Wollhemden - Vergleich

  • Ich bin ja ein großer Fan von Wollstoffen im Outdooreinsatz. Ob nun in Form von Merino-Unterwäsche (Dilling, Icebreaker) oder Wollsocken, als Loden-Oberbekleidung oder als wärmende Zwischenschicht á la Woolpower, Aclima, Brynje, etc. Wolle ist also generell bereits (wieder) standardmäßig in viele Bekleidungsschichten vorgedrungen, ein dunkles Loch klafft lediglich bei ernsthaften Wetterschutzschichten und – Hemden.



    "Hagbard McLeod vom Clan der McLeod" :D


    Letztere sind zumeist aus Baumwolle oder Polycotton, auch vollsynthetische sind auf dem Markt. Baumwollhemden sind billig zu produzieren, einfach zu färben und müssen zeitnah durch neue ersetzt werden – ein Traum für jeden Hemdenproduzenten. Mit Hemden aus Polycotton (etwa in stabil vom Fuchs oder von e.s. oder in weich und dünn von Craighoppers) habe ich eigtl. recht gute Erfahrungen gemacht, stabil und als hilfsweise Wetterschutzschicht für leichten Niesel mitunter durchaus brauchbar. Auch vollsynthetische Hemden haben ihre Vorzüge, sind allerdings meist noch funkenanfälliger und müffeln am schnellsten – dafür haben sie dann die Vorteile des schnellen Trocknens oder auch Zusatznutzen wie Stretch-Anteil.


    Da ein Baumwollhemd (und in geringerem Ausmaße KuFa) jedoch im Aufbau sinnvoller Zwiebelschichten einen gewissen Systembruch darstellen kann und ich zudem ohnehin von dem Material Wolle überzeugt bin, habe ich mich schon einige Jahre mit dem Thema beschäftigt und am renommierten BCG-Institut für angewandte Bushcraftmaterialkunde div. Varianten verglichen. Vorweg: Der Markt ist nicht allzu groß und somit das Angebot leider nicht wirklich breit. Nichtsdestotrotz kann man ein paar echte Preis-Leistungs-Schnapper machen, dazu später mehr. Ich frage mich mittlerweile tatsächlich, wieso Menschen überhaupt noch reine Baumwollhemden tragen – muss wohl an der völlig überbewerteten sog. „Mode“ liegen…


    Materialeigenschaften


    Die Materialeigenschaften variieren natürlich mit der Herkunft, der Verarbeitung und den verwendeten Rohstoffen. Wolle ist ja nicht gleich Wolle, es gibt natürliche Hohlfasern wie von Possum und Vikunja, es gibt sehr feine Edelwoll-Fasern wie etwa Cashmere, Mohair (beide stammen von Ziegen) und Angora (stammt vom Angorakaninchen) und dann natürlich div. Unterarten mit rasse- und altersspezifischen Unterschieden bei der Schafswolle (edles Merinoschaf aus Neuseeland oder die 20jährige Zottel-Lotte vom Shetland-Schäfer Shawn…). Leichte, weiche, kurzfaserige und hohle Fasern bedürfen für manche Zwecke eines Zusatzes stabilerer langfaserigerer Wolle, um das Gestrick oder das Gewebe zu stabilisieren. Auch entscheidet u.a. die Länge der Wollfaser über die Qualität des späteren Endproduktes, dies alles hier mit zu behandeln würde aber den Rahmen deutlich sprengen. Zudem gibt der Markt ohnehin fast ausschließlich Ware aus Schafwolle her – was aus Stabilitäts- und Haltbarkeitsgesichtspunkten auch einen gewissen Sinn ergibt (der Alpaka-Pulli ist ja v.a. Wärmeschicht).


    Was in meinen Augen generell für Wolle spricht, bzw. sie so universell macht, aber andererseits auch die Kompromisse, die man damit eingeht, habe ich hier einmal versucht in Bezug auf Hemden zusammenzustellen...


