Suche intensiven EH-Kurs

  • Hallo zusammen,


    suche einen guten Erste-Hilfe/Medic-Lehrgang, der auch auf längere Touren abseits der Zivilisation vorbereitet... und möglichst in Deutschland angeboten wird.


    Habt Ihr Tipps, Erfahrungen? Würde mich sehr freuen!


    Viele Grüße und herzlichen Dank schon mal,


    Youk :kanu:

  • Moin Youk,


    ja, solche Kurse gibt es.

    Eigene Erfahrungen leider bisher noch keine. Aber es kommt ein wenig darauf an, was Du willst und welche Vorkenntnisse Du hast.

    Moehre hat vor kurzem wohl einen sehr speziellen Kurs mitgemacht,

    Walter hat auch einen guten Überblick,


    Es gibt wohl


    Outdoorschule Süd – Erste Hilfe Outdoor

    https://www.capsarius-akademie.com/asarm (hier auch interessanter Newsletter!)

    mediurs - mediurs: Experten für Outdoor Erste Hilfe & Expeditionsmedizin


    und ein paar andere.

    ggf. noch diesen Kollegen hier; https://www.youtube.com/@roguemedix

    Dabei weiß ich aber nicht, ob und wenn ja welche Kurse dort angeboten werden.


    Die Kurse sind nicht so weit gestreut wie man denkt.


    Nein, ich sage jetzt nicht, einfach mal ein paar yt vids ansehen. Bringt vielleicht etwas wieder ins Gedächtnis, aber machen ist notwendig.

    Und vorher formulieren, WAS man machen will.


    - Wo soll es hin gehen?

    - Welche Vorkenntnisse hast Du?

    - Wer ist auf Tour dabei?

    - Sollte diese Person auch einen solchen Lehrgang besuchen?

    - Wie bist Du unterwegs?

    - Welche Erwartungen hast du an den Kurs und an Dich?


    Bringt ja nix, wenn man einen TECC Kurs 1) besucht, eigentlich für die Wildnis in Kanada gerüstet sein will und tatsächlich einen EH-Kurs "Sofortmaßnahmen am Unfallort" 2) besucht. Da hat das eine mit dem anderen nur das Wort "Kurs" gemeinsam.



    1) geht in Richtung TCCC (militärisch) und könnte durchaus anstrengend und spannend werden.

    2) Sofortmaßnahme am Kursort => solange aushalten bis der Schein ausgestellt wird!, also auch anstrengend, nicht einzuschlafen. Aber besser als gar nichts.

    #Lästerei aus



    Man muss sich bewusst sein, dass a) diese Kurse kosten und b) weder von der Berufsgenossenschaft noch vom Straßenverkehrsamt akzeptiert werden. Dafür bekommt man allerdings eine praxisnahe und größtenteils fundierte Ausbildung und je nach Anbieter einiges geboten.


    Such mal bei YT nach TECC Kurs Bericht. Der "Blaulichtkanal" hatte da mal ein schönes, interessantes Vid.


    Wenn man nicht auf den Euro-Schein schauen muss, könnte man den einen oder anderen - evtl. roguemedix.de (weil bei Dir in weiteren Umgebung) einmal nach einer persönlichen Schulung fragen. Macht Sinn, wenn es um die Handhabung von Material und Grundlagenfähigkeiten geht.


    Die Outdoorschule Süd macht Sinn, wenn es um die Anwendung in freier Wildbahn geht. Von dort kommt auch das Buch


    Erste Hilfe Outdoor Buch 24,80 EUR – Outdoorschule Süd


    welches der eine oder andere hier schon gelesen / verschlungen und höchst gelobt hat.

    Alternativen gibt es, der Bereich ist halt sehr speziell.

    Lesen bildet und schafft zumindest Grundlagenwissen, ersetzt aber nicht die Praxis.


    und wie immer gilt:

    Mach und berichte!

  • Youk, ich weis ja nicht wie Orts flexible Du bist aber sehr gute Kurse bietet Urs an: https://mediurs.de/
    Um ein wenig Einblicke in sein tun zu bekommen, kannst Du ja erstmal ein paar seiner Videos schauen: https://www.youtube.com/@MediUrs
    Von der Region her würde für Dich aber auch super Marcus passen: https://www.youtube.com/@roguemedix
    Bei beiden kannst Du, bei Anfragen gerne von mir grüßen (Walter Busch)

  • Die erwähnte Outdoorschule Süd macht absolute Top Arbeit.

