Schlaganfall erkennen und Erste Hilfe

Schlaganfall erkennen und Erste Hilfe

Ja auch mit einem Schlaganfall können wir jederzeit konfrontiert werden.
Das wichtigste ist Ihn zu erkennen und schnell zu handeln.

Symptome:

• Einseitige Lähmung im Gesicht, Sprachstörung, Wortfindungsstörung.
  Herunter hängender Mundwinkel, schiefes Grinsen, einseitig herunter hängendes
  Augenlid.
  Unverständliches Gerede, ohne Zusammenhang. Komische Wörter.
  Plötzlich auftauchende Orientierungslosigkeit.
• Lähmung von Gliedmaßen (einseitig)
  Probleme beim Greifen, das Gefühl das ein Arm oder Bein gefühllos ist
  und nicht mehr gehorcht.
• Plötzliche Eintrübung des Sehen, einseitiges Erblinden, sehen von Doppelbilder
• Verständnisprobleme, Konzentrationsprobleme. Patient versteht die einfachsten Anweisungen nicht mehr, kann sich auch auf simple Sachen nicht konzentrieren.
• Plötzlicher (nicht chronischer) Schwindel, eventuell Punkte vor den Augen.

Um die Diagnose zu festigen:

• Lassen Sie den Patienten, einen einfachen Satz, nachsprechen.
  Klappt dies nicht = Alarm
• Der Patient soll beide Arme hoch heben und mindestens 5 Sekunden oben lassen.
  Klappt dies nicht = Alarm
• Der Patient soll nacheinander die Beine vom Boden abheben,
  auch mindestens 5 Sekunden lang.
  Auch hier, klappt nicht = Alarm
• Der Patient soll seinen Namen, Ort und Datum seines Aufenthalt nennen.
  Klappt nicht = Alarrm

Erste Hilfe

Das Wichtigste, auf jeden Fall sofort die Rettung rufen (112 Europaweit in den USA 911)!!!
beim Schlaganfall kommt es auf jede Minute an.

• Ist der Patient bei Bewusstsein, ihn sitzend mit dem Rücken in ca. 30° Winkel lagern.
• Auf jeden Fall beim Patienten bleiben, ihn beobachten und beruhigen.
• Eng sitzende Kleidung lockern
• Auf keinen Fall essen oder trinken lassen (Aspirationsgefahr)
• Bei Erbrechen, den Patienten, in die stabile Seitenlage bringen. (Kreislauf und Atmung beobachten!)

Bei Versagen der Atmung oder Herzstillstand – Sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.

Folgender Tipp, kommt aus meiner Militärzeit und wird im Zivilen nicht gelehrt.

Anwendung auf eigene Gefahr!

• Sollte eine schnelle Überstellung, des Patienten, an den Rettungsdienst nicht möglich sein.
  Zum Beispiel bei einer Expedition, einer Bergtour und keine Möglichkeit
  die Bergrettung zu alarmieren und der Patient bei Bewusstsein sein:
  

  
  

  kann die Gabe von 250 mg Acetylsalicylsäure
  Handelsname: Asperin, ASS, Lebensrettend sein.
  Bei einer späteren Übergabe an den Rettungsdienst, die Gabe aber auf jeden Fall erwähnen.
  
  

Zitat von Friese

Walter, danke für deine tolle und sinnvolle EH-Reihe!
Mal eine Laienfrage: Beim Schlaganfall heißt es immer "halbseitig". Und in der eigenen Familie habe ich es auch so erlebt. Aber gibt es auch Fälle, die "ganzseitig" (also beide Seiten betroffen) sind? Oder ist man dann tot?

wenn ein Schlaganfall beidseitig auftreten würde, wäre dies zu 99,9% der schnelle Tot.
Die Durchblutung zum Gehirn würde unterbrochen, dies kann das Gehirn aber gar nicht leiden und stirb schnell ab.

Zitat von Schnake

Erlaubt mir zwei Anmerkungen:

1.
Das Lysefenster, also die Zeit, in der man den Thrombus medikamentös auflösen kann, beträgt drei Stunden. In diese enge Zeitspanne fällt sowohl der Transport als auch die Diagnostik. Ergo: es eilt!!!

2.
(und hier bin ich [zum ersten mal] mit @Walter nicht uneingeschränkt einig)

Bei einer Hirnblutung! ist ASS fatal, im Zweifel sogar letal. Und vor Ort den Schlaganfall von einer Blutung zu unterscheiden traue ich mir nicht zu, zumal ja dieselben Gefässe und somit auch Hirnregionen betroffen sein können.

Ich würde mich im vorliegenden Fall nicht trauen, Antikoagulantien ("blutverdünnende" Mittel) zu verabreichen. Hingegen beim Herzinfarkt schon.

3.
Schlaganfall ist NICHT zwingend eine Erscheinung des höheren Alters. Ich bin über die doch recht hohe Zahl an jüngeren Betroffenen erstaunt. Dies betrifft natürlich erstrangig solche mit Risikofaktoren, die aber überwiegend unbekannt sind.

für Deine Ausführungen

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1. sehr richtig...2. deshalb im äußersten Notfall, weit ab von der Rettung. Dort ist eigentlich egal woran der Patient verstirbt.
Folgen des Apoplex oder einer Hirnblutung, die Change den Patienten zu retten, liegt mit ASS aber höher.
Ein blutiger Apoplex ist GsD nicht so häufig wie der Unblutige
3. ja sogar Jugendliche <20Jahre, wurden schon Opfer eines Apoplex.

Zitat von 08/15

@Walter & @Schnake

Soll ich das als Zusatz im Wiki-Artikel übernehmen?

von mir aus gerne.

Zitat von Arco

Wichtig wäre noch zu erwähnen das es sich auch um eine TIA handeln könnte. Sollte aber genauso wie ein Apoplex behandelt werden, da man als Laie dieses eh nicht unterscheiden kann.

Und für den Schlaganfall gibts auch noch die sehr einprägsame Eselsbrücke. FAST= Schnell ( handeln) F face A arms S speech T time

Gut erklärt Walter

zum Thema ASS, bei Outdoor drauf achten das sonst keine Blutungen vorhanden sind.

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Die TIA habe ich extra nicht erwähnt da, der unterschied für den Ersthelfer unbedeutend ist. (trotzdem gut angemerkt)

Zu FAST, hatten wir auch als Eselsbrücke

Ja, es sollten keine offensichtliche Blutungen vorhanden sein.

Zitat von oakleafNL

Danke Walter,
Garade vor 7 Wochen habe ich dies selber miterlebt bei meiner Mutter.
zum Gluck wusste ich genau wo auf zu achten ist.

hoffe Sie hat es gut überstanden. Gute Besserung der Dame, die so einen guten Tourenführer wie Dich zur Welt gebracht hat!

Zitat von bathgate

Ein Tip noch: der Rythmus bei der Herzdruckmassage ist wichtig. Summt einfach "Stayin Alive" und drückt im Takt. Dann liegt ihr genau richtig.

einfach an die Süßen denken