Immer mehr illegale Waldnutzung durch "Bushcrafter" und Co

  • Moin


    Ich Trage schon über 30 Jahre meinen Ziegenbart und Keinen Hipsterbart :shock: Ich Baue Keine Camps oder Buddel Schützengräben . Ich Trage Teilweise Militärische Klamotten/Ausrüstung . Hier in meiner Hood Kennt mich Jeder ich bin immer Freundlich und Hilfsbereit und Sammel auch Fremden Müll aus der Natur . Einige Halten mich Wohl für einen Waldschrat , aber auch die Rennleitung Läßt mich in Ruhe .Ich bin Nicht zu 100% Leave No Trace aber ich Weiss WANN und WO ich was machen kann OHNE Ärger zu Bekommen . Jetzt in Pandemie Zeiten Zieht es Wirklich Viele Leute in die Natur und Wenn Diese Leute dann auf YT sehen Der macht das und das , OHNE zu Reflektieren ob Diese Sachen auf Privatgrund oder auf Öffentlichen Flächen Gefilmt werden , Kommt es Leider zu Diesen Dummen Auswüchsen . Ich habe Zwar einen Hang zu Militärischen-Tactical Sachen aber mit Wehrsportgruppe Lasse ich mich Nicht in einen Topf Werfen .


    Peace Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als Übernacht Versumpfen

  • Du wirst auch mit Verzicht auf... meinetwegen militärisch angehauchte Ausrüstung nicht verhindern, in einen jeweiligen Topf gesteckt zu werden :( wer in Töpfe stecken will, der macht das.

    Mein lieber schwyzi, Dir ist wahrscheinlich gar nicht bewußt wie recht Du hast ... Letztens ging ich abends weg auf einen kurzen Streifzug im bushcraftigen Outfit, d.h. Lundhags Trekkinghose in Farbe 'tea green', OR Softshell Jacke in Farbe 'fatique', Macpac Tagesrucksack in Farbe 'tarmac', zerfledderte Merrell Sneakers in Farbe 'dark earth' - alles zivile Teile und ohne marketingtechnisch aufgehüpschte Farbbenamsungen in braun, dunkelgrün u. grau gehalten. Ein Nachbar ist Polizist und kam gerade von seiner Schicht nach Hause. Wir verstehen uns prächtig und er meinte nur 'jedesmal wenn ich dich sehe glaub ich ein Bundesheerler läuft mir über den Weg, fehlt nur noch das Scharfschützengewehr und du wärst komplett'. Das Statement hat mich regelrecht demoralisiert, den einen solchen Eindruck wollte ich keinesfalls abgeben. Nicht nur gutes Beispiel das Selbst- und Fremdbild nicht übereinstimmen sondern auch dafür dass man in einem bestimmten Outfit sofort 'schubladiert' ist. Wundert also wenig wenn Leute (egal ob nun Journalisten oder nicht) außerhalb unserer kleinen Bushcraftgemeinde alles was in militärgrüner Montur daher kommt einer bestimmten Szene zuordnen, ob einem dass nun passt oder nicht!

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    Frischluftdeppert
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  • Ja, das mit der Wahl der Klamotten und der Ausrüstung ist imho eine der interessantesten Fragen. Nicht wg. Gear-Wahn, sondern wegen unserem Selbstverständnis.


    Ich wage jetzt einmal eine ganz steile These: Was macht denn den Bushcrafter aus? Oder besser: Was unterscheidet den Bushcrafter vom normalen Outdoorer / Trekker / Wanderer? Doch eigentlich das CRAFTEN, also in irgendeiner Weise irgendeine wie auch immer geartete Fähigkeit, irgendetwas im "Busch" zu tun, etwas herzustellen, also von mir aus das Schnitzen, das Unterstand oder Sonstiges aus Holz vor Ort Bauen, von mir aus auch das gut und ordentlich Feuer auf verschiedenste Weise machen Können. Also in irgendeiner Form etwas tun zu können, was uns im Zweifelsfall vom normalen Wandersmann unterscheidet. Ein bissi Survivalfähigkeiten vielleicht. Aber Fleischbeschaffung würde ich da schon ausnehmen, denn Jäger sind die wenigsten von uns.


