Thema Psyche bei Solo-Touren

  • Ich empfinde das alleine los rennen irgendwie als sehr zermürbend. Tagestour, ok, 2-3 Tage auch noch ok, aber mit der Aussicht 7-14 Tage Plus ohne survivalcharakter also Notfall los zu ballern ist für mich persönlich nichts. Die persönliche Motivation dahingehend fehlt mir auch komplett da ich mich kein Stück irgendwohin aus Jux und Tollerei bewege. Wenn ich was teste, bastel, Versorgungstouren mache oder Leuten nach stalke die mich in Internetforen nerven, kein Problem. Es fehlt da einfach ein wenig an dem ,,Mein Freund der Baum,, Gedanken bei mir. Ich mag die Natur, ich mag auch Tiere, aber Dauerbelastungen gehe ich eigentlich immer lieber aus dem Weg und benötige da schon jemanden der mich pushed oder mit dem man das Teilen kann. Als ich im Harz unterwegs war und der Pemmikan Fall (Montezuma und so) ausbrach, plus "Höhenmetern" und die Tatsache das ich mir am 2ten Tag schon selbst auf die Eier ging war der Drops für mich durch :D Ich kann mir sehr gut Vorstellen in einem Cast away Szenario irgendwann anzufangen mich mit den palmen zu kloppen oder meine Tiefwasser Phobie dahingehend zu besiegen das ich hoffe das es dort draussen Haie gibt XD


    Edit:


    Wenn man aber über längere Zeit die Ablenkungsmechanismen (Arbeit, Medien jeglicher Art, soziale Kontakte, Betäubungsmittel etc.) meidet, können die Deckel der zuvor mühsam verschlossenen Erinnerungsfässer wieder aufgehen.

    Jup, was je nach Art der Flashbacks oder Traumata mitten in der Pampa und selbstgewählten Einsamkeit ohne jegliche Reßleine schon mal extrem unangenehm werden kann.

  • Alleine Unterwegs sein ist die einzige art zu reisen ohne Stress. Wenn du dich das aber nicht gewohnt bist weil du dich bisher immer mit Gesellschaft vor einem zusammentreffen mit dir abgelenkt hast weisst du natürlich nicht wie du auf dich reagierst. Du kennst dich gar nicht richtig. vielleicht magst du dich gar nicht.


    Ok, das ist jetzt etwas überspitzt ausgedrückt. Der Kern ist jedoch war, so funktioniert die moderne Gesellschaft. "Wenn nichts läuft ist es ätzend". Übersetzt heisst so ein Ausspruch, ich halte mich nicht aus.
    Herausfinden wirst du es nur wenn du dich darauf einlässt, allein sein kann man nicht mit Unterstützung einer anderen Person. Langeweile kann auch schön sein.

  • Allein mag ich persönlich gar nicht, dessen bin ich mir aber auch bewusst, dass ist einfach meine Art und ich mag mich auch nicht verbiegen.


    Ich kann alleine das ist keine Frage ich mag es nur einfach nicht.

  • Hallo
    das ist ein sehr Interessantes Thema.
    Wenn ich die Reha abgeschlossen habe, werde ich mal meine Erfahrungen mit dem Allein sein Posten.
    Nur vorweg, es hat mich komplett Verändert danach.
    Aber mehr Später.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Ich find, es ist nochmal ein Unterschied, ob Du dich auf eine Tour alleine befindest oder ob Du an einem Platz bleibst.


    Auf Tour bist Du beschäftigt, möchtest ein Ziel erreichen, kannst natürlich umplanen, mal einen Tag länger bleiben usw.,
    aber deine Energie ist nicht ausschließlich auf dich ausgerichtet, es gibt einen roten Faden, an dem Du dich halten kannst.
    Wenn Du allein für mehrere Tage an einem Platz bist, beschäftigst Du dich nur mit der Vorsorgung in Form von essen/wärme.
    Die restliche Zeit bist Du mit dir allein und wirklich mit dir im Kontakt. Kommt immer darauf an, was man möchte oder denkt zu brauchen.


    Ich würde mich auch nicht selbst bestrafen in Form von Vorwürfen oder dem Druck, dass man das jetzt unbedingt schaffen muss,
    falls der Moment kommt, wo man feststellt, dass es nicht mehr geht und lieber abbrechen und das alles auf mich neutral wirken
    lassen und lieb zu mir selbst sein.