    Ich habe bei denen einen zweitägigen Outdoor 1. Hilfekurs gemacht, das beste was ich bisher erlebt habe. Ich muss das alle drei Jahre nachweisen.

    Und, Highlight, einen Felskletterrettungskurs, auch mit viel Ersthelferzeugs dabei.

    Sehr fordernd, kompromisslos immer draussen und nicht im Saal, bei jedem Wetter.

    Falls der Kurs im Schwarzwald stattfindet, Zeltlager mitten im Wald mit Kochen auf dem Lagerfeuer.

  • Zusätzlich zu Outdoorschule Süd kann ich Earthtrail empfehlen. In beiden Fällen macht es Sinn sowohl den Basis, als auch den Advanced Kurs zu machen. Das ist super um die Routinen unter Stress zu erlernen, Ziel ist aber meist nur stabilisieren bis Evakuierung.


    Ein erste Hilfe Kurs wird nur sehr bedingt die Aufgaben eines Arztes lehren, da man dann nicht mehr im Rahmen seiner Kompetenzen handelt - rechtlich bedenklich und mit Haftung verbunden. Hat man daran Interesse macht es ggf. Sinn einen Medizin auf See Kurs zusätzlich zu machen, da geht es dann um komplexere Medizinische Behandlungen. Ist dann aber meist wieder theoretisch und mit Material was man nur bedingt oder nicht im Rucksack hat.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Auch von meiner Seite eine DICKE Empfehlung für die Outdoorschule Süd.

    Ich habe bei denen damals den grossen Kurs gemacht, danach war ich mal so richtig platt. Ich denke so viel wie dort, habe ich in so "kurzer" Zeit noch nie gelernt.

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • DICKE Empfehlung für die Outdoorschule Süd

    Ja die haben schon was drauf. Ich haben das Buch von der Schule. Was mich stört, besonders wenn es in Regionen geht, wo die professionelle medizinische Versorgung länger auf sich warten lässt oder nicht vernünftig vorhanden ist, die Schule geht nicht darauf ein, wie wenig das Material, das in den "Standard- Verbandkästen/Taschen" vorhanden ist, ist echten Notfall zu gebrauchen ist.
    Z.B. ein Druckverband mit "normalen" Verbandpäckchen ist ein Witz, nur als kurze Unterstützung und Beruhigung des Gewissen nutzbar.
    Druckaufbau und Haltbarkeit sind unbefriedigend. Noch schlimmer die Dreiecktücher aus den Verbandkästen.... diese sind zu dünn und instabil.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Eine Notfallsanitäter- oder Paranedicausbildung ist noch mal eine andere Geschichte.

    Da hast Du Recht, aber in wirklich entlegenen Gebieten geht es darum Leben zu retten. Mit der falschen Ausrüstung kann dies in die Hose gehen ;)


    In Kurs wird darauf eingegangen. Walter

    :thumbsup:

    Alles Liebe aus Aachen, Walter ;)
    Meine Fotoalben


    Einmal editiert, zuletzt von Walter () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Walter mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • richtig, Albbaer .


    Das sind noch mal andere Paar Schuhe.

    Das Interesse für die Dinge ist dennoch vorhanden.

    Das Material des Verbandskasten ist m.E. tauglich für die erste Hilfe. Sonst hätte es keine DIN-Zulassung. Aber ehrlich gefragt:

    Reicht es für mehr als die erste Hilfe in urbanen Gebiet?

    Meiner Meinung nach vielleicht, mit der entsprechenden Ausbildung und Erfahrung.

    Die Frage ist, warum einige der HiOrg auf diese Taktikischen Materialien umstellen bzw. Diese ergänzend mitführen.

    Ich denke, dass diese Dinge ebenso ihre Berechtigung haben wie der KFZ-Verbandskasten.

    Letzterer in Urbanen Gebieten mit guter Verfügbarkeit des RD, die anderen in der "Pampa", dann auch gerne mit guter Ausbildung - auch am Produkt - kombiniert.


    (Wobei die Definition von "Pampa" manchmal etwas sehr subjektiv ausfällt. Vielleicht so: dort, wo mit gefährlichem Gerät das Risiko einer lebensbedrohlichen Verletzung besteht und der RD nicht innerhalb der 3 Minuten der finalen Leckage in der Lebenssaftleitung einen Flicken drauf gemacht hat.


    Diese Definition hätte evtl. zur Folge, dass die meisten Wanderer mit einem BoBoo-Kit, dem DIN Päckchen M oder G, einer oder zwei Rettungsdecken oder -Sack und BW- Dreiecktuch plus Kommunikation bestens bedient wären, ggf. Der Fichtenmoppedist alleine auf dem Hof aber besser mit TQ und IsraeliBandage ausgestattet sein kann.

