Diese Frage beschäftigt mich gerade...
Das Thema Messer ist unter uns ja bekanntermassen ein sehr zentrales und auch ein Dauerbrenner, insbesondere die Suche nach dem "idealen Messer" das möglichst alles abdeckt.
Wir wissen zwar mittlerweile dass es DAS universelle Messer gar nicht geben kann, weil ein einziges Messer schlicht und ergreifend gar nicht allen Anforderungen die draußen so anfallen wirklich gerecht werden kann, lassen uns davon aber nicht abhalten, die Suche danach aufzugeben und aus dieser Notwendigkeit heraus vor uns selbst und unserer Finanzministerin immer wieder einen Neukauf zu rechtfertigen.
Aber nun etwas konkreter: Wir brauchen ja einerseits ein möglichst führiges Messer für Schneid- und Schnitzarbeiten, andererseits aber auch ab und an etwas zum Haken bzw generell für gröbere Aufgaben.
Was für letzteres geeignet ist, macht sich jedoch nicht so gut bei den feineren Arbeiten und mit einer kurzen Klinge fehlt die notwendige Wucht zum Haken.
Also kurzum das Dilemma mit der Klingenlänge mit all den unendlichen Diskussionen die darum bereits geführt worden sind.
Man versucht also einen möglichst guten Kompromis in Bezug auf Klingenlänge, Geometrie, Stahlsorte usw. zu finden und bedient sich Techniken, um im Endeffekt dennoch auf ein ähnliches Ergebnis zu kommen wie z.B. die Anwendung des sogenannten Batonens um auch mit einer kurzen Klinge am Ende gespaltenes Holz vorliegen zu haben.
Streng genommen bräuchte man optimalerweie eigentlich zwei Messer, eben eines mit kurzer scharfer Klinge zum Schneiden und Schnitzen und eine mit einer längeren Klinge und etwas stumpferem Anschliff fürs Grobe.
Zudem sind in der Szene ja Messer mit Skandi-Schliff recht beliebt so dass es an sich doch eigentlich naheliegend wäre, sich diesbezüglich weitergehend nach Skandinavien hin zu orientieren wo es traditionell unter Samen/ Rentierzüchtern üblich ist, entweder tatsächlich ein kleines und ein großes Messer am Gürtel gleichzeitig zu tragen oder eine Kombination die beides in einer Messerscheide vereint, also eine Leuku-Puukko-Kombination wovon es meiner Ansicht nach sehr schöne Ausführungen gibt, siehe z.B. hier:
https://www.lamnia.com/en/sc/5…fixed-blade-knives?sin=72
Ich selbst benutze schon seit vielen Jahren sehr gerne eine Kombination von Iisakki Järvenpää und zwar diese hier:
https://www.iisakkijarvenpaa.f…le-knives/tuplaleuku.html
Von Wood Jewel gibt es sogar ein Doppelmesser in einer wie ich finde schönen Ausführung für einen verhältnismäßig sehr günstigen Preis:
https://www.amazon.de/Finnenme…uku-Outdoor/dp/B01NCZ0SUC
Also zwei Messer für unter unter hundert Euro!!
Mehr Messer für so wenig Geld geht ja fast schon kaum!
Und damit kann man doch wirklich im Grunde alles sehr gut abdecken.
Trotzdem findet man so gut wie keine Beiträge weder hier im Forum, noch auf YouTube unter den Bushcraft-Kanälen zur Nutzung von sowas und ich frage mich mitllerweile ernsthaft weshalb dem so ist, denn rein von der Vernunft her wäre es doch naheliegend eine solche Kombi zu verwenden.
Streng genommen bräuchte man sogar als Bushcrafter objektiv gesehen nur ein einziges Mal 100 Euro in die Hand zu nehmen und wäre mit dem Thema Messer ein für alle Mal durch.
Woran liegt das?
Sind diese Messerzusammenstellungen nicht ausreichend bekannt?
Wird eine Messerscheide mit zwei messern drin als zu schwer angesehen?
Oder wird es als zu umständlich empfunden zwischen zwei Messern hin- und herzuwechseln?
Was sagt ihr dazu?
Das würde mich mal interessieren.