    Vorteile von Hemden aus Wolle:

    • Sehr funkenfest
    • Irre atmungsaktiv
    • „Selbstreinigend“, meist reicht eine Nacht im Tau und das Hemd riecht wieder frisch, somit gerade für den Langzeiteinsatz ohne sinnvolle Waschmöglichkeit geeignet
    • Wärmt auch nass
    • Nahezu lautlos
    • Haltbar
    • Weich und bequem, auch bei Nässe
    • Passend für ein breites Klimaspektrum

    Wesentliche Nachteile der Wollhemden gegenüber dem Hauptmitbewerber Polycotton:

    • Keine Dornenfestigkeit
    • Langsames Trocknen wenn einmal vollständig nass
    • Gegebenenfalls Kratzigkeit der Wolle
    • Oft höheres Gewicht

    Pflege


    Grundsätzlich lüfte ich die Hemden so oft es geht. Ich wasche alle meine Wollhemden mit der Hand in milder lauwarmer Seifenlauge, dadurch sollen sie länger halten. Die Wollhemden sollten nicht zu heiß gewaschen werden, bei einigen ist eine Trockenreinigung empfohlen – ich habe bisher mit meiner Vorgehensweise aber keinerlei Probleme bekommen. Nach dem Waschen gebe ich noch etwas reines Wollwachs (Lanolin Anhydrat) in warmes Wasser und walke das Hemd darin gründlich durch (etwas Seife als Emulgator sollte auch mit rein). Eine Behandlung mit Wollwachs empfiehlt sich, da die Wolle nicht nur wasserabweisender wird, sondern die Selbstreinigungseffekte verbessert und die Kratzigkeit verringert werden. Dies habe ich mit dem China-Pendleton sogar selbst erlebt, dieses war das einzige Hemd, wo ich eine gewisse Kratzigkeit feststellen konnte – dies war nach der Lanolinbehandlung nahezu verflogen.


    Hemd zu klein?


    Wollhemden haben den Riesen-Vorteil, eine gewisse Materialdehnung eingebaut zu haben. Diese kann man nutzen, um bspw. Die Ärmel etwas zu verlängern. Das kann man gut mit dem Bad in Lanolin-Emulsion kombinieren, siehe oben. Das nasse Hemd wird dann kräftig gewrungen, die Ärmel extra lang gezogen. Ich ziehe das nasse Hemd dann auch an, halte die Ärmelbündchen (erst links, dann mittig, dann rechts) mit der Hand und ziehe die Ärmel in die Länge, auch durch Anwinkeln des Armes etc. Dies sollte man mehrmals wiederholen, da kann man, je nach Stoff, durchaus einige cm herauskitzeln.

  • Unvollständige Marktübersicht


    Ich bin bei den Vergleichen davon ausgegangen, dass ein Hemd mind. 50% Wollanteil besitzen muss, um als Wollhemd bezeichnet werden zu dürfen. Dadurch scheiden etwa Hemden wie das Härkila Ramvik mit 9% Wolle von vorneherein aus… Auch habe ich Hemden aussortiert, die in meinen Augen nicht so gut für den harten Outdooreinsatz taugen, dies muss nicht heißen, dass es schlechte Hemden sind. Ein Beispiel wäre hier das Mufflon Benno, ein hervorragendes und sehr warmes Hemd aus Wollwalk, welches von Packmaß, Winddichtigkeit und Gewicht her knapp rausgefallen ist – als Kanu- oder Camp-Hemd ist es aber top!


    Viele der Hemden sind nur noch sehr spärlich und mit Glück und Geduld zu bekommen, was sehr schade ist – da wird man auch mal auf die Bucht zurückgreifen müssen. Versand aus Großbritannien klappt eigtl. völlig problemlos und noch ohne Zollformalitäten (pre-brexit-era). Beim Versand aus den USA sollte man auf die Teilnahme am Programm für weltweiten Versand achten.


    Noch eines vorweg: Ich bin als erklärter Wollfan gottlob nahezu resistent gegen kratzende Wolle. Meine Ganzjahresdecke ist die französische CM-Decke (die große) und im Sommer eine selbstgenähte Decke aus einer Art dünnem Wollmischloden. Alle hier genannten Hemden trage ich ohne weiteres direkt auf der Haut. Daher bin ich nicht der kompetente Ansprechpartner für die Frage, ob die Hemden kratzig sind oder nicht – tut mir leid.


    Die leichten Hemden, von links nach rechts: DPSC, Seeland, 2x Pendleton Mexiko, Pendleton China


    Die schweren Jungs: Koreahemd, Swanndri Ranger Shirt, Wallaby Hemdjacke.