  • Wenn man weiss, dass zum Beispiel die Binden im EH-Zeug nicht die besten sind, kann man die ja austauschen oder ergänzen.

    Das Dreiecktuch-BW..... ist das nicht Standard in jedem Rucksack?


    Was ich damit sagen will: Darum macht man solche Kurse, um sowas zu lernen. Daß nicht alles in Büchern steht, was ein erfahrener Rettungsassistent weiss und kann leuchtet mir ein. Manch einer würde das ja auch einfach mal ausprobieren. Was in dem Fall blödere Folgen hat, als wenn ich beim Basteln mal experimentiere.

  • Das Dreiecktuch-BW..... ist das nicht Standard in jedem Rucksack?

    Nein. Leider. Auch bei mir nicht um Rucksack.


    Dafür in der Oberschenkel Tasche, rechts. :mrgreen:


    Bei den Binden im KfzKasten hast du meine volle Zustimmung, beim Rest zum Wissen Können und Lernen von Profis ebenfalls.


    Nochmal zum Kfz Kasten:

    Die Verbandspäckchen sind fürs Erste ok. Die Kompressen, Mullbinden und Verbandstücher auch.

    Was Schrott ist, sind Pflaster und Dreiecktücher, jedenfalls sind letztere nicht fürs Abbinden geeignet.


    Daher schlummert der Din-Kasten unter dem Sitz und wird durch ein ein "Trauma-Kit" in Griffweite des Fahrers ergänzt.


    Nochmal zum Kurs: wenn die Zeit vorhanden und die Termine passen, Outdoorschule Süd.

  • Was mich stört, besonders wenn es in Regionen geht, wo die professionelle medizinische Versorgung länger auf sich warten lässt oder nicht vernünftig vorhanden ist, die Schule geht nicht darauf ein, wie wenig das Material, das in den "Standard- Verbandkästen/Taschen" vorhanden ist, ist echten Notfall zu gebrauchen ist.

    Was wäre die bessere Alternative zur Outdoorschule?


    Und haben wir solche Regionen in Europa oder reden wir da von ganz anderen Gefilden?

  • bessere Alternative

    Die Outdoorschule.


    haben wir solche Regionen in Europa

    Ja. Regelmäßig da, wo der Feldweg anfängt und die 9 Minutenregel für den RD nicht mehr gilt.

    Egal ob nun Mittelgebirge, flaches Ostfriesland auf dem Feld, Bayrischer Wald oder Alpen, sobald der Asphalt aufhört fängt oft die rettungsdienstliche Pampa an. Sorry, das ist keine Kritik am RD. Es ist halt wie es ist und kein RD der Welt kann sofort da sein, wenn am Ende der Welt etwas passiert.



    Z.B. Eifel, irgendwo im Nirgendwo auf dem Lieserpfad (empfehlenswerte Wanderstecke!)

    Kind knickte auf dem Pfad um, nicht mehr gehfähig. Sofortige Alarmierung des RD, Dauer bis Eintreffen des Fahrzeugs ca. 40 Min.


    Ggf. wäre bei lebensbedrohlicher Verletzung auch der Heli eingesetzt worden, Standort wäre Wittlich gewesen, 6 Min Flugzeit, plus Winschen weil kein Landeplatz im Wald.


    Da war ich die 40 Minuten auf mich gestellt. Leerkräfte unbrauchbar bis Totalversagen.

    War in dem Fall "nur" Kühlen des Knöchel, restlicher Körper Wärmeerhalt mit Biwisack und aufmunternde Gags für et Jemüt... gegen die Tränen.


    Andere Sache, Kreislaufversagen nach Wildwasserabfahrtsrennen auf der Prüm, ebenfalls Eifel. 20 Min bis zum Eintreffen des RD in einer Ortschaft. Die 20 Minuten waren lang. Sehr lang, trotz Anwesenheit einer Allgemeinmedizinerin.


    Und wie oben schon mal erwähnt, was macht man, wenn man allein auf dem Hof in die Säge packst? Oder auch nur dich so verknackst, dass du dich im Garten bei unter 5°C nicht mehr bewegen kannst und keiner reagiert?


    Ich bin nur Ersthelfer mit etwas Material in Griffweite, aber ich mache mir halt meine Gedanken - gerade wenn ich mit einer Gruppe - unterwegs bin. Vorbereitung ist zu viel gesagt, aber "mal etwas gezielt einpacken und" und im Kopf durchgehen was möglich sein kann, hilft schon mal. Und sei es, dass man sich die möglichen Rettungspunkte im Wald schon mal auf der Karte ansieht oder im Vorbeigehen wahrnimmt.


