Was versteht Ihr unter Survival?

  • Moin,
    mich würde mal interessieren, was ihr so unter Survival versteht.


    Klar, Survival umfasst letztendlich alles, was uns hilft, am Leben zu bleiben.
    Eignet ihr euch nur die Fertigkeiten an, die ihr für euer favorisiertes Reiseziel oder Vorhaben benötigt? Oder schaut ihr auch mal über den Tellerrand? Was ist zum Beispiel mit Fertigkeiten wie: Tarnen und Täuschen, Überleben am und auf dem Meer, Klettern, Selbstverteidigung, Ein- und Ausbruchstechniken, Großstadtsurvival, Konfliktbewältigung, essbare Tiere und Pflanzen, Kraftfahrzeuge usw.


    Erzählt mal was Ihr so meint.

  • Moin @Konradsky,
    Ich verstehe unter Survival das überleben in verschiedenen Situationen, sei es bei Naturkatastophen, Kriege oder eben auch einfach wenn ich in der Natur unterwegs bin, und was unvorhersehbares pasiert, eine Verletzung oder verlaufen und vieleicht im Moment keine Hilfe oder weiter gehen möglich ist, und ich mir dann selbst helfen kann.
    Aber auch im Alltag, auf der Straße, Überfall oder sonst was, da ist das Thema Selbstverteidigung oder deeskalation schon hilfreich.
    Ich finde Survival schon recht umfangreich, aber auch interessant. Es gibt da wohl unzählige Beispiele für, zu viele... :huh:

  • Für mich verschiebt sich Survival immer mehr auf den Gesellschaftsbereich. Ich glaube das man mittlerweile besser in der Wildnis überleben kann, als in einer Großstadt bzw. unter Menschen. Was willst z.B. tun, wenn dich einer heimtückisch just for fun von hinten die Treppe runter stößt? Für mich drehen die Menschen langsam, aber stetig nach oben, immer mehr am Rad.


    Da wir ja erst in Bewegung kommen, wenn wir müssen und ungern die Komfortzone verlassen, ist es meinst schwierig, wirklich praxisnahe Erfahrungen zu sammeln um zu wissen, kann ich mir wirklich selbst helfen.
    Für mich ist Survival in erster Linie eine Mentale Herausforderung und daher ist es mir wichtig, zu wissen, wie bin ich denn so gestrickt, wie belastbar bin ich, wie reagiere ich. Ich habe mal eine Doku gesehen über einen Selbstverteidigungskurs, der als Abschlussprüfung hatte, dass die Teilnehmer einzeln allein im dunkeln durch einen Park gehen mussten und irgendwo lauerte ein Trainer im Gebüsch, der dann zuschlug. Auch wenn jeder der Teilnehmer wusste, da kommt was, so hatten sie aber Kontakt mit Adrenalin und wussten nicht, wann und wo kommt etwas auf mich zu. Für mich sind solche Dinge gleichwertig wichtig, wie zu wissen, mit welcher Technik kann ich mich abseilen usw.

  • Schwierig zu beantworten ohne ein Buch zu schreiben.


    Ich würde mich nicht als Survivalist bezeichnen. Allerdings versuche ich, wann immer möglich, zu agieren. Das heisst, vorausschauend und auf den Bauch hörend mögliche "Gefahren" zu vermeiden oder zumindest, mir im Vorfeld Gedanken zu machen.


    Mit zunehmendem Alter bin ich auch vorsichtiger geworden. Auch dies trägt dazu bei, kritische Situationen möglichst nicht entstehen zu lassen.


    Aktuell befasse ich mich mit den Prinzipien des Combatives und versuche, diese mit meinen SV-Skills zu verknüpfen und auch auf andere Lebenssituationen zu übertragen.

  • Hallo,

    Aktuell befasse ich mich mit den Prinzipien des Combatives und versuche, diese mit meinen SV-Skills zu verknüpfen und auch auf andere Lebenssituationen zu übertragen.

    warum willst du bewußt streitlust lernen?


    http://www.dict.cc/englisch-deutsch/combative.html


    Das Gegenteil wäre doch viel interessanter.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Konradsky


    Ich konkretisiere. Combatives, wie ich es verstehe, basiert auf:


    -Entdecken einer potenziellen Gefahr
    -Vermeidungsstrategien
    -verbaler Bereinigung


    Also körperliche Auseinandersetzungen (oder Konfrontationen überhaupt) wo immer möglich zu vermeiden.







