Biwaksack aus Tyvek

  • nächste Etappe:


    Nach dem Feststecken wird der "Deckel" an den "Corpus" genäht.


    Der Streifen für den Tunnelzug am "Ausguck" wird in Form gebügelt. Das erleichtert das Anheften an den Biwaksack enorm.



    Aber VORSICHT: Tyvek ist leider sehr hitzeempfindlich. Daher das Bügeleisen nicht höher als "Seide/Synth" stellen. Vorher auf jeden Fall mit einem Abfallstück testen (Back- oder Butterbrotpapier dazwischen legen)!! Bei zu großer Hitze (da reichen schon ein paar Grad) passiert nämlich das:



    Habt ihr die richtige Hitze gefunden könnt ihr auch ohne Backpapier bügeln. Das Tyvek bleibt dann für's Anheften sehr schön in Form.



    Mit zwei parallelen Nähten "festtackern".



    An den Enden hab ich den Streifen noch nicht fest gemacht, da ich erst den Reißverschluss einnähen muss. Aber das ist eine andere Geschichte, von der ich euch das nächste Mal erzähle... :)


    Gruß
    Amon

  • So, vorerst die letzte Etappe.


    Heute haben ich den Reißverschluss eingenäht. Ich habe ihn bewusst nicht in Weiß gewählt, da ich noch die Hoffnung habe, den gesamten Biwaksack in irgendeiner Weise farblich gestalten zu können.



    Dann musste ja noch der Tunnel des Kordelzugs "gesäubert" werden...



    Und zum Schluss noch eine kleine "Tasche" für den Zipper, in dem dieser im geöffneten Zustand verschwinden kann (und zum Verstecken meines Nähfehlers X/ )



    Getestet wird das ganze in gut zwei Wochen auf dem Rheinhöhenweg (hier ein wenig Werbung: linksrheinischer Rheinhöhenweg Di. 25. bis Do. 27. Oktober 2016 - Wer hat Lust?)


    Ich werde berichten!


    Gruß
    Amon

  • So, in dieser Woche was es also soweit. Auf meiner Rhein-Burgen-Wanderung haben ich meinen neuen Tyvek-Biwaksack getestet.


    Erkenntnis des Tages: Wenn du deine Isomatte mit in deinen Biwaksack nimmst kannst du dich früh nach den Aufwachen nicht mal ebend aufsetzen!


    Ansonsten bin ich mit meinem Werk sehr zufrieden. Trotz des ungenadelten Tyvek scheint das Zeug irgendwie dampfdurchlässig zu sein. Zumindest hatte ich am Morgen (nachts ca. 5°C) kein nennenswertes Kondenzwasser im Innensack (nur die Stellen im Kopfbereich waren von Athem leicht feucht). Entweder hatte mein Daunenschlafsack alles aufgesaugt, oder ... wer weiß.
    Bedingt durch die Größe meiner Isomatte ist auch der Biwaksack nicht ganz klein geworden, aber das stört mich nicht sonderlich. Ich hab außreichend Platz im Inneren, kann meine Klamotten mit rein nehmen und mich natürlich drehen, ohne das der Sack sich mitdreht.



    So, eigentlich bin ich ja kein Bodenschläfer, aber das Projekt hat mich einfach gereizt. Aufgabe erfüllt!


    Gruß
    Amon

  • Hallo,


    gestern hat es leicht geregnet und ich habe ein Tarp aus o.g.
    Tyvek.
    Das Tyvek ist nicht wasserdicht und ich hatte in der Mitte der 90° Hängematte
    eine 60cm nasse Stelle und unter dem Tarp waren an der höchstn Stelle Tropfen.
    Auch war das Tyvektarp mit Wasser ordentlich vollgesogen.


    Für Nebel mag das in Ordnung sein aber für Regen kann ich das nur verneinen.
    Werde jetzt wieder auf mein Pu Tarp gehen, ist zwar lauter bei regen aber dicht.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Moin. Also ich habe mal von einem unserer Erfurter Jungs nen selbstgenähten Tyvek Bivy getestet. Das Ding war ne Destille. Nie wieder! Dazu gibts auf meinem Kanal nen Video. Könnt ihr ja mal nen Blick drauf werfen.
    Gruß Woody

    Straßen? Wo wir hingehen brauchen wir keine Straßen!

  • Nach @Konradsky schlechten Erfahrungen haben gestern mal ein kleines Experiment gemacht, welches, das muss ich hier gleich anmerken, natürlich nur sehr bedingt aussagekräftig ist.