  • @trapperandy,


    dann hast du aber auch ein Problem mit deiner Psyche, fasse das nicht böse auf, einen normalen Menschen muss nichts verändern! Wenn ich abnorm bin muss ich mich verändern! Schlimmer noch wenn ich gar nicht mehr beurteilen kann was normal oder abnorm ist!

  • Da gebe ich dir recht und wenn du abends platt bist, ist es nicht so tragisch - als Single bin ich eh viel alleine - aber zu Hause udn das wurde wohl auch gesagt, hat man Ablenkung - Internet - Fernsehen, etc.
    Das Alleinsein, denke ich ist nicht so tragisch - es ist eher die Langeweile.
    Wie Baumkind auch schon sagte im Winter sind die Tage kürzer.
    Klar vielleicht kleines Feuer und schnitzen oder Headlamp und lesen.
    Klar denkt man beim alleine Laufen auch nach - aber ich habe da und deswegen finde ich es ja so toll - die Leere ich kann da abschalten.
    Sogar im Camp mit vielen Leuten denke ich nicht mehr an zu Hause oder was da gemacht werden muss - alles weg.

  • @trapperandy,


    dann hast du aber auch ein Problem mit deiner Psyche, fasse das nicht böse auf, einen normalen Menschen muss nichts verändern! Wenn ich abnorm bin muss ich mich verändern! Schlimmer noch wenn ich gar nicht mehr beurteilen kann was normal oder abnorm ist!

    Sorry
    aber Du kennst mich nicht.
    Klar bin ich Ballerballer dafür aber Ehrlich und Direkt.
    Ich habe das Umgesetzt wovon hier viele Träumen.
    Über 1 1/2 Jahre Allein als Selbstversorger in einem Rauhen Land gelebt.
    Das jetzige Leben hier in Deutschland ist ein Paradies dagegen.
    Aber Später mehr.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • @08/15
    Schöner Faden. Danke dafür.
    Ich finde du solltest einfach losgehen und dich darauf einlassen. Dein Auto soll ja maximal ein paar Stunden weit weg stehen , also kannst du jederzeit abbrechen. Du findest sowieso nur selbst heraus wie du mit dir alleine klarkommst , egal welche Erfahrungen Andere gemacht haben.
    Gruß, Christian

  • @Friese,


    normal heißt so zu leben das man mit seiner Umwelt zurechtkommt und niemandem auf die Füße tritt "Umwelt ist Mensch, Tier und Natur" wenn ich da anecke wie auch immer hab ich ein Problem! Dann muss ich die Veränderung bei mir selbst suchen wie schon von trapperandy geschrieben ....

  • du sagst es doch selber du hast scheinbar einen Knall, ich würde dich nie sehen wollen, meine Freundin ist Psychologin und hat bei deinem Bild nur Vorsicht gesagt!

  • Zu viel denken schafft Bedenken.


    Eine "normale" Solotour ist weder ein besonders gefährliches noch ein leichtsinniges Unterfangen. Es ist eine Tour - nur, dass man alleine unterwegs ist. Entweder man mag es, oder man mag es nicht.



    Das Baumkind

  • ... es ist eher die Langeweile ...

    Dieser Gemütszustand ist mir bei Solo-Unternehmungen in der Regel vollkommen fremd.


    Als Langeweile wird ein unwohles Gefühl bezeichnet, welches durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird oder bei einer als monoton oder unterfordernd empfundenen Tätigkeiten aufkommen kann.


    Genau diese Empfindungen kann ich auf einer Tour oder sonstigen Solo-Unternehmung gar nicht haben. Es handelt sich dabei doch gerade um eine bewusste und selbstgewählte Form der Freizeitgestaltung. Wenn gerade nichts zu tun ist (zum Beispiel beim Abwettern im Zelt) würde ich das Ganze eher als eine Zeit der Muße bezeichnen.


    Und da sieht man mal wieder: Es kommt immer darauf an, welche innere Einstellung man zu Dingen hat!


    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Langeweile ist die Voraussetzung für Kreativität ;)


    Eine längere Zeit mit mir alleine zu sein ist für mich immer wieder wie das Aufladen einer Batterie.
    Nichtsdestotrotz bin ich auch gerne in Gesellschaft unterwegs. Es hat eben beides seine Berechtigung.



    Das Baumkind