  • Ja unter Survival verstehe ich.
    Das ich jeden Tag Survival betreibe.
    Überleben gehört zu unseren Instinkt.
    Mit Arbeiten und Geldverdienen erleichtere ich die Survivalsituation.
    Kämpfen und Auseinandersetzungen gehört auch dazu, z. B. am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr ( leider ) im Allgemeinen Leben halt.
    Und sollte mal der Extremfall eintreffen bin ich auch gewappnet.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

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  • Kann mit der ganzen theoretischen Worst Case/ Survival Denke nicht viel anfangen. Die am häufigsten auftretende Survival Situation, die unsereins zu meistern hat, ist die Teilnahme am Verkehr und der richtige Umgang mit dem eigenen Geld.


    Beides lässt sich mit gesundem Menschenverstand und vorausschauendem Handeln ganz gut meistern.


    Der Rest, z.B. unerwartet plötzlich auftretende Naturkatastrophe oder gar Kriegsfall, ist mir zu weit hergeholt. Ich lebe mitten in Europa, bis ich hier mal dazu gezwungen bin, Feuer bohren zu müssen, muss echt schon viel passieren.


    Hatte auch schon zwei unschöne Begegnungen mit Freunden spontaner Eigentumsübertragung. Beide Male hätte mir Kampfsport oder gar ein Messer nichts gebracht. Sechs gegen Einen schafft in der Regel nur Jason Bourne und wenn dir einer seinen Revolver zeigt, fängst du nicht an zu diskutieren. Trotz dieser Erfahrung habe ich nicht angefangen, irgendwie aufzurüsten.

  • was ihr so unter Survival versteht

    am Leben bleiben, egal was es dich kostet!
    Ob es der Sahnetorten-Nachmittag bei der Schwiegermutter ist, oder man sich beim Jahresurlaub im Tasmanischen Bush verlaufen hat. :)


    Schwierig, auf die Frage zu antworten, in anderen Ländern und Kulturen gibt es den Modebegriff "Survival" gar nicht - da heisst das Alltag.
    Wenn wir von Survival sprechen, geht es eigentlich immer um die geistige Vorbereitung, das Training und das Anschaffen von gewisser Ausrüstung.
    Natürlich passt das auch zum Thema, aber das richtige Reagieren im rechten Augenblick und die dazugehörige Improvisation verdienen eigentlich eher die Bezeichnung "Survival".
    Habe ich mich irgendwo verlaufen, es wird dunkel und ich habe alles dabei, um problemlos eine Nacht zu verweilen, weil ich weiss ich schaffe es zurück am nächsten Tag - klingt das für mich eher wie ungeplantes Camping.


    Tellerrand

    nur wenn es mich interessiert, oder ich wirklich befürchte, mit hoher Wahrscheinlichkeit Fähigkeiten zu benötigen, um ein gewisses Ziel zu erreichen.
    Man darf sich ja auch nicht verrückt machen mit irgendwelchen "Notfallszenarien", denn das Leben ist JETZT und HIER und ich glaube nicht, dass demnächst die Russen einmarschieren. Gewisse Werkzeuge, Lebensmittel, gute Kleidung, etc. sollte jeder zu Hause haben. Und wenn man z.B. in einem überflutungsgefährdeten Gebiet wohnt sollte man auch auf Hochwasser eingestellt sein. Manche Grosstädter sind schon dem Wahnsinn nahe, wenn 3 Stunden der Strom ausfällt. Das ist wohl leider die traurige Tendenz unserer Gesellschaft....... aber ich weiche ab :D


    Survival ist -meiner Meinung nach- adäquates Reagieren und Improvisieren zum geeigneten Zeitpunkt.

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

    • Offizieller Beitrag

    Unter dem Begriff "Survival" verstehe ich tatsächlich die Prägung durch Rüdiger Nehberg und andere Protagonisten der Szene. Also eine Situation die außergewöhnlich und vom normalen Leben abweichend ist, die das Leben bedroht und einschränkt und die es zu überleben gilt.


    Alles andere ist eigentlich "nur" Leben.

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • Hallo,


    bin beileibe kein Misanthrop, die paar welche mich auf Treffen trafen können das sicher bestätigen, aber- zum Einen:
    Der Mensch ist des Menschen Wolf#1 - ich habe das beruflich erlebt, 4-5 Jahre.


    Zum Anderen: Die Natur ist eigentlich nicht das Problem. Eher ist sie neutral, unerbittlich, manchmal grausam - aber diese Ethik kennt sie nicht, daher nicht ungerecht/gerecht oder etwa im Gleichgewicht.


    Wenn man mal gesehen hat wozu Menschen fähig sind...es gibt definitiv das Böse, d.h. es gibt auch das Gute - es muss so sein!


    Den Code nach Cooper o.ä. zu praktizieren ...ist sauanstrengend, so ein Personenschützer zu sein brächte ich nicht fertig.


