Thema Psyche bei Solo-Touren

  • Die Verkürzung einer Tour/das Abbrechen eines Vorhabens zeigt auch von Stärke.

    Oder von schlechter Planung/ Selbstüberschätzung...


    Zum Thema Solotouren:
    Der Mensch ist nun mal ein Rudeltier.
    Kann man drehen und wenden wie man will.
    Zu lange alleine macht krank.

  • Zum Thema Solotouren:
    Der Mensch ist nun mal ein Rudeltier.
    Kann man drehen und wenden wie man will.
    Zu lange alleine macht krank.

    Der Mensch ist aber auch ein Gewohnheitstier. ;)


    Entsprechend ist "zu lange" eine sehr relative Aussage, die auch von den jeweiligen Charakteren abhängig ist. Ich gehe schon davon aus, dass manche recht gut mit Einsamkeit klarkommen, andere wiederum nach 2-3 Tagen Sehnsucht verspüren.

  • Zum Glück ist genau diese Spezies so gut wie nie im bevorzugten Habitat der Wandersleut und Waldschrate anzutreffen! ;)

    Stimmt
    Aber eben nicht zu 100% auszuschließen.
    Und bei uns in der Gegend sind so einige Waldbereiche, da sage ich naja
    In einem Bereich sollen nun sogar Schranken montiert werden und ein Nacht Betretungsverbot eingeführt werden. Da waren letzten Spätsommer/Herbst einige Polizeieinsätze nötig (leider)

  • Gefährlich kann überall der Mensch werden oder als Gefahr angesehen werden.
    Selbst hier anhand eines Avatarbildes. ;(
    Und es ist schon traurig genug, das so einige BESONDERE Menschen im Wald rumlaufen.
    Und das zu lange Allein macht krank stimmt nicht, man lebt die Eisamkeit und für viele ist eine Menschenansammlung schon eine Qual.
    Für mich kann ich sagen das ich Alleine sehr gut Klar komme.
    Ich liebe das Gemeinsame meine Familie und Freunde ohne Frage, aber ich bin auch gerne mal Alleine.
    Man lernt den Umgang mit der Einsamkeit.
    Aber Treffen mit User sind auch Klasse.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Selbst hier anhand eines Avatarbildes.

    Jammer mal nicht rum :D Deine klatsche wird wenigstens ernst genommen :D Auch schön um seine Ruhe zu bekommen :D

    Und das zu lange Allein macht krank stimmt nicht, man lebt die Eisamkeit und für viele ist eine Menschenansammlung schon eine Qual.

    Das Stimmt allerdings, auch wenn der Mensch ein Sozialeswesen/Rudeltier ist, welches im Normalfall tatsächlich an Einsamkeit verrecken kann. Ist es doch durch Individuelle Erfahrung möglich das eben genau das Gegenteil eintritt und zu viele Menschen und Zwischenmenschliche Interaktionen zum Kollaps führen können.


    Abgesehen davon, teile ich die Meinung jedes Paranoiden Users hier ;) Menschen, sind grundsätzlich mit misstrauen und Vorsicht zu genießen, jeder hat seinen Preis und seine eigene Stressgrenze bis er unangenehm wird/gefährlich wird. Wann diese erreicht ist, kann man nicht immer sagen. Nur das man im Grunde nur zwei Instanzen Restlos vertrauen kann, sich selbst und maximal noch Gott. Allerdings ist eines davon nur nachweislich existent ;)

  • Allerdings ist eines davon nur nachweislich existent

    Gott! ;)


    Wenn man Menschen grundsätzlich nur mit Misstrauen und Vorsicht begegnet, ist in der eigenen Vergangenheit aber etwas schiefgelaufen. Ich habe den entgegengesetzten Weg eingeschlagen und räume vorurteilsfrei jedem erst mal eine Chance ein. Habe mich auch zu oft getäuscht, wurde aber umso öfter positiv überrascht.

  • Wenn man Menschen grundsätzlich nur mit Misstrauen und Vorsicht begegnet, ist in der eigenen Vergangenheit aber etwas schiefgelaufen. Ich habe den entgegengesetzten Weg eingeschlagen und räume vorurteilsfrei jedem erst mal eine Chance ein. Habe mich auch zu oft getäuscht, wurde aber umso öfter positiv überrascht.