    Tun das denn die meisten von uns auf Ihren Touren? Also entweder machen Sie kaum Fotos davon oder sie stellen sie hier zumindest nicht ein. Und ich begegne ihnen auch so gut wie nie draußen.


    Und da nehme ich mich nicht mal aus. Ich weiß zwar, wie das alles geht. Ich kann einen Löffel schnitzen. Oder einen Grabstock. Oder eine Kuksa. Auch wenn es ewig dauert und das Ergebnis ... Sagen wir einfach, es gibt einen Grund, warum ihr meine "Kunstwerke" nicht zu Gesicht bekommt. ;(


    Ich weiß, wie man ein Zelt mit außenliegenden Stangen aufstellt, alter Pfadi der ich bin. Ich kann ein Feuer machen, auch ohne Feuerzeug und einen Liter Spiritus. Und ich weiß, wo und wann und wie man es NICHT machen sollte (also das FEUER meine ich :zwinker: ...). Zur Not würde ich wahrscheinlich auch noch einen Unterstand hinbekommen, der einen des Nächtens nicht erschlägt.


    Und wie oft mache ich (und fast alle hier) so etwas? Eben. So gut wie NIE! Und den meisten hier dürfte es ähnlich gehen. Hat unterschiedliche Gründe. Bei den einen ist es die Zeit (Kinder, Job, Ehrenamt, sonstige Hobbies), bei anderen die Gesundheit (wenn der Rücken im Arsch ist, ist schlecht woodworken), bei wieder anderen ist es die Obrigkeit (Waldbesitzer, Jäger, Jagdpächter, Förster, Ranger, Feldschütz usw. sehen Wildcampen, Lager bauen und Feuer im Wald eben idR nicht gern).


    Was unterscheidet uns also von anderen Outdoorern wirklich? Wenn man es runterbricht doch eigentlich nur die gedeckteren Farben und ein - sagen wir es mal provokant - leicht elitäres Selbstverständnis.


    Aber ich will einfach nicht in Neonorange, Giftgrün, Hellblau, Feuerwehrrot, Orange und ( schwyzi möge mir verzeihen) Rosa herumlaufen und schlafen. Bekomme ich Augenkrebs von.

    Si fueris Romae, Romano vivito more

    6 Mal editiert, zuletzt von Cui Bono () aus folgendem Grund: Rechtschreibung, Rechtschreibung pöhse!

  • Mein lieber schwyzi, Dir ist wahrscheinlich gar nicht bewußt wie recht Du hast ... Letztens ging ich abends weg auf einen kurzen Streifzug im bushcraftigen Outfit, d.h. Lundhags Trekkinghose in Farbe 'tea green', OR Softshell Jacke in Farbe 'fatique', Macpac Tagesrucksack in Farbe 'tarmac', zerfledderte Merrell Sneakers in Farbe 'dark earth' - alles zivile Teile und ohne marketingtechnisch aufgehüpschte Farbbenamsungen in braun, dunkelgrün u. grau gehalten. Ein Nachbar ist Polizist und kam gerade von seiner Schicht nach Hause. Wir verstehen uns prächtig und er meinte nur 'jedesmal wenn ich dich sehe glaub ich ein Bundesheerler läuft mir über den Weg, fehlt nur noch das Scharfschützengewehr und du wärst komplett'. Das Statement hat mich regelrecht demoralisiert, den einen solchen Eindruck wollte ich keinesfalls abgeben. Nicht nur gutes Beispiel das Selbst- und Fremdbild nicht übereinstimmen sondern auch dafür dass man in einem bestimmten Outfit sofort 'schubladiert' ist. Wundert also wenig wenn Leute (egal ob nun Journalisten oder nicht) außerhalb unserer kleinen Bushcraftgemeinde alles was in militärgrüner Montur daher kommt einer bestimmten Szene zuordnen, ob einem dass nun passt oder nicht!

