Eine gute Methode Tiere zu beobachten ist der Sitzplatz.
Dabei sucht man sich eine etwas erhöhte Stelle am Wasser, wo Tiere zum Trinken kommen.
Die Stelle findet man, wenn man den Wildpfaden, die zusammen laufen, folgt. Die führen meist zu einer Wasserstelle...
Und dann machst man es sich gemütlich.
Ich hab immer einen Regenponcho mit, den man überziehen oder als Tarp aufspannen kann, wenn das Wetter wechselt.
Und dann geht man da jeden Tag hin und sitzt dort ganz ruhig für mindestens eine Stunde.
Eine leichte Hängematte, die man als Sitz aufhängt ist eine sehr gemütliche Sache oder man nimmt sich ein Sitzkissen oder so mit...
Von Thermarest gibt es eins, wo sich selbst aufbläst und das ein sehr kleines Packmaß hat.
Nach etwa einer Woche haben sich die Tiere daran gewöhnt, daß man da ganz ruhig sitzt und sind nicht mehr so scheu...
An den Vögeln merkt man es als Erstes!
Die Meisen, die sonst immer Alarm schlagen, sehen einen nicht mehr als Bedrohung und wenn die kleinen Vögel keinen Alarm "aussenden", sind auch die anderen Tiere im Wald ruhiger und machen ihr Ding...
Es ist wichtig, daß man selbst keine Pfade hinterlässt, wenn man regelmäßig zu seinem Sitzplatz geht!
Wenn man einfach immer von einer anderen Seite seinen Sitzplatz ansteuert, hinterlässt man so gut wie keine bleibenden Spuren und bekommt langsam ein gutes Bild von der näheren Umgebung.
Der Sitzplatz sollte ein gutes Stück abseits von den Wildpfaden und Liegeplätzen der Tiere sein.
Dann bekommt man auch keine Zecken, wenn man länger auf dem Boden sitzt.
Und die Tiere wittern einen nicht so leicht...
Außerdem will man auch nicht, daß jemand den Sitzplatz findet, da es ein sehr privater Ort ist.
! Achtung, ab hier wird es Spirituell !
Der Sitzplatz hat auch einen spirituellen Effekt..., da man sich dort mit den Geistern des Ortes verbinden kann.
Wie ich schon im Faden:
erzählt hab, geht dieser Ausage die Vorstellung voraus, daß alles beseelt ist.
Auch Orte entwickeln mit der Zeit, durch die Energien aller beseelter Wesen, die dort Leben ein Bewusstsein.
Früher haben die Menschen, an Orten wo das sehr stark zu spüren war, Schreine errichtet...
An Quellen wird das sogar heute noch gemacht!
An einem Baum bei der Quelle hängen ganz viele Tücher, oft schon verwittert und manchmal gibt es dort auch eine Stelle, wo die Menschen noch Geldstücke und andere Gegenstände ablegen...
Das sind die Wünsche, die dort zurück gelassen wurden.
Ich hab in Irland ein paar von diesen Stellen entdeckt und konnte die Kraft dort spüren...
Und da so ein Quellgeist mit der Zeit sehr viel spirituelle Kraft ansammelt, kann er sich darum kümmern...
Wenn ihr mal so einen Ort findet, fragt den Geist des Ortes erstmal um Erlaubnis, bevor ihr einen Wunsch dort zurück lasst!
Es muss etwas Persönliches sein, das man lange bei sich getragen hat..., Kleingeld eignet sich gut, weil das meistens lange im Geldbeutel liegt oder ein Fetzen der Kleidung, die man oft trägt.
Ich hab damals einen Streifen Stoff von meinem Schal zurück gelassen und ich bin mir sicher, daß er da heute noch hängt...
Man darf auf keinen Fall etwas von solchen Orten mitnehmen oder anfassen!!
Sonst bekommt man richtiges Pech!
Pech ist übrigens nur das abhandensein von Glück, welches eine der Kräfte darstellt, die unser aller Leben steuert...
In dem Zusammenhang ist es auch keine gute Idee sich so einen Kraftort als Sitzplatz auszusuchen...
Spirituell Ende...(ab hier kann man sicher weiterlesen! )
Ich hab mittlerweile verschiedene Sitzplätze, die ich gerne besuche und nach ein paar Tagen schon werd ich von den Vögeln nicht mehr als Bedrohung angesehen, so als würden sie sich an mich erinnern.
Einer meiner Plätze ist im Auwald. Dort geh ich schon seit über einem Jahr hin und weiß dementsprechend viel über den Ort, seine Bewohner, die Pflanzen und was dort übers Jahr passiert und wie er sich verändert...
Der Sitzplatz liegt an der höchsten Stelle eines Wasserlochs von etwa 50 m Durchmesser.
Der Wasserstand ändert sich regelmäßig und über den Tag kommen dort sehr viele Tiere vorbei.
Um sich ein Gesammtbild zu verschaffen, ist es gut wenn man zu verschiedenen Zeiten dort ist!
Und dann heißt es sitzen, still werden und beobachten.
Von meinem Sitzplatz aus kann ich einen Ast einer alten Eiche sehen, auf der immer ein Bussard auf seiner Runde durch den Wald landet...
Dann kommt immer mal wieder ein kleiner blauer Blitz vorbei..., den man schon von weitem kommen hört, so als würde er "Platz da, Platz da, aus dem Weg" rufen.
Der Eisvogel bleibt dann für etwa eine halbe Stunde, fliegt seine verschiedenen Jagdplätze ab und verschwindet dann auf einmal wieder Richtung Altrhein.
Auf der einen Seite des Wasserlochs wächst Ried und dort sind ständig ein paar kleine Vögel unterwegs und ein weißer Reiher landet dort gerne und stakst an der flachen Seite am Strand entlang und jagt kleine Fische.
Dort, etwas erhöht, ist mein Sitzplatz!
Beim ersten Mal, als der Reiher mich nicht mehr als Bedrohung angesehen hat, wusste ich, daß ich ab jetzt irgendwie dazu gehöre.
Jeder, der schon mal probiert hat sich an einen Reiher anzuschleichen, weiß wie schwierig das ist. Die sind super aufmerksam!
Eine Bisamratte kommt dort auch oft vorbei. Er lebt mit seiner Familie in dem Altrheinarm, der sich ganz in der Nähe, quasi um die Ecke befindet..., vielleicht um etwas Ruhe zu finden, sowie ich...
Auf der hohen Uferseite des Wasserlochs befinden sich viel Liegekuhlen von Rehen, die dort alle 3-4 Stunden vorbei kommen, um sich etwas auszuruhen.
Das Wasserloch wird auch viel von Enten frequentiert.
Ringeltauben kommen auch gerne vorbei und sitzen in den Eichen, die das Wasserloch umgeben.
Es sind genau neun Eichen um das Wasserloch herum und ich hab den Ort Neun Eichen genannt.
Es gibt einen freundlichen Wind, der die Wipfel der Pappeln zum rascheln bringt und ich bin dort auch schon oft eingeschlafen, weil es so friedlich ist.
Habt ihr auch schon Erfahrungen mit einem Sitzplatz gehabt?
Hier könnten wir unsere Erfahrungen und die Geschichte dieser Orte teilen...
Bis dann,
JC