    Den ersten Teil kann ich so bestätigen ;) Allerdings das mit Rot unterlegte, ist das wirklich so? Oder merkst du dir wie jeder andere normale Mensch nur nicht gerne unangenehmes, oder tolerierst Bewusst oder durch Automatismen Dinge die eigentlich doch eher ungeil sind durch Rhetorik, Legitimation und Schönfärberei/Ignoranz (Letzteres nicht wertend gemeint) Ich habe mir mal eine ganze Zeit aufmerksam alles aufgeschrieben was mich genervt/belastet oder aber auch freudig gestimmt oder positiv berührt hat. Standard mist alá ,,aufgestanden zur Arbeit, mein Ding gemacht, gegessen, gelesen ins Bett gefallen sense,, exkludiert. Obwohl sowas für mich schon unter negativ zu verbuchen wäre. Das Ergebnis deckte sich trauriger weise mit meinen Ansichten und dem was man immer wieder auch von anderen hört. Die Frequenz von Missgunst, unangenehmen, fatalen, Verrat, Betrug, Lüge oder andere Schädliche extern ausgelöste Eskapaden durch unreflektiertes Ego Gehabe der "anderen" ist einfach Faktisch höher. . Man beginnt sich schon im Gespräch mit ,,normalen,, zu wundern was diese schon als Ungemach definieren was man selbst schon als normal definiert. Jedenfalls, ist es tatsächlich so, das von 10 Dingen die passieren und wertbar waren (Routine Tage mal außen vor gelassen) im Schnitt 2 ganz nett waren 1 echt ok/super 5 zum an die Stirn hauen 1 echt scheiße und 1 eigentlich schon eine Physische Antwort wert. Bevor hier jetzt sonst wie gearteteWeltanschauungen und Philosophien ausgepackt werden, denkt einmal genau darüber nach oder stellt mal selbst eine Liste auf wann immer ihr euch massiv gestört, genervt, bedroht, angegriffen fühlt und natürlich auch die positiven Erlebnisse. Das ganze am besten faktisch betrachten und NICHT von der persönlichen ,,dickschichtigkeit,, abgebremst. Zb, wenn euch jemand ein A-loch nennt, wird den meisten Erwachsenen am selbigen vorbei gehen, ist faktisch aber negativ zu bewerten, ebenso ein Floskel Kompliment oder eine geste wie Tür aufhalten etc. Alles was man normal hinnimmt. Und ich bin mir ziemlich sicher wenn man das mal aufmerksamer betrachtet ohne sich in irgendwelche Glaubens, Philosophie Gedanken oder Sozialerichtlinien alá macht man halt nicht etc zu flüchten wird dem einen oder anderen schnell auffallen wie oft der unbekannte Mensch eigentlich seine Kompetenzen übertritt und provokativ in die Privatsphäre eindringt oder sogar die persönliche Würde angreift.


    Um mal vom Grundsatz aufs Hobby zurück zu kommen. Sei es einer der meint er könne was, sich als Experte aufspielt aber im Grunde eigentlich nichts kann und damit anderen im bestfalle nur eine Tour versaut im schlimmst Fall so für Schäden sorgt. Oder jemanden den Ruf versaut anstatt einzugestehen nichts zu können. Sei es ein Intriganter Mensch der hinter den Kulissen mit anderen konspirativ agitiert und somit eine ganze Gemeinschaft schwächt. Und ja, ich weiß ohne nachzufragen das es sowas überall gibt, denn ich bin ebenfalls so einer ;) Oder einfach aus ,,mir egal Habgier,, Ausrüstung erbettelt und/oder Mangelware am Marktplatz verkauft.


    Am besten hat es eigentlich noch Kafka in die Verwandlung beschrieben, je mehr Raum man Menschen gibt desto mehr nehmen sie diesen auch ein. Die meisten einfach unreflektiert einige aber aus direkter Bösartigkeit/Faulheit. Mal ehrlich, alle Probleme die man so im Leben hat, wieviele davon sind auf höhere Gewalt, Naturkatastrophen etc zurück zu führen und nicht auf die Dummheit oder Bösartigkeit eines Menschen? Das wird ganz sicher ein Bruchteil sein...

  • Nicht uninteressant, der Ansatz, mit reichlich Spielraum für unterschiedliche Ansichten. Aber doch schon so weit OT, dass wir das besser per PN vertiefen.