    Also-Survival bedeutet u.U. Ethik (falls erforderlich) aushebeln zu können.
    Wenn das bedeutet, dass ich einen :racoon: verspeisen muss, na denn...


    Survival ist imho eine Einstellung, eine Philosophie - und natürlich nicht allein mit Gear & Skills zu erschlagen.


    Knackige Fragestellung - erschöpfende Antworten und Ansichten wird es ausreichend geben.


    Das Wort zum Feiertag.


    Gruss,
    Silas

  • Ich habe heute Nacht von 'the walking dead' geträumt. <X
    Ich war wie besessen davon, Munition und Waffen zu besorgen und wurde vom Wecker-klingeln erlöst.
    Tatsächlich finde ich es wichtig, eine gewisse Zeit zu überleben, bei Naturkatastrophen geht es sogar darum, halbwegs normal (mit Licht, Strom,Wärme und vollem Magen) zu "surviveln".


    Nachdem ich gerade geduscht habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich manch ein Szenario wahrscheinlich garnicht überleben will, permanent Todesängste auszustehen, wäre für mich kaum erstrebenswert.


    Da ich mich bewusst nicht mehr in Gefahr begebe, rechne ich auch nicht mit einem Überlebenskampf wie Bear G. oder Rüdiger N. es uns vor machen.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Naja @Wurzelgnom , die Chancen überraschend morgens in den Tiefen der Taiga aufzuwachen sind ja auch eher gering ;) . Da muss man scho bewusst hinfahren.


    Realistisch ist doch eher der nette kleine Stromausfall wegen was auch immer, ein Erdbeben, oder sowas. Schau mal nach Hamburg...Sturmflut z.B.
    Dann kann noch ne Wanderung in die Hosen gehen, klar.
    Und wenns blöd läuft hat man die Maikrawalle vor der Hütte oder sowas in der Art, gibt ja immer Menschen denen die Unversehrtheit anderer wurscht ist.
    Das alles sind Dinge auf die man sich mehr oder weniger vorbereiten kann.


    Man hat die Wahl: Ein Leben in Zuversicht oder ein Leben in Angst. Ich hab mich für Zuversicht entschieden. Was nicht heissen muss das ich nicht ein wenig vorbereitet bin ;)

  • am Leben bleiben, egal was es dich kostet!

    Da möchte ich mal widersprechen.
    Mir ist nicht egal, was es mich kostet - wenn es mich meine Selbstachtung kosten würde, wäre mir mein Leben zu teuer erkauft.
    Konkret:
    Wenn ich nur überlebe, weil ich in einer Situation weglaufe, die ich hätte durchstehen müssen, dann würde ich wohl jedesmal, wenn ich in den Spiegel schaute, kotzen müssen...
    Ich halte es aber nicht für ein lebenswertes Leben, wenn das Badezimmer jeden Morgen nach Erbrochenem riecht.
    Also Überleben um jeden Preis ist für mich nicht sinnvoll, wenn das Leben "danach" nur noch aus Selbstverachtung besteht...
    Wenn ich in eine Situation gerate, in der mir meine Ethik sagt, dass ich da durch muss, dann ist Raushalten oder Weglaufen keine Alternative - auch, wenn es mich das Leben kosten könnte. Ansonsten wäre der Rest meiner Tage sehr unschön, s.o.
    Ist nur meine Auffassung, muss niemand teilen; ich bin halt nicht gut darin, mir mit sog. "Sachzwängen" oder "altenativlos"-Gerede mein Versagen schönzureden - deshalb bete ich darum, dass mir so etwas nie widerfährt oder falls doch, dass ich dann wirklich standhalte; es wäre mehr als vermessen zu sagen, dass ich da sicher bin.
    Nur meine Gedanken dazu
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Moin zusammen,


    ich sehe das wie einige vor mir schon geschrieben haben.
    Verlaufen in Deutschen Wäldern geht zwar aber es gibt kaum ein Wald in Deutschland der so groß ist, dass man nicht spätestens nach drei Tagen wieder heraus findet. ( Außer man läuft im Kreis ).
    Wir müssen unser Essen nicht jagen.
    Als Überflussgesellschaft benötigt man kaum " Survival ".
    Klar sollte man einige Dinge zu Hause haben falls mal der Strom weg bleibt oder die Heizung defekt ist.
    Und es schadet bestimmt nicht wie man weiß einen Fich zu angeln und wie man diesen zubereitet usw.
    Aber ich sehe das alles eher entspannt. Die Mentale stärke ist meiner Meinung nach das wichtigste und einen kühlen Kopf bewahren.

    Manche sagen, ich sei bekloppt ich find mich verhaltensoriginell.


    BCG Wildkatzen.