeweiligen Begebenheiten erfahrungsgemäß zu oft in die Quere?

  • Hah! Wusst' ich's doch, dass es dafür einen Namen geben muss!
    Danke, @kahel und @Konradsky!
    Halber Schlag auf Slip gelegt...das klingt auch gleich viel bushcraftiger als "ich mach ne Schlinge und friemel ne Schlaufe durch" ^^


    Für feste Schlaufen geht das auch prima mit dem Palstek (Den Namen weiß ich :) ) auf Slip,kriegt man easy wieder los!
    DEN kann ich sogar hinter dem Rücken! Gestern ausprobiert - hat 'ne Viertelstunde gedauert - bis ich meine arthrosegebeutelten Knochen soweit hatte, dass ich mit beiden Händen auf den Rücken kam...der Knoten dauerte keine 10 Sekunden :D
    Ich werd noch Mitglied der Knotengang! Zumindest Prospect...


    Den Namen werd ich mir merken - Halber Slip auf Schlag gelegt...toll!

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Bietet es sich eigentlich an, beispielsweise eine Tarp zu Hause mit Schlaufen und Leinen so weit vorzubereiten, dass man es anschließend nur noch aufzubauen braucht?

    Also, ich mach das.
    An meinem Tarp sind die Leinen an den Schlaufen mit einem Prusik-Knoten befestigt, die Heringe knote ich wie oben erwänt mit einem Halben Schlag auf Slip fest, je nachdem, welche Länge der Tarpschnur ich benötige.
    Das hat den Vorteil, dass ich das Tarp "oben" nachspannen kann am Prusikknoten, da muss ich mich nicht so bücken :rotwerd:
    und unten sitzt die Tarpschnur bombenfest-bis zum "Zupf"
    Ich hab 2 m Schnur an jeder Tarpschlaufe.
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Hallo,


    ich habe meine Leinen mit einem Palstek fest an den
    Schlaufen des Tarps dran.
    Ich wickel sie mit der Bushcrafter Aufwickeltechnik auf.
    Am Hering habe ich eine Neonfarbene ca. 15cm lange
    Rundschlinge. Damit sehe ich den Hering sehr gut wenn er bündig mit der Erde ist und das Seil
    vom Tarp geht durch diese Rundschlinge, wird mit einem Topsegelschotstek
    wieder verbunden und ist regulierbar.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Mein Tarp hat ebenfalls fest installierte Leinen, mit Palsteks an den Schlaufen festgetüddert. Bei Bedarf versetze ich sie schon mal vor Ort. Und im Heringstütchen hab ich noch ein bißchen Extra-Strippe, falls mal eine Leine zu kurz sein sollte. Verbindung beider Schnüre mittels Schotstek hat bislang immer geklappt.


    Vorteil des Schotsteks: er lässt sich hinterher leicht lösen :)


    Zum Abspannen der Leinen mache ich immer einen Topsegelschotstek auf Slip. Vorteil: er ist verstellbar.



    Aber nun eine Geschichte aus der harten Realität aus der Reihe "Pleiten, Pech und Pannen":

    Meine Hängematten-Karabiner zwirbele ich mittels Mastwurf an das Gurtband. Das sieht dann so aus (das Stöckchen dient dazu, den Knoten hinterher zu lösen: Abbrechen, mit dem Rest noch ein bißchen wackeln, und dann geht der Karabiner auch wieder raus).



    Das Problem: ES IST KEIN MASTWURF (auch wenn's so aussieht...).



    Woher ich das weiß: Ich habe meine Hängematte drangehängt und bevor ich mich reingesetzt hatte, lag ich schon auf dem Boden.



    Soviel zum Thema Knoten richtig machen....



    Das Baumkind (Handgelenk tat nur eine halbe Stunde lang weh, nun ist alles wieder gut)

    Nicht lamentieren, sondern fakturieren.

  • Hey Rudi,


    Verbindungsknoten braucht man ganz einfach wenn eine Seil zu kurz ist und mit einer zusätzlichen Seil geknüpft werden soll. Ich lege meine Schotsteks auf Slip. Um sicher zu gehen, dass der Knoten nicht aus versehen aufgezogen wird, stecke ich einen kurzen Stück Holz in die Schleife und ziehe ihn fest. Will ich den Knoten losen, ziehe ich das Holzstück wieder raus.
    An meinem Tarp habe ich kleine Karabiner an den Firstschlaufen dran. Da kann ich die Firstleine stramm spannen und anschließend den Tarp einfach reinhängen und abspannen.
    Cheers Mike
    Edit: schotstek links oder rechts? Die losen Enden sollten immer auf die gleichen Seite liegen. Der Grund dafür liegt in der Statik. Die Zugkraft wird umgelenkt und erzeugt dabei Druck und Mantelreibung in das Seilmaterial. Liegt der Knoten falsch, gibt es dann eher Querkräfte und es fehlt die notwendige Mantelreibung.
    Bei dünnen Seilen ist es wurscht, aber bei dickeren Seilen kann das ungünstig sein.