    Tesch-Hemd/Wallaby-Hemdjacke


    Diese Hemden sind kaum mehr lieferbar, am ehesten könnte es in der Bucht klappen – hergestellt werden sie vermutlich in Australien aus 100% Wolle mittlerer Qualität. Sie sind sehr dick und warm, dafür natürlich etwas schwerer. Die Innenseite ist recht glatt, die Außenseite ist gebürstet – ich hätte es andersherum für sinnvoller gehalten. Die Hemden sind auch gut als Jacke zu gebrauchen, oder als Campbekleidung. Ich mag die rustikale Optik, Passform ist bequem.


    Korea-Hemd M1951, CPO-Shirt


    Das alte Winter-Wollhemd der US-Armee aus der Zeit des Koreakrieges ist ein wirklicher Klassiker – und leider nur in wenigen Größen zu beziehen. Das Material ist sehr dick und auch dicht gewebt, daher bietet dieses Hemd einen sehr guten Wetterschutz. Dafür ist es aber schwer und sehr sehr warm- nix für die Tour. Es gibt die Hemden in verschd. Materialmischungen, da sie, wie bei Militäraufträgen üblich, von mehreren Herstellern produziert wurden. Meist handelt es sich um 85% Wolle und 15% Nylon, eine praxisnahe und sehr haltbare Mischung (Ray Mears empfiehlt sie sogar noch in seinem alten Outdoor Survival Handbook). Die CPO-Hemden oder Bordhemden sollen insgesamt ähnlich sein, davon habe ich aber keins getestet.


    Seeland-Hemd Wolle/Polyester

    Ich habe leider keinen Namen für dieses Hemd, habe meinen Bestellungsordner schon durchforstet… Es war damals, vor zwei Jahren oder so, aber ohnehin schon Auslaufmodell und daher recht günstig. Es besteht aus 50% Wolle und 50% Polyester, hat somit den geringsten Wollanteil der hier vorgestellten Hemden. Es wurde in China hergestellt, die Verarbeitung ist gut. Die Webart ist diagonal. Der Stoff ist recht stabil und winddicht, obwohl er auch relativ dünn ist.


    Swanndri Ranger Shirt


    Die legendären Swanndris finden sich ja häufig in der BC-Szene, siehe bspw. Ray Mears. Die Swanndris kommen ursprünglich aus Neuseeland, wo man mit ihnen auch bei widrigen Fjordland-Wetterunbilden gut klarkommen soll, sie sind v.a. für die Jagd entwickelt. Mittlerweile werden sie aber auch in China gefertigt. Im Vergleich zu vielen anderen Hemden hier sind sie recht grob gestrickt, der Stoff erinnert an dünnen Walkstoff. Der Schnitt ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht unpraktisch. Das Hemd ist relativ schwer und leider auch teuer.




    Pendleton Shirts


    Die Firma Pendleton mit Sitz in den USA ist neben etwa Woolrich ein bekannter und langjähriger Hersteller von u.a. Hemden aus Schurwolle. Fertigte die Firma früher in den USA, lässt sie heute in Mexiko und China fertigen (allerdings soll die Wolle, bzw. der Stoff, immer noch aus den USA stammen). Neue Shirts sind natürlich recht teuer und hierzulande auch schwer zu beziehen. Es lohnt sich, den Gebrauchtmarkt abzuklappern, da bekommt man die Hemden in vernünftigem Zustand für 30-50 € pro Stück. Die Bandbreite an Hemdstilen ist groß, ebenso die Zahl der Karomuster… Ich habe mehrere im Einsatz, daher gehe ich mal grob auf die Unterschiede ein.


    Grundsätzlich finde ich abgedeckte Brusttaschen sinnvoll, aber auch knöpfbare sind okay. Einige Hemden haben keine knöpfbaren Taschen, nur eine Einschubtasche – dort kann man aber, wenn man nähen kann und möchte, einen Knopf nachrüsten (Ersatzknöpfe sind ja meist innen am Hemd mit vernäht – notfalls halt bei einem anderen Hemd). Wer kratzempfindlich ist, sollte auf einen abgefütterten Kragen achten – meist ist hier eine Lage aus Polycotton oder reines Polyester verbaut.


    Ich konnte keine großen Unterschiede in Verarbeitung und Material zw. der amerikanisch und der mexikanisch produzierten Variante feststellen, die chinesischen Modelle scheinen aber etwas filziger zu sein. Auch glaube ich dort ein gewisses Mehr an Kratzneigung festzustellen– dafür spricht die Materialangabe „Wool“, normalerweise wird „100% Virgin Wool“ verarbeitet.


