Ich bitte folgenden Satz zu verzeihen:
"Es ist schon lustig, wenn man in einem Forum der harten Bushcrafter einen Beitrag liest, in dem es um die passende Gesichtscreme für den Winter geht."
Spaß beiseite!
Die meisten "Basics" fürs Draußensein und den täglichen Alltag habe ich von meinem Vater gelernt. Mein Vater hat wiederum von seinem Vater und von seinem Schwiegervater (der den ganzen 2. WK und die Kriegsgefangenschaft in Russland durchlebt habt) gelernt und in erster Linie sind es dann die eher simplen und günstigen Methoden (obwohl ich natürlich auf modernen Kram stehe). Auf Winterwanderung zu kalt auf dem Kopf - zieh dir die Wechselunterhose über die Rübe. In so Situationen habe ich mich manchmal als kleiner Bursche geschämt, aber geschadet hat es mir nicht.
Insofern bin ich natürlich mit MELKFETT groß geworden. Ein großer Topf stand immer bei uns rum, sowohl im "Wellnessbereich" der Wohnung als auch in der Werkstatt. Das Zeug ist so vielfältig andwendbar! Etwas trockene Haut - Melkfett! Rissiges Leder (u.a. olle Lederbälle oder Fußballschuhe) - Melkfett! Konservierung von Dingen die nicht rosten sollen - Melkfett! Bewegliche Dinge wieder schön gängig machen - Melkfett! Ich habe es gehasst, wenn mir Vattern im Winter wieder mal Melkfett ins Gesicht und auf die Hände geschmiert hat. Zu meinen Zeiten des intensiven Laufens und Radfahrens, kann man sich jetzt wahrscheinlich vorstellen, was zur Vermeidung von Scheuerstellen an ungenannten Stellen des Körpers verwendet wurde.
Selbstverständlich könnte man über jede Einzelanwendung seitenlang diskutieren und das Pro und Contra herausarbeiten.
An anderer Stelle habe ich (glaube ich) schonmal geschrieben, dass ich zur Vorbereitung auf Wandertouren und dabei für die Füße ganz gerne Pampe mit Hirschtalg verwende. Melkfett würde es auch tun.
Einfach ein sehr günstiges und vielfältig verwendbares Pflegemittel!