Das folgende kleine Review thematisiert die Stärken und Schwächen des vor einigen Jahren erschienenen Garberg von Mora aus rostträgem Stahl.
Mittlerweile gibt es das Stück auch aus Carbonstahl.
Das Garberg wird aus einem Rostträgen Stahl mit, laut Mora, „spezieller“ Wärmebehandlung versehen, gefertigt.
Meiner Erfahrung nach hält dieser die Schärfe sehr gut.
Es besitzt einen skandinavischen Anschliff mit einer minimalen sek. Fase vom Werk aus.
Diese lässt sich aber im Laufe der Zeit beim nach schleifen leicht weg arbeiten um daraus einen richtigen „Skandi“ zu machen.
Meiner Ansicht nach ist der Anschliff beim Garberg nicht so akkurat ausgeführt wie bei anderen Messern des selben Herstellers.
Vergleicht man den Anschliff von MK. „Companion“ oder MK. „Triflex“ (ehem. „Bushcraft“) dann fallen einem drei Dinge auf:
- der Anschliff wurde nicht bis ganz unten an den Handschutz gezogen. So wird Klinge verschenkt in einem sehr brauchbaren Bereich.
- Die Sauberkeit des Anschliffs ist nicht so präzise wie gewohnt s. Schleif Ansatz nahe Handschutz.
- Es wurde, wie oben erwähnt, eine sek. Fase angesetzt. Das ist meiner Ansicht nach eine Verschlechterung weil es in der Anwendung einen großen Unterschied macht. Vll. Nicht beim wurst schneiden aber beim erstellen von Strukturen aus Holz o.Ä. macht das für mich definitiv einen!
Das Messer ist aber trotz der negativen Punkte ein sehr solides Werkzeug dessen Belastbarkeit ich als sehr hoch einschätze. Schneiden tut es trotz allem hervorragend!
Der Klingenrücken ist sehr scharf belassen was für das entfernen von Rinde hervorragend funktioniert und auf für das anreißen des Firesteels super ist.
Ich persönlich hätte für die Klingenspitze eine andere Geometrie aus dem vorhandenen Sortiment gewählt, da ich die vorhandene als weniger Brauchbar hinsichtlich feinerer Arbeit halte und auch für den jagdlichen Einsatz als nicht optimal einschätze. Sie ist aber sehr robust! Auch das nachschärfen, gerade im Feld, ist bei einem solchen Radius nahe der Spitze aber nicht immer einfach.
Der Griff ist aus einem haptisch ansprechenden Kunststoff in einer etwas nostalgisch anmutenden Form. Das ganze ist erprobt und liegt sehr gut in der Hand.
Das Garberg ist sehr gut ausbalanciert und liegt durch den ergonomisch ausgetüftelten Griff sehr sicher und satt in der Pfote und das auch nach längerer Arbeit (25 Feathersticks z.B.)
Es besitzt am Griffende sowohl ein überstehendes Stahlstück (Angel des Messers geht hier voll durch -> Full Tang ) und eine Fangriemenöse wo durch problemlos normales 550 passt.
Alles in allem ein solide ausgereiftes Produkt in das sicher verhältnismäßig viel Entwicklungsaufwendungen geflossen sind. Stabilität und Funktion standen sicher sehr hoch bei der Zieldefi. Für dieses Messer und ich denke, dass das ganze so auch erfüllt wurde.
Bei der Scheide kann man zwischen Plastik und Leder wählen. Ich habe klassisch Leder genommen , da ich mein Messer gern am Gürtel trage.
Die Lederscheide ist überraschenderweise von sehr hohem Standort. Das habe ich so nicht erwartet. Sowohl Leder Qualität wie auch Verarbeitung und Sitz sind sehr gut!
Klingen Länge liegt bei 10,5cm @ 3,2 mm.
Gesamt bei 22,5cm. Gewicht Messer knapp 170 Gramm, mit Scheide 290 Gramm.
Mein Fazit ist wie folgt:
Wer ein hartes Arbeitstier für möglichst viele Aufgaben sucht und dabei gern was pflegeleichtes hätte, dem würde ich das Messer empfehlen.
Möchte sich jemand tatsächlich etwas mehr den Feinheiten im bushcraft Bereich widmen, würde ich zum klassischen #1 oder zum meinem Favoriten, dem Companion (ehem. Clipper?) raten.
Ich habe meines seit August vorletzten Jahres im Einsatz und bin recht zufrieden!
Gerade bei Kanu-Touren oder Workshops mit jugendlichen hat es sich bewiesen, da dort auch unkundige das Teil in Verwendung hatten.. es lebt noch
Preislich ist es wohl ein „gehobenes“ Mora mit rund 90,- . Für das was man bekommt ist es aber ein gerechtfertigter Preis in meinen Augen. Gibt wesentlich schlechtere Messer die genauso viel oder mehr kosten.