    USA-Variante:




    China-Variante:



    Zunächst die in China gefertigten. Wie gesagt nur aus „Wool“ – dementsprechend steifer fällt der Stoff, aber er scheint mir dadurch auch robuster. Die Wolle ist aber definitiv minderwertiger, als die der klassischen Pendletons, dies sieht man auch am Garn. China-Pendletons haben meist weiße Nähetiketten, die aus Nord- und Mittelamerika haben blaue mit gelber Schrift. Die mexikanischen und die alten aus den USA sind sehr flauschig weich und angenehm zu tragen, Pilling sehr gering. Bei dem Nieselwetter, welches wir derzeit haben, funktionieren die Hemden super! Beide Linien, sowohl Neue Welt als auch Fernost, gibt es auch in einer "long"-Variante - erkennbar an einem kleinen Einnäher am Etikett. Ich trage z.B. XL long, passt mir perfekt! Keine anderen Hemden passen mir so ausgezeichnet wie diese!


    Anhand der vernähten Typenschilder kann grob auf das Alter geschlossen werden, hier dazu ein hilfreicher englischsprachiger Link:


    http://welldresseddad.com/2014…vintage-pendleton-shirts/


    DPSC-Shirt


    Diese Hemden wurden im Auftrag der US-Armee gefertigt und erinnern grob an die Koreahemden, sind aber viel leichter und dünner – dennoch sehr stabil! Sie bestehen zu 85% Wolle und 15% Orlon, welches dem Nylon ähnlich ist. Es gibt sie nicht allzu häufig, aber dafür in größeren Größen als die Koreahemden, auch auf Touren etc. sind sie die bessere Wahl. Der Schnitt ist praxisnah, es kann aber notwendig sein, einen weiteren Knopf am unteren Ende der Knopfleiste nachzurüsten.


  • Testreihen


    Zunächst habe ich die einzelnen Hemden gegen eine hinterleuchtete Milchglasplatte gehalten, um Unregelmäßigkeiten im Gewebe festzustellen, sowie die Dichtigkeit vergleichen zu können. Generell empfiehlt es sich auch bei gebrauchten Hemden, diese erst vor einem Fenster auf Löcher zu überprüfen, damit diese schnell gestopft werden können, bevor sie größer werden – hier geht der Punkt an (Rip-Stop-) Polycotton…


    Um die Winddurchlässigkeit abschätzen zu können, habe ich mir einen Rahmen gebaut, auf den ich die Hemden jeweils gespannt habe. Dann wurde ein Fön auf der einen Seite mit definiertem Abstand installiert und auf der anderen Seite entsprechend ein Clinometer direkt am Stoff. Die gemessenen Ergebnisse habe ich dann um subjektive Noten (persönliches Windempfinden und optische Dichtheit) ergänzt.


    Für die Wasserdichtigkeit habe ich zunächst alle Hemden mit Wollwachs imprägniert – einfach aus dem Grunde, dass ich einige, die ich schon länger besitze, ebenfalls mit Wollwachs behandelt hatte und somit Vergleichbarkeit herstellen wollte. Danach habe ich sie auf ein Behältnis gespannt und exakt 30 Sekunden mit der Duschbrause in gleichbleibend schrägem Winkel bewässert. Anschließend habe ich die Wassermenge im Behältnis notiert – die Hemden habe ich nicht verwogen, da die aufgenommene Wassermenge nur begrenzt aussagekräftig ist. Da die Ergebnisse schwer in der Form wiederholbar sind, habe ich sie durch Noten ersetzt.


    Zu gegebener Zeit werde ich die Hemden alle komplett in Wasser tauchen und verwiegen, danach werden sie in bestimmten Abständen wieder verwogen und alle Ergebnisse in Relation zum Trockengewicht gesetzt – diese Ergebnisse reiche ich aber nach, da ich vorerst nicht dazu komme, diesen Test durchzuführen.


    Hier die Ergebnistabelle:


    Hemd Größe Wind km/h Wind Note Gewicht g Wasser-
    dichte
    Trocknungs-
    Zeit
    Pend. China XL long 6 4 458 3
    Pend. Mexiko XL long 6 4 473 3
    Pend. USA XL 6,3 4 442 3
    Koreahemd L 1,5 1 803 2
    DPSC-Hemd XL 2,5 1- 458 2
    Wallaby-Hemdjacke XL 2,1 1- 883 5
    Seeland-Hemd XXL 4,7 4+ 476 3
    Swanndri Ranger XL 7,6 6 736 4-


    Fazit:


    Ich muss ehrlich sagen: Die Ergebnisse haben mich teilweise überrascht. Das Swanndri Ranger etwa ist in meinen Augen schlicht überbewertet, es punktet lediglich mit Robustheit und Haltbarkeit. Dafür sind die Preise, die dafür aufgerufen werden, aber deutlich zu hoch! Andererseits ist es natürlich auch irgendwie kultig, und bequem ist es auch - für die Stadt aber wiederum so gar nix...!