    ;)

  • Ich weiß nicht, ob es schon angesprochen wurde - ich konnte und wollte beim besten Willen nicht alles in diesem Faden komplett durchlesen - aber Aufgaben sind gut.
    Mach ich immer, wenn ich merke, dass es mulmig wird, bzw. hab da immer was auf Tasche / in Gedanken.
    Wäre ne Art Vorbereitung, falls du dir also Sorgen machen solltest, was du die ganze Zeit mit dir anfangen sollst, @08/15.
    Denkbar wären da viele Dinge. Von Schnitzereien über jedwede denkbare Auseinandersetzung mit deiner momentanen Umgebung bis hin zu erbaulichen Gedankenexperimenten.
    Du könntest aus- und vorarbeiten, wie dein Bericht (den du doch hoffentlich schreiben und bebildern wirst? :thumbsup: ) aussehen soll / kann. Zack! sind da ein paar Stunden weg, das glaubt man nicht.
    Auch über dem Nachdenken des zu Ende gehenden Tages (wichtig nur den aktuellen Tag! nicht mehr) und dem Pläne schmieden für morgen schläft es sich bestens ein. Ich mache das eigentlich täglich und es fühlt sich sehr gesund an.
    Ansonsten hat man ja zu tun. Muss Strecke machen, Pennplatz finden und einrichten, Essen machen usw usw. Da ist man beschäftigt. Und letztlich: Wenn's nervt, gehste heim. Ganz einfach. Beim nächsten Mal wird's besser. Ich weiß nicht, aber ich bin so oft wieder heim gefahren oder zurück gelaufen, weil es nicht gepasst hat... keine Sache, sich zu schämen. Im Gegenteil! Bloß keine Dogmen. Die saugen einen aus und dann wird gar nischt mehr.


    :campfire:

  • Da sind/waren wir ja in gewisser Hinsicht Kollegen - Montage. Wenn ich mal außer Hause war für längere Zeit, habe ich mich abends im Hotel auf den nächsten Tag vorbereitet. Mir überlegt, was getan werden muss, wo man nochmal schauen sollte, was besorgst wird, ... Hat mir immer gut geholfen. Hätte ich mich abends im Zimmer immer nur auf zu Hause konzentriert, weil das TV-Programm zu einseitig oder "zu teuer" war bzw. die Mini-Bar nicht genug hergab, wäre ich unterwegs wohl untergegangen. Das war ohnehin die Zeit, wo es meiner Frau gesundheitlich nicht ganz so gut ging, aber die Knete verlockend war.


    So in etwa möchte ich es auch während der angepeilten Tour handhaben. Kleine Ziele setzen, viel vornehmen, was sich auf die Tage verteilen lässt und schauen, dass es über den Zeitraum interessant bleibt.


    Strand, faulenzen und mich verkohlen lassen wäre nichts für mich. ;)

  • @08/15 ja, die Montage ist noch einmal eine eigene Welt. Dieses Mal mach ich das viertel Jahr voll. Scheiß drauf.


    Aber zurück zum Thema:
    Es kommt ja auch immer etwas darauf an, wo man her kommt. Meine Unternehmungen hatten / haben immer was mit Sport zu tun. Klettern z.Bsp. Da ist es einfach unüblich, allein loszuziehen. Man braucht ja seinen Sicherungsmann oder Vorsteiger, je nachdem. So ist mir das Solo-Ding eher fremd, fast befremdlich. Zum Angeln wiederum gehe ich gern allein. Aber das ist ja auch eher stationär und zum Chillen.
    Nichtsdestotrotz bewundere ich die, die allein losziehen. Da ist schon was dran, körperlich und mental.

  • Hier eine nette Doku von jemanden der von sich sagt das er eigentlich nicht gerne alleine reist und es doch zu einem großen Teil durchgezogen hat. Respekt!

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  • Zum Thema Psyche auf Solotouren hab ich dann nach langem mitlesen das Gefühl meine Gedanken beitragen zu wollen.


    Vorab...ich bin sehr gerne alleine bzw. nur mit Hund auf Tour. Das erste Mal im Alter von 12 Jahren war ich mit dem Rad auf Achse, alleine deshalb weil sich kein anderer Mitstreiter gefunden hatte. ;(


    Seither bin ich gerne auch mehrere Tage, war auch schon öfter 2 Wochen oder mehr am Stück allein unterwegs. Ich genieße die Ruhe, finde dabei zu mir zurück, kann seelischen Ballast abwerfen. Einsam habe ich mich dabei nie gefühlt...naja doch schon mal im nordschwedischen Fjäll, zwei Tage im Sturm im Zelt bei miesen dunklem Wetter :S ...das ging schon ein wenig an die Substanz...aber nicht so sehr das ich in die nächste Hütte geflüchtet wäre...


