Seit dem 01.01.2018 ist es erlaubt Destilliergeräte mit einem Volumen von bis zu 2L Ohne Zollanmeldung zu besitzen.
Im gleichen Zuge wurde aber das Destillieren von Alkohol komplett verboten, was bis zu diesem Zeitpunkt noch mit Destillen kleiner 0,5l erlaubt war.
Die Destillation z.B. zum reinigen von Wasser oder aber zur Herstellung von ätherischen Ölen und Hydrolaten ist jedoch gerade im Zuge von Bushcraft Aktivitäten ein Skill den es sich durchaus zu beherschen lohnt.
Darüber hinaus sind auch gerade Hydrolaten ein sehr spannendes Thema zur Verwertung von Kräutern, Gwürzen und Pflanzen das interessante Ergebnisse hervorbringt.
Hydrolate sind die vom Wasserdampf gelösten pflanzlichen Bestandteile die dann als Kondensat aus der Destille tropfen. Sie enthalten manchmal auch ätherische Öle die dich dann oben absetzen und die man dann separieren kann.
Hydrolate können als Pflegeprodukte, in der Naurkosmetik, Aromatherapie etc. eingesetzt werden.
Vorgehen bei der Destillation von Hydrolaten und ätherischem Öl:
- Wasser in den Pot
- darüber kommt ein Siebeinsatz mit den Kräutern/Pflanzenteilen die destilliert werden sollen.
- Übergänge der Rohre und vom Hut mit Teflonband abdichten Destille zusammenstecken.
- Kocher an, Kühlpumpe an
- irgendwann beginnt es zu das Hydrolat zu laufen
Ein vielleicht ganz Interessanter Seitenaspekt:
Wenn man statt Wasser hier Alkohol einfüllen würde und in den Siebeinsatz darüber Obst, könnte man z.B. seinen eigenen Himbeergeist herstellen. Das ist aber in Deutschland verboten.
In Österreich ist das so weit ich weiß anderes, vielleicht darf die Destille ja im Sommer mal mit in den Urlaub
Zur Destille selbst:
Ich hatte schon länger die Idee für meine Billy Can einen Destillieraufsatz zu bauen (die hat nämlich zufällig knapp 2l Volumen) und nun zwischen den Jahren hatte Vatti auch endlich mal die Muße sich diesem Projekt zu widmen.
Die Planung des passenden Hutes war dank eines Onlinecalculators für Kegelstümpfe sehr einfach. Hier gibt man die gewünschten Maße wie Höhe, Durchmesser unten und Durchmesser oben ein und bekommt direkt eine passende Zeichnung die man auf das Blech übertragen kann.
Ein Besuch in der Sanitärabteilung brachte dann das restliche Geröhr und dann wurde wie wild gelötet. (Ich muss gestehen, dass dies meine ersten Kupferblech-Weichlöt-Gehversuche sind, ging aber doch ganz gut von der Hand.)
Leider hatten die im Baumarkt nur Stangenrohr sodass ich statt einer gewickelten Spirale im Wasserbad, einen Liebigkühlergebaut habe. Das sind zwei gerade Rohre ineinander, durch das innere wird der Dampf geführt durch das äüßere das Kühlwasser. Diese Reduzierstücke mit Abzweig sind genau das richtige Bauteil für sowas, allerdings muss man innen noch einen kleinen Absatz wegfeilen.
Mit einer kleinen Springbrunnenpumpe im Wassereimer funktioniert die Kühlung damit ganz gut ohne viel Wasser zu verschwenden.
So sieht das Ganze dann fertig aus:
Noch was am Rande:
Trotz dass es komplett legal ist, fühlt man sich irgendwie total moonshinermäßig wenn man so an seiner Destille lötet.
Ich hab mir dazu gleich mal auf Youtube die entsprechenden DMAX-Fachfilme angeschaut und verspüre dringend dringend den Bedarf Waschbär-Penisknochen an meinem Hut zu stecken
@Friese du hast nicht zufällig so ein bis zwei rumliegen die du mir schicken könntest?