    Das Wallaby hätte ich auch besser eingeschätzt in Bezug auf die Wasserdichtigkeit – subjektiv ist die besser. Ich mag diese dicken Kuschelhemden gerne, etwa zum Paddeln oder beim Zusammensein am Lagerfeuer.


    Das Seeland ist wie erwartet Mittelmaß – hat ja auch nur 50% Wolle… ;) Und es ist dennoch nicht das leichteste.


    Das Koreahemd ist natürlich ein Panzer – dementsprechend schneidet es ab und dementsprechend hat es auch Gewicht… Allerdings muss man dazu sagen, dass ich mir die Arme nachträglich verlängert habe, das Gewicht also nicht ganz repräsentativ ist.


    Ich kann jedem nur empfehlen, sich ein Pendleton oder vergleichbares zuzulegen. Die Hemden sind robust und sinnvoll geschnitten, zudem tlw. recht günstig gebraucht zu bekommen. Deutliche Qualitätsunterschiede in der Praxis konnte ich nicht feststellen, auch nicht in den Tests – lediglich die Kratzigkeit der Chinateile fällt auf. Ich habe mittlerweile einen ganzen Schwung dieser Hemden und trage sie sowohl auf der Arbeit als auch im Wald. Ich habe bisher keinen einzigen Kauf bereut!


    Als Preis- und auch Leistungstipp wäre definitiv das DPSC-Shirt zu nennen, sehr robust, schneller trocken als die Pendletons und durchaus für um die 20 € zu bekommen! Da kann ein Swanndri einpacken… Daher erkläre ich dieses Hemd hiermit zum absoluten Testsieger!

  • gut schaust du aus!

    Oft höheres Gewicht

    das sehe ich eigentlich nicht als Nachteil, weil diese Hemden ja auch dicker sind, als Polycotton, etc.
    Somit ist die Isolation besser - spätestens dann, wenn man eine winddichte Jacke darüber trägt.
    Eine Fleecejacke die 550g wiegt, wärmt ja auch besser als eine, die nur 300g schwer ist....


    PS: Auch wenn ich nun ein wenig vom Thema abweiche, der Trend von sehr vielen Herstellern, ihre "ultraleichten" Jacken anzupreisen ist für mich reine Geldmacherei. Der Preis bleibt gleich, aber für weniger Material, bzw. weniger Isolation. Im Endeffekt muss man dann nur mehr Schichten übereinander ziehen um nicht zu frieren. Das gilt besonders für Daunenjacken, meine wiegt 1,25kg - und ist jedes Gramm wert. Es gibt sehr leichte Daunenjacken für den selben Preis..... aber ich frage mich: warum sollte ich die kaufen? Damit ich schneller friere???? ?( OK, OK, ich hör schon auf :rolleyes:

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • :thumbsup:
    Doppeldaumen für diese ausführliche Abhandlung. Und vor allem für die Arbeit.


    Vor 10 Jahren wurde ich ob meiner Naturfaserklamottur teilweise ausgelacht. Lieber trug man diese "Sportlerkleidung", in welcher man nach 2 Stunden bereits gestunken hat wie ein Laternenpfahl ganz unten.


    Glücklicherweise hat sich dieser Trend etwas umgekehrt.


    Ich fürchte, Du hast mir Flöhe ins Ohr gesetzt und die nächsten Taschengeldauszahlungen sind bereits verplant.

  • Danke für die tollen Tests und Reviews.
    Ich überlege schon länger mit etwaiges zuzulegen , bin aber eher kritisch ob es meine Größe gibt . Ich werde mal diverse Läden durchsuchen , du hast mir wieder den Input geliefert mich erneut mit dem Thema Wollhemd zu beschäftigen .


    Danke dafür :dolldrueck:


    Gruß Möhre

    Shorts are for wimps, real men wear Kilts!!! :thumbup:

  • Eine Fleecejacke die 550g wiegt, wärmt ja auch besser als eine, die nur 300g schwer ist....