    Das liegt zum einen daran, das ich lange Kanu- und Wandertouren für zahlende Kunden veranstaltet habe. Dann brauchst Du....willst Du mal 'ne Zeit alleine sein danach. Zum anderen suche ich auch häufig die Einsamkeit, was hier in Deutschland ja oft gar nicht so leicht ist. Dann weiche ich auch schon mal anderen Wanderern aus sowie ich sie bemerke und so es möglich ist. Grundsätzlich laufe ich auch bevorzugt die Nebenrouten um möglichst wenig Leuten zu begegnen.


    So zu wandern ist wie meditieren....du musst dich nicht mit anderen arrangieren und läufst in dem von dir gewählten Tempo zu den von dir ausgesuchten Zielen, solange du möchtest. Machst Pausen wo du willst....unterliegst keinem Gruppenzwang. Hier konnte ich entspannen, die Gedanken fliegen lassen, stille Zwiesprache mit mir halten, Kraft tanken, meinen Hund die Ohren vollabern, manchmal vor Wut oder Erschöpfung heulen :Kleenex: :rotwerd: und dann auch über mich selber lachen ;) :D . Das gibt mir Kraft und macht mir wieder Mut.


    Wie wichtig es für mich ist, solche Solotouren zu machen, bewies sich vor 10 Jahren. Nach zwar anstrengenden, aber glücklichen Jahren im eigenen Geschäft hab ich aus familiären Gründen beschlossen kürzer zu treten, hab mein Geschäft aufgegeben und bin wieder als Angestellter im Einzelhandel angefangen zu arbeiten. Zuerst war das auch viele Jahre OK, ich genoss einen 8 Stunden Tag, akzeptables Einkommen, hatte viel mehr Zeit um auf Tour zu gehen, kaufte Haus und Hof für meine Familie. Soweit so gut. :thumbup:
    Doch dann kamen die ersten Einschläge gesundheitlicher Art in der Familie und später auf ziemlich miese Art auf der Arbeit X( . Ich traf auf vermeintlich nette Kollegen die nur auf Ihren Vorteil bedacht waren, vertraute Freunden die keine waren, ließ mich über meine Kraft von der Firma ausnutzen, kloppte immer mehr Überstunden um meine steigenden Aufgaben in der Firma zu bewältigen, hatte immer weniger Zeit für mich und die meinen, raffte nicht das es zu viel war, betrieb Raubbau an meiner sowie der Kraft meiner Familie, hörte nicht auf die Signale meines Körpers und ...und ...und || :thumbdown:
    Einige Zeit später war es dann soweit und der bisher als „der Fels in der Brandung“ beschriebene Mensch, nämlich ich, brach plötzlich auf dem Weg zur Arbeit zusammen und wachte erst im Krankenhaus wieder auf.....alles im Eimer jetzt.....dachte ich zumindest.
    Zum Glück hatte und habe ich eine super tolle Familie :dolldrueck: hinter mir stehen, gute Ärzte und eine gute Therapeutin....die mich wieder einigermaßen in die Spur brachten.Diese Menschen schubsten mich wieder ins Leben und sagten mach das was Dir wichtig ist...für Dich!!! Geh wieder raus in die Natur....was soll ich Euch sagen....keine Medikamente der Welt hatten die Wirkung wie alleine auf Tour zu gehen und die Natur zu genießen, draußen zu schlafen und zu essen, Kilometer zu laufen alles wichtige dabei zu haben...heute hier und morgen da zu sein...


    Heute geht es mir wieder einigermaßen gut ;) es ist zwar immer noch viel kaputt || und einiges kommt definitv nicht wieder...aber was soll's...zum Glück kann ich meine keinen Fluchten Solo weiterhin machen. Ohne diese regelmäßigen Solotrips würde ich eingehen wie eine Primel.


    Grüße,


    Amarok :campfire:

  • für manche vielleicht nicht nachvollziehbar oder überzogen scheinen.


    Passt schon. Und trifft zu.


    Aber da, wo es am dunkelsten ist, und wo die Drachen wohnen, da liegt halt auch das Gold. :)


    Auch wenn es bei Tagesanbruch für diejenigen, die nicht dabei gewesen sind, wie Stöcker, Steine und Herbstlaub vom letzten Jahr aussieht.