    Das oben sind nur erlebte Beispiele, die ermutigen sollen, einen EH-Kurs Outdoor zu besuchen.

    Dümmer wird man davon nicht. Nur sollte man sich bewusst sein, dass man zukünftig die Unfallopfer erst mal vor die Türe schleppen muss, weil man ja einen "Outdoor-Erstehilfe-Kurs" besucht hat.

    Drinnen geht dann nicht mehr :mrgreen:

  • Ja. Regelmäßig da, wo der Feldweg anfängt und die 9 Minutenregel für den RD nicht mehr gilt.

    Wir reden doch von einem Outdoor Erste Hilfe Kurs. Und der soll dann ungeeignet sein, wenn der Feldweg aufhört?


    https://mediurs.de/

    Dort wird auch sehr intensiv auf die Temen: Vernünftige Ausrüstung (Material) und Improvisieren eingegangen.

    Der Kurs hat 16 Unterichtseinheiten zu 40 bei der Outdoorschule. Da fällt es einem als Laien jetzt nicht einfach zu priosieren.

  • Wir reden doch von einem Outdoor Erste Hilfe Kurs. Und der soll dann ungeeignet sein, wenn der Feldweg aufhört?

    Ähm, ich glaube wir beide haben uns Mistverstanden.


    Meine Ansicht:

    Der Kurs der Outdoorschule Süd ist aktuell mit das Beste, was der Markt für den zivilen Bereich bietet.


    Ich hatte Deine Frage so verstanden, dass du evtl. Die Notwendigkeit für Deutschland nicht siehst, weil die dazugehörige einsame Landschaft fehlt.


    Dieser Ansicht bin ich nicht. Für mich fängt die Notwendigkeit autarker Hilfe da an, wo der RD nicht innerhalb kurzer Zeit vor Ort ist. Und das kann (!) Eben auch der Feldweg 100m hinter dem Ortsausgang sein.


    Zur Priorisierung

    Outdoorschule ist m.W. nach immer draußen, "spielt" im Gelände verschiedene überraschende Szenarien durch und verbindet Erlebnis mit Inhalt.


    Andere Kurse sind m.E. eher in einem statischen Geschehen. Das muss nicht zwingend schlechter sein, nur eben anders.

  • Ähm, ich glaube wir beide haben uns Mistverstanden.

    Walter hat gesagt, dass die Schule nicht auf geeignetes Material eingeht, wenn man in Bereichen ist, wo professionelle Hilfe auf sich warten lässt.


    Deswegen wollte ich wissen, wo ich in diese Bereiche komme. Nützt ja nichts, wenn ich alles kann, aber nur ungeeignetes Material habe, weil ich in diesem Bezug Ausbildungsmängel habe.


    Ihr beide widersprecht euch wie mir scheint und wirklich schlauer fühle ich mich gerade nicht.


    Aber dein Standpunkt scheint klar, Steuermann

  • Andere Kurse sind m.E. eher in einem statischen Geschehen. Das muss nicht zwingend schlechter sein, nur eben anders.

    ... ist bei Urs halt nicht so... der ganze Hof ist umgebaut so, dass Urbanes (z.B. Baustelle / Bauernhof) sowie auch Wildnis nachgestellt werden.
    Es gibt, bei Ihm, auch Spezialkurse für Expeditionen, angepasst auf die Gegend in die Ihr wollt. Also von allgemein bis speziell genau auf Euch zugeschnitten. Von Privatperson über NGOs bis zu Behörden /BOS, Er macht Unterrichte für Jeden.


    Deswegen wollte ich wissen, wo ich in diese Bereiche komme.

    In diesen Bereich kannst Du in vielen Wäldern, Landstraßen aber z.B. in der Berufsverkehrszeit auch in Städten kommen.

    Hier im Hürtgenwald und der Eifel habe ich selber schon 30 Minuten auf den Rettungsdienst warten müssen. Lange und schwierige Anfahrten, Mangel an Personal und Rettungsmittel sowie erhörtes Einsatzaufkommen (z.B. zu jedem Start der Motorradseison ) sorgen halt für längere Hilfeleistungsfristen :(

    Alles Liebe aus Aachen, Walter ;)
    Meine Fotoalben


    Einmal editiert, zuletzt von Walter () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Walter mit diesem Beitrag zusammengefügt.