    Da ist was dran - wobei entscheidend ist, wieviel Luft im Gewebe gespeichert werden kann, ohne die Temperatur zu schnell mit der Umgebungstemperatur auszugleichen. Übrigens wärmt Wolle sogar bei der Aufnahme von Feuchtigkeit, wobei hier auch die Qualität eine gewisse Rolle spielt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu Kunstfasern wie Fleece. Wir wollen also ein Gewebe, welches a) genug Platz für Luft bietet und b) diese am Abkühlen hindert. Da können schwere Stoffe schnell im Vorteil sein.


    Man kann sich die Lagen ja auch sinnvoll kombinieren und die jeweils dem Zweck angepassten Materialien wählen. So ist ein dickes aber luftiges Hemd im Kanu, wo es nicht so auf Gewicht ankommt, gut geeignet. Andersherum kann ein luftiges Hemd wie das Swanndri, das ja, wo es drauf ankommt, auch warm ist, etwa beim Wintertrekking sinnvoll sein und bei Wind mit einem Windbreaker oder EtaProof abgeschirmt werden. Es gibt also eh nicht das perfekte Material für alle Situationen... ;)


    P.S.: Danke! :D

    Vor 10 Jahren wurde ich ob meiner Naturfaserklamottur teilweise ausgelacht.

    Jo, das ging mir ganz genauso! Ich trage seit 13 Jahren Merino und war damals auch eher so ein Alien... Heute ist es schon so richtig krasser Bushcraft Hipster Shice... ;)

    Ich überlege schon länger mit etwaiges zuzulegen , bin aber eher kritisch ob es meine Größe gibt .

    Da lass Dir gesagt sein: Für Dich wird das schwer... :P Nee, kenne das Problem ja selbst, wobei ich da ja nicht ganz so ausgewachsen bin wie Du. Bei Dir sollten es also schon ein paar mehr Xe sein. Aber die Swanndri-Sachen drüften Dir def. passen und ein Wallaby in XXL hätte ich auch noch da, das könnte ich Dir mal schicken.

    hast Du da mal bitte eine Bezugsquelle

    Leider nein, das gab da halt mal so nen Shop in der Bucht... Aber mein günstigstes Pendleton war auch so bei 25 € und ist sogar etwas ziviler... Ansonsten suchen nach Military Wool Shirt, DPSC und so weiter. Hier mal der Inhalt des Etiketts:
    SHIRT, MAN S WL. FLANNEL
    GREEN, TYPE 1
    CONTRACT No. 7402
    DPSC, DIR. OF MFG
    Eventuell einen Alarm einstellen. Hätte ich ne sichere Quelle, würde ich den Bestand wohl aufkaufen und hier feilbieten - denn die Dinger sind echt gut! Aber Achtung: Sehr schmal geschnitten!!

  • Hast du nen Tipp für ne Jacke aus Wolle (kein Lodenmantel)?

    Na, da gibt es doch einiges! Pendleton stellt auch Jacken her, oder die noch gepanzerte Variante: Filson. Das kostet dann aber auch schon ne Kleinigkeit... Dafür verebst Du die Sachen aber auch. Extrem cool finde ich die Mufflon-Sachen, nicht nur, weil die Firma 20 Minuten von mir entfernt liegt... ^^ Wollwalk ist ja nicht Loden, Loden ist gewebt, Walk ist gestrickt (und somit mehr so Pulli-mäßig dehnbar). Die haben 2 Qualitäten, 300er (dick) und 100er (dünn). https://www.mufflon.com/index.…category&id=10&Itemid=126


    Ich persönlich hab noch die Woolpower-Jacke als 400er (ist aber mehr zum Drunterziehen) und die Brynje Antarctic hooded - die ist aber Mischgewebe mit 70% Merino. Ansonsten sind ja mittlerweile wieder viele Firmen und Eigenmarken eingestiegen, auch im Jagdsektor findet man einiges (wie etwa die Pfanner Wooltec Jacke).


    P.S.: Oder, wenn nix dabei ist, einfach stricken lassen... ;)


  • Hagbard, das war sehr nützlich für mich. Ich denke schon sehr lange darüber nach, ein ordentliches Flanellhemd anzuschaffen, aber normalerweise gibt es eben nur Baumwollflanell. Dein Bericht ist ein guter Einstiegspunkt, mal wieder darüber nachzudenken. Danke für die Mühe, sie war nicht umsonst. :)

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")