    Mein Versuchsaufbau:


    Ein Küchensieb, ausgelegt mit diesem Tyvek:
    http://www.versandmittelprofis…Products/%228000100/10%22


    Glatte Seite nach oben, rauhe Seite lag also auf dem Sieb auf. In der Mitte des Siebes stehen ca. 10 cm Leitungswasser:



    Nach über zwei Stunden sah das Sieb von unten so aus:




    Kein Wasser ist durchgelaufen oder durchgetropft!



    Dann habe ich das Wasser abgegossen und die glatte Seite etwas abgewischt und meine Probe umgedreht.




    Auf der rauhen Unterseite ließ sich mit der Hand leichte Feuchtigkeit/Kondenz feststellen, wie draußen nach Nebel.



    Erkenntnis des Tages: mein Tyvek scheint mehr oder weniger wasserdicht zu sein. Die aufgerauhte Unterseite scheint Kondenzwasser aufzunehmen, gab dieses unter Küchenbedingungen (ca. 50% Luftfeutigkeit und 21°C) sehr schnell wieder ab.


    So, was haltet ihr davon? Ich bin für Kritik und Anregungen offen! Was soll ich noch testen?



    Gruß


    Amon

  • Hallo,


    netter Versuch.
    Und nun knitterst das Tyvek mal richtig schön, so daß
    es ganz weich wird. Auch ein wenig dehnen wäre nicht schlecht.
    Also so wie im richtigen Leben.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • So, selber Versuchsaufbau wie beim letzten Mal. Nur dass ich dies Mal das Tyvek vorher mehrmals geknüllt habe


    es in alle Richtungen gezogen habe


    bis sogar die glatte Oberfläche eingerissen ist


    ab in's Sieb damit, glatte Fläche nach oben und Wasser rein, zuerst an einer ungerissenen Stelle,



    dann auch noch an der oberflächlich gerissenen Stelle



    Das Ergebnis war in beiden Fällen das selbe wie beim letzten Mal. Selbst die eingerissene Stelle hielt das Wasser problemlos, Unterseite wieder etwas klamm. Sorry, ich versteh's auch nicht, aber ist so!



    Dann hab ich das Stück Tyvek mal umgedreht (rauhe Seite nach oben) und mit Wasser befüllt. Klar durchgefallen: an der gerissenen Stelle tropft das Wasser durch und die weiche (jetzt) Oberseite saugte sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten voll.




    Erkenntnis des Tages: Auch nach normaler mechanische Beanspruchung scheint mein Tyvek von der glatten Seite her dicht zu sein (zumindest unter "Laborbedingungen"). Die raue Unterseite saugt sich bei direktem Wasserkontakt recht voll. Wie lange sie zum abtrocknen unter Outdoor-Bedingungen braucht kann ich nicht sagen. Mein Tyvek scheint also für den Gebrauch als Tarp bedingt brauchbar zu sein.


    Gruß
    Amon

  • Zum Test meines neues Schlafsacks bin ich vor zwei Nächten mal eben nachts mit Biwaksack und TaR NEOAIR XTHERM in den Garten gezogen (hab leider keine Fotos gemacht).


    Es ging von -3 in Richtung 0°C und war recht feucht. Am Morgen wurde ich von Schneegraupel, welcher mir ins Gesicht fiel, geweckt. Der Biwacksack hatte außen eine Kruste aus Schnee und Eis und war innen recht feucht (ich vermute mal Kondenzwasser, welches durch die Außenkruste nicht weg konnte, wenn man weiterhin davon ausgeht, dass Tyvek dampfdurchlässig ist/sein).
    Die Schlafsackaußenkülle war feucht, aber nicht wirklich nass.
    Aber an den Kopf geschlagen hab ich mir wegen einer anderen Sache:


    Erkenntnis der Nacht: Wenn ich eine Isomatte mit Luft in Raumtemperatur (ca. 22°C) aufblase und sie dann auf gefrorenen Boden lege brauche ich mich nicht zu wundern, wenn nach kurzer Zeit auch der Boppes auf dem kalten Boden aufliegt, da sich die Luft in der Isomatte stark abgekühlt hat und somit erheblich an Volumen verloren hat. ;(


    Ich werde meinen Biwaksack unter anderen Witterungsbedingungen weiter testen und berichten (auch wenn ich immer mehr feststelle, dass ich absolut kein Bodenbrüter mehr bin :huh: )



    Gruß
    Amon

  • Das mit dem Kondenswasser habe ich letztes Jahr auf dem Rheinsteig aber auch gemerkt: Tyvek ist zwar dampfdurchlässig, aber offenbar nicht genug, damit sich kein Kondenswasser bildet.


    Das Baumkind

  • Hallo,


    habe ich mit Tyvek auch festgestellt.
    Als Notunterlage werde ich mir mal eine Polycro holen,
    oder doch mal Schwyzi anmailen wegen seiner
    grandiosen Avfalllollika


    Gruss
    Konrad

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