    Das funktioniert auch mit einer Brandit M65 Jacke in grün und einer Engelbert Strauß Vintage Worker Cargo Hose in braun! Ich wurde von meiner Trauzeugin mit den Worten empfangen: 'du sieht gerade so aus, als kämst Du vom Manöver' als ich abends auf ein Bier mit ihrem Mann, meinem (geimpften) Kollegen und Trauzeugen vorbeikam. Es war abends kühl und ich war einigermaßen warm angezogen, aber keinesfalls in irgendeiner Weise militärisch (außer der Jacke mit Schulterklappen). Kein Rucksack, keine Stiefel, nichts!

    Grüße vom Largo


    Gôdaich!

    (geht eigentlich (ganz gut))

    Einmal editiert, zuletzt von el_largo ()

  • Was unterscheidet den Bushcrafter vom normalen Outdoorer / Trekker / Wanderer? Doch eigentlich das CRAFTEN, also in irgendeiner Weise irgendeine wie auch immer geartete Fähigkeit, irgendetwas im "Busch" zu tun, etwas herzustellen,


    Und wie oft mache ich (und fast alle hier) so etwas? Eben. So gut wie NIE! Und den meisten hier dürfte es ähnlich gehen.

    Ich denke, da schließt du zu knapp von dir auf andere. Guck mal in den Löffel Holzschnitzarbeiten-Faden. Oder Lederarbeiten, Myog...

    Ich zumindest mach das andauernd. Nur nicht so mit "Buschmaterial", aber ich bin ja auch kein bushcrafter.


    Woodworm , bugikraxn , Steuermann , Cui Bono -

    ihr bestätigt mir leider, was ich im Stillen gedacht, aber nicht wahrhaben wollte und daher verdrängt habe...

    Ich bin hier in einem Konformistenforum voller mode- oder familienabhängiger Softies  ;(

    Was unterscheidet und also von anderen Outdoorern wirklich?

    Vielleicht unser selbstbewusstes Auftreten, das wir , da es die gesellschaftliche Umgebung erschrecken könnte, durch angepasste Kleiderwahl in eine sozialverträgliche Form bringen.

    Niemand würde im Entferntesten vermuten, welch gefährliche Kampfmaschine sich unter diesem Oitfit verbirgt... 8)

    LG

    schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • =O Neinnnnn...... Da ist es wieder, dieses Bild, was ich schon fast los war.

    Nun habe ich es für Wochen wieder vor meinem geistigen Auge.....


    Evtl. hilft mir ein wenig Selbstverstümmelung.... :werkeln:




    ;)

  • Freu dich doch, daß das Bild im Profil aufgenommen ist.

    So sieht man die 'Komfortöffnung' nicht.

    Weiterhin schönes Kopfkino.

    Nicolai

  • Und hier hat es der Quatsch bis in die Tagesschauapp geschafft. <X


    https://www.ndr.de/nachrichten…arsch,bushcrafter100.html

    Eigentlich wäre es an der Zeit, sich von diesen Errichtern von Waldbauten offiziell zu distanzieren. Das Ganze ist ohnehin eher ein Phänomen der youtube-Szene, bei uns im Forum habe ich nur ganz vereinzelt von solchen Sachen gelesen. Auch die militante Prepper-Szene kommt bei uns hier zum Glück nicht vor.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

    Einmal editiert, zuletzt von Naturerlebnis ()

  • Es war nur eine Frage der Zeit bis mal solch ein Bericht kommt. Bushcraft ist zur Zeit "in" und durch die großen YT Kanäle populär geworden. Man kann in Corona Zeiten ja kaum was in seiner Freizeit machen, also schaut man was z.B. die beiden Berliner Hampelmänner veranstalten und macht das nach.