    So ist das eben.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Ich kann mich @Amarok nur anschließen. Bei mir sieht es ganz ähnlich aus. Ich war schon immer viel alleine unterwegs, einfach weil ich auch gern mal mit mir allein bin. Hab genauso jahrelang Raubbau an mir betrieben und es hat bei mir finanziell trotzdem meist nicht gereicht. Konsequenz, Gesundheit nachhaltig geschädigt, Frau weg, Kinder nur noch temporär bei mir. Ok, aber das gehört wohl jetzt nicht hier her.
    Jedenfalls geht es mir dann draußen genauso, es kommen alle möglichen Gedanken in den Kopf. Man arbeitet viel auf, trifft Entscheidungen, freut sich, genießt, lacht und weint. Da kann halt alles zusammen kommen. Natürlich ist nicht jede Tour ein Wechselbad der Gefühle. Auf viele Touren freue ich mich und komme noch viel freudiger wieder zurück. Ich bin solo allerdings lieber mit meinem Motorrad unterwegs. Mache dann meist so 4-5 Tages Touren. Bei mehrwöchigen Touren war dann doch meist noch ein zweiter Fahrer dabei. Bei besonders schönen Momenten in besonderen Gegenden ist es einfach schöner, dies auch teilen zu können. In Australien habe ich mal 2 Wochen an einem Strand gelebt und bin in dieser Zeit keinem einzigen Menschen begegnet. Das waren 2 der schönsten Wochen meines Lebens. Dort war ich generell viel und lange alleine unterwegs. Ansonsten gehe ich, wenn es mir mal wieder reicht und mir das Dach über dem Kopf zusammen brechen will, raus in den Wald und schlafe draußen. Ich finde die nächtlichen Geräusche von Tieren sehr befreiend. Ausserdem beengen dort keine Wände. Gegen solo unterwegs sein ist nichts einzuwenden. Oft trifft man solo sogar bessere Entscheidungen als in einer Gruppe. Man denkt einfach anders. In diesem Sinne.

    Straßen? Wo wir hingehen brauchen wir keine Straßen!

  • Heute ist mir ein Aspekt aufgefallen über den wir hier glaube ich noch nicht geschrieben haben, das Gefühl vor der Tour.


    In den letzten Tagen habe ich ein Auf und Ab der Gefühle hinter mir. Dauernd ertappe ich mich dabei zu grübeln ob bei meiner nächsten Tour alles gut werden wird, ob die Planung vernünftig ist, ob das alles nicht vielleicht doch etwas zu viel oder zu gefährlich ist.
    Vor allem nachts im Bett, wenn es dunkel ist, kommen Zweifel auf und ich male mir die schlimmsten Szenarien aus. Zwischenzeitlich bin ich dann immer kurz davor die ganze Geschichte abzublasen weil ich Angst habe.
    Aber dann am nächsten Tag bin ich wieder zuversichtlich und freue mich.
    Ich weiß das wird jetzt die nächsten Wochen immer wieder auftreten und ganz kurz vor Aufbruch ist es am allerschlimmsten.
    Dann kann ich die Nacht vorher gar nicht mehr schlafen und würd alles am liebsten in den Sand setzen.


    Besser wird es wenn ich erstmal im Flieger/Bus/Auto sitze und es "kein Zurück" mehr gibt.
    Und sobald man die Tour startet sind diese Gefühle dann meistens wie weggeblasen.


    Wie ist es bei euch?


    Macht ihr etwas ähnliches durch, oder zieht ihr euch stumpf die Klamotten an und stürzt euch in die Schlacht? :D


    Freilich es gibt da einen Unterschied, wie schwierig die Tour ist.
    Wenn ich in Deutschland etwas mache, mache ich mir in der Regel überhaupt keine Gedanken sondern laufe einfach drauf los.

  • @Desertstorm Ja, das kenne ich auch... Egal wie klein und unbedeutend die Unternehmung ist: Das Sorgenteufelchen ist immer dabei.
    Ich glaube, dass es eine psychische Prädisposition für diese Sorgen gibt. Manche Leute haben sowas, andere irgendwie gar nicht.


    Das Baumkind

  • Psyche bei Solotouren.


    Kommt auch sehr stark auf die Landschaft an. Bin ich in einem abwechslungsreichen Wald unterwegs, passiert die ganze Zeit etwas und man ist auch stets mit Sehen und Entdecken beschäftigt.


    Und dann gibt es auch noch so etwas:




    Stundenlanges, tagelanges nichts. Und es ändert sich fast nichts. Nur die Geister des Sandes und des Windes. Man ist der einsamste Mensch der Welt.
    Wenn dann die Psyche nicht mitspielt kann es übel ausgehen.
    Das habe ich auf meiner allerersten Wüstentour total unterschätzt, trotz schon etlicher gemachter Solotouren vorher.
    Muss man auch erstmal üben.