Moinsen,
Ursprünglich wollte ich das hier unter der Rubrik"Mein Tag heute" posten, doch dann erschien es mir zu lang und ich dachte vielleicht kommen noch Kommentare dazu...
daher die Entscheidung es hier zu plazieren. Vielleicht auch interessant im Zusammenhang mit dem Thread " Psyche bei Solotouren". Werde allerdings kaum dazu kommen, auf Kommentare zu antworten, Sorry! Jedenfalls in den nächsten 2 Wochen!
Bin gerade am Koffer packen....
Reise morgen in die Welt des Schweigens und der Kontemplation.
Angedacht sind 10 Tage der Stille ohne Kommunikation, d.h. ohne Worte, aber auch der Vermeidung von Blickkontakten etc,
was ja auch eine Form der Kommunikation darstellen würde.
Auch Telefon, TV, Radio, PC, Bücher, Schreibmaterial etc. wird vor Beginn abgegeben, damit man nicht "versehentlich" doch
in Versuchung gerät sich abzulenken.
Ziel ist die Vertiefung einer Technik der Achtsamkeitmeditation -Vipassana-.https://www.dvara.dhamma.org/de/vipassana/
Wer glaubt Meditation bedeutet "Wellness" und Entspannung irrt sich gewaltig! Täglich 10 Stunden zu sitzen und zu meditieren bedeutet
harte Arbeit! Die Beherrschung des Geistes ist in etwa so einfach, wie ein junges Fohlen einzufangen! Es hüpft herum und tut was es will und wenn man glaubt es zu fassen, springt es gerade wieder davon...
Der Tag beginnt um 4:30 Uhr und endet mit einem Vortrag gegen 21:00. Dazwischen liegen 10 Stunden Meditation in Intervallen, sowie Frühstüch und Mittagessen. Die letzte Mahlzeit ist das Mittagessen gegen 12:00, danach gibt es lediglich Tee.....und keine Unterhaltung!
Es gibt kein Sport, Yoga, Joggen oder ähnliches, lediglich Waldspaziergänge in den Pausen sind gestattet.
Klare, strickte Vorgaben, einfache vegetarische Kost, schlichte, einfache Unterkünfte, kein Tabak oder Alkohol und ein Schweigegelübte ähneln einem Klosterleben. Es wird für alles gesorgt, sodass man sich gänzlich auf die Tätigkeit der Meditation konzentrieren kann.
Manche von Euch werden jetzt wahrschenlich sagen, " Da gehe ich lieber 10 Tage in den Wald, da kann ich auch schweigen!". Womit Sie nicht ganz unrecht haben, denn eventuell würde dies auch 10 Tage der Kontemplation und der Kommunikationslosigkeit bedeuten und ein ähnlicher Effekt eintreten. Aber man täte dies halt nicht bewußt (Meditieren) und Ablenkungen kämen von allein, oder man würde sie sich suchen, bzw. wäre durch Essenzubereitung etc. abgelenkt.
Mit Bushcraft hat das auch wirklich nichts zu tun.
Allenfalls als Grenzerfahrung, 10 Tage lang bewußt zu schweigen und nur mit seinen Gedanken "allein" zu sein. Sowie Selbstdisziplin- und Überwindungsübungen, wenn man meint, vor Schmerzen nicht mehr sitzen zu können und dann erlebt, dass es nach einer Phase der Überwindung, doch weiter geht!...und zwar schmerzlos....oder der Hunger (Appetit) am Nachmittag....schon interessante Erfahrungen!
Ich habe solche Auszeiten in den vergangenen Jahren mehrfach genommen und bin von den förderlichen Aspekten der Zurückgezogenheit und Besinnung überzeugt!
Es gibt Zeiten wo ich mir garnicht vorstellen kann zu praktizieren und dann Zeiten wo ich mich förmlich darauf freue und bereit bin.
Und jetzt paßt gerade alles zusammen, incl. des freien Platzes von der Warteliste!.....sonst wäre ich für ein paar Tage in den Wald gegangen!
Wir wären nicht so oft außer uns, wenn wir öfter in uns gingen!
Wir sehen uns im Camp Weener!
have fun, folks!