    Leider sind da dann auch Leute bei, die bisher wenig bis nichts mit Natur am Hut hatten. Ich denke, wenn nach Corona wieder normales Leben statt findet, das die meisten dieser neuen Waldbesucher sich wieder in ihre Fitnessstudios etc verkrümeln werden. Hoffentlich :cursing:

  • ja ist ursprünglich mehr survival training ohne alles liegen zu lassen !


    Genau so passiert es bei uns !

    Im Schweiße deines Angesichts sollst mit Taschenmesser aufbauen. :werkeln:


    Die neben Nutzer die sogar Feuer und Müllcontainer hinterlassen sind das problem ! ;(

  • Eigentlich wäre es an der Zeit, sich von diesen Errichtern von Waldbauten offiziell zu distanzieren. Das Ganze ist ohnehin eher ein Phänomen der youtube-Szene, bei uns im Forum habe ich nur ganz vereinzelt von solchen Sachen gelesen. Auch die militante Prepper-Szene kommt bei uns hier zum Glück nicht vor.

    Dass dem ausuferenden Shelterbauphänomen hier im Forum viele kritisch gegenüber stehen ist klar. Wir kennen unsere Szene und das Umfeld drum herum und können viel leichter beurteilen aus welcher Ecke dies entstanden, was der Antrieb ist bzw. welche Klientel das nun intensiv betreibt. Die Berichte darüber sind nun mal in den Medien gelandet und Otto-Normalverbraucher kennt die Nuancen keinesfalls, dem geneigten Leser/ Zuseher wird das ziemlich egal sein ob das nun Youtuber aus der bushcraftigen oder survivallastigen Randszene, Bushcrafter, Survialisten, Prepper m. Bug Out Location oder doch die Pfadis von nebenan waren die sich da als Baumeister betätigten. Zudem kam keiner von denen zu Wort, was zu weiteren Mutmaßungen führt und den 'illegalen' Touch nur noch unterstreicht.


    Was den Schützengraben betrifft ist das ähnlich, es lässt sich schlicht nicht nachvollziehen ob das ein paar Teenies waren welche die Airsoft Ausrüstung vom großen Bruder aus dem Schrank entwendeten, jemand aus der militanten Prepperszene, ein paar Reichsbürger oder die Skins auf Wehrsportübung? Da das Thema im gleichen Report wie die Waldbauten gebracht wurden kann ein Aussenstehender keinesfalls unterscheiden wer tatsächlich dafür verantwortlich zeichnet. Event. wurde dieser Punkt auch ganz bewußt völlig offen gelassen um ein möglichst weites Umfeld anprangern zu können ...

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    Frischluftdeppert
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  • Was vor einem Jahr der Familienvater war, der einfach nur nach den Ratschlägen des BBK vorgesorgt hat und in eine Schublade mit militanten Preppern und Reichsbürger gesteckt wurde, ist heute eben der "böse" Bushcrafter. Irgendeine Kuh muss halt immer durchs Dorf getrieben werden :|

    Von Preppern hört man in den Nachrichten nichts mehr und so wird man auch von dem Thema bald nichts mehr hören.


    Was die Klamotten angeht: Ich bin nicht (mehr) mit Militärklamotten unterwegs, aber immer noch in einem Stil, der jedem sagt das ich irgend was mit Wald zutun habe. Mir gefällt der Stil einfach und ich fühle mich wohl. Die Leute, die mir unterwegs begegnet sind, hatten einen eher fragenden Blick ob ich jetzt der Jäger, Waldarbeiter oder Förster bin. Insgesamt aber gab es niemanden der mich wegen meiner Klamotten komisch angeschaut hat. Letztes Wochenende bin ich bei einer Hütte an einer Gruppe Jäger vorbei gegangen, die da grade mit ihren Hunden trainiert hatten. Ich denke sie wussten gleich das ich nicht der normale Sonntagsspaziergänger bin mit meinem Rucksack. Haben mich aber auch nicht drauf angesprochen, sondern freundlich gegrüßt. :hut:

    Einmal editiert, zuletzt von Kubi ()